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17612 A ROSA RIVA in Engelhartszell P1140017 Foto Philip Duckwitz KoelnDie A’ROSA RIVA am Anleger in Engelhartszell nahe Passau kurz vor dem Ablegen.
Fotos: Philip Duckwitz, Köln

Philip Duckwitz
Wenn herbstliches Flussvergnügen auf der Donau
zur rosigen Angelegenheit wird

Der wallende Dunst des Morgennebels zieht an meinem Kabinen-Fenster vorbei und weckt mich im Schein der aufgehenden Sonne, die sich leuchtend orange über den Auen der Wachau erhebt. Bin ich doch erst tags zuvor in Engelhartszell bei Passau auf das Schiff mit der Rose gestiegen, um eine genussvolle Kreuzfahrt auf der Donau nach Budapest zu unternehmen, so wird meine Erwartung bereits am ersten Morgen mehr als erfüllt. Der goldene Oktober zeigt sich von früh bis spät von seiner besten Seite, die Luft ist warm aber nicht schwül oder drückend heiß, die Landschaft zeigt sich in buntem Kleid der Blätter und bietet mir eine wahre Augenweide, während das 124,5 Meter lange und 14,5 Meter breite Schiff sich mit seinen 4 Decks lautlos durch das Wasser schiebt. Die 242 Gäste schlafen noch an diesem dunstigen Morgen, an dem ich auf dem Sonnendeck stehe und mich von der frischen Luft und dem Glanz der Morgensonne in eine Genusswelt entführen lasse, die in mir zur inneren Ruhe führt.

Das Schiffsleben
Mit der Rose am Bug bahnt sich das markante Schiff seinen Weg die Donau hinab Richtung Schwarzes Meer. Meine Reise führt diesmal bis Budapest. Das Schiff scheint voll belegt zu sein, kein Wunder, die Tour ist beliebt, bietet sie doch in den sieben Tagen Dauer zahlreiche Abwechslungen, Ausflüge und beliebte Städte entlang der Donau, die es zu erkunden gilt. Alles steht hier an Bord im Zeichen der Rose, schon bei der Einschiffung wurde allen weiblichen Gästen eine frische, rote Rose kredenzt. Ich sehe mich auf dem Schiff um. Rosa ist die Farbgebung auf diesem Schiff das sich A’ROSA RIVA nennt zwar nicht, eher gelb-grün, aber dezente Hinweise auf das rosige Vergnügen finde ich allerorts. Der ausgedehnte Spa-Bereich auf Deck 3 mit einem Fitnessbereich, Sauna und zwei Anwendungsräumen lässt für den Körper kaum einen Wunsch offen. Sei es eine Hot-Stone-Massage oder eine Rosen-Quarz-Anwendung mit erlesenen Rosen-Ölen, hier finde ich Entspannung.
Und das ist gut so. Denn kulinarisch werde ich an Bord rund um die Uhr mit erlesenen Genüssen versorgt. Je nach Land und Stadt, die als Ziel auf dem Programm steht, passt sich die Küche den lokalen Gepflogenheiten an und tischt dem Gast dreimal täglich und zur Kaffeestunde kulinarisch hochstehende Genüsse auf. Wiener Nockerln, böhmische Knödel und Wildspezialitäten zur Herbstzeit, ungarische Wurstwaren oder eine deftige Gulaschsuppe erwarten mich in den kommenden Tagen meiner Reise am Buffet. Und natürlich kann ich mich auch an zwei oder drei Abenden mit einem 4-Gänge Menü und dazu passenden Weinen in einem separaten Bereich verwöhnen und die Speisen servieren lassen. Wer statt den hochwertigen Hausweinen lieber eine regionale Weinspezialität sucht, dem steht die Weinkarte offen. Auch ein jeweils landestypisches Bier steht jeden Tag als kleines Extra im Angebot. Die Essenszeiten gleichen nicht selten einer Raubtierfütterung. Hungrige Passagiere streichen wie Löwen bereits vor Eröffnung des Buffets um die Speisestätte herum. Ist dann der Startschuss zum Essen gefallen, gibt es kein Halten mehr. Ich bevorzuge den Genuss und warte die erste Welle der Speisung ab und finde mich etwa eine halbe Stunde nach Buffet-Eröffnung im Speisesaal auf Deck 3 ein. Entspannt mit Blick auf die vorbeiziehende Natur am Donauufer genieße ich die kulinarischen Freuden.
Die Lounge im vorderen Teil von Deck 3 ist Treffpunkt für die Reisegäste. Man lernt sich kennen, trifft sich in Gruppen und verbringt die Abende oder Zwischenzeit in plüschigen Sofas und Sesseln bei einem kalten oder warmen Getränk direkt von der bunten Bar, die zum Verweilen einlädt. Frische Luft mit Blick auf das Heck und die hinter uns liegende Umgebung bekomme ich auf dem Achterdeck. Und hoch hinaus oben auf dem Sonnendeck, auf dem sich auch der Freiluft-Pool, die Minigiolf-Bahn oder das Schachspiel befinden, ist der Rundum-Blick garantiert – wenn keine Brücke mich dazu zwingt, das Deck zu räumen.

