AUSTRALIEN · AUSGABE 4/2018
Das Wahrzeichen von Sydney ist seine Oper am Hafen. Entworfen hat sie der dänische Architekt Jörn Utzon. Errichtet wurde sie an einem Platz, an dem sich lange vor der Besiedlung durch Europäer Aborigines trafen, Ureinwohner des Landes.
Fotos: Petra Bromund, Bremen
Dieter Bromund (Text) · Petra Bromund (Fotos)
Australien für Wiederkehrer
Weiter weg als nach Australien kann man von uns aus auf dieser Welt kaum reisen. Denn hinter seiner letzten Küste beginnt schon der Weg zurück nach Europa. Warum also waren wir dort? Aus Neugier – beim ersten Besuch. Mit dem Schiff, der MS ASTOR, ging’s hin, per Flugzeug zurück. Beim zweiten Besuch, als die Erinnerung heftig an uns zerrte, gab’s auf beiden Wegen nur den Flieger.
Der australische Sommer verabschiedete sich gerade, als wir in Sydney landeten. In Adelaide und Perth erlebten wir einen frühen Herbst. Weiter südlich, in Margaret River, schmeckte der Wein des letzten Jahres schon. Und so reisten wir durchs Land, mit neugierigen Blicken und hungrigen Kameras.
Was will man erzählen von alten Freunden und neuen Bekannten, gewaltigen Himmeln, leerem Land, unbekannten Tieren, Meer am Ende jeder Straße und Wanderungen durch Städte und Museen? Von Musik und vielen wärmenden Worten?
Wir haben die Kameras geleert, Berge von Bildern verschoben, ein paar aufgehoben und sie hier erläutert: Australien 2018, unser Blick auf ein Land, in das wir uns auch diesmal wieder verliebten. See you again – soon, I hope.
Sydney ist die größte Stadt des Landes mit einem der schönsten natürlichen Häfen der Welt. Wer sie aus der Ferne beobachtet mag ahnen, wie überwältigt die britischen Seefahrer unter Captain James Cook waren, als sie die gewaltige Bucht entdeckten.
Southern Ocean heißt dieser Teil des Pazifiks in Sydney. Vorstädte haben sich um Buchten und Strände gebildet. Vor Baden und Surfen wird nur an Tagen gewarnt, an denen die Brandung zu stark ist.
Zwei Flaggen, ein Land. Die Aborigines, die Ureinwohner, haben seit kurzem eine eigene Flagge für ihr Land. Die offizielle Staatsflagge Australiens zeigt den britischen Union Jack in der Gösch auf blauem Tuch mit dem Stern des Südens.
Heraldik am Bau. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war man stolz auf das eigene Land und seine Zugehörigkeit zum Empire der Briten. Entsprechend geschmückt wurden offizielle Gebäude.
Die Ureinwohner Australiens sind im Stadtbild der Städte äußerst selten. Hier macht einer Musik auf einem sehr australischen Instrument, dem Didgereedoo, einem Blasinstrument aus Holz, zu dem es in Europa nichts Vergleichbares gibt.
Vorbild unseres Teddybärs ist der australische Koala Bär mit seinem sehr weichen Fell. Man sagt, der kleine Bär schläft 20 Stunden am Tag, frisst drei und bewegt sich nur eine.
Selbst Pelikane sind hier an Menschen gewöhnt und lassen sich auch gerne füttern.
Der Frechdachs, der sich hier an einem Tisch in einem Café bedient, erinnert an die europäische Elster. In Australien heißt er daher wie sein europäisches Gegenbild: Magpie.
In einer Voliere auf Kangaroo Island werden verletzte Vögel betreut und wieder ausgewildert. Auch gewaltige Adler brauchen Hilfe. Die jungen Damen der Station haben keine Angst vor Krallen und Schnäbeln der Greifvögel. Die Tiere haben sich an Menschen gewöhnt, die sie füttern.
Auf asphaltiertem Weg geht man auf Kangaroo Island bequem durch die Dünen zum Strand. Die Küste ist flach.
Seelöwen dösen in der Sonne am Strand von Kangaroo Island. Besucher sind gewarnt, ihnen nicht zu nahe zu kommen.
Ungewöhnlich vielstämmige Bäume mit weit ausladenden Kronen spenden Schatten. Verbreitetste Baumart ist der Eukalyptus. Er übersteht selbst Waldbrände, die ihn schwer kennzeichnen.
Adelaide wurde als Stadt nach der Frau von William IV. benannt. Der englische König heiratete eine Prinzessin Adelheid von Sachsen-Meiningen. Im Burenkrieg, der in Australien South African War genannt wird, schickte 1900 die damalige Provinz Südaustralien 1.531 Kavalleristen nach Südafrika und unterhielt sie auf eigene Kosten.
Mancher verdiente in den Kolonien ein Vermögen und zeigte das auch. Die Villa von Premierminister Sir Henry Ayer in Adelaide ist heute ein Museum. Nach dem reichen Mann ist der Ayer’s Rock in Australiens Mitte benannt.
Hotels waren in Hafenstädten und in Städten, zwischen denen keine Landverbindung bestand, überaus wichtig. Manche Hotels aus den alten Tagen wurden wie hier in Adelaide, erhalten und sind heute Restaurants oder Kneipen.
Immer wieder ein Erlebnis: Sonnenuntergang bei Adelaide.
Wie es heute beim Rechtsprechen zugeht, zeigt das höchste Gericht des Staates, das in einem klassizistischen Gebäude in einem großen Park in Perth residiert.
Perth konnte man viele Jahrzehnte lang nur per Schiff erreichen. Das Great Western Hotel war ein wichtiger Dienstleister in Perth, der Stadt im fernen Südwesten Australiens. 
Wer Perth vom Wasser her betrachtet, sieht die hochmoderne Silhouette einer dynamisch wachsenden Stadt. Fremantle ist die Hafenstadt vor Perth, falls man mit dem Schiff zurück nach Europa fährt.