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19504 Nicht nur heisse Luft kommt aus den Schornsteinen der Kreuzfahrtschiffe Foto C Eckardt Nicht nur heiße Luft kommt aus den Schornsteinen der Kreuzfahrtschiffe. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

CLIA-Statement zum NABU-Kreuzfahrtranking 2019
Abgasreinigungssysteme sind bereits auf 129 Schiffen erfolgreich im Einsatz, Nachrüstung für 40 weitere Schiffe geplant
Der Kreuzfahrtverband CLIA nimmt anlässlich eines am 21. August veröffentlichten Kreuzfahrtrankings des NABU Stellung zu einigen Aussagen. Grundsätzlich verfolgen der NABU und CLIA dieselben Ziele, nämlich Emissionen zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Die Auffassungen hinsichtlich der entsprechenden technischen Verfahren und der möglichen Umsetzungsgeschwindigkeit unterscheiden sich jedoch. Die Unterstellung, die Kreuzfahrtbranche verweigere sich im Grunde geschlossen dem Klimaschutz, ist ungerechtfertigt mit Blick auf die Vorreiterrolle, die die Kreuzfahrtbranche im maritimen Umweltschutz einnimmt.
Einige Aussagen und Behauptungen des NABU müssen näher erläutert werden, da diese zu Fehlschlüssen und Missverständnissen führen könnten. Dabei geht es insbesondere um folgende fünf Aspekte:
Schweröl: Die Emissionen eines Kreuzfahrtschiffes hängen nicht allein vom eingesetzten Treibstoff ab. Der Einsatz von Schweröl ohne entsprechende Filter ist u.a. in der Nord- und Ostsee und den angrenzenden Häfen verboten. Kreuzfahrtschiffe, die Schweröl nutzen, müssen gleichzeitig gesetzlich anerkannte Technologien einsetzen (sogenannte Abgasreinigungssysteme), die die Schwefelemissionen auf das Niveau von schwefelarmem Dieselkraftstoff reduzieren.
Alternativ können die Schiffe andere Treibstoffe verwenden, wie Marinediesel oder Flüssiggas (LNG, liquefied natural gas). Beim Antrieb mit LNG entstehen keinerlei Schwefeloxide und Rußpartikel. Die Einhaltung dieser Vorgabe prüfen die zuständigen Behörden regelmäßig.
Ein strengeres, weltweites Schwefellimit wurde bereits beschlossen. Ab dem 1. Januar 2020 sind global verbindlich nur noch Treibstoffe zulässig, die maximal ein Siebtel des Schwefelgehalts von derzeit zulässigen Treibstoffen enthalten. In Nord- und Ostsee sowie den Häfen gilt bereits seit dem 1. Januar 2015 eine Höchstgrenze von 0,1 Prozent Schwefelanteil. Obwohl Kreuzfahrtschiffe weniger als ein Prozent der weltweiten Schifffahrtsflotte ausmachen, geht CLIA hier noch einen Schritt weiter und spricht sich für ein Mitführverbot von nicht zulässigen Treibstoffen für Schiffe aus. Dieser verschärfte Standard würde die zuständigen Behörden bei der Überprüfung der Einhaltung der neuen Regelungen zusätzlich unterstützen.
Abgasreinigungssysteme: Die Behauptung, das Gros der Kreuzfahrtschiffe nutze Schweröl und verzichte dabei auf den Einsatz von Abgastechnik, ist schlicht falsch: Nach Erhebungen der CLIA sind mit 129 Schiffen bereits knapp die Hälfte der aktuell etwa 268 Schiffe der weltweiten Flotte der CLIA-Mitglieder mit Abgasreinigungssystemen ausgestattet. Bei 40 weiteren ist die Nachrüstung solcher Systeme geplant oder es wurde schon damit begonnen. Die Behauptung, die Industrie verzichte auf den Einsatz von Abgastechnologie, entbehrt jeder Grundlage.
Mehrstufige Abgasreinigungssysteme reduzieren laut Angaben der Hersteller die Schwefelemissionen um 99 Prozent und Stickoxide um 95 Prozent, genauso wie Rußpartikel. Die Zahl der Schiffe mit Abgasnachbehandlungssystemen stieg beständig: 2017 waren es 99 Schiffe, mittlerweile sind 129 Schiffe damit ausgestattet.
Landstrom: Es ist schwer nachvollziehbar, dass in diesem Ranking ein Parameter bewertet wird, der in der Praxis nicht erfüllt werden kann. Der NABU beurteilte erstmals, ob Kreuzfahrtschiffe über einen Landstromanschluss verfügen und diesen auch nutzen, um während der Liegezeit im Hafen Strom aus erneuerbaren Quellen in ihr Bordnetz einzuspeisen.
Derzeit gibt es in Europa mit dem Hamburger Hafen und dem Hafen von Kristiansand (Norwegen) allerdings lediglich zwei Häfen, die entsprechend mit Landstromanlagen für Kreuzfahrtschiffe ausgerüstet sind. Aus welchen Quellen dieser Strom kommt, liegt außerhalb des Einflussbereichs der Kreuzfahrtindustrie. CLIA unterstützt die kontinuierliche Entwicklung einer kosteneffizienten Infrastruktur für sauberen Landstrom in Häfen, die von Kreuzfahrtschiffen angelaufen werden – vorausgesetzt, die Nettoauswirkungen bewirken eine Gesamtemissionsreduzierung im Vergleich zum Einsatz der Schiffsmotoren.
Willkürliche Punktevergabe: Ein wissenschaftlicher und nachvollziehbarer Ansatz ist beim NABU Kreuzfahrtranking nicht zu erkennen. Das zeigt sich unter anderem daran, dass der NABU die Umwelttechnologien von Jahr zu Jahr unterschiedlich bewertet. So wird beispielsweise der Einsatz von Abgasreinigungsanlagen und anderen Umweltschutzmaßnahmen in diesem Ranking nur gewürdigt, wenn sie über die gesetzlich festgelegten Standards hinausgehen. Auch die Punktevergabe in der neuen Kategorie zur Klimabilanz ist nicht einheitlich. Während für die Nutzung von Segeln zwei Punkte vergeben werden, bringt die gleichzeitige Nutzung von Landstrom und einem Air Lubrication System auf demselben Schiff trotzdem insgesamt nur einen Punkt. Darüber hinaus werden keinerlei operative Maßnahmen berücksichtigt, welche die Emission von Treibhausgasen im Schiffsbetrieb reduzieren.
Hohes Engagement der Branche: Der Fortschritt zeigt, dass die Branche als Ganzes am Einsatz neuer Technologien arbeitet. Neben den Abgasreinigungssystemen kommen immer mehr Schiffe mit alternativen Antrieben auf den Markt. Weltweit hat die Kreuzfahrtindustrie bereits mehr als eine Milliarde US-Dollar in neue Technologien und sauberere Kraftstoffe investiert, um die Luftemissionen der Schiffe deutlich zu reduzieren. Die zukunftsorientierte Branche hat mehr als 22 Milliarden US-Dollar für den Bau hochmoderner, mit LNG betriebener Kreuzfahrtschiffe bereitgestellt, die so noch geringere Emissionen und eine höhere Energieeffizienz erreichen werden. So wurde 2018 das erste Kreuzfahrtschiff weltweit in Dienst gestellt, das ausschließlich mit Flüssiggas betrieben wird. Noch in diesem Jahr folgt ein weiteres Schiff, 26 weitere Schiffe mit LNG-Antrieb sind weltweit bestellt. Die Reedereien investieren erheblich in neue Schiffe und Technologien: Mehr als jeder vierte Euro, den die Reedereien allein im Jahr 2017 in Europa ausgaben, entfielen auf den Schiffbau und die Instandhaltung der Kreuzfahrtschiffe. Das entspricht 5,63 Milliarden Euro. Die Forderung des NABU, die Ausstattung der gesamten Kreuzfahrtflotte mit Umwelttechnologien stärker voranzutreiben, wird bereits erfüllt.
Klima- und Umweltschutz bleibt für CLIA und ihre Mitglieder eine Daueraufgabe. Das zeigen die Investitionen in die Schiffsausstattung und der ständige Dialog mit internationalen Seeschifffahrtsorganisationen. Jedes Jahr verzeichnet die Kreuzfahrtbranche Fortschritte und wird damit auch in Zukunft Vorreiter im maritimen Umweltschutz bleiben.
Die Cruise Lines International Association (CLIA) ist die vereinte Stimme der internationalen Kreuzfahrtbranche. Als der weltweit größte Verband der Kreuzfahrtindustrie mit insgesamt 15 Niederlassungen ist CLIA in Nord- und Südamerika, Europa, Asien und Australasien vertreten. CLIA unterstützt Regularien und Praktiken, die ein sicheres und intaktes Kreuzfahrtumfeld für jährlich mehr als 25 Millionen Passagiere fördern. Zudem fördert CLIA das Ansehen, die Attraktivität und die Erschwinglichkeit des Kreuzfahrterlebnisses. Zu den Mitgliedern zählen die weltweit angesehensten Fluss- und Hochsee-Kreuzfahrtlinien – darunter auch Anbieter von Spezial-Kreuzfahrten – sowie Reiseveranstalter, Zulieferer, Häfen und Hafenbehörden, Destinationen und zahlreiche weitere Geschäftspartner, die sich dem nachhaltigen Erfolg der Kreuzfahrtindustrie verschrieben haben.
Der NABU erfasste dieses Jahr in seinem Kreuzfahrtranking erstmalig auch Technologien zum Klimaschutz im Bereich der Antriebe und der Energieversorgung, die nun in einer gesonderten Kategorie ausgewiesen sind. Einzig zwei Segelschiffe sowie jene Schiffe, die über einen Landstromanschluss verfügen und über diesen ihren Energiebedarf während der Liegezeit im Hafen mit Strom aus erneuerbaren Quellen speisen, schneiden hier besser ab. Auch Hurtigruten setzt mit dem Hybridschiff ROALD AMUNDSEN neue Maßstäbe, die einen Effizienzgewinn des weiterhin dieselelektrischen Antriebs und damit eine CO2-Minderung ermöglichen.
Die Bewertung anhand der Luftschadstoffemissionen führt wie auch bereits im vergangenen Jahr die deutsche Reederei AIDA mit ihrem jüngsten Flottenzugang, der AIDAnova an. Der italienische Mutterkonzern von AIDA, Costa Crociere, konnte mit seinem ebenfalls flüssiggasbetriebenen Neuzugang COSTA SMERALDA gleichziehen. Auf dem dritten Platz landen drei Schiffe der Reederei Hapag-Lloyd: Die EUROPA 2, Sieger des Jahres 2013, sowie die beiden neuen Expeditionskreuzfahrtschiffe HANSEATIC nature und HANSEATIC inspiration. Weit abgeschlagen und seit jeher auf die letzten Plätze abonniert sind die Schiffe der Branchenriesen MSC und Royal Caribbean. Auch der deutsche Anbieter TUI Cruises rangiert mittlerweile nur noch auf dem 13. Platz.

Hier finden Sie eine komplette Übersicht des NABU der Schiffe für den europäischen Markt.
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/schifffahrt/kreuzschifffahrt/26845.html

 

Neubauboom bei der italienischen Fincantieri-Werftengruppe
Um auch langfristig der immer stärkeren Nachfrage nach Kreuzfahrten entgegenzukommen, haben die weltweiten Kreuzfahrtanbieter insgesamt 110 Kreuzfahrtschiffe bis 2027 bei den Werften bestellt und hier sind die europäischen Werften noch führend.
Dabei hat die italienische Fincantieri-Gruppe, inklusive der Vard-Werftengruppe, mit insgesamt 49 Schiffen von 2019 bis 2027 den ersten Platz mit einem Gesamtvolumen bezogen auf die Vermessung von 4.347.060 BRZ eingenommen. Dazugezählt werden können auch noch die 11 Einheiten, die bis 2024 von der französischen Werft Chantiers de l’Atlantique in St. Nazaire produziert werden, da die Traditionswerft seit 2018 zu 50% zu Fincantieri gehört.
Auf dem zweiten Platz der weltweiten Kreuzfahrtschmieden steht die Meyer Werft in Papenburg und dem Schwesterunternehmen im finnischen Turku. Das Familienunternehmen hat bis 2025 insgesamt Aufträge für 18 Kreuzfahrtschiffe.
Schon auf den dritten Platz, im Zusammenhang auf das Schiffsvolumen, kommen die zum Genting-Konzern gehörenden MV Werften mit den drei Standorten in Wismar, Warnemünde und Stralsund, die derzeit über ein Auftragsbuch für fünf Schiffe bis 2022 mit einer Gesamtvermessung von 512.600 BRZ verfügt.
Als nächstes folgen dann schon zwei chinesische Werften. Die Shanghai Waigaoqiao soll zwischen 2023 und 2024 zwei Schiffe mit je 133.500 BRZ – in Partnerschaft mit dem britisch-amerikanischen Kreuzfahrtunternehmen Carnival und dem italienischen Schiffsbauer Fincantieri, produzieren. China Merchants Heavy wird insgesamt acht Expeditionsschiffe bis 2022 mit einem Gesamtvolumen von 85.000 BRZ abliefern.
Bis auf eine Ausnahme werden die übrigen 17 bestellten Hochseekreuzfahrtschiffe alle auf kleineren europäischen Werften gebaut.
Interessant ist die Ausrichtung auf die Antriebstechnologie der Aufträge, werden doch 22 Schiffe bis 2027 nach aktueller Planung mit dem umweltfreundlichen Flüssigerdgas (LNG) betrieben. Hierzu hat allein doch die Meyer Werft in Papenburg und Turku 14 LNG-Neubauten im Auftragsbuch, fünf wird Fincantieri bauen und zwei entstehen auf der französischen Werft Chantiers de l’Atlantique.

 

19404 Hamburg Foto C EckardtAb September 2019 starten die Dreharbeiten an Bord der HAMBURG von Plantours Kreuzfahrten aus Bremen, auf einem der kleinsten Kreuzfahrtschiffe in Deutschland. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

ARD-Erfolgsformat „Verrückt nach Meer” mit neuem Schiff
Ab September 2019 starten die Dreharbeiten an Bord der HAMBURG von Plantours Kreuzfahrten
Das ARD-Erfolgsformat „Verrückt nach Meer” nimmt mit einem neuen Schiff Kurs auf 50 weitere Folgen. Ab September 2019 starten die Dreharbeiten an Bord der HAMBURG von Plantours Kreuzfahrten aus Bremen, auf einem der kleinsten Kreuzfahrtschiffe in Deutschland. Zu Drehbeginn nimmt die HAMBURG Kurs auf die nordamerikanischen Great Lakes, weitere Routen mit Dreharbeiten führen in die Karibik mit Kuba, nach Brasilien und in die Antarktis. Sendestart ist das Frühjahr 2020.
Im Auftrag der ARD produziert die erfahrene Kölner Produktionsfirma Fandango die neuen Folgen der ebenso unterhaltsamen wie informativen Reisedokumentation. Produzent Geronimo Beckers setzt mit der HAMBURG auf „eine Kombination aus enormer Routenvielfalt, außergewöhnlichen Destinationen und einer ebenso leidenschaftlichen wie professionellen Schiffsbesatzung.” „Wir wollen die Zuschauer – neben klassischen Reise-Attraktionen, wie zum Beispiel einem Besuch bei den legendären Niagara-Fällen – auch immer wieder auf unterhaltsame Abenteuer abseits des touristischen Mainstreams mitnehmen”, ergänzt Fandangos Head of Development, Daniel von Rosenberg.
Für den Bremer Veranstalter Plantours Kreuzfahrten startet der Drehbeginn pünktlich zum 30sten Firmengeburtstag. Geschäftsführer Oliver Steuber freut sich entsprechend: „Für das sehr besondere Routing der HAMBURG wurden wir bereits mehrfach ausgezeichnet, jetzt nehmen wir sogar Kurs auf deutsche Wohnzimmer. Wichtig für uns war von Beginn an, dass wir das echte Leben an Bord unseres Schiffes vor die Kameras bringen. Hier verfolgt die ARD gemeinsam mit der Produktionsfirma einen gelungenen Fahrplan. Und nicht zuletzt finden die Dreharbeiten in einem kleinen und sehr vertrauensvollen Rahmen statt, der sowohl unseren Gästen als auch unserer Mannschaft an Bord sehr entgegen kommt.”
Die ersten Folgen von „Verrückt nach Meer” mit der HAMBURG sollen ab Frühjahr 2020 in der ARD auf dem gewohnten Sendeplatz um 16.10 Uhr ausgestrahlt werden.
„Verrückt nach Meer” ist eine Doku-Serie der ARD, die seit 2009 zunächst nur auf der ALBATROS von Phoenix Reisen produziert wird und erstmals im Januar 2010 ausgestrahlt wurde. Dabei ist diese Doku-Serie eine Art reale Variante des ZDF-Dauerbrenners „Das Traumschiff” und begleitet die ALBATROS auf ihren Fahrten zu den schönsten Urlaubsgegenden der Welt. Dabei bekommen die Zuschauer zahlreiche Eindrücke von den täglichen Arbeitsabläufen der 350-köpfigen Crew um den norwegischen Kapitän Morten Hansen, welcher mit seiner charmanten Art stets gute Laune verbreitet. Die Kamera gewährt sowohl Einblicke in die Organisationsroutinen des Kreuzfahrtdirektors und der Küchenchefs, die sich um das seelische und leibliche Wohl der Passagiere kümmern, als auch in den Maschinenraum und die technischen Abläufe an Bord des Schiffes. Auf der anderen Seite werden auch Geschichten rund um die Passagiere erzählt und deren Erlebnisse auf dem Schiff in Bild und Ton festgehalten.
Für die Staffel 10 wird weiterhin an Bord der ALBATROS im Herbst 2019 und im August 2020 sowie auf der AMERA von Phoenix Reisen im Frühjahr 2020 gedreht. www.plantours-partner.de · Christian Eckardt