Erste Station: Wien – die Donaumetropole im Zeichen der süßen Versuchung
Bereits am ersten Nachmittag erreiche ich Wien. Bei der Einfahrt erheben sich die markanten, modernen Gebäude der Donaustadt und die eindrucksvolle Mexiko-Kirche, die eigentlich Franz-von Assisi-Kirche heißt, an den Ufern. Zeit, die Stadt zu erkunden. In den knapp zwei Tagen Landgang ist es kaum möglich, alles von Wien zu sehen. Man muss wählen. Eine Tour durch die Kaffeehäuser, die Besichtigung des Stephansdoms, ein Besuch in der Oper, ein Konzert im Kursalon, oder ein Ausflug nach Schönbrunn bieten sich an. Rundfahrten bei Tag und Nacht verschaffen einen guten Überblick. Und wer es besonders extravagant mag oder etwas zu feiern hat, gönnt sich ein Candle-Light-Dinner im Riesenrad des berühmten Praters. Sportlich unterwegs sind alle, die eine Radtour entlang der Donau unternehmen. Ich wähle diesmal die individuelle Variante, da ich Wien bereits gut kenne. Der Naschmarkt zwischen Karlsplatz und Kettenbrückengasse ist mein Ziel, im Herzen von Wien ist dieser Markt seit je her der Anlaufpunkt für alle, die ein buntes Markttreiben suchen. „Was es auf dem Naschmarkt nicht gibt, das ist nicht von Bedeutung” lautet eine Redewendung, die in Wien gepflegt wird. 170 Verkaufsstände laden zum Bummeln und probieren – zum Naschen – ein. Auf einen Bauernmarkt von 1780 zurückgehend, der damals Kärntnertormarkt hieß und unweit des noch unregulierten, heute unterirdisch verlaufenden Wienflusses lag, befindet sich der Naschmarkt. Der Name kommt von „Aschenmarkt”, vermutlich wegen der aus Esche „Asch” gefertigten Milchbehälter. Seit 1820 ist der Begriff Naschmarkt bekannt, kann seither auch auf das Angebot von exotischen Süßwaren zurückgehen. Ich probiere kandierte Orangenschalen und andere Köstlichkeiten, lasse mich treiben durch das bunte Marktgeschehen, dass in den vergangenen Jahren eine deutlich orientalische Prägung erhalten hat und staune über die kulinarischen Kuriositäten und Köstlichkeiten, die mir an den Markständen begegnen. Neben Obst und Gemüse finde ich Tee, Honig, Wurstwaren, Käsespezialitäten, Fisch, Fleisch und zahlreiche Spezialitäten aus Südeuropa. In kleinen Restaurationsbetrieben kann ich mich direkt mit erlesenen oder bodenständigen Speisen verwöhnen lassen und das Marktgeschehen um mich herum genießen. Der Wiener Schmäh, der Dialekt, der mir zu Ohren dringt, lässt mich schmunzeln. Ich ziehe weiter in die Innenstadt. Denn was wäre ein Besuch in Wien ohne den Genuss einer Sachertorte im Café Sacher unweit des Stephansdoms? Das denken sich wohl viele Besucher der Stadt und so wundere ich mich nicht über die lange Schlange vor dem Traditions-Café, das wegen Überfüllung geschlossen ist. Wie gut, dass ich mich auskenne, denn direkt ums Eck liegt das Café, dass nach dem Salzburger Wolfgang Amadeus Mozart benannt ist. Prächtig eingerichtet, wie ein Kaffeehaus sein soll ist es hier nur halb so voll wie bei Sacher. Und die berühmte Torte gibt’s hier auch, denn die beiden Häuser gehören zusammen.
Kurz ist mein Aufenthalt in Wien und schon am folgenden Tag steht das Auslaufen auf dem Programm. Im Licht der untergehenden Sonne verlasse ich die Donau-Metropole. Das Schiff mit der Rose zieht seine Bahn weiter flussabwärts Richtung Budapest.
Spät am Abend zieht es mich noch einmal auf Deck. Denn bereits angelangt auf dem Gebiet der Slowakei passiere ich dessen Hauptstadt Bratislava im nächtlichen Licht. Ich werde auf dem Rückweg meiner Reise hier festmachen, aber die lichtreiche Kulisse der Nacht erlebe ich so nur einmal. Stolz steht die Burg Bratislava, auch Pressburg oder slowakisch Prešporok genannt, auf dem Hügel 85 Meter über der Stadt. Früher gehörte diese Stadt und die größten Teile der Slowakei zu Ungarn. Nach dem ersten Weltkrieg zur Tschechoslowakei, es folgte eine kurze Periode der Unabhängigkeit, die erst 1993 wiedererlangt wurde. Ich bestaune die erleuchtete Burg oberhalb des markanten Martinsdoms, in dem früher zahlreiche, Habsburger Könige gekrönt wurden. Die Stadt strahlt mit ihrer erleuchteten Kulisse einen Punkt der Ruhe inmitten der dunklen Donau-Nacht aus.

