SeereisenMagazin Logo klein 347 65HAMBURGMAGAZIN · AUSGABE 5/2018hr

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Das ist meine Hafenstadt – Hamburg – beim Blue Port zu den Cruise Days.
Foto: Hafen Hamburg Marketing Glaubitt

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Küblböck sprang über Bord
Hamburg. Der bekannte Sänger und Schauspieler Daniel Küblböck ist am Sonntagmorgen, 9. September, um etwa 4.30 Uhr Ortszeit vor Neufundland / Kanada vom Panoramadeck der AIDAluna über die Reling ins offene Meer gesprungen. Trotz einer sofort eingeleiteten Suchaktion, an der sich außer der AIDAluna auch die kanadische Coastguard und andere Schiffe beteiligten, konnte der 33jährige nicht gefunden werden. Küblböck ist in Hamburg an Bord des Schiffes gegangen und war Gast auf der Jungfernreise der AIDAluna von Hamburg nach New York. Freunde und Besatzungsmitglieder berichteten über depressive Phasen und Wutanfälle des Künstlers in den letzten Tagen an Bord. Küblböck war bisexuell und trug an Bord meist Frauenkleider, zuletzt ein weißes Kleid und Stöckelschuhe. Bekannt wurde er vor allem durch seinen 3. Platz in der Fernseh-Show „Deutschland sucht den Superstar” vor einigen Jahren. Später versuchte er sich als Schlagersänger und Interpret anspruchsvollerer Lieder. Er klagte darüber, dass er in der Schauspielschule gemobbt worden sei.

18520 Rock Liner Likoerchen Bild Udo LindenbergTUI Cruises wird auf den Rock-Liner mehr als drei Tonnen Eierlikör mitnehmen, denn wie ihr Idol schlürfen Lindenberg-Fans Eierlikör-Drinks in allen Varianten. Das Bild ist von Udo Lindenberg.

Mit Udo auf See
Hamburg. Udo Lindenberg rockt wieder an Bord. Vom 14. bis 19. Mai 2019 macht er die MEIN SCHIFF 1 von TUI Cruises wieder zur schwimmenden Showbühne für rund 3.000 seiner treuesten Fans. Von Hamburg geht es nach Stockholm, dann weiter nach Helsinki, und von dort in Schlangenlinien zurück nach Hamburg. Die Reederei wird mehr als drei Tonnen Eierlikör mitnehmen, denn wie ihr Idol schlürfen Lindenberg-Fans Eierlikör-Drinks in allen Varianten. Möglicherweise wird Udo an Bord auch einige Neuerscheinungen präsentieren. Während der Tour wird das Schiff zum 6. Mal zum „Rockliner” gemacht.

AIDAnova – das erste LNG-betriebene Großschiff
Familie Mirza hat den Neubau in Papenburg getauft
Papenburg. Auf der Meyer Werft in Papenburg hat erstmals eine ganze Familie ein Schiff getauft: aus einem Wettbewerb von AIDA Cruises war Familie Mirza aus Hanau in Südhessen hervorgegangen. Die Eltern Sonja und Asad Mirza mit ihren Kindern Sophia und Adrian haben am 31. August 2018 den riesigen Neubau auf den Namen AIDAnova getauft und dem neuen Schiff „Allzeit gute Fahrt!” gewünscht. Anschließend gab es auf dem Werftgelände an der Ems eine große Tauf-Feier mit über 20.000 Gästen und einem bunten Programm. – Die AIDAnova ist mit 337 Metern Länge und einer Schornsteinhöhe von 70 Metern der bisher größte Neubau von AIDA Cruises. Besonderheit dieses Schiffes ist der Antrieb mit Flüssiggas (LNG). Die ersten Erprobungen des neuartigen Antriebs erfolgen noch mit gasförmigem Treibstoff. Erst wenn die AIDAnova im niederländischen Eemshaven mit Flüssiggas betankt wird, können die ersten Probemeilen mit LNG absolviert werden. LNG ist stark heruntergekühltes Erdgas, das sich bei minus 164 Grad verflüssigt und in riesigen Spezialtanks an Bord gelagert wird. Beim Verbrauch erhöht sich das Volumen des Flüssiggases um das 600-fache und treibt die riesigen Gasturbinen des Schiffes an. Der Ausstoß von Kohlendioxyd, Ruß, Schwefel, Stickstoff und anderen Schadstoff-Partikeln wird durch diesen Antrieb weitgehend vermieden. www.aida.de