 

19404 Sail 2020 Promotion Bus 3 19082019 C EckardtRaymond Kiesbye, Dr. Ralf Meyer, Oberbürgermeister Melf Grantz, Katharina Loske vor dem neuen Promotionbus der Erlebnis Bremerhaven GmbH. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

In einem Jahr beginnt die „Sail Bremerhaven 2020”
Vorbereitungen für das internationale Windjammerfestival nehmen mächtig Fahrt auf
In genau einem Jahr, vom 19. bis 23. August 2020 findet in Bremerhaven die „Sail 2020” statt, ein Muss für alle, die der Schifffahrt und ihren Menschen ganz nah kommen wollen. Neben gelebter Völkerverständigung stehen die Königinnen der Meere” – die klassischen Windjammer – im Fokus. Alle fünf Jahre findet seit 35 Jahren dieses größte Windjammerfestival an der deutschen Nordseeküste statt, Schirmherr im nächsten Jahr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Währen der fünf Veranstaltungstage entlang der Havenwelten, im Alten- und Neuen Hafen sowie im Fischereihafen werden rund 250 kleine und große Segelschiffe an den Kajen der Stadt liegen. Gut aufgelegte und an Gesprächen interessierte Besatzungen aus rund 20 Nationen werden dabei in friedlicher Atmosphäre erwartet. Dazu kommen rund 1,2 Millionen Schaulustige und Seh-Leuten – auf die sich Bremerhaven schon jetzt freut.
„Dass dieses maritime Großereignis Segler und Gäste von nah und fern zusammen führt und dass dieses Treffen nun bereits zum zehnten Mal in Bremerhaven ausgerichtet wird, macht mich unheimlich stolz auf unsere schöne Stadt und ihre Gastgeberqualitäten”, formuliert Oberbürgermeister Melf Grantz seine Stimmung. Er lenkt das Organisationskomitee als Planungsorgan, das seit Herbst 2017 an der „Sail 2020” arbeitet. Den aktuellen Status der Planungen stellten der Oberbürgermeister und weitere Verantwortliche nun vor.

Attraktive Schiffszusagen
Auch wenn das Vollschiff POLANG aus China absagen musste, kann das Organisationskomitee mittlerweile 60 feste Zusagen auf der Schiffsliste vermelden. „Im Winter entscheiden sich viele Staatsschiffe, wo sie im nächsten Sommer sein werden. Dann erwarten wir weitere Zusagen der attraktiven Großsegler”, wirft Katharina Loske einen Blick voraus. Sie ist bei der Erlebnis Bremerhaven GmbH für die Akquisition der Schiffe zuständig. Vier Mal war sie in den letzten 18 Monaten bereits in Berlin bei den Botschaften, um persönliche Einladungen auszusprechen. Doch die Schiffe sind begehrt und Veranstalter müssen Geduld mitbringen. Ganz neu auf der Liste ist die GLORIA aus Kolumbien. Das Segelschulschiff hat viele Fans unter den Sail-Besuchern, da die Besatzung es versteht, Eindruck zu machen. Zum zweiten Mal nach 2008 kommt ein Segelschiff aus Uruguay an die Weser, der Dreimastschoner CAPITÁN MIRANDA. Ihm eilt der Ruf voraus, eine feierlustige Besatzung zu haben.
Erst seit Oktober 2017 segelt die EL MELLAH auf den Weltmeeren, ein Segelschulschiff der algerischen Marine. Das Staatsschiff wurde auf der polnischen Werft angefertigt, auf der der Danziger Konstrukteur Zygmunt Choreń arbeitet. Er hatte schon Hand angelegt an DAR MLODZIEZY, MIR und ALEXANDER VON HUMBOLDT. 2015 bestellte auch die algerische Marine ihr Segelschiff bei ihm. Der „Matrose”, so die Übersetzung, besticht durch ein imposantes Achterdeck und die voluminöse Segelfläche. Die Masten der Dreimast-Fregatte wurden im Dezember 2016 auf der polnischen Werft gesetzt, im Oktober 2017 ging das Schiff dann an den algerischen Staat über. Seither ist es mit 222 Kadetten, Offizieren und der Besatzung unterwegs. „Über die Zusage dieses interessanten Schiffs aus Algerien freue ich mich sehr, das wird eine echte Bereicherung für Bremerhaven”, so Oberbürgermeister Melf Grantz.
Scheinbar uralt, doch tatsächlich ist die EL GALEÓN aus Spanien erst 10 Jahre alt und eine Replik eines königlich-spanischen Handelsschiffes aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Der 50 Meter lange Dreimaster wurde erst 2009 in der südwestspanischen Hafenstadt Huelva erbaut. Das Aussehen als „Piratenschiff” hat ihr bei der Premiere in Deutschland zum Bremerhavener Seestadtfest im Jahr 2018 viel Begeisterung eingebracht. Die Besucher an Bord erfreuten sich auch an den bleiverglasten Fenstern, den derben und handgeschreinerten Möbeln und den zehn Kanonen im Schiffsbauch.
Schon zur Sail Bremerhaven 2015 war die ZÉNOBE GRAMME aus Belgien ein Publikumsliebling. Die schnittige Bermuda Ketsch trägt den Namen eines Wissenschaftlers und für die Forschung war das Schiff in den ersten Jahren nach der Kiellegung 1960 auch tätig. 1970 übernahm die belgische Marine den knapp 30 Meter langen Zweimaster dann als Segelschulschiff und bildet dort bis heute ihren seemännischen Offiziersnachwuchs aus. Gleichzeitig nutzt die königlich belgische Marine das Schiff für repräsentative Aufgaben.
Fest zugesagt haben auch schon alte Bekannte aus Norwegen: Dank ihres majestätischen Auftritts erfährt die CHRISTIAN RADICH in jedem Hafen große Aufmerksamkeit – so bereits zur Sail Bremerhaven 2015. Nun kommt das Vollschiff erneut zum Windjammertreffen an die Weser und mit ihr eine bewegte Schiffsgeschichte. Denn der Namensgeber, der norwegischen Unternehmer Christian Radich, wollte sich 1889 mit der Gabe von über 90.000 Kronen für den Bau eines Schulschiffes unsterblich machen – erlebte aber den Stapellauf des stählernen Vollschiffes nicht mal mehr: der fand im Februar 1937 statt. Seitdem werden auf der CHRISTIAN RADICH junge Trainees zu Seeleuten ausgebildet. Die erste Transatlantiküberfahrt gab es 1939 nach New York.
Das Festgelände zur Sail 2020 umfasst die Havenwelten Bremerhaven und das Schaufenster Fischereihafen. In beiden Bereichen locken Bühnen und Buden sowie viele kleine und große Segelschiffe. Im prall gefüllten Programm können bereits heute Höhepunkte benannt werden: So startet die „Sail 2020” am 19. August 2020 mit einer Einlaufparade, die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an Bord der ALEXANDER VON HUMBOLDT II angeführt wird. Wie bunt die Stimmung der teilnehmenden Besatzungen ist, wird sich beim „Internationalen Seglerumzug” durch die Innenstadt am Freitag, 21. August 2020, erweisen.

Ungewöhnliche Marketingmaßnahmen
Bei der Vermarktung der „Sail Bremerhaven 2020” gehen die Erlebnis Bremerhaven GmbH und das Geschäftsführende Organisationskomitee (GFOK) auch neue Wege: Neben verschiedenen Kurzvideos in den Social-Media-Kanälen wird sowohl am Flughafen als auch im Weser-Stadion in Bremen geworben. Ganz neu im Einsatz ist ein neuer rollender Messestand der Erlebnis Bremerhaven GmbH, der Promotionbus, der in Sail-Optik gekleidet in den nächsten Monaten im gesamten Norden die Aufmerksamkeit auf das Großevent und die Stadt lenken soll.
Am Columbus Cruise Center werden während der Sail 2020 mehrere Kreuzfahrtschiffe von Phoenix Reisen und AIDA Cruises erwartet, die das Windjammerfestival zum Teil in ihr Ausflugsprogramm mit aufgenommen haben. Zudem liegt die ASTOR von TransOcean Kreuzfahren während der Sail vom 21. bis 23. August als Hotelschiff an der Columbuskaje und kann bis zu 570 Gäste unterbringen. Die zwei Übernachtungen an Bord kosten pro Person je nach Kategorie von 399 Euro in der Glücks-Innen-Kabine bis 2.179 Euro in der „Astor-Suite”. Wie die Organisatoren erklärten, sind die meisten Hotelzimmer in der Stadt bereits ausgebucht.

Sail als identitätsstiftender Motor für Stadt und Region
Kaum eine Stadt in Deutschland ist so nachhaltig geprägt von der See und der Seefahrt wie Bremerhaven. Hier kommen seit 1986 immer wieder zahlreiche Windjammer zusammen, darunter viele, die an der Weser gebaut wurden. Die „Sail Bremerhaven” ist in ihrer Bedeutung für die Stadt und ihre Einwohner daher gar nicht hoch genug einzuschätzen, wie Oberbürgermeister Melf Grantz betonte: „Nichts setzt in Bremerhaven so viele Emotionen frei und bringt so viele Leute auf die Beine, wie die Sail”. Auch für die heimische Wirtschaft spielt sie eine wichtige Rolle, denn sie lenkt positive Aufmerksamkeit auf die Stadt.
Solch eine Veranstaltung mit Schiffen, Konzerten und allerlei Rahmenprogramm kostet, die Organisatoren gehen von rund 2,8 Millionen Euro aus. 1,2 Millionen Euro gibt das Land Bremen dazu und 900.000 Euro stammen von den mittlerweile über 40 Sponsoren, hierzu sagte Dr. Ralf Meyer vom Referat für Wirtschaft „Es dürfen gerne noch mehr werden”. Weitere Infos: www.sail-bremerhaven.de · Christian Eckardt

 

19404 AMERA Taufe Gruppenfoto der Phoenix Geschaeftsleitung mit Taufpatin 16082019 C Eckardt 599Vorn mit Straus Petra Kaiser, die Taufpatin, dahinter v.l.n.r. Michael Schulze, Phoenix-Direktor Schiffsreisen, Phoenix-Geschäftsführer Benjamin Krumpen und Ehefrau, Phoenix-Gründer und Geschäftsführer Johannes Zurnieden mit Ehefrau, Phoenix-Geschäftsführer Jörg Kramer und AMERA-Kapitän Jens Thorn. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

Phoenix-Cruiser AMERA erfolgreich in Bremerhaven getauft
Columbuskaje ist seit 31 Jahren sommerlicher Basishafen für den Bonner Reiseveranstalter
Am vergangen Freitag (16.8.) wurde an der Bremerhavener Columbuskaje der jüngste Flottenzuwachs von Phoenix Reisen, Bonn, die AMERA getauft. Petra Kaiser, Assistentin der Geschäftsleitung und seit fast 40 Jahren im Unternehmen Phoenix tätig, vollzog im Beisein des langjährigen norwegischen Kapitäns Jens Thorn den Taufakt, und schon im ersten Anlauf zerplatze die Champagnerflasche am Schiffsrumpf. Zuvor wurde die AMERA vom Kreuzfahrtseelsorger Rolf Apholte gesegnet.
Einige hundert geladene Gäste und die ersten Passagiere der Premierenfahrt nahmen an der Taufveranstaltung direkt vor dem Bug des Schiffes auf der Pier teil, darunter auch Geschäftspartner und eine Vielzahl von Phoenix-Mitarbeitern von Bord der Hochseeschiffe, die man zum Teil auch aus der TV-Serie „Verrückt nach Meer” kennt. Zuvor wurde die AMERA vom Kreuzfahrtseelsorger Rolf Apholte gesegnet.
Zudem halfen während der Taufveranstaltung viele Crewmitglieder des Phoenix-Schiffes ALBATROS aus, die aktuell für Reparatur- und Wartungsarbeiten, unter anderem an den Bugstrahlrudern, im benachbarten Trockendock der Lloyd Werft lag. Wie auch schon auf der ALBATROS liegt auch auf der AMERA das technische Management in den Händen der Bernhard Schulte Cruise Services, Hamburg, das Hotelmanagement wurde wie bei allen anderen Phoenix-Schiffen auch, an die vertrauten Hände von Sea Chefs übertragen. Schon kurz nach der Taufe stach der Cruiser für die Premierenreise in See. Dabei geht es auf der fünftägigen Reise unter anderem nach Dover, Antwerpen und Amsterdam. In den nächsten Wochen stehen insgesamt noch sieben Abfahrten vom Kreuzfahrtterminal in Bremerhaven auf dem Fahrplan. Seit Beginn des Hochseegeschäfts von Phoenix Reisen im Juni 1988 mit der MAXIM GORKIY ist die Unterweserstadt durchgängig der sommerliche Heimathafen der Phoenix-Flotte. Der Oberbürgermeister der Stadt, Melf Grantz (SPD), der dem Kapitän der AMERA die Erstanlaufplakette überreichte, erklärte in seiner Ansprache: „Die Bremerhavener sind Fans der Phoenix-Flotte, und wir freuen uns sehr, dass Sie uns seit mehr als 30 Jahren die Treue halten. Kommen Sie immer gerne wieder”.
Seit Anfang Juli wurde die ehemalige PRINSENDAM der Holland-America-Line (HAL) bei der Hamburger Werft Blohm + Voss für mehr als 30 Millionen Euro umgebaut. Dabei wurde nicht nur der vorherige dunkle Rumpf an die Optik von Phoenix Reisen angepasst, sondern auch sehr viel in den Kabinen und öffentlichen Bereichen des Schiffes investiert. So wurden alle Kabinen an Bord komplett erneuert, wobei die Bäder, die sich schon aus vorherigen Umbauten in einem guten Zustand befanden, meist nicht renoviert wurden. Die Bars und Restaurants wurden umgestaltet und das bisherige Kasino wurde zur Schaffung von weiteren Kabinen und einer Bar ausgebaut. Der Poolbereich auf dem Lido-Deck wurde entfernt, dort entstand die neue Eventfläche „Schöne Aussichten” mit einer Bühne und eine große LED-Wand. Ebenfalls auf Deck 11 wurde am Lido-Restaurant ein lichtdurchfluteter Wintergarten eingerichtet. Neben weiteren technischen Überholungen und Farbarbeiten wurde auch auf den ganzen Decks das Teakholzdeck überarbeitet bzw. erneuert.
Der 204 Meter lange und 32,3 Meter breite Cruiser ist damit das fünfte Flottenmitglied von Phoenix Reisen, die seit mittlerweile 31 Jahren erfolgreich im Hochsee- aber auch im Flusskreuzfahrtengeschäft aktiv sind. Erbaut wurde das Kreuzfahrtschiff (39.051 BRZ) 1988 in Finnland als ROYAL VIKING SUN für die damalige norwegische Reederei Royal Viking Line. Von 1994 bis 1998 verkehrte es für die britische Cunard Line und anschließend für drei Jahre bei Seabourn Cruise Line als SEABOURN SUN. In dieser Zeit machte das Schiff bei der Lloyd Werft in Bremerhaven für einen umfangreichen Umbau fest, bevor es im Jahr 2002 auf die HAL-Flotte übertragen wurde.
Johannes Zurnieden, Gründer von Phoenix Reisen vor 46 Jahren, begrüßte während der Taufveranstaltung, die mit einem musikalischen Rahmen eingerahmt war, auch Bernhard Meyer, Eigner der Meyer Werft auf dem Podium. Auf der heutigen Meyer Turku Yards, einem Unternehmen der Meyer Gruppe, die heute von dem Sohn Dr. Jan Meyer geführt wird, entstand die heutige AMERA. Gerüchten, dass Phoenix Reisen kurzfristig einen Auftrag über einen Neubau bei der Meyer Werft platzieren wird, wie dies vor ein paar Jahren schon einmal im Gespräch war, widersprach Zurnieden. Zunächst soll erst einmal die AMERA erfolgreich in Fahrt gebracht werden. Zudem wären zunächst vielfache Fragen zur künftigen Antriebstechnologie eines Neubaus zu klären.
Während auf der Pier schon gefeiert wurde, waren an Bord noch Handwerker mit den letzten Arbeiten beschäftigt. Viel Zeit für eine vollständige Schiffsbesichtigung blieb somit nicht, doch das Redaktionsmitglied Philipp Rademann steigt demnächst an Bord der AMERA und wird in der nächsten Ausgabe über das Schiff genauer berichten. Christian Eckardt · www.phoenixreisen.com 

 