Esztergom, Visegrad und das Donauknie
Am folgenden Morgen erreiche ich Esztergom in Ungarn. Dieser eigentlich unbedeutende Ort direkt an der slowakischen Grenze besticht vor allem durch seine einzige Sehenswürdigkeit, die St.-Adalbert-Kathedrale aus dem Jahr 1001 n. Chr. Geweiht wurde sie dem Erzbischof Adalbert von Prag und der Gottesmutter Maria. Dieses gewaltige Kuppel-Bauwerk wurde von König Stephan dem Heiligen 1001 bis 1010 errichtet und bestand in ihrer ursprünglichen Form bis ins 12. Jahrhundert, dann brannte sie ab. Der Neubau überstand dagegen sogar den Mongolen-Einfall im Jahr 1242. Ich begebe mich auf meinem Landausflug in das Innere der Basilika. Gewaltig, aber nicht übertrieben prunkvoll zeigt sich die bis heute größte Kirche Ungarns. Endgültig fertig gestellt wurde dieser beeindruckende Bau unter Kardinal-Primas János Simor 1869. Die Orgel ist klanglich und baulich besonders beeindruckend mit ihren 49 Registern und 3.500 Pfeifen.
Dieses imposante Bauwerk werde ich zum Ende meiner Reise auf der Rückfahrt noch einmal bei Nacht bestaunen dürfen, in der Vorbeifahrt vom Schiff aus. Die Erhabenheit der nächtlich angeleuchteten und weithin sichtbaren Basilika hoch oben auf dem Hügel über der Donau erzeugt ein Gefühl von Erhabenheit, selbstverständlichem Prunk und majestätischer Größe. Ein erhebender Augenblick, dieses Bauwerk bei Nacht bestaunen zu dürfen.
Mein Landausflug setzt sich fort. Ich erreiche die Burgruine Visegrád oberhalb des gleichnamigen Ortes, nach dem auch die bekannte, osteuropäische Staatengruppe, bestehend aus den Ländern Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn, benannt ist. Auf 247 Metern Höhe über der Donau liegt hier die Burganlage aus dem Jahr 1247. Einst herrschten hier König Belá IV., doch bereits die Römer erkannten die strategische Bedeutung des Hügels, von dem ein erhebender Weitblick über das Donauknie möglich ist. So stehe ich auf dem Burgplateau und blicke hinab in die Weiten des Donau-Tals, genau hier macht der Fluss tatsächlich einen sichtbaren Bogen. Und mein Schiff fährt in diesem Moment wie bestellt als einziges Flussgefährt auf dem Wasser wie ein Spielzeug-Boot, gut zu erkennen ist die markante Rose am Bug. Die Weinberge erheben sich am linken Donauufer bis in steile Höhen. Jetzt im Herbst leuchtet die Kulisse in strahlendem gelb und rot der gefärbten Weinblätter.