Bürgermeister contra AIDA
Lübeck. Zu einer heftigen, öffentlich ausgetragenen Kontroverse zwischen dem SPD-Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lindenau (39), und der in Rostock ansässigen Groß-Reederei AIDA Cruises ist es in den Medien des Nordens gekommen. Lindenau hatte mit seiner Familie eine Kreuzfahrt auf der AIDAprima rund um die Kanarischen Inseln unternommen und dafür nach eigenen Angaben „mehrere tausend Euro” investiert. Zunächst in den sozialen Medien, später auch in der Tagespresse, monierte Lindenau die seiner Beobachtung nach miserablen Verhältnisse an Bord. Er fotografierte den Schmutz in seiner Kabine und den sehr ungepflegten Zustand von Bad, Möbeln und Kabinenwäsche. Er beschwerte sich auch über mangelhaften Service und Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Speisen und Getränken. Zahlreiche andere Fahrgäste stimmten der Kritik des Bürgermeisters in den Sozialen Medien zu und schlossen sich seinen Anmerkungen an. Das Bordpersonal sei schlecht ausgebildet und komme seinen Aufgaben kaum nach, hieß es in mehreren Kommentaren. Die Reederei sagte eine Prüfung der von etlichen Fahrgästen veröffentlichten Kritikpunkte zu.

Weitere Polar-Expeditionsschiffe
Hamburg/Brodosplit. Immer mehr sogenannte „Expeditionsschiffe” für den Einsatz in der Arktis und Antarktis sind weltweit im Bau. Nach deutschen, französischen und portugiesischen Auftraggebern (Hapag Lloyd, Ponant, Mystic Cruises) lässt nun auch die in Seattle/USA beheimatete Quark Expeditions Ltd. einen solchen Polarkreuzer auf der Werft Brodosplit in Kroatien bauen. Zur Ausrüstung gehören 20 Zodiac-Schlauchboote und zwei Hubschrauber, mit denen die rund 250 Passagiere die weißen Wüsten an Nord- und Südpol erkunden können. Am Innenausbau der neuen Schiffsklasse ist auch die Hamburger Firma Cubik3 beteiligt (siehe hierzu auch unser Editorial).

MSC expandieren weltweit
Kapitalmarkt beflügelt den Bau von Kreuzfahrtschiffen
Hamburg/Zürich. Die in der Schweiz registrierte italienische Groß-Reederei MSC Cruises ist dabei, ihre Flotte mit mehreren riesigen Neubauten erheblich zu vergrößern. Allein auf der STX-Werft in St. Nazaire werden derzeit drei gigantische Neubauten auf ihren Einsatz vorbereitet. Bis 2026 will MSC zehn weitere Neubauten fertigstellen. Die Schiffe der Meraviglia-Klasse, die jetzt abgeliefert werden, haben Platz für je 6.400 Passagiere und 3.000 Besatzungsmitglieder. Auf Kreuzfahrt an Bord befinden sich also fast 10.000 Menschen! Die MSC GRANDIOSA soll im November 2019 in Hamburg getauft werden. Bis dahin wird MSC MERAVIGLIA regelmäßig von Hamburg aus zum Nordkap und nach Spitzbergen auslaufen. Die neuen Schiffe benötigen allein für gestapelten Kühlproviant eine Fläche von rund tausend Quadratmetern. Für die 13 in den nächsten sieben Jahren zu bauenden Schiffe bringt MSC rund elf Milliarden Euro auf. Diese Mittel sind derzeit äußerst zinsgünstig auf den internationalen Geldmärkten zu haben. Der gegenwärtige EU-Kapitalmarkt beflügelt also den Großschiffbau wie noch nie zuvor. www.msc-kreufahrten.de