19404 Stahlschnitt AIDA Schiff 2021 Foto AIDA CruisesDas neue 337 Meter lange Schiff mit einer Vermessung von 183.900 BRZ verfügt über etwa 2.600 Kabinen für maximal 6.600 Passagiere. Foto: Meyer Werft, Papenburg

 

Baustart für das Schwesterschiff der AIDAnova auf der Meyer Werft
Mit einem symbolischen Brennstart hat auf der Papenburger Meyer Werft am 15. August der Bau des nächsten Kreuzfahrtschiffes für die Reederei AIDA Cruises (Rostock) begonnen. Das Schiff ist wie das Ende 2018 abgelieferte Schwesterschiff AIDAnova mit einem emissionsarmen Flüssiggas-Antrieb ausgestattet. Den Startknopf der computergesteuerten Brennmaschine drückte Sven Fahle, Projektleiter von AIDA Cruises, gemeinsam mit einem Team der Meyer Werft. Damit startete die Produktion des nächsten LNG-Kreuzfahrtschiffes, wobei der Name des Schiffes mit der Baunummer S 709 noch nicht feststeht.
Die Kiellegung findet Mitte Oktober 2019 auf der Schwesterwerft in Warnemünde, auf der Neptun Werft statt, wo die gesamte Maschinenraumsektion des Schiffes gebaut wird. Diese wird anschließend an die Ems zur Meyer Werft überführt. Die Ablieferung ist für das Frühjahr 2021 vorgesehen und zwei Jahre später liefert die Werft noch ein drittes Schiff dieser Klasse an AIDA Cruises.
Das neue 337 Meter lange Schiff mit einer Vermessung von 183.900 BRZ verfügt über etwa 2.600 Kabinen für maximal 6.600 Passagiere.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit AIDA Cruises und der Carnival Corporation LNG weiter als Treibstoff zu etablieren und weitere innovative Technologien an Bord einzusetzen”, sagt Stephan Schmees, Mitglied der Geschäftsleitung Projektmanagement der Meyer Werft. Erst kürzlich wurde die AIDAnova für das umweltfreundliche Schiffsdesign mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.
Bei dieser Schiffsgeneration für AIDA Cruises werden wieder LNG-Motoren von Caterpillar / MaK eingesetzt, die die strengsten Umweltauflagen erfüllen. Bei der Entwicklung und Konstruktion dieser Schiffsklasse stand die Energieeffizienz im Fokus. Wärmerückgewinnung, innovative Elektromotoren, LED-Beleuchtung, eine Schiffsautomation und Verglasung mit der Ausrichtung auf Energieeffizienz, optimierte und biozidfreie Unterwasseranstriche zur Widerstandsreduzierung, die Gewichtsoptimierung bei der Auswahl der Materialien und viele weitere Themen wurden mit höchster Priorität bei der Planung und Konstruktion bearbeitet.
„2023 werden bereits rund die Hälfte aller AIDA Gäste auf unseren modernen LNG-Schiffen reisen, die mit vielen weiteren technischen Innovationen für mehr Effizienz, weniger Treibstoffverbrauch und die Einsparung von Ressourcen punkten. Gleichzeitig eröffnen wir unseren Gästen an Bord unserer Schiffe eine außergewöhnliche Vielfalt an individuellen Urlaubsmöglichkeiten sowie innovativen Entertainment- und Kulinarikkonzepten, mit denen wir dem Urlaubsmarkt in Deutschland nachhaltige Impulse geben”, sagte AIDA Präsident Felix Eichhorn anlässlich des ersten Stahlschnitts.
In den kommenden Jahren trägt das Unternehmen mit einem Investitionsvolumen von rund zwei Milliarden Euro allein für den Bau dieser beiden Schiffe in Deutschland zur Wertschöpfung und der Schaffung von sicheren Arbeitsplätzen im Schiffbau und der maritimen Zulieferindustrie bei.
Auch in vielen anderen Bereichen geht AIDA Cruises voran, um einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Bereits Ende 2020 werden zwölf von vierzehn AIDA Schiffen Landstrom nutzen können. Außerdem beschäftigt sich AIDA Cruises schon heute mit der Nutzung von Brennstoffzellen, Batterien oder Flüssiggas aus regenerativen Quellen in der Kreuzschifffahrt. Es ist geplant, 2021 die erste Brennstoffzelle an Bord eines AIDA Schiffes in der Praxis zu testen. Christian Eckardt · www.aida.de

 

19404 Copenhagen illustration rotor sail Foto Scandlines 002Das Rotorsegel von Norsepower ist eine moderne Version eines Flettner-Rotors – einem rotierenden Zylinder, dessen Technologie auf dem Magnus-Effekt basiert und das Schiff durch Windenergie vorantreibt. Foto: Scandlines, Kopenhagen

 

Ostseefähre COPENHAGEN erhält Rotorsegel
Windantriebstechnologe reduziert weiter die CO2-Emissionen
Das dänische Fährunternehmen Scandlines hat mit dem finnischen Unternehmen Norsepower Oy Ltd, einem der führenden Cleantech- und Ingenieurunternehmen sowie Vorreiter im Bereich moderne Windantriebstechnologie, einen Vertrag zur Installation eines Rotorsegels auf der Hybridfähre COPENHAGEN unterzeichnet. Die COPENHAGEN, als eine der weltweit größten Hybridfähren, verbindet Deutschland mit Dänemark mehrmals täglich mit dem Schwesterschiff BERLIN auf der Strecke zwischen Rostock und Gedser. Bei dem Hybridantrieb wird der traditionelle Dieselantrieb mit umweltfreundlichem Batterieantrieb kombiniert. Seit 2013 hat Scandlines mehr als 300 Millionen € in den Bau und Umbau von Fähren mit umweltfreundlichem Hybridantrieb investiert. Mit dem Zusatz der von Norsepower entwickelten Technologie werden die CO2-Emissionen der Fähre noch weiter reduziert.
Scandlines betreibt insgesamt acht Fährschiffe auf den beiden Routen von Rostock nach Gedser und von Puttgarden nach Rødby, der so genannten Vogelfluglinie. Auf den insgesamt 43.000 Abfahrten im Jahr 2018 transportierte Scandlines insgesamt 7,4 Millionen Passagiere, 1,8 Millionen Pkw und mehr als 700.000 Frachteinheiten sowie 36.000 Busse.
Das Rotorsegel von Norsepower ist eine moderne Version eines Flettner-Rotors – einem rotierenden Zylinder, dessen Technologie auf dem Magnus-Effekt basiert und das Schiff durch Windenergie vorantreibt. Das Norsepower-Rotorsegel ist die erste geprüfte und kommerziell funktionstüchtige Zusatz-Windantriebstechnologie der globalen maritimen Industrie, das schon auf Fähr- als auch RoRo-Schiffen zum Einsatz kommt. Zudem wurde im letzten Jahr der Tanker MAERSK PELICAN mit zwei 30 Meter hohen Rotorsegeln ausgestattet. Unter günstigen Windbedingungen kann das Rotorsegel dazu beitragen, die Motorkraft zu drosseln und dadurch Emissionen zu reduzieren – und gleichzeitig die benötigte Energie erzeugen, um Geschwindigkeit und Fahrtzeit aufrechtzuerhalten. Da das Rotorsegel zusätzlichen Antrieb durch Wind generiert, ist es mit allen anderen emissionsverringernden Technologien kompatibel.
Die Strecke zwischen Rostock im Süden und Gedser im Norden ist nahezu rechtwinklig im Verhältnis zu dem überwiegend aus Westen kommenden Wind, so dass von Scandlines diese Bedingungen für den Einsatz des Rotorsegels auf dieser Strecke als besonders effektiv ansieht.
Die Vorbereitungen für die Nachrüstungsarbeiten erfolgen schon im November 2019, die Installation des Rotorsegels selbst ist für das zweite Quartal 2020 vorgesehen ist. Dabei wird die COPENHAGEN mit einem etwa 30 Meter hohen Rotorsegel ausgestattet, das über einen Durchmesser von fünf Metern verfügt.
„Durch die Installation eines Rotorsegels können wir die CO2-Emissionen auf der Route Rostock-Gedser um vier bis fünf Prozent reduzieren”, so der CEO von Scandlines, Søren Poulsgaard Jensen.
Tuomas Riski, CEO Norsepower erklärte: „Als führendes Cleantech- und Ingenieurunternehmen sind wir stolz darauf, gemeinsam mit Scandlines auf neue Zeiten hinzuarbeiten, in denen Windenergie als Zusatz-Antriebskraft in der maritimen Industrie verwendet wird, und damit die Schifffahrtsbranche bei der Umstellung auf umweltfreundliche Schifffahrt unterstützt.”
Auch der NABU, Naturschutzbund Deutschland e.V., ist mit der Entscheidung von Scandlines sehr zufrieden, die CO2-Emissionen auf den Fährschiffen noch weiter zu senken:
„Der NABU begrüßt Scandlines’ verschiedene Maßnahmen zur umweltfreundlichen Schifffahrt. Mit der Installation eines Rotorsegels auf ihren Hybridfähren setzt die Reederei Scandlines neue Maßstäbe für die Integrierung verschiedener technischer Lösungen, die klimaschädliche und luftverschmutzende Emissionen reduzieren. Um die im Pariser Abkommen beschlossenen Klimaziele zu erfüllen ist es wichtig, dass auch andere Reedereien Verantwortung übernehmen”, so Malte Siegert, Head of Environmental Policy beim NABU. Christian Eckardt · www.scandlines.de 

 

19404 Albatros 2 24052012 C EckardtAm 18. August geht die ALBATROS wieder planmäßig von der Bremerhavener Columbuskaje auf die nächste Norwegenreise. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

Kreuzfahrtschiff ALBATROS legt einwöchige Werftpause in Bremerhaven ein
Reparaturarbeiten an Bugstrahlrudern auf der Lloyd Werft
Wegen notwendiger Reparaturen an den Bugstrahlrudern legt der Kreuzfahrtklassiker ALBATROS von Phoenix-Reisen mitten in der Hauptsaison eine einwöchige Werftpause ein. Nach Beendigung einer einwöchigen Kreuzfahrt machte die ALBATROS zunächst am Sonntagmorgen (11.8.) am Columbus Cruise Center in Bremerhaven fest. Nachdem alle Gäste bis zum Vormittag von Bord gingen, verholte der 205 Meter lange Cruiser mit Schlepperhilfe in das Kaiserdock II der Lloyd Werft. Dort werden die planmäßigen Reparaturarbeiten bis zum kommenden Wochenende durchgeführt. Am Sonntag den 18. August geht die ALBATROS, die Platz für bis zu 1.200 Passagiere in 440 Kabinen bietet, wieder planmäßig von der Bremerhavener Columbuskaje auf die nächste Norwegenreise.
Das elegante Kreuzfahrtschiff ALBATROS gilt als echte Weltenbummlerin, die allein unter der Phoenix-Flagge schon sieben Weltreisen unternommen hat. Seit 2004 verkehrt das Kreuzfahrtschiff für das Bonner Unternehmen, das vielen Reiselustigen und Kreuzfahrtbegeisterten schon lange aus dem Fernsehen bekannt ist – die „Weiße Lady” war viele Jahre der Star der beliebten Sendung „Verrückt nach Meer”, in der Kapitän Morten Hansen und seine Crew das Leben an Bord telegen dokumentieren. Auch wenn das Schiff mit seinen 46 Jahren nicht mehr das jüngste ist, hat es doch eine große Fangemeinde unter den vornehmlich deutschen Gästen.
Erbaut wurde das Kreuzfahrtschiff im Jahr 1973 auf der finnischen Wärtsilä-Werft in Helsinki als drittes und letztes Schiff der Bauserie Royal Viking-Klasse unter dem Namen ROYAL VIKING SEA für die norwegische Reederei Royal Viking Line. Ursprünglich war das Schiff, wie auch seine Schwesterschiffe, 177,70 Meter lang, mit einer Bruttoraumzahl von 21.847 vermessen und bot 550 Passagieren Platz. Zu der damaligen Zeit unterschied sich diese schnittige Schiffsklasse von den übrigen Kreuzfahrtschiffen durch eine sehr hohe Anzahl an Suiten, einem hoch im Schiff befindlichem Restaurant mit großen Aussichtsfenstern sowie einer verglasten Lounge oberhalb der Brücke – der heutigen „Karibik-Lounge”. Anfang der 80er-Jahre entschied sich die norwegische Reederei, alle drei Schiffe dieser Klasse erheblich zu vergrößern, woraufhin in Bremerhaven im Frühjahr 1983 auch die heutige ALBATROS im Kaiserdock II der Lloyd Werft um eine 27,77 Meter lange Mittschiffssektion verlängert wurde. Dazu wurde das Schiff in der Mitte getrennt und eine vorgefertigte Mittschiffssektion eingefügt. Nach der Ablieferung im Juni 1983 konnte das Schiff somit mehr als 600 zusätzliche Passagiere befördern, zudem verfügte diese Sektion über neun moderne Balkonsuiten.
In den folgenden Jahren wurde das Schiff dann mehrfach verkauft und umgebaut und verkehrte unter anderem ab dem Sommer 2002 als Kasinoschiff CROWN in chinesischen Gewässern. Anfang 2004 erwarb das niederländische Unternehmen Cruise Club den Cruiser und verchartere es direkt weiter an Phoenix Reisen. Nach der ersten Saison erfolgte ein Großumbau auf der Hamburger Werft Blohm + Voss, wo unter anderem die Maschinenanlage komplett ausgetauscht wurde und viele öffentlichen Bereiche neu gestaltet wurden. Mittlerweile gehört das Schiff der MS Albatros Shipping Ltd. und wird nach derzeitiger Planung noch den 50. Geburtstag bei Phoenix Reisen im Jahr 2023 feiern. Auch die beiden ein Jahr älteren Schwesterschiffe der ALBATROS fahren nach mehreren Umbauten übrigens auch immer noch. Als BLACK WATCH und BOUDICCA fahren sie weltweit für den britischen Veranstalter Fred. Olsen Cruises und legen zeitweise auch in deutschen Häfen an. www.phoenixreisen.com · Christian Eckardt

 

19404 S708 NCL Encore Buildingdock 05 08 2019 DSC6178 1 Meyer WerftBis zur Emsüberführung Richtung Nordsee, die voraussichtlich Ende September stattfindet, liegt die NORWEGIAN ENCORE nach der Ausdockung im Werfthafen. Foto: Meyer Werft, Papenburg

 

Meyer Werft teilt Termin für das Ausdocken der NORWEGIAN ENCORE mit
Schiff verlässt am 17. August die Baudockhalle II – Schwimmteil der IONA wird eingedockt
Voraussichtlich am Samstag, den 17. August 2019 wird der aktuelle Neubau der Papenburger Meyer Werft, die NORWEGIAN ENCORE das überdachte Baudock II der Werft verlassen. Das Schiff ist mit 169.145 BRZ vermessen, 333,46 Meter lang, 41,4 Meter breit und bietet 4.004 Passagieren Platz.
Das Ausdocken des für die amerikanische Reederei Norwegian Cruise Line bestimmten Schiffes beginnt um etwa 08:00 Uhr. Nachdem die NORWEGIAN ENCORE ausgedockt wurde, wird das Schiff an der Ausrüstungspier der Werft anlegen und erhält dort seine Schornsteinverkleidung. Das Anlegen an der Ausrüstungspier ist für 11:00 Uhr geplant.
Bis zur Emsüberführung Richtung Nordsee, die voraussichtlich Ende September stattfindet, liegt das Schiff im Werfthafen. Dort wird der Innenausbau fortgesetzt sowie weitere technische Erprobungen an Bord durchgeführt. Die Übergabe des Neubaus erfolgt Ende Oktober an der Columbuskaje in Bremerhaven.
Die Werft weist vorsorglich darauf hin, dass zeitliche Veränderungen beim Ausdocken aufgrund von Wetterbedingungen möglich sind.
Um das Anlegen der NORWEGIAN ENCORE an der Pier zu ermöglichen, wird das zurzeit am Ausrüstungskai liegende Schwimmteil der IONA für P&O Cruises zuvor an einen anderen Liegeplatz im Werfthafen verholt. Nach dem Ausdocken der NORWEGIAN ENCORE wird das Schwimmteil für die IONA, die im Frühjahr 2020 fertig gestellt wird, für den weiteren Bau in das dann freie Baudock II manövriert. Dort ist in den vergangenen Monaten bereits der vordere Teil des Kreuzfahrtschiffes in Blockbauweise entstanden. Christian Eckardt

 19404 Oceana 2 29032008 Bremerhaven C EckardtDie OCEANA von P&O Cruises wird im Winter 2019/2020 nicht in den Nahen Osten gehen. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

