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18212 Duckwitz 57 friedlich ankert die Aranui 5 in der Bucht von Hiva OaFriedlich ankert die ARANUI 5 in der Bucht von Hiva Oa.
Fotos: Philip Duckwitz, Köln

 

Philip Duckwitz
Mit dem Luxus-Frachter ARANUI 5 durch das Paradies –
eine Seereise durch Französisch-Polynesien – Teil 1

Wild schießen die Wasserfälle aus den grün bewaldeten Hügeln der Inselmitte. Es ist Regenzeit jetzt Anfang Februar 2018 in der Südsee, mitten im pazifischen Ozean. Wer an Tahiti und diese Region denkt, hat vornehmlich Bilder von traumhaften Stränden, tanzenden Inselbewohnern und azurblauem Meer in seiner Vorstellung. Aber Tahiti und die Inseln Französisch-Polynesiens bieten mehr, viel erlebnisreiche Natur im Insel-Inneren.

Tahiti – grünes Paradies im Insel-Inneren mit Erlebnischarakter
Bevor es auf die spannende Reise durch die Inselwelt Französisch-Polynesiens geht, lohnt es sich, den Ausgangspunkt Tahiti, die größte und bevölkerungsreichste Insel der Region zu erleben. Auf der Tour über die Insel Tahiti lerne ich den Guide Teuai kennen. Mit einem freundlichen Ia Orana – „guten Morgen” – begrüßt er seine Gäste und beginnt das Abenteuer Inselerkundung. Er ist ein echter Tahitianer wie man ihn sich vorstellt. Seine zahlreichen Tattoos haben alle eine Bedeutung. Sie gehen auf die Mutter Erde zurück. So bedeuten die Pfeile und die Sonne auf seinem Bauchnabel das Zentrum der Erde. Mit der rußigen, glühenden Frucht eines Nussbaumes werden die Tattoos in Polynesien traditionell auf die Haut gebrannt. Das Tattoo, ursprünglich „Tat-Au” genannt, kommt genau von hier, aus Polynesien.
Teuai erklärt während der Tour durch die tiefen grünen Täler der Inselmitte im Fautaua Tal die Bedeutung der Pflanzen. Aus Kokosnüssen kann man nicht nur Speisen, sondern auch Dinge für Haus und Garten herstellen so zum Beispiel Schnüre aus den Fasern der Kokosnüsse oder Dachabdeckungen aus den Palmblättern. Sogar Büstenhalter wurden früher aus den Schalen der Kokosnuss gefertigt. Eine wichtige Frucht sind die Brot-Bäume, die den Einwohnern bis heute als Grundnahrungsmittel dienen. Viele Wurzeln von Pflanzen haben medizinische Bedeutung. Das Bedeutende, so erklärt Teuai auf einer Tour durch die Inselmitte – zweifellos der spannendste Teil des Eilands – ist es dieses Wissen weiterzugeben. Denn heute ist dieser Kenntnisstand vielfach bei der Bevölkerung verloren gegangen. Jahrhundertelang wurde es den Tahitianern von den französischen Kolonialherren nicht erlaubt, ihre Kultur zu pflegen, so waren Tattoos verboten, unbekleidetes Herumlaufen nicht erwünscht und in der Schule wurde bis vor wenigen Jahren kein Tahitianisch gelernt, es war sogar unter Strafe gestellt, die eigene Sprache anzuwenden in der Schule. Zum Glück wurden die Regeln gelockert. Heute können die Tahitianer ihre Kultur relativ freier leben.
Steil und ruckelig geht es über Stock und Stein. Das Tal ist feucht und unwegsam. Teuai ist ein guter Fahrer, der die Strecke sicher beherrscht. Tiefe Talblicke auf kleine Seen, weite Aussichten über grün bemantelte Hügellandschaften, schroffe Felsen und enge Felsschluchten eröffnen sich hier auf diesem Weg durch die Inselmitte Tahitis. Obschon die Durchquerung des Tals nur rund 30 Kilometer ausmacht, benötigt man für diese Strecke fast einen ganzen Tag. Denn das unwegsame Gelände lässt keine schnelle Fahrt durch die grüne Hölle zu. Seit den 50er Jahren lebt in dieser Gegend niemand mehr. Die Bewohner zogen es vor, an die Insel Küste zu ziehen, Da die Infrastruktur und die Arbeitsmöglichkeiten hier in den grünen fast dschungelartigen Wäldern eine zu hohe Belastung für das tägliche Leben geworden war. Vereinzelt trifft man auf verlassene Siedlungen mitten im Grünen. Tiere gibt es auf der Insel kaum, denn den Weg in die Weiten der Südsee haben nur wenige Insekten und Vogelarten gefunden, leider auch die Moskitos. Diejenigen Tiere, die heute anzutreffen sind, wurden vom Menschen dorthin importiert, das sind vor allem Hühner, Schweine und Hunde und seltener auch Katzen. Teuai kennt die Natur, von ihm kann man lernen, wie man sich in den Tiefen der Wälder zurechtfindet und wie man die Natur optimal für sich nutzt. Denn Tahiti bietet alles was zum Leben benötigt wird. Es ist eine fruchtbare Insel auf der zahlreiche Pflanzen wachsen. Lebensmittel müssten eigentlich nicht importiert werden obschon es heute vorwiegend geschieht. Man entdeckt Bananen die nach oben wachsen und erfährt, dass es sich um die seltene Art der Süßbanane handelt. Ihre Frucht ist orange. Immer tiefer führt der unwegsame Pfad in das Tal der Inselmitte hinein. Wir durchfahren einen nassen, engen Tunnel, der uns auf die andere Seite der Insel bringt. An den Küsten ist dann schlagartig schönes Wetter, während es in der Inselmitte vor allem regnet, die Wolken hängen wie weiße Schleier in den tiefgrünen Hügeln. Teuai erklärt, dass die Einheimischen in diesen Wolken die Verbindung zwischen Himmel und Erde sehen. So unwegsam und undurchdringlich und immergrün das Gelände im Tal Fautaua erscheint, so interessant und abwechslungsreich ist diese Natur, die man hier auf Tahiti mitten im Pazifischen Ozean antrifft. Denn so klein dieses Inselreich Französisch-Polynesien auch ist, so abwechslungsreich ist es auch durch seine Natur und seine Menschen die dort seit etwa 200 v.Chr. leben und heute etwa 186.000 Bewohner allein auf der Hauptinsel ausmachen.