Bevor es in die großartige Metropole Budapest geht, gibt es noch einen Halt in dem Künstlerdorf Szentendere. Das reizvolle, barocke Städtchen gilt als liebenswertes Örtchen, in dem ungarische Handwerkskunst und Design der Region bewundert und erworben werden können. Bei meinem Eintreffen dort bin ich überwältigt. Diesmal allerdings nicht von der etwas versteckt vorhandenen Schönheit des Ortes, sondern von der Fülle an Souvenir-Läden, feilschenden Händlern und Massen an Touristen, die sich durch die engen Gassen schieben. Nach einer Stunde ist es vorbei. Diesen Ort braucht kein Mensch, der nicht auf der Suche nach einem unnützen und überteuerten Mitbringsel ist.

Budapest – das Paris des Ostens
So erreiche ich Budapest am späten Nachmittag. Nicht umsonst gilt die ungarische Hauptstadt als das Paris des Ostens. Beim Anblick der auf zwei Seiten der Donau gelegenen Stadt Buda und Pest gerät wohl jeder Reisende ins Schwärmen. Das Licht des nachmittäglichen Herbstes taucht die Kulisse der Buda-Seite in ein leuchtend-orangenes Licht, das vom Sandstein des Burgpalasts auf den Budaer Bergen aufgefangen wird. Der 527 Meter hohe Janós-Berg, der Gellertberg und der Burgberg sind die markantesten Erhebungen gegenüber der Pest-Seite, auf der die Altstadt Budapests liegt. Ich fahre hoch hinauf bis zur Zitadelle und genieße von dort einen einzigartigen Blick auf beide Teile der Stadt mit der Donau in der Mitte. Eine Stadtrundfahrt durch beide Teile der ungarischen Metropole verschafft mir einen guten Überblick. Über die berühmte Kettenbrücke, die besonders nachts eindrucksvoll erleuchtet ist, zum Heldenplatz, vorbei an der Stephans-Basilika, der Großen Markthalle, der Staatsoper, prachtvollen Barock-Fassaden in der Innenstadt, dem Széchenyi-Thermalbad, das äußerlich wie ein prunkvoller Palast erscheint, geht es kreuz und quer durch die Stadt zurück auf die Buda-Seite. Hier genieße ich einen Blick auf das direkt am Donau-Ufer gelegene Parlamentsgebäude. In der Mitte der Donau, etwas vorgelagert dem Zentrum befindet sich die Margareteninsel, die früher nur dem Adel vorbehalten war. Heute ist sie ein beliebtes Erholungsziel.
