SeereisenMagazin Logo klein 347 65KUBA INTENSIV · AUSGABE 3/2018hr

18310 HAMBURG Kuba P1080907 Foto Philipp Rademann Die MS HAMBURG auf Reede vor Antilla im Osten Kubas: Zeit für individuelle Entdeckungen in einer touristisch wenig
erschlossenen Region.
Fotos: Philipp Rademann, Karlsruhe

Philipp Rademann
Mit der MS HAMBURG Kuba umrunden – Kultur und Strand erleben.
Kleines Schiff für große Entdeckungen

„Wir kommen fast überall hin”, ist sich Vladimir Vorobyov – Kapitän der MS HAMBURG – sicher. Recht hat er, der ukrainische Seemann. Schon ein Blick auf den Routenplan verrät, dass die Reisen der HAMBURG dort hinführen, wo größere Schiffe längst abdrehen müssen. Neben der Antarktis, dem Amazonas, den Großen Seen oder Grönland steuert das kleine Kreuzfahrtschiff auch immer wieder Havanna an. Die Hauptstadt Kubas ist Ausgangspunkt einer neuntägigen Kreuzfahrt, die einmal um die Insel führen wird. Kuba intensiv – statt einer kurzen Stippvisite, wie bei vielen Kreuzfahrten üblich.