Papeete – viel Hauptstadt, wenig Flair
Die Hauptstadt Papeete im Nordwesten der Insel Tahiti bildet ein quirliges Zentrum und zugleich die größte Stadt auf Tahiti. Sehenswert sind hier vor allem die Kathedrale Notre Dame de Papeete in der die Heiligenfiguren polynesischen Einwohner nachempfunden wurden. Von Bedeutung ist auch das Rathaus das im kolonialen Stil nachgebaut und 1990 von Francois Mitterrand eröffnet wurde. Lebendig geht es in der Markthalle Marche de Papeete zu. Hier wird alles feilgeboten, was die Inselgruppe Französisch-Polynesien zu bieten hat. Obst und seltene Gemüsesorten finden sich hier ebenso wie Fisch und Fleisch. Fertig zubereitete Gerichte lassen sich im Erdgeschoss der Markthalle verkosten. Im Obergeschoss werden vor allem Handwerkswaren wie Schnitzkunst und bunte Textilien sowie Souvenirs feilgeboten, die sehenswert sind und den Besucher zum Kauf einladen, denn sie sind hier wesentlich günstiger als auf den kleinen Inseln. Erlebnishungrig schlendert man als Reisender durch die Reihen und bestaunt die Blumen-geschmückten Frauen, die an der Außenseite des Marktes Blumenkränze flechten. Bunt und lebendig geht es hier zu. Auf der anderen Seite vor der Markthalle finden sich Perlenhändler. Die berühmte Tahitiperle ist nirgends so preiswert zu finden wie hier. Freundlich und keineswegs hektisch geht es hier zu, denn in Polynesien hat man Zeit. Warum sollte man sich Stress machen, wenn es auch langsam geht?
Der Weg durch die Stadt setzt sich fort durch die Straßen von Papeete. Vorbei am Perlen-Museum Robert Wan zum Hafen. Hier landen die Kreuzfahrtschiffe an und bringen wöchentlich Reisende auf die Insel oder nehmen Sie mit, um die Marquesas zu erkunden – so wie die ARANUI 5. Straßenmusiker spielen lebendige polynesische Klänge, die Atmosphäre der Südsee wird hier charakteristisch untermalt. ein Kurzbesuch in der Hauptstadt Tahitis lohnt sich also, um das städtische Flair mitten in der Südsee zu erleben.

