SeereisenMagazin Logo klein 347 65HAMBURGMAGAZIN · AUSGABE 4/2018hr

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Das ist meine Hafenstadt – Hamburg – beim Blue Port zu den Cruise Days.
Foto: Hafen Hamburg Marketing Glaubitt

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Rußfreie Nordlandreisen
Hamburg/Oslo. Norwegen will sich zum Ozon-Paradies entwickeln und bald nur noch abgasfreie Schiffe in seine malerischen Fjorde lassen. Um den internationalen Schifffahrtsgesellschaften die Zeit zum Umrüsten zu gewähren, wird das Emissions-Verbot 2026 in Kraft treten. Von diesem Zeitpunkt an dürfen keine Schiffe, die mit Schweröl, Diesel oder LNG angetrieben werden, mehr in die norwegischen Fjorde und Küstengewässer einlaufen. Bis dahin müssen die Mineralöl-Gesellschaften einen CO2-neutralen und stickoxyd-freien Brennstoff entwickeln. Die wissenschaftlichen Vorarbeiten dazu sind bereits weltweit im Gange. Hamburg ist von dieser Entwicklung besonders betroffen, da zwei Drittel aller Nordlandreisen in Hamburg beginnen und enden. – Auch auf den Straßen ist Norwegen bereits das abgas-restriktivste Land der Erde. Über die Hälfte der Kfz-Neuzulassungen in Norwegen sind Elektro-Autos.

Elektro-Fähren in die Fjorde
Bergen. Norwegen selbst geht mit gutem Beispiel voran. Die Werft Broedrene Aa hat einen 42 m langen und 15 m breiten Katamaran FUTURE OF THE FJORDS aus Carbonfaser gebaut. Dieser wird von zwei 450 kW leistenden Elektromotoren angetrieben und soll auf der Fjordroute zwischen Flam und Gudvangen eingesetzt werden. Der Katamaran hat Platz für 400 Passagiere und wird in Gudvangen mittels einer Landstromanlage innerhalb von jeweils 20 Minuten aufgeladen.

Hapag-Lloyd reduziert Abgase
Hamburg. Auch die größte deutsche Reederei Hapag-Lloyd hat die Abgaswerte ihrer Containerflotte und ihrer Kreuzfahrtschiffe drastisch reduziert. Seit 2007 sei der CO2-Ausstoß der Flotte um rund 50 Prozent vermindert worden, teilte das Unternehmen mit. Auch in der Zukunft werde man intensiv daran arbeiten, den Verbrauch an Schweröl und Diesel weiter zu senken und die Umweltbelastung zu reduzieren. – Der Vertrag des Hapag-Lloyd Vorstandsvorsitzenden Rolf Habben-Jansen wurde vom Aufsichtsrat um fünf Jahre bis 31. März 2024 verlängert.

Urlaub bald auf Plastik-Kreuzfahrtschiffen?
Hamburg. Immer mehr Werften und Reedereien befassen sich mit der Verwendung von sogenannten „Faserverbundwerkstoffen” auch im Großschiffbau. Rennyachten, Sportboote, Seenotkreuzer werden ja bereits aus hochstabilem Kunststoff gebaut. Auch im Flugzeugbau werden Rümpfe und Tragflächen bereits aus glasfaser- oder kohlefaserverstärkten Polymeren hergestellt. Die Kunststoffe lösen in der Flugzeugindustrie das Aluminium ab. Auch im Großschiffbau werden schwere Stahlkonstruktionen mit verschweißten oder vernieteten Bau-Elementen bald der Vergangenheit angehören, sagen Experten voraus. Finanziert werden die Experimente vor allem von der militärischen Marineforschung in Europa, USA, Russland und China. Denn die mit den neuen Werkstoffen gebauten Schiffe sind nicht nur schwer zu orten. Sie sind auch wesentlich schneller als herkömmliche Stahlschiffe.

SMM in Hamburg
Hamburg. Vom 4. bis 7. September 2018 findet in Hamburg die weltweit renommierteste Fachausstellung SMM (Schiff, Maschine, Meerestechnik) statt. Aussteller aus über hundert Ländern werden ihre Erzeugnisse zeigen. Darunter nahezu alle namhaften Werften der Welt. Neueste Entwicklungen im Passagierschiffbau werden zeigen, wohin der Weg der Kreuzfahrt führt. Auch alle großen Fährschiff-Reedereien sind vertreten. Weitere Schwerpunkte sind die Offshore-Windparks der Zukunft, der Großschiffbau mit neuesten Baumaterialien, die Umstellung der Schiffsantriebe auf modernste Technologien, die Treibstoff-Reduktion, sowie die künftige Ausbildung der Schiffs-Ingenieure und Nautiker. Auf dem „Maritime Career Market” sollen Hunderte von Arbeitsstellen für technisches und nautisches Spitzenpersonal vermittelt werden.