P&O Cruises sagt Winterprogramm im Nahen Osten ab
Für OCEANA wird neues Programm erarbeitet
Die zum amerikanischen Kreuzfahrtkonzern Carnival Corp. gehörende britische Kreuzfahrtreederei hat das Winterprogramm 2019/20 für den 2.000 Passagiere fassenden Cruiser OCEANA im Nahen Osten geändert. Als Folge der zunehmenden Spannungen in der Straße von Hormuz mit dem Iran hat man sich nun als erste Kreuzfahrtreederei zum Abzug des Schiffes entschlossen. Den Gästen, die eine Reise im Winter im Nahen Osten gebucht haben, wird eine volle Rückerstattung gewährt, wie die Reederei jetzt mitteilte.
Paul Ludlow, Präsident von P&O Cruises, erklärte hierzu: „Die zunehmende Spannung in der Region, die durch die Angriffe auf Tankschiffe in der Meerenge und die Festsetzung eines unter britischer Flagge fahrenden Tankschiffs durch die iranischen Behörden hervorgehoben wurde, bedeutet für ein britisches Unternehmen, dass es nicht ratsam ist, unser geplantes Programm für Dubai und den Arabischen Golf in dieser Wintersaison beizubehalten. Wir haben daher den ungewöhnlichen Schritt unternommen und werden die OCEANA für die kommende Saison aus der Region zurückziehen”.
Die Sicherheit der Passagiere und der Crew habe höchste Priorität, weswegen man sich zu diesem ungewöhnlichen Schritt entschlossen habe, erklärte die Reederei weiter. Bis zum 20. August wird P&O Cruises einen neuen Fahrplan für die Wintersaison 2019-2020 mit der unter Bermuda-Flagge fahrenden OCEANA erarbeiten.
Die 261 Meter lange und 32,95 Meter breite OCEANA wurde im Jahr 2000 als OCEAN PRINCESS bei der italienischen Fincantieri Werft in Monfalcone erbaut, drei weitere Schwesterschiffe mit einer Bruttoraumzahl von 77.499 wurden seinerzeit noch abgeliefert. An Bord finden bis zu 2.000 Personen in 1.000 Kabinen Platz. Im Jahr 2002 wurde das ursprünglich für Princess Cruises eingesetzte Schiff dann an P&O Cruises, London übertragen und in OCEANA umbenannt. Christian Eckardt

 

19404 Crew Only Schild auf der Deutschland C EckardtEin Crew Only-Schild auf der MS DEUTSCHLAND. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen


Crewmitglieder von Kreuzfahrtschiffen zählen zu den Unglücklichsten der maritimen Branche
Der aktuelle Bericht des Seafarers Happiness Index zeigt, dass gerade Crewmitglieder von Fähr- und Kreuzfahrtschiffen zu den Unglücklichsten der Branche gehören. Keine so gute Nachricht für die weltweit boomende Kreuzfahrtindustrie, die aufgrund der aktuellen Verträge für weitere Neubauten auch in Zukunft einen erheblich wachsenden Bedarf an Seeleuten in allen Bereichen hat. So wird nach Angabe der Cruise Lines International Association (CLIA), dem weltweit größten Verband der Kreuzfahrtindustrie, vor allem in den Bereichen Nautik, Hotellerie und Gastronomie Fachpersonal gesucht. Bis 2022 stechen 75 neue Kreuzfahrtschiffe in See und für diese Schiffsneubauten werden in den nächsten Jahren mindestens 100.000 neue Crewmitglieder benötigt. Außerdem werden immer wieder Stellen frei, da viele Mitarbeiter nach Auskunft der CLIA nur einen begrenzten Zeitraum an Bord eines Kreuzfahrtschiffes verbleiben, um zum Beispiel Auslandserfahrung zu sammeln.
Der Bericht der Mission to Seafarers, der in Zusammenarbeit mit dem führenden P&I-Versicherer Shipowners Club erstellt wird, basiert auf die Antworten von Tausenden von Seeleuten in der globalen Schifffahrtsbranche. Der jüngste Bericht zeigte, dass Crewmitglieder von Fähr- und Kreuzfahrtschiffen eine durchschnittliche Punktzahl von 5,3 / 10 auf ihrem allgemeinen Glücksniveau hatten – 15 Prozent weniger als der globale Durchschnitt aller Schiffstypen, der in diesem Quartal bei 6,27 liegt. Die Zufriedenheit derjenigen, die auf Tankern, Massengutfrachtern und Containerschiffen arbeiten, bewegte sich mit rund 6,3 / 10 nahe am globalen Durchschnitt. Den Daten zufolge waren Seeleute auf Baggerschiffen am zufriedensten, wobei der Prozentsatz der Befragten, die auf diesem Schiffstyp tätig sind, relativ gering waren.
Bei allen Schiffstypen ergaben sich aber im betrachteten Drei-Monats-Zeitraum vier Hauptprobleme: verspätete Zahlung der Löhne; geringer Landurlaub; Arbeitsbelastung durch kleinere Besatzungen an Bord und mangelndes Verständnis der Landcrew zu Fragen des Wohlbefindens der Seeleute. Gleichzeitig nimmt die Besorgnis über die Abwanderung von Seeleuten weiter zu, und viele Crewmitglieder äußern nach einer Reihe von weltweiten Vorfällen ein Gefühl der Verwundbarkeit. Die Mission erhielt auch eine Reihe von beunruhigenden Berichten über Aggression, Gewalt und Mobbing gegenüber weiblichen Seeleuten.
Positiv zu vermerken ist, dass die Zufriedenheit der Seeleute mit ihrer Fähigkeit, auf See mit ihrer Familie in Kontakt zu bleiben, in diesem Quartal gestiegen ist. Dies ist ein ermutigender Hinweis auf die Vorteile einer verbesserten Konnektivität auf See. Weiterhin positiv bewertet wird ein Fitnessangebot an Bord. Dabei wiesen viele Seeleute auf die Bedeutung von körperlicher Bewegung als Faktor für das geistige Wohlbefinden hin.
„Wir brauchen jedoch dringend mehr Daten und die Geschichten von mehr Seeleuten, einschließlich derjenigen, die bereits an der Umfrage teilgenommen haben, um diese gute Arbeit aufzubauen. Um dies zu unterstützen, bauen wir neue Online-Funktionen und -Anwendungen zur Verarbeitung der Daten auf und arbeiten hart daran, die Ergebnisse jeder Umfrage auf globaler Ebene zu kommunizieren,” erklärte Steven Jones, Gründer des Seafarers Happiness Index.
„Wir möchten uns wie immer bei allen Seeleuten bedanken, die sich die Zeit genommen haben, ihre Ansichten mit uns zu teilen. Ihr Feedback ist für uns von entscheidender Bedeutung, um eine transparentere Branche zu schaffen, in der bewährte Verfahren gelobt und ausgetauscht werden und etwaige Mängel oder schädliche Vorfälle entsprechend gekennzeichnet und behoben werden.
„Wir sehen bereits erste greifbare Ergebnisse in der gesamten Branche. Dies zeigt die wachsende Anzahl von Reedereien, die Interesse an einer eigenen Version des Happiness-Index bekunden, sowie unsere jüngste Nominierung für das Best Crew Wellbeing-Programm in diesem Jahr bei den Safety at Sea Awards.”
Louise Hall, Director für Schadensverhütung beim Shipowners Club kommentierte die Ergebnisse so: „Da der Umfang und die globale Reichweite dieser Umfrage weiter zunehmen, können wir jetzt Trends bei den Ergebnissen für bestimmte Bevölkerungsgruppen erkennen. Indem wir diese Informationen weitergeben, können wir die Bediener darin schulen, Initiativen umzusetzen, die für ihre Besatzung am relevantesten sind.”
Die jüngste Umfrage wurde von Tausenden von Befragten aus allen Regionen durchgeführt, wobei Seeleute aus dem indischen Subkontinent, Osteuropa, Südostasien und Westeuropa am besten vertreten waren. Gemessen am Alter war die Zufriedenheit bei den jüngsten Seeleuten (16-25 Jahre) am höchsten. Dies wird verstärkt, wenn der Rang betrachtet wird. Kadetten weisen die höchsten Glücksgrade auf, dies ist ein ermutigendes Zeichen für diejenigen, die ihre Karriere auf See beginnen.
Die Mission to Seafarers hilft und unterstützt rund 1,5 Millionen Männer und Frauen aller Ränge, Nationalitäten und Glaubensrichtungen in über 200 Häfen in 50 Ländern. Der Shipowners’ Club ist ein gegenseitiger Seehaftpflichtversicherer, der seit 1855 Schutz- und Haftpflichtversicherungen für kleine und Spezialschiffe anbietet. Er ist Mitglied der internationalen Gruppe von P&I Clubs und arbeitet mit mehr als 600 Maklern weltweit zusammen, um mehr als 34.000 Schiffe zu versichern.
Nach Informationen des Verbandes Deutscher Reeder waren zum Stichtag 31.12.2018 in der deutschen Seeschifffahrt 5.754 deutsche und 2.864 ausländische Crewmitglieder beschäftigt. In Europa insgesamt fahren geschätzt mehr als 200.000 Menschen zur See. Christian Eckardt

 

19404 Saga Sapphire 1 1 27082017 C EckardtANEX Tour wird die SAGA SAPPHIRE Mitte 2020 übernehmen. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

SAGA SAPPHIRE verkehrt zukünftig unter der Flagge von ANEX Tour
Kreuzfahrtschiff entstand vor 38 Jahren als EUROPA beim Bremer Vulkan
ANEX Tour, einer der führenden Reiseveranstalter in Mittel- und Osteuropa, steigt mit der Übernahme des Kreuzfahrtschiffes SAGA SAPPHIRE in das immer noch boomende Kreuzfahrtgeschäft ein. Neset Kockar, Vorsitzender von ANEX Tour, sagte: „Mit den veränderten Gewohnheiten der Reisenden müssen wir unser Produktangebot entsprechend anpassen. Durch die Übernahme der SAGA SAPPHIRE können wir unseren Gästen ein einzigartiges Kreuzfahrterlebnis im östlichen Mittelmeer bieten.” Wie Kockar weiter erklärte, wird ANEX die SAGA SAPPHIRE Mitte 2020 übernehmen. Die Jungfernfahrt wird von Antalya aus starten.
Nigel Blanks, COO von Saga Cruises, erklärte in diesem Zusammenhang: „Mit ihren geräumigen Kabinen und den komfortablen öffentlichen Bereichen ist die SAGA SAPPHIRE seit den letzten sieben Jahren bei unseren Gästen sehr beliebt gewesen. Wir freuen uns darüber, dass sie jetzt eine neue Karriere vor sich hat und ANEX das Kreuzfahrtprodukt auf den Markt bringt.”
Der Pauschalreiseveranstalter ANEX Tour ist seit seiner Gründung im Jahr 1996 eine treibende Kraft in der Tourismusbranche und gehört zur niederländischen NW International BV und ist ein Ableger der türkischen ANEX Tourism Group. Nach eigenen Angaben verreisen fast zwei Millionen Urlauber mit dem Reiseveranstalter.
ANEX Tour hat Niederlassungen in 48 Ländern und eigene Büros in 18 Ländern. Das Unternehmen hat in den letzten 24 Jahren jährlich mehr als 4.000.000 Gäste mit mehr als 6.500 Mitarbeitern bedient. Seit dem 25.11.2016 ist der deutsche Reiseveranstalter ANEX Tour in Reisebüros und Online-Reiseportalen in Deutschland buchbar, der Firmensitz befindet sich in Düsseldorf. ANEX Tour bietet Komplettpakete mit Hotels und Flügen mit der eigenen Airline Azur Air und externen Fluggesellschaften an.
Die 199 Meter lange SAGA SAPPHIRE bietet rund 800 Passagieren in 382 Kabinen auf 12 Decks Platz. Es verfügt neben Restaurants, Pools, einem Wellnesscenter auch über eine Einkaufspassage und viele andere Freizeitaktivitäten. Das Kreuzfahrtschiff ist auch bei deutschen Kreuzfahrern nicht ganz unbekannt, handelt es sich dabei um die ehemalige EUROPA (V) von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, die bis 1999 für die deutsche Reederei verkehrte. Anschließend wurde es an Star Cruises verkauft und in SuperStar EUROPE und später in SuperStar ARIES umbenannt. 2004 erwarb CDF Croisières de France das 1981 vom Bremer Vulkan abgelieferte Kreuzfahrtschiff und vercharterte es bis 2008 an Pullmantur Cruises als HOLIDAY DREAM. Von 2008 bis 2011 betrieb die Eignerin das Schiff dann selbst und setzte es für den französischen Markt unter dem Namen BLEU DE FRANCE ein.
Im Herbst 2011 wurde der Cruiser umfangreich bei der italienischen Fincantieri Werft in Palermo überholt. Dabei wurde nicht nur die Inneneinrichtung komplett renoviert und die Kabinenkapazität von bisher 752 auf 706 Gäste reduziert, sondern auch die MAN-Maschinenanlage überholt. Weiterhin wurden unter anderem auf Deck 8 an 46 Außenkabinen Balkone angebracht. Die letzte große Werftzeit erfolgte im Herbst 2017 bei der Bremerhavener Lloyd Werft.
Im Sommer 2020 wird die SAGA SAPPHIRE bei Saga Cruises ausgemustert, da dann ein weiterer Neubau von der Meyer Werft in Papenburg, die SPIRIT OF ADVENTURE mit Platz für 1000 Passagiere, in Fahrt kommt. Christian Eckardt

 

19404 Costa Smeralda 30072019 Turku C Eckardt 357Im Oktober soll die bis zu 6.500 Passagiere fassende COSTA SMERALDA an die italienische Reederei Costa Cruises übergeben werden. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

Sabotage bei Meyer Turku an Brandmeldeanlagen der COSTA SMERALDA
Auf der Meyer Werft im finnischen Turku gab es im Juni drei Sabotageakte im Bereich der Brandmeldeanlagen an Bord des Neubaus COSTA SMERALDA, wie der Sprecher der Werft Tapani Mylly jetzt auf Anfrage bestätigte. Diese hätten jedoch keine Gefahr für die Beschäftigten der Werft noch Auswirkungen auf den Bauverlauf des aktuellen Neubaus COSTA SMERALDA gehabt.
Wie Mylly weiter mitteilte, wurden im Juni insgesamt dreimal offensichtliche Manipulierungen an den Feuerlöschanlagen an Bord der 337 Meter langen COSTA SMERALDA festgestellt, wobei aber kein Brand gelegt wurde. Es gibt keine Hinweise auf den oder die Täter, es ist aber davon auszugehen, dass es sich dabei um Mitarbeiter der Werft oder deren Vertragspartner handelt. Aktuell sind über 2.000 Mitarbeiter mit dem Innenausbau der COSTA SMERALDA beschäftigt. Die Meyer Werft hat mittlerweile mehrere interne Maßnahmen umgesetzt, unter anderem ist man auch an die Öffentlichkeit gegangen, um den oder die Täter von weiteren Manipulationsmaßnahmen abzuwehren. Mylly erklärte weiter, dass diese Vorfälle aus dem Juni keinen Einfluss auf den weiteren Bauverlauf bei dem LNG-Neubau COSTA SMERALDA haben. Im Oktober soll der bis zu 6.500 Passagiere fassende Neubau an die italienische Reederei Costa Cruises übergeben werden.
Bei dem Schiff mit einer Vermessung von 183.000 BRZ handelt es sich um ein Schwesterschiff der AIDAnova, die im Dezember von der Meyer Werft in Papenburg ausgeliefert wurde. Insgesamt soll die Meyer-Gruppe neun Schiffe der so genannten Helios-Klasse für vier Tochterreedereien des amerikanischen Kreuzfahrtkonzerns Carnival Corp. bis 2023 fertigen, vier in Turku für Costa und Carnival Cruises. Am Standort im emsländischen Papenburg entstehen die Neubauten für AIDA Cruises und die britische Reederei P&O Cruises. Christian Eckardt

 

19404 Phoenix 4 fach Anlauf C Eckardt 04082019Wie an einer Perlenschnur aufgereiht, sind die Seeschiffe von Phoenix Reisen für einen Tag zeitgleich an der Columbuskaje fest. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