Wie gut, dass ich in Budapest zwei Tage Landgang habe. Denn mich zieht es auch in den Abendstunden wieder hinaus, vom Schiff in die Stadt. Lebendig ist das Donau-Ufer, Spaziergänger, die sich der malerischen Kulisse erfreuen, Paare, die im lauen Herbstabend der romantischen Stimmung frönen und lustwandelnde Flaneure säumen die breite Promenade auf der Pest-Seite.
Mehr Budapest will ich erleben, am liebsten ohne Rummel und Touristen. Das gelingt mir auch, weil ich am folgenden Tag, der zufällig ein Sonntag ist, früh auf bin und durch die kleinen Gassen der Innenstadt streife. In diesem Augenblick fühle ich mich gar nicht mehr wie in einer Hauptstadt. Äußere und innere Ruhe ist eingekehrt in die pulsierende Donau-Metropole. Die Stadt schläft scheinbar am Sonntagmorgen.
Plötzlich sind alle Schilder auf Geschäften und Häusern auf Hebräisch geschrieben, eine Synagoge erhebt sich vor mir. Ich bin mitten im jüdischen Viertel angelangt. Spannend. Ein Rabbi kommt mir entgegen. Menschen mit Kippa passieren die Straße. Wie schön, Kultur ist lebendig in Budapest. In einem Hinterhof mitten in diesem Viertel treffe ich auf einen Markt. Wer vermutet hinter der heruntergekommenen Fassade eines Budapester Altbaus einen solchen Markt, der sich „Szimpla Kert” nennt. Frische Kost aus Ungarn, Paprika, Salami, Honig, Obst, Gemüse und weitere Gaumenfreuden entdecke ich, lasse mich von Gerüchen und Farben des kleinen aber feinen Sonntags-Marktes entführen in die Welt des Genusses. Skurril ist die Kulisse, herzlich die Stimmung, freundlich die Händler, kein bisschen aufdringlich wie etwa im Ort Szentendere, den ich am Vortag erleben musste. Da macht einkaufen Spaß.
Ich schlendere weiter durch die Gassen des Viertels, die Straßen werden nun wieder breiter, die Bauten prachtvoller, eindrucksvoller. Ich gelange zur Vaci Uta, dem Pracht-Boulevard Budapests. Hier finden sich auf breiter Straße alle internationalen Marken, Shopping wird hier nur mit gefülltem Geldbeutel zum Vergnügen. Hier fehlt die Seele, regiert das Geld. Ich denke zurück an die kleinen Gassen, die lieben Menschen in den touristisch weniger besuchten Vierteln, in denen ich am Vormittag war.
Auch diese Metropole muss ich verlassen. Das Schiff legt ab, fährt nun stromaufwärts. Im Abendschein der untergehenden Sonne geht ein letzter Blick auf die Schönheit des Paris des Ostens, Budapest, die Donauperle, grüßt mich zum letzten Mal.