Havanna: Auftakt der intensiven Kuba-Kreuzfahrt
Neben der großen MSC ARMONIA nimmt sich die HAMBURG mit ihren 144 Metern Länge an der Pier im Zentrum Havannas beinahe winzig aus. Dabei ist der MSC Liner „nur” gut 59.000 BRZ groß, während es das weltgrößte Kreuzfahrtschiff, SYMPHONY OF THE SEAS – vor wenigen Tagen in Dienst gestellt – auf stattliche 228.081 BRZ bringt. Unvorstellbar für die Passagiere der HAMBURG, auf einem solch’ großen Schiff eine Reise zu unternehmen. „Wo bleibt denn da Zeit für ein persönliches Gespräch”, fragt sich nicht nur Elisabeth aus Hamburg. Die rüstige Mittachtzigerin hat schon so manche Seereise an Bord „ihres” Schiffes verbracht und kennt die HAMBURG noch aus der Zeit, als sie unter dem Namen COLUMBUS für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten über die Weltmeere fuhr. Überhaupt mischen sich die Stammgäste des Schiffes – im Kreuzfahrtjargon Repeater genannt – an Bord schon nach kurzer Zeit mit den Passagieren, die die HAMBURG erstmals für ihren Urlaub gewählt haben. Fast alle Reisenden an Bord eint die Neugier darauf, Kuba zu entdecken. Nicht nur oberflächlich, sondern ganz intensiv.
Havanna bei Nacht quillt über vor Leben. Musik dringt aus vielen Restaurants und Bars auf die Straße und die Passagiere der HAMBURG haben die Möglichkeit, die kubanische Atmosphäre gleich zu Reisebeginn aufzusaugen. Die Bremer Planer von Plantours Kreuzfahrten haben die Route des Schiffes clever abgesteckt. So bleibt unser Schiff gleich am ersten Abend über Nacht an der Pier Sierra Mestra nahe dem Zentrum. Nur wenige Schritte und man ist mitten drin im pulsierenden Leben der Metropole. Ernest Hemingway ist an vielen Orten im Stadtbild präsent. Welche Bar war denn eigentlich sein Lieblingsort? „Meinen Mojito in der Bodeguita, meinen Daiquiri in der Floridita”, wird der berühmte Schriftsteller, der viele Jahre auf Kuba verbracht hat, zitiert. Eigentlich auch unwichtig. Besser ist es, sich einfach ohne Scheuklappen einen ersten Eindruck von Havanna zu verschaffen. „Authentische Reiseerlebnisse” nennen das die Manager der Tourismusindustrie üblicherweise. Vor Ort fühlt sich allerdings einfach nur „echt” an. Und sicher dazu. Auf Kuba können – anders als an vielen Destinationen der Welt – auch allein reisende Frauen unbesorgt reisen.
Am nächsten Morgen steht dann eine erste Stadtrundfahrt auf dem Programm. Ob im liebevoll restaurierten US-Oldtimer aus den vierziger und fünfziger Jahren oder im modernen Reisebus. Die Zeit, die bleibt, ist gerade ausreichend bemessen, um sich in die kubanische Metropole zu verlieben. Während an einer Straßenecke Balkone abgestützt sind oder Häuser einzustürzen drohen, wird anderswo gewerkelt, restauriert und hinter historischen Fassaden neu gebaut. Bedingt durch den vom vormaligen US-Präsidenten Barrack Obama angestoßenen politischen Klimawandel zwischen den USA und dem kommunistischen Kuba boomt der Tourismus. Verständlich, ist doch der Karibikstaat nicht einmal eine Flugstunde von Miami entfernt. Die kubanische Gesellschaft steht daher vor großen Herausforderungen, wie sich im weiteren Verlauf der Reise noch zeigen wird.
Um Punkt 13.00 Uhr lässt Kapitän Vorobyov die Leinen lösen. Das beeindruckende Stadtpanorama Havannas gleitet langsam an der HAMBURG vorbei. Eines der Wahrzeichen ist das Kapitol, das 1929 als Sitz des kubanischen Parlaments unter dem damaligen Diktator Gerado Machado fertiggestellt wurde. Das Kapitol in Washington diente den kubanischen Architekten als Vorbild, aber sie setzten noch einen drauf: Die Spitze des Capitolio – wie das Kapitol in Havanna auf Spanisch heißt – ist mit 91,73 Metern rund drei Meter höher als das amerikanische Original in der US-Hauptstadt.
Havannas Ufermeile Malecón lässt sich von den großzügigen Außendecks der HAMBURG bei der Ausfahrt bewundern. Die Uferpromenade führt acht Kilometer zwischen den Stadtteilen Vieja und Vedado entlang und erstreckt sich von der östlichen Hafeneinfahrt bis zur Mündung des Flusses Rio Almendares im Westen. Hier tobt vor pastellfarbenen Häuserfassaden Tag und Nacht das Leben. Geangelt wird an dieser berühmten Uferstraße quasi auch immer. Und so winken Liebespaare und Angler gleichermaßen den Passagieren der HAMBURG zu. Vor der Hafeneinfahrt hat sich die AZAMARA QUEST schon auf Warteposition begeben, um an dem Platz an der Pier anzulegen, den „unsere” HAMBURG soeben freigemacht hat. Auf dem deutschen Markt ist das Boutique-Schiff mit dem markanten dunkelblauen Rumpf nicht ganz unbekannt: In den Jahren 2003 bis 2006 war die QUEST als DELPHIN RENAISSANCE für den mittlerweile nicht mehr existenten Anbieter Delphin Kreuzfahrten auf weltweiten Routen unterwegs.
Adiós Havanna: Auf der Steuerbordseite bleibt achteraus das Castillo del Morro zurück. Die Festung wurde im 16. Jahrhundert von der damaligen spanischen Kolonialmacht gebaut, der markante Leuchtturm wurde erst rund dreihundert Jahre später errichtet. Die HAMBURG nimmt Kurs auf Maria la Gorda, wo das Schiff am nächsten Morgen vor Anker gehen wird.
Zeit, das Bordleben zu genießen. Auf der kleinen HAMBURG werden die Traditionen der Kreuzfahrt noch gelebt: Shufflebord an Deck mit Mitreisenden, Relaxen am Pool und Teatime in der Panoramalounge „Palmgarten” auf dem Sonnendeck mit herrlichen Ausblicken auf das weite, endlose Meer. Auf dieser Reise ebenfalls mit an Bord ist die Band El Grupo Havana Rumba, die mit Livemusik auf dem Sonnendeck oder in der Lounge für kubanisches Urlaubsfeeling sorgen wird. Bordlektor Dr. Ludger Feldmann stellt die Destinationen der Reise vor und gibt sein Fachwissen gerne weiter. Dabei beschränkt er sich nicht auf die touristischen Highlights der größten Karibikinsel, sondern erläutert auch Flora und Fauna oder lässt die Zeit der großen Entdecker wieder lebendig werden. Für den Geologen ist die HAMBURG quasi sein zweites Zuhause: Auf den Fahrten des Schiffes in die Antarktis – die in der Wintersaison 2018/2019 sowie 2019/2020 wieder auf dem Routenplan stehen – ist er als Expeditionsleiter ganz besonders in seinem Element.