Vierfachanlauf von Phoenix-Kreuzfahrten in Bremerhaven
Für absehbare Zeit der letzte gemeinsame Großanlauf an der Columbuskaje
Am vergangen Sonntag (4. August) gab es in Bremerhaven wieder ein besonderes maritimes Großereignis, denn alle vier Hochseeschiffe des Bonner Seereisenveranstalter Phoenix Reisen mit einer Gesamtlänge von 800 Metern, die AMADEA, ARTANIA, ALBATROS und die nur in den Sommermonaten von Phoenix eingesetzte DEUTSCHLAND trafen sich, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, für einen Tag zeitgleich an der Columbuskaje. Einige hundert Sehleute verfolgten ab den frühen Morgenstunden das Treiben auf der Kaje. Neben den rund 5.500 an- und abreisenden Gästen sowie einer großen Schar Tagesbesucher wurden auch viele Schaulustige aus der ganzen Bundesrepublik erwartet, die sich das einmalige Vierertreffen der Phoenix-Flotte nicht entgehen lassen wollten. Während der Liegezeit wurden zudem unter der Regie des Columbus Cruise Centers rund 10.000 Koffer und mehrere Tonnen Lebensmittel an Bord der Schiffe eingeladen.
Den Anfang machte am frühen Morgen das aktuelle TV-Traumschiff AMADEA mit rund 600 Passagieren, gefolgt von dem klassischen Kreuzfahrer ALBATROS. Gegen 8.00 Uhr machte dann die ARTANIA an der Columbuskaje fest, die mit einer Länge von 231 Metern und einer Kapazität für 1.200 Passagiere das größte der Phoenix-Schiffe ist. Eine halbe Stunde später traf dann das ehemalige TV-Traumschiff, die DEUTSCHLAND in Bremerhaven ein und machte am Südende der Columbuskaje fest. Das 1998 für die damalige Deilmann-Reederei erbaute Kreuzfahrtschiff ist 175 Meter lang und 23 Meter breit und verkehrte viele Jahre als das „Traumschiff” durch die deutschen Wohnzimmer. Auch unter der Phoenix-Flagge wurde das in sich geschlossene und harmonische Interieur im Stile eines Grand-Hotels der goldenen 1920er und 30er Jahre beibehalten.
Die Vierfachanläufe sind für die Crewmitglieder eine willkommene Gelegenheit, ehemalige Kollegen wiederzutreffen, denn nur einmal im Jahr findet ein derartiges Treffen statt. Dieses Treffen war aber zunächst auch das letzte in dieser Form, denn im nächsten Jahr zur Sail 2020 findet kein Vierfachanlauf statt. Durch die geplante Sanierung der Columbuskaje ab dem Jahr 2021 können dann vermutlich nur zwei Schiffe an der Kaje für die nächsten Jahre gleichzeitig festmachen.
Am späten Sonntagnachmittag ab 18 Uhr hieß es dann wieder „Leinen los” für die Kreuzfahrtschiffe und ein Schiff nach dem anderen verließ im kurzen Abstand von 20 Minuten bei strahlendem Sonnenschein die Kaje in Richtung Nordsee, wobei jedes Schiff von drei Böllerschüssen verabschiedet wurde.
Für Phoenix Reisen ist Bremerhaven schon seit vielen Jahren der Sommerbasishafen für Reisen ins Nordland, die britischen Inseln und Westeuropa und mit über 40 Anläufen allein in diesem Jahr der treueste Kunde am Columbus Cruise Center. Angefangen hat hier die Erfolgsgeschichte mit den schneeweißen Kreuzfahrtschiffen mit den türkisfarbenen Schornsteinen mit dem Erstanlauf der bekannten MAXIM GORKI im Jahre 1988.
Ursprünglich hatte Phoenix gehofft, dass auch das künftige fünfte Schiff der Flotte, die neue AMERA schon auf der Weser auftaucht, jedoch liegt die ehemalige PRINSENDAM derzeit immer noch in Hamburg bei Blohm + Voss für einen umfangreichen Umbau. Geplant ist nun, dass das Schiff zur Endausrüstung um den 9. August in Bremerhaven eintreffen wird. Die Taufe des Neulings erfolgt dann am 16. August im kleinen Rahmen an der Columbuskaje. www.phoenixreisen.com · Christian Eckardt

 

19404 World Explorer Rendering Nicko Cruises Von Island aus wird die WORLD EXPLORER noch zwei Expeditionskreuzfahrten nach Grönland unternehmen. 
Animation: nicko cruises, Stuttgart

 

Jungfernfahrt der neuen WORLD EXPLORER startet endlich
Erstes Hochseeschiff von nicko cruises kommt mit erheblicher Verspätung in Fahrt
Sie fährt doch, die neue WORLD EXPLORER (9.300 BRZ) von Mystic Cruises, die in den Sommermonaten als erstes Hochseekreuzfahrtschiff für das deutschsprachige Tochterunternehmen nicko cruises verkehrt. In den Wintermonaten wird das Schiff an das US-amerikanische Unternehmen Quark Expeditions für Antarktisreisen verchartert. Ursprünglich war die Ablieferung des Expeditionskreuzers schon im Herbst 2018 vorgesehen.
Anfang August wurde das Schiff nun von der portugiesischen West Sea Yard in Viana do Castelo abgeliefert und das Schiff ist aktuell auf dem direkten Weg in die isländische Hauptstadt Reykjavík, wo nun erstmals Gäste an Bord gehen werden. Das Expeditionskreuzfahrtschiff im 5-Sterne-Segment punktet dabei nicht nur mit besonderen Routen und Häfen abseits der touristischen Destinationen sondern auch mit einem modernen, dieselelektrischen Hybridantrieb sowie einem besonderem Preis-Leistungs-Verhältnis. Am 5. August startet nun die Jungfernreise in Reykjavík. Auf die Gäste warten einmalige Erlebnisse bei der Umrundung von Island und Halt in Südgrönland. Auf dem Programm stehen die spektakuläre Eis- und Gletscherwelt des Prins Christian Sund, Walbeobachtungen und abwechslungsreiche Zodiac-Ausfahrten. Von Island aus wird die WORLD EXPLORER noch zwei Expeditionskreuzfahrten nach Grönland unternehmen. Am 7. September wird das Kreuzfahrtschiff dann erstmals in einem deutschen Hafen erwartet und macht in Hamburg an der Überseebrücke fest.
Die Indienststellung des Schiffs verzögerte sich nach Angaben von nicko cruises zuletzt durch kurzfristige Umbaumaßnahmen, die wegen bald in Kraft tretender neuer Auflagen der Schiffs-Zertifizierungsgesellschaften notwendig waren. Aufgrund neuester Erkenntnisse einer jüngsten Schiffshavarie vor der norwegischen Küste mit der VIKING SKY im März 2019, wird es künftig verpflichtend sein, dass die Motoren eines Kreuzfahrtschiffes jeweils über einen autarken Kühlkreislauf verfügen. So entschied sich nicko cruises zusammen mit seiner Partnerreederei Mystic Cruises diese Auflagen bereits jetzt umzusetzen, sodass diese nicht nachträglich vorgenommen werden müssen. Da die entsprechenden Umbaumaßnahmen zeitaufwendiger waren als erwartet, mussten Reisen abgesagt werden. Den betroffenen Gästen wurde der Reisepreis erstattet sowie ein attraktives Umbuchungsangebot inklusive großzügigem Kulanzrabatt auf eine Neubuchung gewährt. Reisebüros erhielten die volle Provision.
„Wir freuen uns sehr, dass es nun soweit ist und die WORLD EXPLORER am 5. August seine ersten Gäste begrüßt”, sagt Guido Laukamp, Geschäftsführer bei nicko cruises Schiffsreisen. „Das ist ein Meilenstein für uns. Die Teams von Mystic Cruises und nicko cruises haben die letzten eineinhalb Jahre intensiv an der Konzeption, der Produktgestaltung und am Markteintritt des WORLD EXPLORER gearbeitet. Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis.”
Mit einer Länge von nur 126 Metern kann die WORLD EXPLORER mit ihren maximal 200 Passagieren und 105 Crewmitgliedern vor allem in kleinen Häfen anlegen, die von großen Hochseeschiffen nicht angefahren werden können. Genau wie bei den nicko cruises Schiffsreisen sind auch deutschsprachige Ausflugspakete zu attraktiven Preisen vorab buchbar. Die Kabinenkategorien reichen von 17 Quadratmeter großen Kabinen bis zur 44 Quadratmeter umfassenden Suiten.
Die WORLD EXPLORER ist mit einem dieselelektrischen Antrieb ausgestattet und kann sich daher in ruhigen Gewässern zeitweise rein elektrisch und emissionsfrei fortbewegen. Rolls-Royce Maritime lieferte für den Neubau zwei Bergen-Hauptmotoren des Typs C25:33L8P sowie einen Hilfsmotor des Typs C25:33L6P. Diese sind an das Niederspannung-Stromversorgungssystem SAVeCUBE angeschlossen, welches erlaubt, die Motoren mit variablen Geschwindigkeiten zu betreiben und damit die Effizienz zu erhöhen. Rolls-Royce lieferte außerdem ein Automations- und Kontrollsystem sowie das komplette Promas-Propulsionssystem mit zwei CPP-Propellern.
Mystic Cruises bestellte bereits im letzten Winter zwei Schwesterschiffe der WORLD EXPLORER, die planmäßig 2021 und 2022 als WORLD VOYAGER und WORLD NAVIGATOR abgeliefert werden sollen. Geplant ist, dass die WORLD VOYAGER ebenfalls für nicko cruises fahren wird. Der Stückpreis beträgt rund 60 Millionen Euro. Perspektivisch hatte Mystic Cruises bereits bei der ersten Order angekündigt, bis zu zehn Neubauten in Dienst zu stellen. www.nicko-cruises.de/en · Christian Eckardt

 

19404 Costa Smeralda 30072019 Turku Eckardt 345 Die COSTA SMERALDA steht kurz vor der Fertigstellung und bekommt an der Ausrüstungspier der Werft den letzten Schliff. Noch in diesem Monat erfolgt die erste Werftprobefahrt. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

Offizieller Baubeginn für COSTA TOSCANA auf der Meyer Werft in Turku
Werft investiert 100 Millionen Euro in neue Produktionsanlage
Auf der finnischen Meyer Turku Yard hat mit dem traditionellen ersten Stahlzuschnitt der Bau des neuen LNG-Schiffes COSTA TOSCANA für die italienische Reederei Costa Crociere begonnen, die unter der Baunummer 1395 im Frühjahr 2021 in Fahrt kommen soll. Dabei handelt es sich um ein baugleiches Schwesterschiff der COSTA SMERALDA, die bereits Mitte Oktober 2019 in Finnland abgeliefert werden soll. Die beiden neuen Flaggschiffe von Costa Crociere werden dabei sowohl im Hafen und auf See mit LNG, verflüssigtem Erdgas, betrieben werden, dem derzeit weltweit saubersten fossilen Kraftstoff.
Bei den beiden Schiffen handelt es sich um Schwesterschiffe der im letzten Winter von der Meyer Werft in Papenburg abgelieferten AIDAnova aus der so genannten Helios-Klasse, von denen bis 2023 insgesamt neun Schiffe für vier Tochterreedereien des amerikanischen Kreuzfahrtkonzerns Carnival Corporation, zu denen auch die italienische Costa Crociere als auch AIDA Cruises aus Rostock, gehören, in Fahrt kommen werden. Dabei werden fünf Schiffe in Papenburg und vier in Turku gefertigt. Die Neubauten stellen eine Gesamtinvestition für die Carnival Corporation von über 6 Milliarden Euro dar.
Die COSTA SMERALDA steht kurz vor der Fertigstellung und bekommt an der Ausrüstungspier der Werft den letzten Schliff. Noch in diesem Monat erfolgt die erste Werftprobefahrt und am 17. Oktober ist die Übergabe an die Reederei geplant. Mit einer Bruttotonnage von über 180.000 und mehr als 2.600 Kabinen bietet dieses 337 Meter lange Schiff Platz für bis zu 6.500 Passagiere.
Die COSTA SMERALDA wird am 20. Oktober 2019 ihr Debüt in Deutschland geben. Dabei wird das Flaggschiff der Reederei als erstes LNG-Kreuzfahrtschiff im Hamburger Hafen einlaufen. Anschließend folgt eine 15-tägige Kreuzfahrt von Hamburg nach Savona mit zweitägigen Zwischenstopps in Rotterdam, Lissabon, Barcelona und Marseille. Die offizielle Taufe der COSTA SMERALDA erfolgt am 3. November in Savona. Von dort startet das Schiff am nächsten Tag zur sechstägigen Jungfernfahrt nach Barcelona, Marseille und Civitavecchia. Bis im April 2021 wird die COSTA SMERALDA im westlichen Mittelmeer auf einwöchigen Kreuzfahrten in Savona, Marseille, Barcelona, Palma de Mallorca, Civitavecchia und La Spezia eingesetzt. Das Kreuzfahrtprogramm der COSTA TOSCANA wird in den nächsten Monaten bekannt gegeben.
Die neue Helios-Schiffsklasse mit der Nutzung von Flüssigerdgas (LNG) stellt eine bahnbrechende Innovation in der Kreuzfahrtindustrie dar, die die Umweltbelastung stark reduziert. Durch die nahezu vollständige Eliminierung von Schwefeldioxid-Emissionen (Zero-Emission) und Feinstaub (95-100% Reduktion) wird durch den Einsatz von Flüssigerdgas auch die Emissionen von Stickoxiden (85% direkte Reduktion) und CO2 (Reduktion um bis zu 20%) deutlich reduziert. Das Flüssigerdgas wird an Bord in drei Spezialtanks gelagert und kann 100 Prozent der für den Schiffs- und Hotelbetrieb benötigten Energie liefern. Das Typschiff dieser Bauserie, die im letzten Dezember abgelieferte AIDAnova fährt seit der Inbetriebnahme nur mit dem umweltfreundlichen Treibstoff.
Neil Palomba, Präsident von Costa Crociere, erklärte während der Stahlzuschnittsfeier in Turku: „Der erste Stahlzuschnitt für die COSTA TOSCANA ist ein weiterer Meilenstein in unserem Plan für eine nachhaltige Entwicklung. Der LNG-Antrieb für Kreuzfahrtschiffe ist eine wichtige Innovation, die eine neue Ära bei der Verwendung von kohlenstoffarmen Kraftstoffen einläutet, die die Abgasemissionen deutlich reduzieren und so zum Umweltschutz beitragen, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen, ganz wie es unseren obersten Prioritäten entspricht. Die Costa Gruppe ebnet wieder einmal den Weg für die gesamte Branche: Gemäß unserer globalen Vision einer nachhaltigen Entwicklung waren wir die Ersten, die in diese Technologie investiert haben, die sich nun wirklich durchzusetzen beginnt. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, was die sofortige Verfügbarkeit der Gasbunkerinfrastruktur betrifft, um den reibungslosen Übergang zu LNG zu gewährleisten.”
Auch Dr. Jan Meyer, CEO der Meyer Turku Werft zeigt sich erfreut über den Baubeginn der COSTA TOSCANA: „Eine moderne Werft für moderne Schiffe. COSTA SMERALDA und COSTA TOSCANA werden viele schöne neue Designs und interessante Details bieten – und gleichzeitig sehr hochwertige Arbeit und branchenführende Technik. Wir sind sehr stolz darauf, diese Schiffe für Costa zu bauen”, so Jan Meyer.
Die COSTA TOSCANA ist das erste Schiff, das vollständig auf der neuen Panel-Linie der Werft entsteht. Mit einer Investition von 100 Millionen Euro wurde in den letzten Monaten eine neue Plasmaschneidanlage in Betrieb genommen. „Dies erfolgte im laufenden Produktionsbetrieb”, erklärte Jan Meyer weiter, denn bis zuletzt wurden die veralteten, bis zu 40 Jahre alten Anlagen für die Stahlbauproduktion noch weiter genutzt. Die neue Panel-Linie gehört zum rund 200 Millionen Euro Investitionsprogramm der finnischen Werft, zu dem auch schon die Aufstellung eines zusätzlichen, 1.200 Tonnen tragenden Bockkrans über dem 365 Meter langen Baudock der Werft im letzten Jahr gehörte. Weiterhin investiert Meyer Turku in Anlagen, Maschinen und IT-Systeme, zudem werden jährlich bis zu 200 neue Mitarbeiter eingestellt, die zum Teil auch selber ausgebildet werden. „Wir benötigen ständig qualifizierte Arbeitskräfte und sind auch in der Lage, Arbeitnehmer ohne Vorkenntnisse im Schiffbau auszubilden. Der Schiffbau in Turku hat nun eine lange und vorhersehbare Zukunft, da unser Auftragsbestand bis 2025 reicht”, erklärte Jan Meyer weiter. Dazu gehören auch drei Kreuzfahrtschiffe der so genannten ICON-Klasse für Royal Caribbean, sowie die MEIN SCHIFF 7 im Jahr 2023 für den deutschen Veranstalter TUI Cruises.
Die im süd-westlichen Teil Finnlands liegende Werft wurde im Sommer 2014 von der koreanischen STX-Gruppe übernommen, seit April 2015 ist die Meyer Werft 100-prozentiger Eigentümer und beschäftigt dort derzeit rund 2.000 feste Mitarbeiter.
Aufgebaut wurde dieser Werftstandort im Jahr 1976 von der damaligen Wärtsilä-Werft. Hier entstanden in den letzten Jahrzehnten, unter immer wieder neuen Eigentumsstrukturen, Tanker, Fährschiffe aber auch schon immer Kreuzfahrtschiffe. So entstand dort im Jahr 2009 das Typschiff der weltgrößten Kreuzfahrtschiffsklasse, die 362 Meter lange OASIS OF THE SEAS für rund 6.200 Passagiere. Anders als am Standort in Papenburg steht in Turku jedoch kein überdachtes Baudock zur Verfügung, so dass ganzjährig im Freien produziert werden muss. Jan Meyer erklärte hierzu, dass gerade im Zusammenhang mit den kalten Wintermonaten die Arbeitsabläufe in Turku anders getaktet sind als in Papenburg, die eigentliche Bauzeit der Schiffe aber nicht merklich länger ist als bei den Kollegen an der Ems.
Neben der Investition mit dem Portalkran und der neuen Plasmabrennanlage bei Meyer Turku werden weiterhin auch die Stahllager und die Anlagen des Tochterunternehmens „Piikkiö Works Oy” für 17 Millionen Euro modernisiert. Bei Piiikiö entstehen die Kabinen für die Kreuzfahrtschiffe. Christian Eckardt

 

19404 Costa Toscana 30072019 Turku C Eckardt 94V.l.n.r.: Dr. Jan Meyer, CEO von Meyer Turku, Adam D. Tihany, Hospitality Designer und Creative Director der beiden neuen Costa Schiffe, Neil Palomba, President Costa Crociere. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen
 