Bratislava, die malerische Hauptstadt
Vorbei an der nächtlichen Basilika in Esztergom erreiche ich tags darauf wieder die slowakische Hauptstadt Bratislava, diesmal bei Tageslicht. Vom Donauufer aus lässt sich die Altstadt in einem angenehmen Spaziergang vorbei an der Comenius-Universität erreichen. Gemütlich geht es hier zu im Vergleich zu Budapest. Die Innenstadt ist ruhiger. Nur Fußgänger und die bekannten roten Touristen-Bähnchen kommen hier her. Es lohnt sich, neben dem markanten Rathausplatz, der alten Markthalle, dem historischen Nationaltheater und dem Martinsdom auch die versteckten Sehenswürdigkeiten zu entdecken, Der Gulli-Mann ist wohl eine der bekanntesten Skulpturen, die sich auf dem selben Platz befindet, wie der Soldat Napoleons mit dem ins Gesicht gezogenen Dreispitz, an einer Bank lehnend. Der slowakische Humor, mit bildlicher Darstellung Situationen aufs Korn zu nehmen wird hier deutlich. Es gibt noch zahlreiche Figuren dieser Art in der Innenstadt. Der Paparazzi, der Schöne Ignac, oder die Seiltänzerin sind nur einige Beispiele, für die es sich lohnt, die Augen offen zu halten, um sie zu entdecken. Ich besuche die meist offenen Innenhöfe der Prachtbauten in der Altstadt und staune. Herausgeputzt und erfüllt mit künstlerischem Flair sind diese Höfe wahre Oasen der Ruhe. Nicht selten finde ich hier kleine Galerien, kuriose Läden, oder nette Cafés. Wahrlich prachtvoll, kitschig bis zur Übertreibung und daher schon wieder dem Kult-Status zuzurechnen ist die älteste Konditorei der Stadt. Diesen Besuch lasse ich mir nicht entgehen. Wandmalereien und barocke Fresken treffe ich an. Ein überaus freundlicher Kellner alter Schule kredenzt mir Tee im goldenen Kännchen mit einem Stück Torte, bei dem man das Kalorien-Zählen besser vergessen sollte. Das muss man erlebt haben, Genuss findet hier einen Namen. Nicht weit von diesem eindrucksvollen Café entfernt befindet sich Bratislavas ältester Lebensmittel-Laden. Heute teils Museum, teils aber tatsächlich noch als Laden funktionierend. Eine uralte. silberne Registrierkasse auf der Ladentheke fängt meinen Blick, hinter der ein freundlich lächelnder Kolonialwarenhändler steht, dessen Haarfarbe dem seiner Kasse deutlich ähnelt. Ich erwerbe bei ihm einige der berühmten slowakischen Hörnchen, gefüllt mit Nuss oder Mohn, die „Pressburger Beugerl”.
Erfüllt von den süßen Freuden des malerischen Bratislava verlasse ich nach dieser Stippvisite die slowakische Hauptstadt schon wieder, nicht ohne zuvor noch einen Blick auf die Statue des berühmten Gründers der tschechoslowakischen Legionen, Milan Rastislav Stefanik, geworfen zu haben, der sich in der Uniform eines Fliegers aus dem I. Weltkrieg übermächtig am Donauufer präsentiert.
Beim Auslaufen meines Schiffes fängt auch die markante Brücke des slowakischen Nationalaufstands, die 1972 erbaut wurde, meinen Blick. Denn neben den einprägsamen Verstrebungen bildet wohl die Aussichts-Kapsel mit Turmrestaurant in 80 Metern Höhe am Brückenkopf eine einzigartige, architektonische Besonderheit, die ob seiner Form als Ufo bezeichnet wird.
Meine Reise nähert sich dem Ende, das Stift Melk in Niederösterreich bildet den Abschluss meiner Besichtigungen an der Donau. Dabei handelt es sich um die größte Barrock-Kirche Österreichs, die hier auf einem Klosterfelsen gebaut ist. Bereits die Römer besiedelten diesen Felsen und von 1702 bis 1746 erbaute Jakob Prandtauer dieses eindrucksvolle Benediktinerkloster, das als Wahrzeichen der Wachau gilt. In purem Gold, verziert mit Engeln und Figürchen erscheint die Stiftskirche überladen und beeindruckt, ja erdrückt den Besucher fast. Ein Splitter vom Kreuz Christi soll als Reliquie hier liegen in dem Kloster, dessen Tradition bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Heute ist in der sehenswerten Anlage mit seinem ausladenden Prälatenhof das Stiftsgymnasium Melk untergebracht.
Eine Reise voller Leben, intensiver Natureindrücke, kulinarischer Hochgenüsse und einem entspannenden Bordleben geht nach sieben Tagen zu Ende. Mehr Donau wünscht man sich, mehr Erholung an Bord eines Flusskreuzfahrtschiffes wünscht sich der Passagier, denn allzu schnell geht eine erlebnisreiche Woche auf der Donau zu Ende.
Auf zu neuen Ufern bleibt der Wunsch, den ich mit nach Hause nehme – vielleicht beim nächsten Mal auf der Strecke südlich von Budapest? Wer weiß, wohin den Reisenden die Gewässer tragen, solange man immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel hat.