Moorea – der kleine aber feine Nachbar von Tahiti
Moorea ist eine kleine Insel in der Nachbarschaft von Tahiti, die vor allem von Entspannung suchenden Reisenden und Hochzeitspaaren aufgesucht wird für einen Urlaub in der Südsee. Hier lässt es sich baden, wandern und die Natur genießen. Die rund 133 Quadratkilometer große Insel bildet das Zuhause für 17.000 Bewohner.
Mit seinen Buchten, Bergen und Stränden gilt Moorea als die schönste der Gesellschaftsinseln und als eine der schönsten Inseln Polynesiens. Das Leben auf dieser Insel ist vor allem auf den Tourismus ausgerichtet. Zahlreiche größere und kleinere Hotels und Hotelketten liegen vor allem an der Nordwestküste mit ihren schönen Badebuchten. Im Westen der Insel befindet sich ein Tiki Dorf, in dem der Besucher, der nicht andere Inseln in Polynesien gesehen hat, anschaulich die Kultur der polynesischen Völker erleben kann. Es lohnt sich hier doch auch einmal einen Stopp abseits der Straße zu machen. Hier kann man z.B. eine Shrimps-Farm entdecken oder auch der Herstellung des berühmten polynesischen Ananas-Weins beiwohnen. Wer mit einem einheimischen Guide unterwegs ist, hat vielleicht auch die Möglichkeit, die lokale Küche zu erleben und sogar selbst mit zu kochen. Denn wann erlebt man schon einmal, wie eine Brotfrucht verarbeitet oder ein Thunfischsalat mit Kokosmilch zubereitet wird? Alle diese Spezialitäten lassen sich auf Moorea, aber auch auf Tahiti genießen und zubereiten. Wer früh unterwegs ist, kann mit einem einheimischen Fischer hinaus in die Lagune fahren und dort den Tagesfang für das Mittagessen angeln. Wie gut, dass man von Tahiti so schnell mit dem Speed-Katamaran in nur 30 Minuten nach Moorea gelangt, auch wenn die Fahrt nichts für Landratten ist. Der Katamaran schießt förmlich in atemberaubender Fahrt über die Wellen von einer Insel zur anderen. Zur Belohnung warten auf Moorea atemberaubende Ausblicke über Meer und Lagunen.