Maria la Gorda: Ausgangspunkt für den Nationalpark Guanahacabibes
Größer könnte der Kontrast zu Kubas pulsierender Hauptstadt Havanna nicht sein, als die HAMBURG am dritten Tag der Kreuzfahrt vor Maria la Gorda vor Anker geht. Hier – ganz in der Nähe von Kubas westlichsten Punkt Cabo San Antonio – gibt es vor allem eines zu bewundern: Natur pur. Nicht umsonst ist die Halbinsel Guanahacabibes eines der größten Naturschutzgebiete Kubas und wurde daher von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Reiseleiter Louis und ein Nationalparkranger bringen den Gästen die Natur ihrer Heimat näher. Viele Vogelarten und Felsgrotten gibt es zu sehen – unübersehbar freilich auch die schweren Schäden, die die starken Hurrikane der vergangenen Jahre hier angerichtet haben. Zeit für einen Fotostopp an Kubas Westspitze mit ihrem malerischen Leuchtturm bleibt auch noch, ehe die HAMBURG gegen Mittag wieder den Anker lichtet.
Am nächsten Morgen wartet ein paradiesischer Strand auf die Passagiere der HAMBURG. Weit draußen vor Cayo Largo muss der Plantours-Kreuzer auf Reede liegen, auch Ankern ist hier nicht möglich. „Aufgrund der Korallenriffe kann selbst ein kleines Schiff wie die HAMBURG hier nicht vor Anker gehen”, macht Kreuzfahrtdirektorin Alexandra Cortese am Morgen deutlich. Der Weg mit den beiden Tenderbooten ist daher heute etwas weiter. Aber bei diesem Strand, strahlend blauem Himmel und den herrlich perfekten Bedingungen für einen erholsamen Strandtag, lohnt auch der weiteste Weg. Massentourismus – wie er in Kuba vor allem in Varadero vertreten ist – ist hier Lichtjahre entfernt. Nur ein paar Taucher verlieren sich neben den Passagieren an den endlosen Stränden auf Cayo Largo. Die Strände tragen Namen wie Playa Sirena, Playa Paraiso und Playa Blanca. Allen gemeinsam ist der strahlend weiße Sand und das kristallklare Wasser, das mit 27 Grad zur Abkühlung einlädt. Während große Kreuzfahrtgesellschaften einen solchen Beachtag auf ihren Privatinseln auf den Bahamas und anderswo in der Karibik inszenieren und nichts dem Zufall überlassen, kommen die Gäste der HAMBURG einmal mehr in den Genuss eines „echten” Reiseerlebnisses. Einfach traumhaft!

Cienfuegos und Trinidad: Koloniale Ursprünge Kubas entdecken
In Trinidad sei die Zeit stehengeblieben, sagt man auf Kuba. Wahrscheinlich nirgendwo sonst lässt sich auf der Karibikinsel das koloniale Erbe so lebendig entdecken wie hier. Die 50.000 Einwohner große Stadt ist bereits seit 1988 UNESCO-Weltkulturerbe. Seither floss viel Geld in die Restaurierung von Gebäuden und historischen Straßen. Das sieht man. Und zugleich fällt auf, dass hier vieles etwas gemächlicher zuzugehen scheint, als in der über 300 Kilometer entfernten Hauptstadt Havanna. Hier wie dort wird am Straßenrand an Oldtimern geschraubt. Pferdefuhrwerke gehören in Trinidad noch zum alltäglichen Straßenbild.
In Trinidad – bereits 1514 als Stützpunkt auf der Suche nach Gold von Gouverneur Diego Veláquez gegründet – war das Edelmetall zwar kaum vorhanden, aber dafür stieg die Stadt ab Ende des 18. Jahrhunderts zum Handelszentrum für Zucker auf. Noch heute zeugen die pastellfarbenen Paläste der Zuckerbarone rund um den Plaza Mayor vom einstigen Reichtum der Bewohner. Wahrzeichen Trinidads ist hingegen der barocke Turm des Klosters San Francisco. Eine weitere Besonderheit ist der Straßenverlauf: Während in anderen spanischen Kolonialstädten Straßen im Schachbrettmuster angelegt sind, sind sie in Trinidads historischem Zentrum gewunden. Einst sollte dies Piraten verwirren. Seeräuber gibt es hier heute nicht mehr, sondern viele Touristen, die das Stadtbild bevölkern.
Völlig zu Unrecht steht der Ausgangspunkt der Tour nach Trinidad im Schatten der historischen Kolonialstadt: Cienfuegos heißt die Hafenstadt, in der die HAMBURG heute den ganzen Tag festgemacht hat. Die Bucht von Cienfuegos entdeckte Columbus bereits 1494, aber erst Ende des 18. Jahrhunderts errichteten die spanischen Kolonialherren das Castillo de Jagua, das am Eingang zur Bucht liegt. Bis heute trägt die Stadt den Beinamen „Perla del Sur” und verfügt über eine belebte Uferpromenade. Diese trägt zwar auch den Namen Malecón, fällt aber einige Nummern kleiner aus als das Vorbild der Hauptstadt Havanna. Bevor die HAMBURG den Hafen wieder verlässt, haben aber auch die Tagesausflügler nach Trinidad noch etwas Zeit, rund um den Parque Marti die Prachtbauten wie das Teatro Tomás Terry zu bewundern.