Informationen
Diese Reise lässt sich unternehmen mit A-ROSA Flusskreuzfahrten: www.a-rosa.de/flusskreuzfahrten 

Infos zum Schiff A’ROSA RIVA: www.a-rosa.de/uploads/tx_templavoila/Schiffs-Info_Donau_05.pdf 

In Wien sollte man den Naschmarkt besuchen: www.wien.gv.at/freizeit/einkaufen/maerkte/lebensmittel/naschmarkt/details.html 

Außerdem ist die Ferstel-Passage kulinarisch und architektonisch sehenswert: www.palaisevents.at/palais-ferstel/ 

In Budapest lohnt sich sonntags der Szimpla Kert (Sonntagsmarkt): https://szimpla.hu/ 

In Bratislava ist der Besuch der Konditorei Kormuth ebenso Pflicht wie der Besuch des ältesten Lebensmittel-Ladens der Stadt: http://konditoreikormuth.sk/ ·
www.muzeumobchoduba.sk/ovm.php 

Diese Reise wurde durchgeführt mit freundlicher Unterstützung von A-ROSA Flussschiff GmbH · www.a-rosa.de/flusskreuzfahrten 

17612 A ROSA RIVA Ueberreichen einer roten Rose P1140019 Foto Philip Duckwitz KoelnBei der Einschiffung wurde allen weiblichen Gästen eine frische, rote Rose überreicht.

17612 A ROSA RIVA Kabine P1140021 Foto Philip Duckwitz KoelnMeine Kabine, Kategorie C – 16,5 Quadratmeter groß.

17612 A ROSA RIVASpa Bereich P1140040 Foto Philip Duckwitz KoelnDer Spa-Bereich der RIVA lädt zur Entspannung ein ...

17612 A ROSA RIVA Fittness Bereich P1140041 Foto Philip Duckwitz Koeln... auf Deck 3 mit einem Fitnessbereich.

17612 A ROSA RIVA Steuerhaus und Kapitaen P1140033 Foto Philip Duckwitz KoelnDer Kapitän steht neben seinem Steuerhaus.

17612 A ROSA RIVA Achterdeck P1140047 Foto Philip Duckwitz KoelnBlick über das Achterdeck auf das Kielwasser.

17612 A ROSA RIVA Sonnenaufgang ueber der Wachau P1140083 Foto Philip Duckwitz KoelnSonnenaufgang in der Wachau.

17612 A ROSA RIVA Franz von Asisi Kirche Wien P1140173 Foto Philip Duckwitz KoelnDie Mexiko-Kirche in Wien – Katholische Kirche Donaustadt oder Kirche des Heiligen Franz von Assisi – in der Morgendämmerung.

17612 A ROSA RIVA Blumenfrau Naschmarkt P1140102 Foto Philip Duckwitz KoelnBlumenfrau auf dem Naschmarkt in Wien.

17612 A ROSA RIVA Nuesse Fruechte Naschmarkt P1140104 Foto Philip Duckwitz KoelnFrüchte, Nüsse, Blüten – kandiert, getrocknet oder gebraten.

17612 A ROSA RIVA alles Kaese P1140109 Foto Philip Duckwitz KoelnAlles Käse auf dem Naschmarkt?

17612 A ROSA RIVA geordneter Naschmarkt P1140114 Foto Philip Duckwitz KoelnHier gibt es Alles und alles ist gut organisiert und geordnet.

17612 A ROSA RIVA kaese Wurst geistige Getraenke P1140131 Foto Philip Duckwitz KoelnKäse, Wurst und geistige Getränke – eine gute Mischung.

17612 A ROSA RIVA Cafe Sacher P1140165 Foto Philip Duckwitz KoelnVor dem Café Sacher in Wien stehen die Leute und warten auf freie Plätze ...

17612 A ROSA RIVA Cafe Mozart Wien P1140162 Foto Philip Duckwitz Koeln... das Café Mozart – direkt ums Eck vom Sacher und zum Sacher gehörend – hier gibt es Plätze genug, sogar draußen.

17612 A ROSA RIVA am Handelskai in Wien P1140183 Foto Philip Duckwitz KoelnDie A’ROSA RIVA am Handelskai/Mexicoplatz in Wien, direkt unterhalb der Reichsbrücke.

17612 A ROSA RIVA das markante Heck P1140218 Foto Philip Duckwitz KoelnDas markante Heck der A’ROSA RIVA mit dem Restaurant-Außenbereich.