ARANUI 5 – kein klassisches Kreuzfahrtschiff
Heute geht es endlich an Bord. Die ARANUI 5 wartet schon im Hafen von Papeete. Das Schiff ist kein klassisches Kreuzfahrtschiff. Es ist ein Frachter, der ursprünglich ausschließlich Waren zu den entlegeneren Inseln der Marquesas brachte und auf dem dann seit den 70er Jahren auch einzelne, ausgeflippte Südsee-Erkunder mitfahren durften. In der Mehrbett-Kabine schlafend, mit den Seeleuten speisend. Das hatte Charme. Auf der ARANUI 5 wird alles transportiert, was die 14 der fast 1.500 Kilometer weit entfernten Marquesa-Inseln so benötigen. Von Ananas bis Autos – die ARANUI 5 bringt alles. Es sind vor allem Lebensmittel, Baumaterialen für Häuser, Waren des täglichen Bedarfs, die der Südsee-Frachter auf seiner 14-tägigen Tour mit sich trägt, von einer Insel zur anderen bringt und so die wichtige Funktion der Versorgung dieser am weitesten entfernten Inseln im Osten Französisch-Polynesiens sicherstellt. Immerhin verfügt das fast 4 Millionen Quadratkilometer große Übersee-Departement über fast 130 Inseln in seinem Gebiet. Die meisten sind so klein, dass sie per Luftfracht nicht versorgt werden können. Manche, die etwas größer sind, haben zwar einen Flughafen, der langt aber gerade für kleine Passagiermaschinen.
Davon, ein reiner Frachter zu sein, ist die heutige, vierte Variante des Schiffs, die ARANUI 5, weit entfernt. Eine ARANUI 4 gab es nie, die chinesische Betreiberfamilie folgte dem Aberglauben, dass 4 die chinesische Unglückszahl ist. Das heutige Schiff ARANUI 5 ist ein Luxus-Frachter. Vorne für Warentransport ausgestattet, hinten ein Passagierteil, der keine Wünsche offenlässt. Die fröhliche und ausgelassene Crew erwartet die Passagiere am Hafen und schmückt diese sogleich mit Blumenkränzen der berühmten, weißen Tiare-Blume, der National-Blume Französisch-Polynesiens. Gelassen und keineswegs hektisch geht es bei der Einschiffung zu. Die komfortablen Kabinen erwarten die Passagiere an Deck des Schiffes. Die Stimmung an Bord entspricht dem Wetter und so strahlt die Sonne beim Auslaufen den Reisenden zu.
Zunächst wird das Bordleben erkundet. Denn auf zehn Decks gibt es eine Menge zu erleben. Bars, Restaurants, ein Pool, ein Spa-Center, eine Bibliothek und viele andere Annehmlichkeiten erwarten den Reisenden auf seiner 14-tägigen Tour. Wer eine Suite bewohnt, darf sich zudem über einen großzügigen Balkon, zwei Räume und besonderen Komfort freuen. Die erste Tanz-Vorführung lässt auch nicht lange auf sich warten. Wilde Männer und Frauen geben sich auf dem Pool-Deck ihr Stelldichein.
Und wie nicht anders zu erwarten bei solchen Tanzvorführungen, werden auch die Gäste mit eingebunden. Langsam kommt Urlaubsflair auf an Bord. Die erste Speisung zum Mittagessen folgt direkt nach der Sicherheitsübung. Hungrig stürmt die vielsprachige Meute der Gäste in den Speisesaal, als es gäbe es nicht ausreichend Nahrung für alle. Dabei servieren die blumen-bekränzten Kellner gelassen erlesene Speisen der französischen und polynesischen Küche. Die anfängliche Unruhe der Gäste im Speisesaal weicht einem zufrieden-satten Behagen. Gemächlich durchkreuzt die ARANUI 5 das spiegelglatte blaue Meer. Ruhe kehrt ein an Bord und die Passagiere genießen ihren ersten Urlaubstag mit Vorfreude auf den kommenden Landgang auf der ersten Insel Fakarava, die zur Gruppe der Tuamotu gehört. Diese Insel zeichnet sich vor allem durch ihre lagunenartige Struktur aus. Denn die Insel bildet eigentlich nur eine circa 70 Kilometer umfassende Umrundung eines Swimmingpool-artigen Lagunen-Beckens. Hier lohnt sich zu tauchen oder zu schnorcheln um die Unterwasserwelt in voller Pracht genießen zu können. Voller Vorfreude lauschen die deutschsprachigen Gäste den Worten des Erfurter Reiseleiters Jörg, der an Bord für diese Gruppe zuständig ist und sich dieser Aufgabe schon seit über 10 Jahren widmet. Sanft schaukelt das Schiff in den Abend und trägt die Gäste in ihre erste Nacht an Bord.