Immer mehr Schiffe und Gäste in Kiel
Kiel/Lübeck. Der Kreuzfahrt-Terminal Kiel ist dabei, zu den Kreuzfahrthäfen Hamburg und Warnemünde aufzuschließen. Die Zahl der Passagiere, die in Kiel ihre Kreuzfahrt beginnen oder beenden, wächst rapide. Auch die Zahl der Schiffe nimmt weiter zu. Kürzlich haben fünf große Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig in Kiel angelegt: die AIDAluna, die AIDAaura, die MSC PRECIOSA, die COSTA PACIFICA und die ASTOR. Rund 25.000 Besucher strömten in die Hansestadt am Nordostsee-Kanal. Hingegen hat sich der Senat von Lübeck entschieden, keinen weiteren Kreuzfahrt-Terminal an der Travemündung zu bauen und sich mit vergleichsweise wenigen Schiffs-Anläufen zu begnügen. Damit weiß der Senat den Großteil der Bevölkerung hinter sich. Die Proteste gegen Luftverschmutzung und Besuchermassen haben in letzter Zeit erheblich zugenommen. Travemünde möchte eher das Mekka der Segler sein und macht mit seiner „Travemünder Woche” der „Kieler Woche” deutlich Konkurrenz.

Event-Schiff in der Hafencity
Hamburg. Der frühere Fischdampfer der DDR-Heringsflotte, das gut erhaltene Kühlschiff STUBNITZ, wurde vom Schweizer Kulturisten Urs Bloser zu einem florierenden Event-Schiff ausgebaut. Dieses Original-Relikt der untergegangenen „Deutschen See-Reederei” der DDR, als Museumsschiff seit 1990 im damaligen Heimathafen Rostock vertäut, liegt nun in der Hafencity Hamburg. An Bord finden Veranstaltungen aller Art statt, vom Popkonzert bis zum Chor-Abend, vom Gottesdienst bis zum Dance-floor. Die STUBNITZ ist zur angesagten Adresse in Hamburg geworden. Bis zu 400 Gäste finden Platz an Bord, mit oder ohne Gastronomie. Da der Liegeplatz der STUBNITZ weit genug von den nächsten Wohnungen entfernt ist, kann mit „Lärmbelästigung” großzügiger umgegangen werden, als an anderen Stellen in der Hafencity.

MEIN SCHIFF 2 wird früher fertig
Hamburg. Der Neubau MEIN SCHIFF 2 von TUI Cruises wird früher fertiggestellt, als ursprünglich geplant. Das Schiff wird auf der Meyer-Tochterwerft in Turku gebaut, und die norwegische Bau-Mannschaft hat ganze Arbeit schnell geleistet. Früher als ursprünglich geplant, kann die Taufe in Lissabon schon am 9. Februar 2019 stattfinden. Ursprünglich war sie erst für den 24. März vorgesehen. Es ist für TUI Cruises die erste Auslandstaufe. Bisher wurden alle Schiffe des Unternehmens in Hamburg, Kiel und Travemünde getauft. Die „Mein Schiff 2“ ist mit 111.500 BRZ vermessen, rund 330 Meter lang und 60 Meter hoch.

50 Jahre Transocean
Cuxhaven. Die Vereinigung der Hochsee-Segler und Weltumsegler „Transocean” mit Sitz in Cuxhaven und seinen über 4.000 Mitgliedern weltweit feiert am 24. November 2018 sein 50jähriges Bestehen. Zu diesem Festakt werden zahlreiche Gäste erwartet, die zum Teil mit dem eigenen Boot anreisen werden. Der Club hat etliche namhafte Weltumsegler hervorgebracht, wie zum Beispiel Wilfried Erdmann, Rollo Gebhardt, Helmuth Hörmann, Bobby Schenk u.v.a. Sie alle haben in spannenden Büchern und Bildbänden ihre Erlebnisse, Erfolge und auch Havarien festgehalten. Wichtigste Trophäe für erfolgreiche Blauwasser-Segler ist der alljährlich im November verliehene Transocean-Preis. Die meisten Jahre seines Bestehens wurde der Verein von dem legendären Vorsitzenden Helmut Bellmer geleitet, der vor einigen Jahren gestorben ist.

Fehlende Arbeitskräfte
Hamburg. Die maritime Branche leidet unter eklatantem Nachwuchsmangel. Dringend gesucht werden Nautiker und Schiffsingenieure, Schiffbauer, Elektroniker, Offshore-Techniker, Ladungslogistiker, Kranführer, Verlademeister, Führungskräfte für Schiffsküchen und Schiffs-Restaurants, Fachkräfte für maritime Lieferketten u.a. Um diesem Personalmangel abzuhelfen, veranstalten die maritimen Berufsverbände, Seefahrtsschulen und Reedereien im Herbst größere Informationsabende in zahlreichen Städten im Binnenland.