Montego Bay: Ein kontrastreicher Abstecher nach Jamaika
In Montego Bay erwartet Jose Bras – aus Portugal stammender Hoteldirektor der HAMBURG – Nachschub: Der Inhalt von sieben Containern soll während der Hafenliegezeit den Weg in den Schiffsbauch der HAMBURG finden. Von Fassbier, Fleisch, Gemüse und Früchten bis zu alltäglichen Dingen wie Toilettenpapier reicht die nicht enden wollende Liste der zu ladenden Artikel.
Platz ist unterdessen im Hafenbecken Mangelware, da der französische Großsegler CLUB MED 2 zu weit hinten an seiner Kreuzfahrtpier angelegt hat. Kein Problem für Kapitän Vorobyov auf der Brücke der HAMBURG. Mit einem Abstand von nur zwei Metern zum Heck des französischen Clubseglers manövriert der Kapitän die HAMBURG sanft an die Kaimauer in Montego Bay. Auch Kreuzfahrdirektorin Alexandra Cortese zeigt sich ebenso wie die Passagiere von dem imposanten Manöver begeistert. Das Laden des Nachschubs kann daher pünktlich beginnen, während sich die Passagiere an einen der lokalen Strände oder zu einer Floßfahrt auf den nahegelegen Martha Brae River begeben.
Eines ist während der wenigen Stunden auf Jamaika sogleich festzustellen: Hier ticken die Uhren anders als auf Kuba. Duty-Free Shopping und Mitbringsel aus zumeist fernöstlicher Produktion warten auf eine kaufkräftige Klientel von US-amerikanischen und europäischen Urlaubern. Dies sieht im bis heute kommunistischen Kuba anders aus.