Erreicht man die zum Weltnaturerbe der UNESCO zählende Insel Fakarava bei schlechtem Wetter, bieten sich wenig Möglichkeiten an Aktivitäten. Der Transfer vom Schiff zum Dorf Rotoava erfolgt mit einem Tender-Boot innerhalb von fünf Minuten. Der Zu- und Ausstieg ist hier, wie auch auf vielen anderen Inseln, bei denen die ARANUI 5 nicht an der Pier anlegen kann, ein abenteuerliches Unterfangen. Den richtigen Moment und zwei starke, helfende Seemannshände braucht es, um sicher ins- und vom Tenderboot zu gelangen. Der Regen peitscht auf das Deck, doch er ist nicht unangenehm, da er dank der tropischen Temperaturen wie eine warme Dusche wirkt. Angekommen am Ufer wird man sogleich mit Südseeklängen der musizierenden Dorfbevölkerung empfangen, die selbst das schlechteste Wetter in gute Stimmung umwandeln und eine fröhliche Atmosphäre verbreiten. Ein bisschen fühlt man sich als Reisender hier wie James Cook bei der ersten Anlandung auf den Inseln Französisch-Polynesiens.
Die Aktivitäten auf Fakarava beziehen sich vor allem auf das Wasser. Denn der Ort Rotoava umfasst genau eine lange Straße, die sich auf der Sandbank entlang zieht. Links und rechts ist dieser Weg mit kleinen bunten Häusern gesäumt. Das Meer auf der anderen Seite der Lagune ist in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Hier passiert man nun die kleine Dorfkirche, die wegen ihres Innenlebens sehenswert ist. Denn wann erlebt man schon einmal eine Kirche in der Korallen und Muscheln von der Decke herabhängen? Auf einem Spaziergang durch das Dorf gelangt man zu einem kleinen Strand. Überraschender Weise tummeln sich hier direkt am Ufer Haie. Angelockt wurden sie durch Fischabfälle, die von den Bewohnern im Meer entsorgt werden. Für den Besucher bieten sich daher eindrucksvolle Fotomotive. Der Regen hat seine negative Wirkung verloren, die Stimmung der Reisenden ist ob der originären Erlebnisse ausgelassen. Noch immer klingen die Gesänge der Dorfbewohner in den Ohren, das Südsee-Feeling bleibt während des gesamten Inselbesuchs erhalten. Denn so kurz der Besuch auf der kleinen Laguneninsel auch ist, so eindrucksvoll gestaltet er sich doch. Zurück an Bord schauen die Reisenden wehmütig von dem auslaufenden Schiff auf das Ufer mit seinen Dorfbewohnern zurück.

Die Vorfreude auf die kommenden Tage auf den Marquesa-Inseln, die nach einem Tag auf See erreicht werden, stellt sich an Bord bei der bunt gemischten Gruppe von Weltenbummlern aus rund 250 Reisenden aus aller Welt ein. Im Salon kann man nun der Geschichte der Marquesas in einem eindrucksvollen und lebendigen Vortrag folgen. Angefangen mit dem portugiesischen Entdecker Don Alvaro de Mondana, der 1595 auf die Inseln stieß, über den deutschen Mediziner und Psychologen Karl von den Steinen, der sich Ende des 19. Jahrhunderts erstmals und intensiv mit der Ethnologie der Urbevölkerung beschäftigte, bis zu James Cook, welcher die bis dato wieder in Vergessenheit geratenen Inseln neu eroberte und sie erstmals auf einer Landkarte sichtbar werden ließ.