Rostock rockt die Kreuzfahrt
Hamburg/Warnemünde. Die härtesten Konkurrenten auf dem Kreuzfahrtmarkt in Deutschland sind die Häfen Hamburg und Rostock/Warnemünde. Dabei profitieren die Mecklenburger von ihrer direkten und kürzeren Autobahnverbindung nach Berlin. Es hat sich herausgestellt, dass zwei Drittel aller Kreuzfahrtgäste aus den USA, Kanada, Großbritannien, China und Japan ihre Kreuzfahrt auch dazu benutzen wollen, die deutsche Hauptstadt kennenzulernen. Die Busreise von der Ostsee nach Berlin dauert weniger als drei Stunden, so dass die Gäste in der Regel fünf bis sechs Stunden zur Besichtigung der Hauptstadt und ihrer Attraktionen haben, bevor sie nach Warnemünde zurückrollen. So kommen in diesem Jahr so prominente Schiffe wie die NORWEGIAN BREAKAWAY, BRITANNIA, MSC ORCHESTRA, CELEBRITY SILHOUETTE und CELEBRITY ECLIPSE am grünen Warnemünder Leuchtturm vorbei in den Hafen.

Endlich!
Bahamas. Jeder Kreuzfahrer kennt das: kaum hat das Schiff angelegt, stürmt die Besatzung an Land, um an einem pier-nahen WLan-spot mit der Familie und Freunden daheim telefonieren und skypen zu können. Jetzt machen erste Reedereien diesem Notstand ein Ende und schaffen entsprechende Hotspots an Bord. Was für Passagiere bisher (gegen Gebühr!) möglich war, soll jetzt die Besatzung gratis bekommen: die online-Verbindung zur Heimat. Bahamas Paradise Cruise Lines bieten auf ihren beiden Schiffen GRAND CELEBRITY und GRAND CLASSICA ihren Besatzungsmitgliedern diese Möglichkeit direkt auf dem Crew-Deck. Bleibt zu hoffen, dass nun bald alle Reedereien diesem Beispiel folgen.

Traueranzeige
Hamburg. Viele tausend Kreuzfahrtgäste sind traurig. Die VISTAFJORD, 1981/82 das erste „Traumschiff” im Zweiten Deutschen Fernsehen, ist in Indien verschrottet worden. Unter der Flagge der Cunard-Reederei hat dieses wunderschöne Schiff einst viele, viele Menschen an die Kreuzfahrt herangeführt, vor allem auch auf dem deutschen Reisemarkt. Eine schwedische Hotelgesellschaft hatte bis zuletzt versucht, das Schiff in Stockholm oder Göteborg als Hotelschiff zu einer Attraktion zu machen, aber die Besitzer haben mit dem Stahl des gut erhaltenen Altbaus mehr erlösen können als mit einer Weiterverwendung als Hotelschiff. Sic transit gloria mundi – rufen die Lateiner ihrem Schiff traurig nach. Wir auch.

Kieler AIDA-Woche
Kiel. Hunderttausende haben auch in diesem Jahr wieder die „Kieler Woche” gefeiert. Höhepunkt, neben den sportlichen Wettbewerben, war die Parade der großen Segelschiffe aus aller Welt. Besonderes Merkmal der diesjährigen „Kieler Woche” war der Besuch von gleich vier Schiffen der AIDA-Flotte: die AIDAaura, die AIDAbella, die AIDAcara und die AIDAluna haben an den Feierlichkeiten auf der Kieler Förde teilgenommen. Hunderte von Kreuzfahrgästen konnten von den Oberdecks aus die Regatten auf der Förde verfolgen.

Aus für Kapitän Burger
Hamburg. Die Traumschiff-Reihe des ZDF verliert ihren Kapitän. Der Schauspieler Sascha Hehn, der in der Serie den Kapitän Viktor Burger spielt, geht von Bord. Er ist nicht mehr einverstanden mit den häufig gleichen Handlungssträngen und soll das bisherige Konzept für veraltet halten. Auch das Schiff, die langjährig bewährte DEUTSCHLAND der früheren Deilmann-Reederei, steht ja nicht mehr zur Verfügung. Die langjährige Kreuzfahrt-Direktorin ist ebenfalls von Bord gegangen, der frühere Kapitän und der langjährige Produzent Wolfgang Rademann sind gestorben. Bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form das ZDF die Serie fortführt.