Santiago de Cuba und Antilla: Kuba authentisch und höchst unterschiedlich erleben
Als es schon dunkel ist, nimmt die HAMBURG wieder Kurs auf Kuba. Mit Santiago de Cuba wartet eines der Höhepunkte der Reise auf die Passagiere. Auch Kubas zweitgrößte Stadt liegt an einer malerischen Bucht, geschützt von einem Naturhafen. Die Pier ist – wieder einmal – kurzfristig von einem anderen Schiff belegt. Kein Problem für die nautischen Profis von der HAMBURG: Schnell ist der Tenderverkehr eingerichtet. Auf einem großen Kreuzfahrtschiff ein zeitraubendes Unterfangen. Bei nur 330 Passagieren hingegen kein Problem. Die Entdeckung von Santiago de Cuba kann beginnen. Die Revolution und Fidel Castro spielen im Stadtbild eine große Rolle. Wichtige Meilensteine der Revolutionen fanden hier statt: Der Angriff auf die Moncada-Kaserne am 26. Juli 1953 erwies sich als Fehlschlag, wie die Stadtführerin Joanna in perfektem Deutsch anschaulich erläutert. Damals verfuhren sich einige Angreifer schon bei der Anfahrt auf die Kaserne. Fidel und Raúl Castro wurden später gefasst und konnten Ende 1956 von der Nachbarprovinz Granma einen neuerlichen Anlauf zur Revolution starten. Vom Rathausbalkon in Santiago de Cuba aus hielt Fidel Castro schließlich am 2. Januar 1959 eine erste Siegesrede auf die Revolution. In Santiago de Cuba findet sich heute auch das Grab des langjährigen Staatslenkers Kubas, der seine Ämter bereits im August 2006 an seinen jüngeren Bruder Raúl abgegeben hatte. Seine letzte Ruhestätte fand der ältere Castro-Bruder auf dem Friedhof Ifigenia. Dieser Ort wird tagsüber alle 30 Minuten mit einem militärischen Wachwechsel geehrt – Stechschritt der Soldaten inklusive. Auch hier machen die entdeckungslustigen Reisenden der HAMBURG auf ihrer Stadttour einen kurzen Zwischenstopp.
Bis heute schlägt das Herz der Stadt freilich am Parque Céspedes, der bereits im 16. Jahrhundert als Exerzierplatz angelegt wurde. Hier findet sich neben dem Rathaus und der Kathedrale Basílica de Nuestra Señora de la Asunción auch die Casa Diego Veláquez – Kubas ältestes Haus. Bereits im Jahre 1519 von der damals noch jungen spanischen Kolonialmacht erbaut, zeigt das facettenreiche Museum die koloniale Lebensart im 16. bis 19. Jahrhundert. Klar, dass die Reisenden der HAMBURG nur allzu gerne in diese fremde Kultur früherer Zeiten eintauchen. Bei alledem bleibt auch hier ausreichend Zeit, die vielfältigen Eindrücke individuell zu vertiefen.
Ein kurzer Spaziergang, und schon ist die Tenderpier an der Wasserfront Santiagos wieder erreicht. Menschen – von jung bis alt – schlendern an der Promenade entlang und verweilen am englischsprachigen Schriftzug „Cuba”, der als Skulptur am Hafen aufgestellt ist. Diese intensiven Momente des Reisens sind es, die bleiben. Als Christopher Kolumbus am 28. Oktober 1492 erstmals auf Kuba anlandete, soll er den vielzitierten Satz „Ich habe keinen schöneren Ort je gesehen” in seinem Logbuch festgehalten haben. Recht hatte er, werden viele Passagiere der HAMBURG nicht nur am Ende dieses facettenreichen Entdeckertages in Santiago de Cuba denken.
Kuba, das ist urbanes Leben in Havanna oder Santiago de Cuba. Pulsierend und mit einem Drang in die Zukunft, der faszinierend ist. Kuba ist aber auch ländliches Leben an Orten, wo die Zeit stillzustehen scheint. In der Bucht vor Antilla geht die HAMBURG am vorletzten Tag der Reise vor Anker. Der kleine Fischerort lädt zum individuellen Entdecken ebenso ein wie zum Durchatmen. Man muss nur Augen und Ohren offenhalten. Gerne erläutert ein Fischer am Hafen die Mühen seines Alltags. Carlos ist studierter Lehrer und hat seinen Beruf aus finanziellen Gründen und schweren Herzens – wie er mehrfach betont – an den Nagel hängen müssen. Mit dem Boot seines Vaters geht er jetzt allmorgendlich um 4.30 Uhr auf Fischfang. Um die Familie über die Runden zu bringen, will er zukünftig auch noch Schweine mästen. Der Verschlag für die Schweine ist in der Nähe seines schlichten Holzhauses gerade im Bau.
Auch das örtliche Museum von Antilla öffnet gerne noch einmal für wenige Besucher: Einst war hier das Wohnhaus eines engen Weggefährten von Ernesto Rafael Guevara de la Serna – genannt Che Guevara. Auch hier ist die Revolution – wenngleich in persönlichem Rahmen – ein wichtiger Bezugspunkt der Ausstellung. Sehenswürdigkeiten klassischer Prägung hat Antilla nicht zu bieten. Eigentlich. Aber die Erlebnisse hier gehen tiefer. Der Tourismus hat diesen kleinen Ort noch nicht erreicht. Und so gibt es keine Souvenirstände mit kitschigen Bildern von US-Oldtimern. Und auch keine Menschen, die die Seereisenden als mögliche Geldquelle entdeckt haben. Sondern einfach nur freundliche und offene Einwohner, die die Passagiere gerne an ihrem Alltag teilhaben lassen wollen. Zwar klappt die Verständigung meist nur mit „Hand und Fuß”. Aber das spielt keine Rolle. Mit vielen intensiven Eindrücken im Gepäck verlassen wir mit dem letzten Tenderboot den kubanischen Alltag von Antilla und kehren an Bord zurück. Es sind Momente wie diese, die einmal mehr deutlich machen, welche Vorteile „unsere” HAMBURG beim Entdecken von Land und Leuten bietet.