17612 A ROSA RIVA Anleger Esztergom P1140650 Foto Philip Duckwitz KoelnDie A’ROSA RIVA am Anleger in Esztergom.

17612 A ROSA RIVA Basilika Esztergoml P1140653 Foto Philip Duckwitz KoelnDie klassizistische Basilika von Esztergom, die Kathedrale Mariä Himmelfahrt und St. Adalbert, eine der größten Kirchenbauten Europas.

17612 A ROSA RIVA Orgel Basilika Esztergoml P1140677 Foto Philip Duckwitz KoelnDie große Orgel der Basilika ist ein Werk Ludwig Moosers, der 1863 seine Werkstätte von Salzburg nach Eger verlegte, weil er vermehrt Aufträge aus Ungarn erhalten hatte.

17612 A ROSA RIVA Donauknie bei Visegrad P1140683 Foto Philip Duckwitz KoelnBlick auf das Donauknie bei Visegrád mit einem A’ROSA-Schiff auf Gegenkurs.

17612 A ROSA RIVA Burg Visegrad P1140706 Foto Philip Duckwitz KoelnDie um 1247 entstandene Burg Visegrád steht 247 Meter hoch über dem Donauknie.

17612 A ROSA RIVA Parlament Budabest 20171015 161817 Foto Philip Duckwitz KoelnDas ungarische Parlament ist eines der Wahrzeichen Budapests.

17612 A ROSA RIVA Budapest Heldenplatz 87 Foto Philip Duckwitz KoelnDer Heldenplatz in Budapest. Das Denkmal erinnert an die Helden der ungarischen Geschichte. Auf der Säule steht die etwa 5 Meter große Statue
des Erzengels Gabriel.

17612 A ROSA RIVA Markthalle Budapest 69 Foto Philip Duckwitz KoelnIn der Großen Markthalle in Budapest ...

17612 A ROSA RIVA Markthalle Budapest Salami 61 Foto Philip Duckwitz Koeln... gibt es jegliche Salami und andere Wurstsorten, die in Ungarn hergestellt werden.

17612 A ROSA RIVA Blick von der Zitadelle auf Budapest P1140784 Foto Philip Duckwitz KoelnBlick von der Zitadelle hinab auf Budapest in Richtung Norden – links Buda, rechts Pest.

17612 A ROSA RIVA in Bratislava P1150014 Foto Philip Duckwitz KoelnDie A’ROSA RIVA am Anleger in Bratislava.

17612 A ROSA RIVA Bratislava P1140942 Foto Philip Duckwitz KoelnDiese roten Bähnchen fahren in ganz Bratislava mit Touristen herum – bis hoch zur Burg.

17612 A ROSA RIVA Nationaltheater Bratislava P1140966 Foto Philip Duckwitz KoelnDas Slowakische Nationaltheater am Hviezdoslav-Platz in Bratislava.

17612 A ROSA RIVA Cafe Kormuth Bratislava P1140985 Foto Philip Duckwitz KoelnDas Café Kormuth in Bratislava ist unbedingt einen Besuch wert.

17612 A ROSA RIVA Burg Bratislava P1150033 Foto Philip Duckwitz KoelnLetzter Blick von Bord der A’ROSA RIVA auf die Burg Bratislava.

17612 A ROSA RIVA Stift Melk aussen P1150092 Foto Philip Duckwitz KoelnDer heutige Barockbau vom Stift Melk wurde in den Jahren 1702–1746 von Jakob Prandtauer errichtet. Als eines der Wahrzeichen der Wachau gehört
es zum UNESCO-Welterbe.

17612 A ROSA RIVA Stift Melk Kirchenkuppel P1150119 Foto Philip Duckwitz Koeln Johann Michael Rottmayrs Ausmalung der Kuppel (1716/17) der Stiftskirche „St. Petrus und Paulus” zeigt das „Himmlische Jerusalem” mit Gottvater, Christus und dem Heiligen Geist hoch in der Laterne. Sie sind umgeben von den Aposteln, Maria und Heiligen, die für Melk eine besondere
Bedeutung haben.