Rückläufiger Güterumschlag im Hamburger Hafen
Hamburg. Mit Besorgnis verzeichnet die Wirtschaftsbehörde Hamburg einen im Jahr 2018 bisher rückläufigen Güter-Umsatz im Hamburger Hafen. Vor allem beim sogenannten Massengut (Erze, Erden, Bodenschätze) ist die Einfuhr zurückgegangen. Dagegen haben sich die Ausfuhren von Bodenschätzen aus Afrika und Südamerika direkt nach China stark erhöht. Unternehmensverbände warnen davor, dass sich der Zugang der deutschen Industrie zu den Bodenschätzen der Dritten Welt zugunsten Chinas und der USA verringert. – Eine weitere Ursache des rückläufigen Güterumschlages sind die Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Hamburg ist wichtigster europäischer Exporthafen für Waren nach Russland.

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18520 Ozeanopaedie Foto Terra Mater BooksSo kommt das Salz ins Meer und andere meerkwürdige Geschichten

Tom Hird
OZEANOPÄDIE
291 unglaubliche Geschichten vom Meer
Die Meere bedecken drei Viertel der Oberfläche unseres Planeten. Strände sind schön, Tsunamis schrecklich, die Seefahrt gefährlich, die Tierwelt unter Wasser atemberaubend. So weit, so bekannt. Aber wer weiß schon, dass die Weißen Klippen von Dover ein Werk von Mikroalgen sind? Oder dass Algen nicht Pflanzen sind, sondern einfach Algen und ökologisch betrachtet eine der erfolgreichsten Organismen auf dem Planeten, geschweige denn, wie der Tiefseefisch das Licht anmacht?
Denken wir an einen Strand, tauchen Sandburgen, Sonnenschirme, Limonadenverkäufer und bis zum Halse eingegrabene Väter und Mütter vor dem geistigen Auge auf. Tatsächlich tobt unter der sauberen, hellen, kleinkörnigen Oberfläche das pralle Leben. Viele kleine und kleinste Geschöpfe verbringen hier ihr ganzes Leben und haben es recht bequem: Geschützt vor der Sonne, bei annähernd gleichbleibender Feuchtigkeit und gleichem Salzgehalt lässt es sich gut aushalten. Oder nehmen wir die Seepocke, der landauf, meerab wenig Beachtung zuteil wird. Wer hätte gedacht, dass das Krustentier in der Lage ist, auf jeder Welle zu den unwahrscheinlichsten Orten des Meeres zu surfen, sich anzusiedeln und zu überleben? Der Adaptionskönig treibt die evolutionäre Kompetenz auf die Spitze, indem das zwei Zentimeter lange Tier mit seinem sieben Zentimeter langen Penis mit all seinen Mit-Seepocken für die nächste Generation sorgen kann, da sie samt und sonders Hermaphroditen sind. Kein Wunder also, dass die Seepocke zu den favorisierten Studienobjekten von Charles Darwin gehörte. Denn: Mehr Survival of the Fittest geht nicht.

Der Autor
Tom Hird, geboren 1984 in Halifax, Meeresbiologe, Taucher, Autor, Wissenschaftskommunikator, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, seinen Lesern und seinem Fernsehpublikum die Natur unter dem Meeresspiegel nahezubringen. Seine Leidenschaft für Wildtiere und seine Erfahrungen in freier Wildbahn verarbeitet er unterhaltsam und gewitzt im Fernsehen in seiner Rolle als Starmoderator der BBC, in Glossen und Büchern. Wenn er nicht gerade unter Wasser ist, lebt er in London.

Tom Hird
OZEANOPÄDIE
(aus dem Englischen von Nadine Lipp), erscheint bei
Terra Mater Books, A-5061 Elsbethen, Hardcover mit
Schutzumschlag und Lesebändchen, etwa 280 Seiten,
24,- € [D] │33,90 CHF, ISBN 978-3-99055-004-5,
Erscheinungstermin: 11. Oktober 2018.
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