Von Rumba bis „New York, New York”: Vielfalt auf der HAMBURG
Eben noch in der kubanischen Provinz, befinden sich die Reisenden der HAMBURG nur wenige Stunden später in einer anderen Welt. Entertainment Manager Eric Emmanuele lässt die glamouröse Zeit von Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin in seiner mitreißenden Show wieder lebendig werden. Das Sängertrio verzauberte in den sechziger Jahren das Publikum in Las Vegas als „Rat Pack”. In der Showlounge der HAMBURG begeistert der Wahl-Hamburger im Hier und Heute mit Klassikern wie „New York, New York”. Besser kann Unterhaltung auf einem Kreuzfahrtschiff nicht sein! Eigentlich kein Wunder: Stammt doch Eric Emmanuele aus der US-Ostküstenmetropole, die er soeben noch besungen hat.
Aber auch für die anderen Abende hat Kreuzfahrtdirektorin Alexandra Cortese mit ihrem Team ein vielfältiges Programm aufzubieten. Ob Comedy am Klavier oder Zaubertricks, die man so noch nicht gesehen hat: Die kleine HAMBURG kann auch an Bord eine große Vielfalt bieten. Bejubelte Auftritte der kubanischen Rumba-Band inklusive.
Ein letzter Tag auf hoher See lädt zum Relaxen auf dem Pooldeck und dem nicht enden wollenden Blick über das azurblaue Meer ein. Auch die Bordküche bietet mit einem stilechten bayerischen Frühschoppen an Deck und einem abendlichen Galadinner nochmals alles auf. Dann kommt Havanna mit seinem Castillo del Morro wieder in Sicht. Kapitän Vladimir Vorobyov „parkt” sein Schiff auf dieser Reise ein letztes Mal sanft wie einen Sportwagen ein. Direkt gegenüber dem Megaliner MARELLA DISCOVERY 2 schmiegt sich die HAMBURG fast unmerklich an die Pier. Auch die Ausschiffung verläuft ganz entspannt. Hektik, die auf großen Schiffen nur allzu häufig mit der Ankunft im Zielhafen einer Reise einhergeht, kommt hier gar nicht erst auf. „Wir freuen uns schon heute darauf, Sie bald wieder auf der HAMBURG begrüßen zu können”, sagt Kreuzfahrtdirektorin Cortese zum Abschied an der Gangway. Eines ist sicher: Auch auf dieser Reise wird das Schiff mehr als einen neuen Stammgast für sich gewonnen haben. www.plantours-partner.de

Auch in der Wintersaison 2018/2019 sowie im November 2019 umrundet die MS HAMBURG die faszinierende Karibikinsel Kuba an insgesamt vier Reiseterminen auf identischer Route. Die Reisepreise beginnen bei EUR 2.599 (inkl. An- und Abreisearrangement) bei Unterbringung in einer Zwei-Bettkabine.

 

18310 HAMBURG Kuba IMG 2727 Foto Philipp RademannAusgangspunkt einer malerischen Kreuzfahrt: Das Terminal Sierra Maestra im Herzen Havannas.

18310 HAMBURG Kuba IMG 2724 Foto Philipp Rademann Blick in eine geräumige Außenkabine der Kategorie 7: Ein übergroßes Bullauge bietet eine traumhafte Aussicht auf das Meer.

18310 HAMBURG Kuba IMG 2767 Foto Philipp RademannDas Capitolio in Havanna ist höher als das Vorbild in der US-Hauptstadt Washington: Jahrelange Restaurierungsarbeiten
lassen das Gebäude jetzt in neuem Glanz erstrahlen.