Nicht jedem ist jedoch nach ausgelassener Stimmung auf dem Seetag mit etwa 1.500 Kilometern Distanz zur nächsten Insel zumute, denn die Wellen schlagen auf offener See hoch und lassen das Schiff ordentlich in Bewegung geraten. Nicht zum letzten Mal und bei weitem nicht in stärkster Weise, wie wir später noch erfahren.
Hat man sich einmal an den Wellengang gewöhnt, so bildet der Seetag eine willkommene Abwechslung zum straffen Ausflugsprogramm der kommenden Tage. Herrlich lässt es sich bei dem Sonnenbad an Deck entspannen. Wer Aktivitäten sucht, dem wird an Bord einiges geboten. Sei es das Flechten von Palmzweigen, die Kunst des Pareo-Tragens – die typisch polynesische Kleidung – Muschelketten knüpfen, oder die Zubereitung von polynesischen Thunfischsalat Ka'aku. Langweilig wird es an Bord nie.

Hiva Oa – auf den Spuren der Marquesa-Kultur
Wir erreichen die Marquesa-Insel Hiva Oa, die ihre Ankömmlinge schon früh am Morgen begrüßt mit ihren Felsnasen, die wie zwei Finger auf der Bergspitze direkt am Ufer in die Luft ragen und in der Morgenröte des anbrechenden Tages eine besonders skurrile Kulisse bieten. Viele Reisende stehen bereits trotz früher Morgenstunde oben auf dem Deck und beobachten die Landung der ARANUI 5 in Hiva Oa. Auf der anderen Seite der Insel fand der berühmte Maler Paul Gaugin seine letzte Ruhe, ihn besuchen wir später noch. Mit dem Tender-Boot, der Barge, geht es schaukelnd zum Ufer, da eine direkte Anlandung dort nicht möglich ist für die ARANUI 5. Die Besonderheit der Insel liegt etwas oberhalb des Dorfes Puamau, dass wir mit dem Boot erreicht haben. Te I'pona nennt sich die Kultstätte, an der wir die wohl am besten erhaltenen Tikis antreffen. So zum Beispiel die größte steinerne Figur mit einer Höhe von 2,43 Metern. Der Tiki ist die Darstellung des ersten Menschen, aber auch eines besonders ausgezeichneten Menschen innerhalb eines Stammes, er gilt daher in männlicher und weiblicher Form als heilig. In Stein gehauen stehen sie wie Außerirdische anmutend auf ihren Plateaus – den Pae Paes – und zeugen von längst vergangenen Zeiten der Ureinwohner und Geschichten, die eindrucksvoll die Stammes-Historie der Völker auf den Marquesas beschreibt. Einzigartig ist wohl auch die Darstellung einer gebärenden Priestergöttin.
Von Hiva Oa sollen der Legende nach einige besonders gut ausgebildete Krieger und Seefahrer auf der Suche nach neuen Inseln auf das heute als „Osterinsel” bekannte Eiland Rapa Nui gestoßen sein, das tausende Kilometer entfernt vor der chilenischen Küste liegt.
Reiseleiter Jörg geht auf jede einzelne Figur ein und weiß zu allen Abbildungen etwas zu erzählen. Gespannt lauscht die kleine Gruppe deutschsprachiger Reisegäste, die an diesem mystischen Ort von der Geschichte der Marquesas in den Bann gezogen werden.
Nach einem kurzen Spaziergang durch das kleine Dorf auf der Grünen Insel Hiva Oa geht es auch schon weiter zum nächsten Eiland der Marquesas. Vaitahu auf der Insel Tahuata lautet das nächste Ziel, dass die ARANUI 5 ansteuert, um dort ihre Waren und Reisenden an Land zu bringen. Neben einem kleinen Kunsthandwerkermarkt, den die Einheimischen für die Reisegesellschaft veranstalten und auf der man vor allem Schnitzereien aus Walzähnen und ähnlichen Materialien findet, bildet vor allem die katholische Kirche der Insel ein besonders sehenswertes Bauwerk, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Das aus Stein gemauerte Gotteshaus ist das letzte des Architekten Frater Gerald, der auf den Marquesas fast alle historischen Kirchen bauen ließ. Das große, halbrunde Kirchenfenster oberhalb des Altars verbindet eine Marien-Darstellung auf meerblauem Hintergrund mit heidnischen Symbolen der Bevölkerung und schafft so eine Brücke zwischen Urglauben und Christentum. Beeindruckt verlassen die Reisegäste der ARANUI 5 das kleine Inselchen Tahuata, um schon am Abend zum nächsten Ziel, der Insel Nuku Hiva aufzubrechen. Fortsetzung in der Ausgabe Mai/April 2018