Fünfmaster FLYING CLIPPER absolviert endlich erste Gästefahrten
Wird Kreuzfahrtsegler von ursprünglichen Auftraggeber noch in Fahrt gebracht?
Die 162,23 Meter lange Fünf-Mast-Bark FLYING CLIPPER hat in den letzten Tagen erste Gästefahrten in kroatischen Gewässern durchgeführt. Von der Bauwerft, der Brodosplit-Werft in Split, wurde der Kreuzfahrtsegler aber bislang noch nicht an den Auftraggeber, der in Monaco ansässigen Reederei Star Clippers des schwedischen Eigners Mikael Kraft übergeben. Nach verschiedenen kroatischen Medienberichten soll die Reederei Star Clippers aufgrund der verspäteten Ablieferung im Frühjahr bereits von dem Vertrag mit der Werft zurückgetreten sein. Bestätigt wurde diese Meldung bislang weder von der Werft noch von Star Clippers. Jedoch gibt es auf der aktuellen Webseite von Star Clippers keinerlei Hinweise mehr auf das größte Vollschiff der Welt, das hätte eigentlich schon Ende 2017 in See stechen sollen.
Verschiedene kroatische Medien melden mittlerweile, dass der schwedische Reeder Mikael Kraft mittlerweile internationale Schiffsmakler mit dem Verkauf der FLYING CLIPPER beauftragt haben soll, zum ursprünglichen Baupreis von rund 100 Millionen Euro. Auch wurden mittlerweile schon einige internationale Interessenten an Bord des Seglers gesichtet. Das größte Vollschiff der Welt verfügt über fünf, bis zu 60 Meter hohe Masten und 35 Segel mit einer Gesamtsegelfläche von 6.350 Quadratmetern, die vollautomatisch gesetzt werden. Unter optimalen Bedingungen soll unter Segeln eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten erreicht werden.
Ein Werftsprecher von Brodosplit erklärte kürzlich gegenüber kroatischen Werften, dass die FLYING CLIPPER ein technisch sehr anspruchsvoller Auftrag ist. Zudem das erste Segelschiff, auf dem die Sicherheitsstandards für eine sichere Rückkehr in den Hafen, dem „Safe Return to Port”-System, installiert wurde. Der von DNV-GL klassifizierte Segler erfüllt alle Anforderungen der US-Küstenwache und ist das einzige Segelschiffschiff weltweit, das mit der höchsten Klassifizierung gegenüber Lärm und Vibrationen ausgewiesen wurde. „Es war äußerst kompliziert, dieses Schiff zu bauen”, wird der Werftsprecher weiter zitiert. Auch wenn alle Segelmasten schon aufgestellt sind, unter Segeln ist der Fünfmaster, der von dem polnischen Marinearchitekten Zygmunt Chore für Star Clippers entworfen wurde, bislang noch nicht verkehrt.
Die moderne Rigg-Struktur wurde von dem in Peenemünde ansässigen deutschen Ingenieurbüro Detlev Loell GmbH entworfen, die auch schon bei den SEA CLOUD-Segelschiffen eingebunden waren. Die FLYING CLIPPER wurde nach dem Vorbild des französischen Frachtseglers FRANCE II entworfen und verfügt über einen Stahlrumpf. Die FRANCE II war der bislang größte, je gebaute Windjammer, der zwischen 1911 und 1922 die Meere befuhr.
Am 9. Dezember 2015 wurde die FLYING CLIPPER mit der Baunummer 483 bei der Brodosplit Shipyard in Split auf Kiel gelegt und am 10. Juni 2017 lief der Stahlrumpf vom Stapel. Schon zu diesem Zeitpunkt war absehbar, dass die ursprünglich im Dezember 2017 geplante Ablieferung nicht einzuhalten ist.
Auf den fünf Decks kann der Großsegler, mit Platz für 450 Personen, 300 Passagiere in insgesamt 150 Kabinen, davon 34 Suiten mit Balkon und vier luxuriöse Eigner-Kabinen unterbringen. Für die 150 köpfige Crew stehen insgesamt 74 Crewkabinen zur Verfügung. Das Schiff wurde dabei in einem luxuriösen Stil eingerichtet, der an die alte Zeit der Segelschifffahrt erinnern soll. Der Segler ist für den weltweiten Einsatz geplant, wobei das Hauptaugenmerk in die wärmeren Regionen zielt. An Bord verfügt die FLYING CLIPPER über zahlreiche Attraktionen wie drei Pools, darunter auch ein über drei Decks reichender Tauchpool und eine Badeplattform am Heck. In einer Tender-Garage befinden sich mehrere Schlauchboote, Jetskis, Tauchausrüstungen und andere Freizeitgeräte, die über die Badeplattform mit direktem Zugang ins Meer, bestiegen werden können. Christian Eckardt

 

Ab dem Herbst verkehrt zweite Syltfähre
LNG-Fährschiff TRESFJORD fährt wischen Sylt und Rømø
Die zur Fährlinie Rømø-Sylt Linie, die zur Flensburger FRS-Gruppe gehört, hat jetzt in Norwegen zur Kapazitätserweiterung eine weitere Autofähre für ihre Fährverbindung von Rømø nach Sylt erworben. Mit der TRESFJORD erweitert die Reederei damit ihre Kapazitäten auf der Strecke zwischen dem dänischen Fährhafen Havneby und List auf Sylt um über 150%. Erstmalig wird die norwegische LNG-Fähre im November 2019 zum Einsatz kommen und parallel zur SYLTEXPRESS verkehren.
Mit der zweiten Fähre baut die Rømø-Sylt Linie ihren Fährbetrieb zwischen dem Festland und der Insel Sylt deutlich aus. Und das gerade rechtzeitig zu den anstehenden Bauarbeiten der Deutschen Bahn auf dem 11 Kilometer langen Hindenburgdamm ab diesem Herbst. Denn nur über diese Bahnstrecke ist die Insel direkt mit dem Festland verbunden.
Das 96 Meter lange Fährschiff TRESFJORD, das bislang auf unterschiedlichen Routen an der norwegischen Westküste zum Einsatz kam, kann rund 400 Passagiere und bis zu 127 Pkw auf den beiden Fahrzeugdecks befördern, gut eineinhalb Mal so viel wie die bislang alleine auf der Linie verkehrende Fähre SYLTEXPRESS. „Wir freuen uns sehr, mit einer zusätzlichen Fähre, die Insel Sylt mit dem Festland noch besser anbinden zu können. Mit zwei Schiffen sind wir in der Lage, stündliche Abfahrten je Hafen anzubieten.” so Geschäftsführerin Birte Dettmers.
Die TRESFJORD wurde wie die SYLTEXPRESS auf der norwegischen Werft Fiskerstrand gebaut, Einsatzgebiet waren bislang die Norwegischen Fjorde für die Reederei Fjord 1. Die neue Syltfähre verfügt über einen dieselelektrischen Antrieb. Im Jahr 2010 erfolgte bei der Werft STX Langsten die Umrüstung auf umweltfreundliches Flüssigerdgas (LNG). Die Reisegeschwindigkeit beträgt rund 15 Knoten. „Mit der zweiten Syltfähre können wir nun der steigenden Nachfrage unserer Frachtkunden gerecht werden, sowie Urlaubern und Syltern zusätzliche Abfahrten anbieten.” freut sich auch Geschäftsführer Tim Kunstmann.
Aktuell liegt das Schiff noch im norwegischen Hafen von Molde, wo es für seine neue Aufgabe umgebaut wird. Die Fahrgäste dürfen sich auch auf der zweiten Syltfähre über einen geräumigen Passagiersalon, große Freidecks sowie Bordgastronomie freuen. Geplant ist, dass die neue Fähre an anreisestarken Tagen die SYLTEXPRESS ergänzt. Der Fahrplan wird in den kommenden Wochen bekannt gegeben und dann buchbar sein.
Die Fährverbindung zwischen dem Festland und Sylt gibt es seit dem Jahr 1963 und wird seit 1979 von der Rømø-Sylt Linie betrieben.
Die 2005 in Dienst gestellte SYLTEXPRESS wurde extra auf die Bedürfnisse dieser Linie von der Norwegischen Werft Fiskerstrand erbaut. „Mit dem Kauf einer zweiten Syltfähre unterstreichen wir unsere Verantwortung, eine verlässliche Inselanbindung und -versorgung nachhaltig zu gewährleisten.” sagt Birte Dettmers. Die Syltfähre bindet die Insel Sylt täglich und ganzjährig mit dem Festland an. Die dänische Insel Rømø ist bequem über einen kostenlosen Autodamm zu erreichen. Neben der täglichen Inselversorgung befördert die Syltfähre Autos, Camper sowie Spezialtransporte aller Art. Für die Fahrgäste gibt es auf der rund 40-minütigen Überfahrt ein Restaurant mit guten Speisen zu moderaten Preisen. Ein Travel Value Shop lädt zudem zum Shoppen ein und auf den vier Freidecks können die Passagiere u.a. in Strandkörben ganz entspannt die Überfahrt genießen. Christian Eckardt

 

19404 AIDAnova Fuerteventura 21.02.2019 EckardtDie AIDAnova absolvierte im vergangenen Jahr mit der neuen LNG-Technologie erfolgreich ihre ersten Reisen.
Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

Nächster Technologiesprung bei AIDA Cruises
Erster Praxistest von Brennstoffzellen ab 2021 geplant
Das Rostocker Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises geht zusammen mit der Meyer Werft neue technologische Wege, denn auf dem zweiten Schiff der so genannten Helios-Klasse, das zur Ablieferung 2021 bei der Meyer Werft in Papenburg entsteht, wird eine Brennstoffzelle zum Einsatz kommen. Weitere Details machte AIDA Cruises zu dem Vorhaben bislang noch nicht.
Wie AIDA in seinem aktuellen Nachhaltigskeitsbericht erklärt, ist das langfristige Ziel die emissionsneutrale Kreuzfahrt. Gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft leistet AIDA Cruises dabei nach eigenen Angaben seit vielen Jahren Pionierarbeit auf dem Gebiet der Erforschung und des Einsatzes alternativer Antriebstechnologien und moderner Umwelttechnik. Im Rahmen seiner „Green Cruising Strategie” befasst sich AIDA zum Beispiel mit der Erforschung von Möglichkeiten der CO2-freien Gewinnung von Flüssiggas aus regenerativen Quellen (Projekt „Power to gas”) oder dem Einsatz von Brennstoffzellen und Batterien in der Kreuzschifffahrt. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Pa-X-ell 2”, das durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird, ist ab 2021 gemeinsam mit der Meyer Werft und weiteren Partnern der Praxistest von Brennstoffzellen an Bord eines AIDA Schiffes geplant.
Bereits das baugleiche Schwesterschiff, die im Dezember letzten Jahres abgelieferte AIDAnova, leistete Pionierarbeit, konnte es doch als erstes Kreuzfahrtschiff komplett mit dem umweltfreundlicheren Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden. Die AIDAnova absolvierte im vergangenen Jahr mit der neuen Technologie erfolgreich ihre ersten Reisen.
„Als Marktführer für Kreuzfahrten in Deutschland stellen wir uns den aktuellen sowie zukünftigen ökologischen und sozialen Herausforderungen und übernehmen Verantwortung. Bereits heute beschäftigen wir uns gemeinsam mit Partnern z. B. mit der Nutzung von Brennstoffzellen, Batterien oder Flüssiggas aus regenerativen Quellen in der Kreuzschifffahrt. Wir bekennen uns zu den Klimazielen von Paris und der International Maritime Organization (IMO). Unser langfristiges Ziel ist klar: Die emissionsneutrale Kreuzfahrt”, erklärte kürzlich AIDA Präsident Felix Eichhorn anlässlich der Vorstellung des Nachhaltigkeitsberichtes „AIDA cares 2019”.
Bereits 2013 hat AIDA Cruises im Rahmen eines Investitionsprogrammes damit begonnen, auf den Schiffen seiner Flotte Abgasreinigungssysteme nachzurüsten. Aktuell sind neun von zwölf AIDA-Schiffen damit ausgestattet. Die Reederei hat sich das Ziel gesetzt, alle Schiffe der bestehenden Flotte (außer der AIDAcara), die nicht vollständig mit LNG betrieben werden können, mit solchen modernen Systemen zur Verbesserung der Luftqualität auszustatten. Dank dieser Anlagen können der Ausstoß von Kohlenmonoxid laut AIDA Cruises um bis zu 70 Prozent und die Emissionen von unverbrannten Kohlenwasserstoffen um bis zu 85 Prozent gesenkt werden.
Besonders aktiv bei der Entwicklung von leistungsfähigen Brennstoffzellen für Kreuzfahrtschiffe ist die Meyer Werft. Das, das seit 2014 auch eine Tochtergesellschaft im finnischen Turku betreibt, wird für die amerikanische Reederei Royal Caribbean International die Schiffe der so genannten Icon-Klasse neben dem LNG-Antrieb auch mit Brennstoffzellen ausrüsten. Die beiden rund 200.000 BRZ vermessenen Neubauten mit Platz für rund 5.000 Passagiere sollen zur Stromversorgung an Bord mit der umweltfreundlichen Brennstoffzellentechnologie ausgestattet werden. Brennstoffzellen erzeugen in einer elektrochemischen Reaktion elektrische Energie, wobei die Brennstoffzelle selber kein Energiespeicher, sondern nur ein Wandler ist. Schon seit vielen Jahren kommen Brennstoffzellen in der Luft- und Raumfahrt aber auch in der Autoindustrie zum Einsatz, in der Schifffahrt noch vergleichsweise wenig.
Brennstoffzellen arbeiten, anders als herkömmliche Motoren, nach dem Prinzip der sogenannten „kalten Verbrennung”, einem elektrochemischen Prozess, der sich durch eine hohe Effizienz auszeichnet und sich ohne mechanische Beanspruchung der Komponenten vollzieht. Brennstoffzellen werden in verschiedenen Systemen ausgelegt, die sich vor allem durch ihre Leistungsklasse, ihre Betriebstemperatur und die eingesetzten Brennstoffe unterscheiden. Wird als Energieträger Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen eingesetzt, ist ein weitgehend emissionsfreier Betrieb der Brennstoffzellen möglich, bei dem lediglich Wasserdampf emittiert wird. Werden Diesel oder Erdgas als Treibstoffe verwendet, können die Emissionen zum einen wegen der höheren Effizienz der Anlagen gegenüber herkömmlichen Antriebssystemen und zum anderen wegen der günstigeren Emissionsbilanz deutlich reduziert werden. Brennstoffzellen können dabei sowohl konventionelle Schiffsmotoren als auch die Hilfsaggregate für die Versorgung der Nebenverbraucher ersetzen. Christian Eckardt · www.aida.de

 

Bilderstrecke zu den Umbaumaßnahmen der AMERA von Phoenix Reisen
Seit dem 2. Juli 2019 ist das neueste Hochseeschiff der Phoenix Reisen Flotte in der renommierten Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss. Dort sind über tausend Menschen damit beschäftigt, aus der ehemaligen PRINSENDAM bis Mitte August umfangreich umzubauen und in ein echtes Phoenix-Schiff mit dem Namen AMERA zu verwandeln. Am 16. August ist dann die Taufe an der Columbuskaje in Bremerhaven vorgesehen.
Neben den üblichen Werft- und Wartungsarbeiten im Bereich der Schiffstechnik, aber auch wie der Farb- und Teppichwechsel in allen öffentlichen Bereichen, werden alle Kabinen neu und viele Räumlichkeiten teilweise oder komplett umgestaltet. So erhalten das AMERA Restaurant auf Deck 7 (Promenaden-Deck) sowie die großen Bars auf Deck 7 und Deck 8 (Salon-Deck) ein vollkommen neues Aussehen. Auch das Restaurant, das zukünftig den Namen „Pichlers” trägt, erhält ein deutliches Phoenix-Upgrade und auf Deck 12 (Panorama-Deck) wird der Außenbereich so umgestaltet, dass zukünftig Golf gespielt werden kann. Christian Eckardt
Mit einer interessanten Bilderstrecke auf der Phoenix Reisen Internetseite kann man die Arbeiten verfolgen: https://www.phoenixreisen.com/magazin/kreuzfahrt-news/bilderstrecke-ms-amera-aktuelll-in-der-werft.html

 

19404 CARNIVAL VISTA auf dem DockschiffDas schwimmende Trockendock BOKA VANGUARD hat vor wenigen Tagen die 4.000 Passagiere fassende CARNIVAL VISTA in den Gewässern vor den Bahamas „huckepack” genommen. Foto: Carnival Cruise Line

 