18310 HAMBURG Kuba IMG 2771 Foto Philipp Rademann Havanna kann man auch mit einer Kutsche oder einem Fahrradtaxi entdecken, wenn es einmal kein stilechter US-Oldtimer
sein soll.

18310 HAMBURG Kuba 2776 Foto Philipp RademannBis heute gehören amerikanische Oldtimer aus der Zeit vor Revolution zum Stadtbild von Havanna: Hier wird ein Taxi für
die nächste Fahrt auf Hochglanz gebracht.

18310 HAMBURG Kuba IMG 2817 Foto Philipp RademannDas Teatro Tomás Terry liegt am Parque Marti im Herzen von Cienfuegos: Der Bau des neoklassizistischen Gebäudes wurde
aus dem Nachlass des 1886 gestorbenen gleichnamigen Zuckerbarons finanziert.

18310 HAMBURG Kuba IMG 2829 Foto Philipp RademannWo einst Zuckerbarone wohnten, begrüßt in Cienfuegos heute ein Hotel zahlungskräftige Gäste: Der traumhafte Blick
vom Aussichtsturm ist hingegen für jedermann zugänglich.

18310 HAMBURG Kuba IMG 2874 Foto Philipp RademannPostkartenidylle pur: Von den Außendecks der MS HAMBURG lässt sich der Sonnenaufgang auf der Reise rund um Kuba hautnah verfolgen.

18310 HAMBURG Kuba IMG 2912 Foto Philipp RademannIm Jahr 2016 starb Kubas Revolutionär Fidel Castro: Sein Grab liegt auf dem Friedhof Santa Ifigenia in Santiago de Cuba.

18310 HAMBURG Kuba IMG 2941 Foto Philipp Rademann Die beiden Türme der Kathedrale von Santiago de Cuba ragen am Parque Céspedes im Herzen der Altstadt in die Höhe.

18310 HAMBURG Kuba IMG 2973 Foto Philipp RademannBis heute wacht das Castillo del Morro über die Einfahrt zum Hafen von Santiago de Cuba: Heute zählt die im 17. Jahrhundert
errichtete Festung zum UNESCO-Weltkulturerbe.

18310 HAMBURG Kuba P1080862 Foto Philipp RademannLebensfreude pur lässt sich auf Kuba überall spüren: Junge Kubaner genießen die Stimmung am Hafen von Santiago de Cuba.

18310 HAMBURG Kuba P1060454 Foto Philipp RademannDer Tabakanbau und der Weltruf der kubanischen Zigarren sind untrennbar mit der Wirtschaft Kubas verbunden: Auf einer
Stadtrundfahrt in Havanna wird hier die Kunst der Zigarrenproduktion live gezeigt.

18310 HAMBURG Kuba P1060514 Foto Philipp RademannErnest Hemingway lebt viele Jahre auf Kuba: Blick in das repräsentative Wohnzimmer seines Anwesens „Finca Vigia” unweit von Havanna.

18310 HAMBURG Kuba P1060524 Foto Philipp RademannAuf der Karibikinsel schrieb Ernest Hemingway auch seine Erzählung „Der alte Mann und das Meer”, für die er 1954 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde.

18310 HAMBURG Kuba P1060702 Foto Philipp RademannIn Trinidad lässt sich das koloniale Erbe hautnah erleben: Der Plaza Mayor gilt als Kubas schönster Platz.

18310 HAMBURG Kuba P1080570 Foto Philipp RademannDas im 16. Jahrhundert errichtete Castillo del Morro markiert die Einfahrt in den Hafen von Havanna.

18310 HAMBURG Kuba P1080724 Foto Philipp RademannHier ist Fingerspitzengefühl gefragt: Kapitän Vladimir Vorobyov (links im Bild) beim Ansteuern des jamaikanischen Hafens
Montego Bay.

18310 HAMBURG Kuba P1080765 Foto Philipp RademannAm Oberlauf des Martha Brae River auf Jamaika warten Flößer auf ihren nächsten Einsatz.

18310 HAMBURG Kuba P1080961 Foto Philipp RademannAuf ihrer Reise rund um Kuba kann die MS HAMBURG ihre Vorzüge voll ausspielen: Bei nur 330 Passagieren gibt es keine
Wartezeiten, auch wenn das Schiff auf Reede liegt und die bordeigenen Tender zum Einsatz kommen.