Informationen

Wie kommt man hin? Tahiti erreicht man am besten von Paris aus mit der Airline Air Tahiti Nui, die mit Zwischenstopp in Los Angeles (USA) in rund 22 Stunden ihr Ziel erreicht und zweimal wöchentlich fliegt. www.airtahitinui.com 
Eine Schiffsreise in Französisch-Polynesien unternimmt man am besten mit dem Luxus-Frachter ARANUI 5: https://www.aranui.com 
Währung: In Französisch-Polynesien gilt der Franc Pacific (XFP), der dem Euro angepasst ist. 119 XFP = 1 Euro (Stand 02/2018)
Einreise: Über Einreisebestimmungen nach Französisch-Polynesien informiert das Tourismusamt Tahiti:
https://tahititourisme.de/de-de/reiseplaner/visum-anforderungen-tahiti/ 
EU-Bürger benötigen kein Visum und können mit dem Reisepass einreisen. Es wird für den Zwischenstopp in den USA ein gültiges ESTA benötigt!
Klima: Das Klima in Französisch Polynesien ist ganzjährig warm bis heiß mit Temperaturen um die 30 Grad Celsius. Details: http://www.travelklima.de/franzoesisch-polynesien/

Unterkunft in Tahiti
Wer die Zeit vor und nach einer Fahrt mit der ARANUI 5 in angenehmer Atmosphäre verbringen will, mietet sich am besten im Manava Suite Hotel auf Tahiti ein, das etwa 10 Kilometer vom Flughafen mit Blick auf Moorea eine gehobene Unterkunft bietet. Das Hotel verfügt über einen Shuttle in die Hauptstadt Papeete. https://www.manavatahitiresort.com 
Alternativ bietet sich als angenehme Unterkunft im Herzen von Papeete das Hotel Tahiti Nui an http://www.hoteltahitinui.com 

Ausflüge
Wer in Tahiti Aufenthalt hat, sollte unbedingt eine Tages-Expedition mit dem Einheimischen Teuai unternehmen, der dies professionell für seine Gäste anbietet. http://www.iaoranatahitiexpeditions.com 
Auf Moorea lässt sich ein solcher Ausflug gut mit dem Anbieter Moorea Maori Tours unternehmen http://moorea-maori-tours.com/ 
Über weitere, zahlreiche Aktivitäten informiert das Tourismusamt Tahiti https://tahititourisme.com/ 
Diese Reise wurde durchgeführt mit freundlicher Unterstützung von ARANUI 5, Air Tahiti Nui.

 

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18212 Duckwitz 62 Blick auf die Kultstaette Te IponaBlick auf die Kultstätte Te I’pona.

18212 Duckwitz 58 die Kultstaette Te Ipona im Hochland der Insel birgt die best erhaltenen Tikis der Marquesas und vermittelt einen guten Eindruck der Kultur des VolkesDie Kultstätte Te I’pona im Hochland der Insel birgt die besterhaltenen Tikis der Marquesas und vermittelt einen guten
Eindruck der Kultur des Volkes.

18212 Duckwitz 61 Reiseleiter Joerg unterrichtet die deuscthsprachigen Gaeste der Aranui 5 ueber alle Details der Marquesa KulturReiseleiter Jörg unterrichtet die deuscthsprachigen Gäste der ARANUI 5 über alle Details der Marquesa-Kultur.

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