Kreuzfahrtschiff CARNIVAL VISTA huckepack im Dockschiff BOKA VANGUARD
Spektakuläre Reparatur eines Kreuzfahrtriesen
Mit Hilfe des Halbtaucherschiffes BOKA VANGUARD werden in den kommenden Wochen die beiden ABB-Azipods des Kreuzfahrtschiffes CARNIVAL VISTA auf den Bahamas instandgesetzt. Bei den Azipods handelt es sich um die von Elektromotoren abgetriebenen Propeller des Schiffes, die in einer um 360 Grad drehbaren Gondel (englisch „pod”) unter dem Rumpf angebracht sind.
Eine im wahrsten Sinne des Wortes „tragende” Rolle spielt dabei die BOKA VANGUARD des niederländischen Unternehmens Boskalis. Das schwimmende Trockendock hat vor wenigen Tagen die 4.000 Passagiere fassende CARNIVAL VISTA in den Gewässern vor den Bahamas „huckepack” genommen. Dabei flutete die BOKA VANGUARD die Ballastwassertanks, um ihre „Ladefläche” unter Wasser abzusenken, auf der dann das über 300 Meter lange Kreuzfahrtschiff von Schleppern platziert wurde. Nach dem anschließenden Leerpumpen der Tanks hob sich die 323 Meter lange CARNIVAL VISTA mitsamt dem Schwimmdock wieder über die Wasseroberfläche. Die gesamte Aktion dauerte rund zwölf Stunden.
Danach steuerte die BOKA VANGUARD mit ihrer Fracht zur Grand Bahama Shipyard an, wo die Reparaturarbeiten vorgenommen werden. Die außergewöhnliche Maßnahme war notwendig geworden, weil derzeit kein passendes Trockendock in der Region zur Verfügung steht. Durch den Unfall mit dem Schwimmdock bei der OASIS OF THE SEAS in diesem Frühjahr steht aber aktuell bei der Grand Bahama Shipyard in Freeport das größte Schwimmdock in der Region nicht zur Verfügung.
Die Planungen sehen vor, dass die CARNIVAL VISTA nach erfolgter Reparatur rechtzeitig den Hafen von Galveston (Houston, Texas) erreicht, um ab dem 27. Juli die ganzjährig durchgeführten, siebentägigen Karibikkreuzfahrten wieder aufzunehmen.
Die 2013 in Korea erbaute BOKA VANGUARD ist das weltweit größte Halbtaucherschiff. Es ist 275 Meter lang, hat eine Decksbreite von 70 Metern und eine Transportkapazität von 117.000 Tonnen.
Mit 26 Schiffen und jährlich 5,2 Millionen Passagieren ist Carnival Cruise Line eine der größten Kreuzfahrt-Reedereien weltweit. Jüngstes Flottenmitglied ist die CARNIVAL HORIZON (3.974 Passagiere), die im April 2018 ihre Jungfernfahrt absolvierte. Im Dezember 2019 wird mit der CARNIVAL PANORAMA ein weiterer Neubau der Vista-Klasse zur Flotte stoßen, bevor im August 2020 mit der von der Meyer Werft im finnischen Turku abgelieferten MARDI GRAS das bislang größte (5.200 Gäste) sowie das erste mit Flüssigerdgas (LNG) betriebene Schiff in Dienst gestellt wird. 2022 soll ein weiterer LNG-Kreuzer folgen. Christian Eckardt
Ein Video der BOKA VANGUARD-Aktion steht unter diesem Link zur Verfügung: http://www.vimeo.com/boskalis/loadingvista

 

19404 Zenith 18122013 Punta del Este C EckardtDie ZENITH, fotografiert von Christian Eckardt in Punta del Este in Uruguay. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

Meyer-Cruiser ZENITH wechselt Anfang 2020 an die japanische „Peace Boat”
Die spanische Kreuzfahrtreederei Pullmantur Cruises nimmt Anfang 2020 das dann 28 Jahre alte Kreuzfahrtschiff ZENITH außer Dienst. Dieses wurde an die japanische Organisation Peace Boat verkauft, die es zukünftig als PEASE BOAT II betreiben wird. Die ersten Reisen mit dem neuen Schiff sollen schon im April 2020 beginnen, wobei Peace Boat mit diesem Schiff insbesondere in den asiatischen Gewässern noch mehr Menschen erreichen möchte.
Bei der in den 1980er-Jahre gegründeten japanischen Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) wird den internationalen Gästen an Bord ein umfassendes und friedenspädagogisches Dialog- und Bildungsprogramm in Form von Workshops und Präsentationen angeboten. Dazu werden vorwiegend Häfen in ehemaligen und aktuellen Konfliktregionen angesteuert. Derzeit betreibt die Organisation, die schon mehr als 100 Weltreisen organisiert hat, bereits die 1982 als TROPICALE erbaute OCEAN DREAM, die im Jahr 2012 zur Flotte stieß. Mit der ZENITH kommt bei Peace Boat nun ein zehn Jahre jüngeres Schiff und mit einer deutlich höheren Passagierkapazität von bis zu 1.800 Gästen zum Einsatz.
„Wir freuen uns, die Peace Boat Cruise-Familie mit der ZENITH zu erweitern und freuen uns darauf, mehr Menschen zu begrüßen, um die einzigartigen Peace Boat-Kreuzfahrten mit ihrer Mischung aus lebenslangem Lernen, internationalen Freundschaftsaktivitäten und Tourismus zu erleben”, sagte Yoshioka Tatsuya, Mitbegründer und Direktor von Peace Boat.
Bereits seit einigen Jahren plant Peace Boat einen Neubau, der unter dem Namen ECOSHIP geführt wird und der über die fortschrittlichste Umwelttechnik verfügen soll. Hierzu wurde im Jahr 2017 mit der finnischen Werft Arctech Helsinki Shipyard eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ursprünglich sollte das rund 60.000 BRZ große Schiff schon im Jahr 2020 in Fahrt kommen, jedoch gibt es derzeit keine Informationen von Peace Boat über die aktuellen Planungen zu dem Projekt.
Die 208 Meter lange ZENITH mit einer Vermessung von 47.300 BRZ wurde 1992 auf der Papenburger Meyer Werft für Celebrity Cruises gebaut, das damalige Tochterunternehmen der griechischen Reederei Chandris. Schon zwei Jahre zuvor lieferte die Meyer Werft das Schwesterschiff HORIZON. Die HORIZON und ZENITH waren seinerzeit die ersten Neubauten für die neue Kreuzfahrtmarke Celebrity Cruises und Anfang der 90er Jahre die größten jemals in Deutschland gebauten Passagierschiffe. Auf den 12 Passagierdecks stehen 700 Kabinen, davon 541 Außenkabinen für inzwischen rund 1.800 Passagiere zur Verfügung. Die ZENITH wurde im Jahr 1999 umfassend renoviert. Zu dieser Zeit gehörte Celebrity Cruises bereits zur amerikanischen Royal Caribbean Cruises. Das Schiff kam zu der Zeit meist in der Karibik zum Einsatz. 2007 wurde das Schiff an die spanische Pullmantur Cruises, ebenfalls ein Tochterunternehmen von Royal Caribbean, übertragen, wo auch das Schwesterschiff HORIZON verkehrt. Zwischen 2014 und 2017 erfolgte ein Einsatz der ZENITH bei der französischen Schwesterreederei Croisieres de France, bis das Unternehmen wieder aufgelöst wurde. Christian Eckardt

 

19404 Torsten von Haaren uebergibt die Plakette der Stadt Bremerhaven an den Kapitaen von AIDAcara Manuel PannzekBremerhavens neuer Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren übergibt die Plakette der Stadt Bremerhaven an den Kapitän von AIDAcara Manuel Pannzek. Foto: AIDA Cruises, Rostock

 

AIDA Cruises nimmt vierten deutschen Kreuzfahrthafen ins Sommerprogramm auf
AIDAcara kehrt 23 Jahre nach der Jungfernreise an die Bremerhavener-Columbuskaje zurück
23 Jahre nach dem Erstanlauf der AIDAcara von AIDA Cruises in Bremerhaven machte am vergangenen Samstag das erste Schiff aus der Kussmund-Flotte erneut an der Bremerhavener Columbuskaje fest. Rund 1.300 Gäste verließen nach einer Ostseereise das 1996 in Finnland erbaute 193 Meter lange Kreuzfahrtschiff. Anschließend begrüßte Kapitän Manuel Pannzek zahlreiche Vertreter aus Politik, Hafenwirtschaft und Tourismus an Bord zur traditionellen Plakettenübergabe, die von Bremerhavens neuem Stadtverordnetenvorsteher, Herrn Torsten von Haaren, durchgeführt wurde.
Mit Bremerhaven hat AIDA Cruises neben den Häfen Hamburg, Kiel und Warnemünde einen weiteren deutschen Abfahrtshafen im Programm. Im Juli und August nimmt die AIDAcara ab Bremerhaven Kurs auf eine dreiwöchige Kreuzfahrt nach Island und Grönland. Im Rahmen des AIDA Selection Programms erleben die Gäste an Bord der AIDAcara eine Reise voller Highlights wie die Prinz-Christian-Sund Passage (Grönland), die Diskobucht (Grönland) oder den Besuch der isländischen Hauptstadt Reykjavik.
Am 14. September 2019 verabschiedet sich die AIDAcara für diese Saison aus Bremerhaven und nimmt Kurs in Richtung Mittelmeer. Die 15-tägige Kreuzfahrt nach Mallorca führt dann entlang der europäischen Westküste mit Stopps in London, Lissabon und Menorca. Den Winter verbringt die AIDAcara auf den Kanarischen Inseln, den Azoren und Kapverden.
Auch im kommenden Sommer wird die AIDAcara viermal zu Gast in Bremerhaven sein. Zwischen Juli und August sticht das Kreuzfahrtschiff zu zwei 21-tägigen Reisen und einer 22-tägigen Reise nach Island und Grönland in See. Am 12. September 2020 nimmt die AIDAcara wieder Kurs auf das Mittelmeer.
Das Entdeckerprogramm AIDA Selection ist nach Reedereiangaben ideal für weltoffene Entdecker, die Land und Leute auf besonders intensive und einzigartige Weise erleben möchten. Außergewöhnliche Routen, lange Landaufenthalte, persönliche Atmosphäre und landestypische Kultur machen die AIDA Selection Reisen aus. Ab Dezember 2019 erweitert AIDA Cruises die Flotte um ein weiteres Selection Schiff. Mit der AIDAmira haben die Gäste zum ersten Mal die Möglichkeit, die Naturwunder im südlichen Afrika zu erleben. Alle Informationen zu den AIDA Selection Reisen sind auf www.aidaselection.de zu finden.
Die Geschichte der heutigen AIDAcara ist mittlerweile schon über 25 Jahre alt, denn im Jahr 1993 übernahmen die beiden Hamburger Kaufleute Nikolaus W. Schües und Horst Rahe die gerade privatisierte Deutsche Seereederei (DSR), die ehemalige Staatsreederei der DDR. Die beiden planten für den deutschen Markt ein neues Kreuzfahrtkonzept nach amerikanischem Vorbild in eher ungezwungener Atmosphäre. Am 26. August 1994 wurde der Bau des damaligen „Clubschiffes” bei der finnischen Werft Kværner Masa Yards (heutige Meyer Turku Oy) unter der Baunummer 1337 in Turku beauftragt. Das Schiff wurde nach der Ablieferung am 7. Juni 1996 von Christiane Herzog, der Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, in Warnemünde auf den Namen AIDA getauft. Der Name wurde in Anlehnung an die Passagierschiffe der Deutschen Seereederei gewählt, die alle einen Namen mit dem Buchstaben „A” am Anfang und Ende trugen. Erstmals zierte damals auch die charakteristische Lackierung mit „Kussmund”, Augen und Lidschatten durch den Grafiker Feliks Büttner das Kreuzfahrtschiff – heute sind dreizehn dieser kunstvoll gestalteten Schiffe auf den Meeren dieser Welt unterwegs und geben der AIDA-Flotte ihr charakteristisches Aussehen. Start der Jungfernreise in Richtung Mallorca war der 11. Juni 1996, und das an der Columbuskaje in Bremerhaven.
Damals war die AIDA mit diesen bunten Außenbordwänden noch ein absoluter Vorreiter, doch mittlerweile haben die meisten Kreuzfahrtgesellschaften nachgezogen und die Bordwand ihrer Schiffe mit bunten Motiven oder Gemälden verziert. Während der ersten Jahre war die AIDA noch als Clubschiff unterwegs – statt eines Kreuzfahrtdirektors fuhr deshalb auch ein Clubdirektor mit, auf dem Schiff wurde sich geduzt und die öffentlichen Räume waren erstmals auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff mit knallbunten Stoffen und Teppichen ausgelegt. Angesprochen wurde mit diesem Konzept also eine deutlich jüngere Zielgruppe als auf den klassischen Kreuzfahrtschiffen, vor allem aber sollten sich auch Familien mit kleinen Kindern willkommen und gut aufgehoben fühlen. An Bord gab es damals hauptsächlich nur Büffetrestaurants mit offenen Tischzeiten und einer lockeren Kleiderordnung statt fester Tischzeiten an einem festgelegten Platz. www.aida.de · Christian Eckardt

 

19404 Hamburg 11072019 C EckardtDie ROALD AMUNDSEN von Hurtigruten am 11. Juli 2019 im Hamburger Hafen. Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

Weltweit erstes Hybrid-Kreuzfahrtschiff ROALD AMUNDSEN stellt sich in Hamburg vor · Taufe in der Antarktis mit Eis statt Champagner
Das weltweit erste hybridbetriebene Expeditionsschiff ROALD AMUNDSEN der norwegischen Reederei Hurtigruten stellte sich im Rahmen der Jungfernreise für einen Passagierwechsel in Hamburg vor. Mehrmals musste die Ablieferung der ROALD AMUNDSEN von der norwegischen Kleven Werft in Ulsteinvik in den vergangenen Monaten abgesagt werden, doch nun konnte das Expeditionskreuzfahrtschiff endlich Fahrt aufnehmen. Nach der Ablieferung am 29. Juni startete die Jungfernreise am 3. Juli im norwegischen Tromsö, die nun in Hamburg endete.
Das Besondere an dem 140 Meter langen und bis zu 530 Passagiere fassendem Schiff, das als Expeditionskreuzfahrtschiff für den Einsatz unter anderem in polaren Gewässern konzipiert ist (Polarklasse 6), ist vor allem die Hybridtechnologie. In Kombination mit optimierten Rumpflinien und einer effektiven Nutzung des Batteriestroms soll somit nach Unternehmensangaben der Treibstoffverbrauch und somit die CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent reduziert werden, wobei das Schiff nur mit dem sehr schadstoffarmen MGO (Marine-Gas-Oil) betrieben wird. Im Maschinenraum stehen insgesamt vier Bergen B33:45-Hauptmaschinen von Rolls-Royce mit einer Leistung von jeweils 3.600 kW, die die notwendige Energie für die zwei Azipull-Antriebstuster am Heck mit einer Leistung von 3.250 kW liefern. Zudem verfügt das Schiff über zwei Bugstrahlruder mit einer Leistung von jeweils 1.550 kW.
In den beiden Batterieräumen auf Deck 1 sind derzeit zwei Schränke mit Li-Ionenakkus des kanadischen Herstellers Corvus Energy aufgestellt, insgesamt stehen derzeit 1,5 MW zur Verfügung. Hier ist noch viel Platz für eine weitere Nachrüstung der Batteriekapazität auf bis zu 6 MW vorhanden. Aufgrund der aktuell schnellen Entwicklung in der Akku-Technik will Hurtigruten weitere Akkus daher erst in einem zweiten Schritt nachrüsten, um nicht die zwei Batterie-Räume mit Akkus einer früheren und damit weniger leistungsfähigen Generation auszustatten.
Grundsätzlich kann das Schiff mit den derzeitigen eingebauten Li-Ionenbatterien bis zu 30 Minuten komplett im Batteriemodus fahren, das kürzlich auch schon einmal getestet wurde, wie Kapitän Kai Albrigtsen erklärte, doch wird die Batterieleistung derzeit nur zum Peak Shaving genutzt oder aber um Lastspitzen auszugleichen. Dadurch kann somit ein Generator, der sonst im Stand-By-Modus mitlaufen würde, ausgeschaltet werden. Ein Power-Managementsystem steuert die Nutzung der Batterie- und Motornutzung automatisch. Die Aufladung der Batterien erfolgt immer bei einer optimalen Drehzahl der Generatoren. Damit gehört das Schiff zu den derzeit umweltfreundlichsten Kreuzfahrtschiffen weltweit. Zwei Schwesterschiffe wird die Kleven Werft, die sich mehrheitlich im Eigentum von Hurtigruten befindet, noch abliefern. Für die FRIDTJOF NANSEN plant man das Frühjahr 2020, ein Jahr später soll dann das dritte, noch namenlose Schiff folgen.
Benannt wurde das Hybrid-Schiff nach dem Polarhelden Roald Amundsen. Er leitete die erste Expedition durch die Nordwestpassage, die erste Expedition zum Südpol und die erste Expedition, die nachweislich den Nordpol erreicht hat. Die norwegische Reederei ehrt das Vermächtnis dieses Polarforschers durch die Benennung des Schiffes mit seinem Namen.
Das Schiff ist im Inneren im modernen skandinavischen Design mit hellen Erdfarben gestaltet. Ausgestattet mit einem hochmodernen Science Center, großen Aussichtsplattformen, einem Infinity-Pool, einer Panoramasauna, einem Wellnesscenter, drei Restaurants, Bars, einer Explorer Lounge und Suiten mit privaten Whirlpools im Freien bietet die ROALD AMUNDSEN eine entspannte und legere Atmosphäre für die Gäste. Neben der grünen Technologie an Bord ist es das erste Kreuzfahrtschiff der Welt, das frei von Einweg-Kunststoff ist.
Zunächst bricht das Schiff zu Expeditions-Seereisen entlang der norwegischen Küste, nach Spitzbergen und Grönland auf, bevor es als erstes Hybridschiff eine Durchquerung der legendären Nordwestpassage unternimmt – auf den Spuren und in Erinnerung an die berühmte Expedition des Namensgebers Roald Amundsen. Nach den Expeditions-Seereisen entlang der Westküste Nord- und Südamerikas in Gegenden, die größere Kreuzfahrtschiffe nicht erreichen können, wird die ROALD AMUNDSEN für eine komplette Antarktis-Saison 2019/2020 in den äußersten Süden reisen.
Dort findet im Herbst dann auch die Taufe des Schiffes statt. Doch statt mit einer Flasche Champagner soll das Schiff mit einem Brocken Eis getauft werden. Keine Angaben machte die Reederei bislang zu dem Namen der Taufpatin. Dabei soll die Taufe-Zeremonie mit dem Eisbrocken auf den Namensgeber, den Polarforscher Roald Amundsen, zurückgehen. 1917 soll Roald Amundsen sein Schiff MAUD mit Eis, statt Champagner getauft haben. Ihm zu Ehren will Hurtigruten diese Zeremonie für das neue Schiff wieder aufgreifen. Amundsen hatte mit seinen Expeditionen als erster die Nordwestpassage durchquert, den Südpol erreicht und die erste Expedition geleitet, die nachweislich den Nordpol erreichte. www.hurtigruten.de · Christian Eckardt

 

19404 Muensterland 1 Eemshaven 30072016 C EckardtDas Fährschiff MÜNSTERLAND der AG EMS wird im nächsten Jahr in Delfzijl auf LNG-Technik umgebaut. 
Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

Drittes Schiff in der AG EMS-Unternehmensgruppe erhält LNG-Technik
Fährschiff MÜSTERLAND wird in Delfzijl umgebaut
Nun wurde es von der Reederei Aktien-Gesellschaft EMS aus Emden offiziell verkündet: Das Fährschiff MÜNSTERLAND wird im nächsten Jahr bei der niederländischen Schiffswerft Koninklijke Niestern Sander BV in Delfzijl, die zur Wagenborg-Gruppe gehört, auf LNG-Technik umgebaut. AG EMS-Vorstand Dr. Bernhard Brons betonte: „Als First Mover wollen wir mit der zweiten Umrüstung innerhalb unserer Borkum-Flotte ein weiteres Zeichen für nachhaltige Umweltfreundlichkeit im deutschen Seeverkehr setzen.” Damit wird die MÜNSTERLAND, nach dem Fahrgastschiff HEGOLAND und dem Fährschiff OSTFRIESLAND das insgesamt dritte LNG-Schiff in der AG EMS Gruppe.
Das Unternehmen setzt dabei erneut auf Liquefied Natural Gas (LNG) und ein innovatives Konzept, welches bereits bei dem 13-Millionen Euro teuren Umbauprojekt der OSTFRIESLAND vor vier Jahren bei BVT in Bremerhaven zum Tragen kam: Während das Schiff noch im Borkumverkehr unterwegs ist, wird auf der Werft bereits das neue Achterschiff mit der neuen Flüssiggas-Technik gebaut, damit die Ausfallzeit der Borkumfähre auf ein Minimum beschränkt. Wietse Holmann, Geschäftsführer der Koninklijke Niestern Sander BV verriet: „Es waren lange Verhandlungen, aber letztlich haben wir durch faire und offene Gespräche ein gutes Ergebnis erzielt.” Das Auftragsvolumen für die Umrüstung beträgt 17,5 Mio. €. Anders als bei den ersten beiden Projekten habe der Bund erstmals eine Förderung für die LNG-Umrüstung zugesagt. Die Fördermittel werden aus der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie zur Verfügung gestellt. Staatssekretär Enak Ferlemann erklärte dazu: „Mit der Übergabe des ersten Förderbescheides geben wir den Startschuss für die Aus- und Umrüstung von Seeschiffen auf einen umweltfreundlichen Antrieb. Damit unterstützen wir die Reeder, die Emissionen in der Schifffahrt zu reduzieren. Gleichzeitig wird mit unserer Förderung der Umstieg auf einen schadstoffärmeren Kraftstoff beschleunigt.”
Das neue leicht angepasste Maschinenkonzept basiert auf einem Diesel-Gas-Elektrischen (Dual Fuel) Antrieb mit 360° drehbaren elektrischen Pods. Letzteres sind zwei Propelleranlagen, die für ein Höchstmaß an Manövrierfähigkeit sorgen und durch die Maschine mit Energie versorgt werden. „Wir haben mit dem Betrieb der OSTFRIESLAND viele Erfahrungen sammeln können, so dass wir nun mit optimierter Version erneut Maßstäbe im Bereich der Umweltfreundlichkeit setzen”, erklärt Claus Hirsch, Technischer Inspektor der AG EMS. Durch den Umbau werden Reduktionen im Bereich des Kohlendioxid-Ausstoßes von 20% erreicht und Stick- und Schwefeloxide werden sogar um 90% und mehr reduziert; Feinstaub wird sogar fast zu 100% vermieden.
Das neue Achterschiff wird durch den erhöhten Platzbedarf für LNG-Brennstoff und Antriebsanlage um 15 Meter länger. Dadurch gewinnt man Platz für weitere 15 PKW sowie zwei neue Salonbereiche und ein größeres Sonnendeck. Brons ergänzt: „Hier wird man künftig den Anforderungen der Gäste noch besser gerecht werden können. Neue und modernisierte Salons, ein neues Gastronomiekonzept, ein Familienbereich, zwei Raucherloungen sowie ein Lift für Menschen mit eingeschränkter Mobilität bringen mehr Komfort.” Und dieses kommt nicht nur den Urlaubsgästen zugute, sondern dient auch der weiteren Attraktivierung des Angebotes mit dem Bahn-Partner Arriva. Betriebsleiter Rolf Bouwman von der Borkumlijn verrät hierzu: „Wir konnten bereits im ersten Jahr der Inbetriebnahme des Gleisanschlusses sehr gute Beförderungszahlungen von Groningen nach Borkum und umgekehrt verzeichnen.”
Der Baubeginn des neuen Achterschiffes erfolgt in Kürze. Zunächst gilt es aber einige Bestellungen der Großkomponenten auszulösen, denn die Spezialanfertigungen im Bereich Maschine und LNG-Tank haben lange Lieferzeiten. Nach derzeitiger Planung soll am 1. September 2020 die MÜNSTERLAND aus der Fahrt genommen werden. Kurz darauf folgt dann die sogenannte „Hochzeit” von neuem Achterschiff und vorhandenem Vorschiff. „Wir gehen von einer Indienststellung zum 28. Februar 2021 aus”, erklärt Brons.
Die MÜNSTERLAND wurde 1985 auf der Jansen Werft in Leer gebaut. Das derzeit noch 78 Meter lange und 12 Meter breite Fährschiff ist mit einer Bruttoraumzahl von 1.860 BRZ vermessen und kann 75 PKW und bis zu 1.200 Passagiere im Fährverkehr von Emden bzw. vom niederländischen Eemshaven nach Borkum befördern. Christian Eckardt

 

19404 21220074 RENAULT shipper partner Animation NEOLINEBereits Ende des Jahres ist der Baustart des Segel-Car-Carrier vorgesehen und Ende 2021 ist der Betriebsstart geplant.
Animation: Neoline

Unternehmensgruppe Neopolia soll RoRo-Segler für Renault produzieren
Die ersten beiden 136 Meter langen Segel-Car-Carrier für den Autobauer Renault und seine Partner werden bei der Unternehmensgruppe Neopolia in Saint-Nazaire gebaut. Wie das Start-up Neoline, Partner von Renault, nun mitteilte, hat man sich, nach Abschluss der Ausschreibung, an der im letzten Jahr 15 Werften beteiligt waren, für den Bau der innovativen Großsegler bei Neopolia entschieden. Hierzu wird nun eine Absichtserklärung für den Bau unterzeichnet. Bereits Ende des Jahres ist der Baustart vorgesehen und Ende 2021 ist der Betriebsstart geplant. Die Kosten werden auf jeweils 35 Millionen Euro pro Schiff geschätzt.
Ein erster Linienbetrieb soll dann gleich nach der Ablieferung 2021 starten und dabei die an der Loire-Mündung liegende Hafenstadt Saint-Nazaire mit der amerikanischen Ostküste sowie dem französischen Überseegebiet Saint-Pierre und Miquelon vor Kanada verbinden.
Neopolia ist eine Unternehmensgruppe von inzwischen mehr als 235 regionalen Unternehmen, davon ein Großteil, die auch als Zulieferbetriebe in der angrenzenden Großwerft Chantiers de l’Atlantique tätig sind. Neopolia hat sich in der maritimen Wirtschaft in den vergangen Jahren einen Namen bei dem Bau von drei besonders flachen Flusskreuzfahrtschiffen für die Elbe und die Loire gemacht, die über einen innovativen Schaufelradantrieb verfügen.
Der Autohersteller Renault, der heute schon rund 60% der Teile und Fahrzeuge der Gruppe auf dem Seeweg transportiert, will die CO2-Emissionen im Zeitraum 2021 bis 2022 insgesamt um 25 Prozent zu senken. Die neue Lieferkette allein sorgt für eine sechsprozentige Reduktion. Der Entwurf des Lastenseglers von Neoline verspricht eine CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent gegenüber einem Schiff gleicher Kapazität.
Geplant ist, dass der Lastensegler im Rahmen eines Dreijahresvertrages in Frankreich hergestellte Renaults – darunter das Kangoo-Modell wie auch Nutzfahrzeuge – auf die französischen Inseln vor Kanada transportiert. Bisher wurde diese Strecke über Halifax abgewickelt. Nun ist geplant, Saint-Pierre in etwa zwanzig Tagen als Teil einer Route über Bilbao, Charleston und Baltimore zu bedienen. Dabei sollen die Schiffe mit einer Geschwindigkeit von 11 Knoten den Atlantik in rund 13 Tagen überqueren. Bei einem konventionellen Antriebs-System werden acht Tage veranschlagt.
Um die 4.150 Quadratmeter große Segelfläche zu bedienen, werden bis zu 14 Besatzungsmitglieder benötigt und wird auch Platz für bis zu 12 Passagiere bieten. Das Projekt basiert dabei auf bestehenden Technologien aus der Segelschifffahrt wie einem unter Brücken kippbaren Duplex-Rigg, aber auch Vorrichtungen zur Verminderung der Abdrift. Zusätzlich wird der Segler mit einem Diesel-Elektrischen Motor mit einer Leistung von 4000 kW ausgerüstet. Im hinteren Teil verfügt das Schiff über einen Laderaum mit einer Höhe von 9,80 Metern. Hier können auch Container mit einer theoretischen Kapazität von 286 TEU befördert werden, aber auch Sondertransporte und High & Heay Ladung. Dies könnten beispielsweise Großmotoren, Industriegeräte, große Trucks oder Kälteanlagen sein. Neoline verhandelt schon mit weiteren Nutzern, um die Ladungskapazität auszuschöpfen. „Wir haben genügend Fracht identifiziert, um unsere Rentabilität zu sichern”, erklärte kürzlich der zuständige Neoline-Projektleiter Zanuttini.
Die Renault-Gruppe, die seit 1898 Automobile herstellt, ist heute ein internationales Unternehmen mit einer Präsenz in 134 Ländern und einem Absatz von 3,76 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2017. Die fünf Marken sind Renault, Dacia, Renault Samsung Motors, Alpine und LADA. Fast 60 Prozent der Teile und Fahrzeuge der Renault-Gruppe werden heute auf dem Seeweg transportiert. Christian Eckardt

 

19404 PRINSENDAM vor Cuxhaven DSCF2049 Foto Phillip RademannDie PRINSENDAM am 2. Juli vor Cuxhaven auf der Fahrt nach Hamburg. Foto: Philipp Rademann, z.Zt. Cuxhaven

 

Aus der PRINSENDAM wird in Hamburg die AMERA
Am 1. Juli 2019 hat die Kreuzfahrtreederei Holland America Lines, ein Tochterunternehmen der amerikanischen Carnival Corp., das Kreuzfahrtfahrtschiff PRINSENDAM an den deutschen Seereisenveranstalter Phoenix Reisen, Bonn, übergeben. Nach der Taufe an der Columbuskaje in Bremerhaven am 16. August wird der 835 Passagiere fassende Cruiser als fünftes Seeschiff unter dem Namen AMERA in die Flotte von Phoenix integriert.
Zuvor wird das Schiff aber noch nach den Wünschen von Phoenix hergerichtet. So erreichte die 204 Meter lange und 32,3 Meter breite PRINSENDAM am 2 Juli die Werft Blohm + Voss in Hamburg. Im Schwimmdock 11 der Werft erhält das Schiff unter anderem ein neues, auf den deutschsprachigen Markt ausgerichtetes Outfit. So entfällt beispielsweise das bisherige Kasino. Die Restaurants, Bars und Lounges werden komplett neu konzipiert. Zudem erhält das Schiff den typischen weißen Phoenix-Anstrich.
Das Kreuzfahrtschiff (39.051 BRZ) wurde 1988 in Finnland als ROYAL VIKING SUN für die damalige norwegische Reederei Royal Viking Line gebaut. Von 1994 bis 1998 verkehrte es für die britische Cunard Line und anschließend für drei Jahre bei Seabourn Cruise Line als SEABOURN SUN. In dieser Zeit machte das Schiff schon einmal bei der Lloyd Werft in Bremerhaven für einen umfangreichen Umbau fest. Im Jahr 2002 wurde das Schiff auf die HAL-Flotte übertragen. www.phoenixreisen.com · Cristian Eckardt

 

19404 Boka Vanguard dient als Schwimmdock fuer Carnival Vista 00507 mSDie 2013 in Korea erbaute BOKA VANGUARD ist das weltweit größte Halbtaucherschiff. Es ist 275 Meter lang, hat eine Decksbreite von 70 Metern und eine Transportkapazität von 117.000 Tonnen. Animation: Carnival Cruise Lines

 

Halbtaucher BOKA VANGUARD dient als Schwimmdock für CARNIVAL VISTA
Aktuell hat das 4.000 Passagiere fassende Kreuzfahrschiff CARNIVAL VISTA der Carnival Cruise Lines, das sich auf einer Reise im Golf von Mexiko befindet, Antriebsprobleme mit den Azipodgondeln und muss daher außerplanmäßig in die Werft. Durch den Unfall mit dem Schwimmdock bei der OASIS OF THE SEAS im April steht aber aktuell bei der Grand Bahama Shipyard in Freeport das größte Schwimmdock in der Region nicht zur Verfügung. Somit bot die niederländische Reederei Royal Boskalis Westminster an, das weltgrößte Halbtauchertransportschiff BOKA VANGUARD als Schwimmdock zu nutzen und das Kreuzfahrtschiff zu einer nicht näher genannten Werft für die Reparaturarbeiten zu überführen.
Die BOKA VANGUARD soll dabei zwischen dem 12. und 14 Juli den 323 Meter langen Cruiser an Deck nehmen. Dazu wird sich das Spezialschiff absenken und unter der CARNIVAL VISTA positioniert und anschließend wieder mit dem Schiff auftauchen. Anschließend wird die CARNIVAL VISTA zu einer Werft überführt. Für die Reparaturarbeiten an den Azipod soll der Cruiser aber auf der BOKA VANGUARD verbleiben. Nach derzeitiger Planung wurden bislang drei 7-Nächte-Reisen der CARNIVAL VISTA abgesagt, die aber ab Ende Juli wieder für die nächsten Kreuzfahrten zur Verfügung stehen soll.
Die 2013 in Korea erbaute BOKA VANGUARD ist das weltweit größte Halbtaucherschiff. Es ist 275 Meter lang, hat eine Decksbreite von 70 Metern und eine Transportkapazität von 117.000 Tonnen. Christian Eckardt

 

19404 Luftbild Meyer Turku Foto Meyer TurkuDie Werft Meyer Turku Oy ist mit einer Fläche von 144 Hektar eine der größten in Europa. Foto: Meyer Tuku Oy, Turku-Perno / Finnland

 

Royal Caribbean bestellt drittes Schiff der Icon-Klasse bei Meyer Turku
Reederei bestellt neues Schiff mit Flüssigerdgas-Antrieb
Royal Caribbean Cruises Ltd. lässt, vorbehaltlich der abschließenden Finanzierung beim Schiffbauer Meyer Turku ein drittes Schiff der so genannten Icon-Klasse zur Lieferung im Jahr 2025 bauen. Der Cruiser wird die beiden fest bestellten Schwesterschiffe – die in den Jahren 2022 beziehungsweise 2024 geliefert werden – in der Flotte von Royal Caribbean International ergänzen. Royal Caribbean Cruises gilt nach eigenen Angaben als Branchenführer für Innovation, saubere Technologie und bahnbrechendes Schiffsdesign.
„Wir freuen uns, die neueste Erweiterung unserer Icon-Klassen Flotte bekannt zu geben, die unser Engagement für saubere Energietechnologien auf See bekräftigt”, sagt Richard Fain, Chairman und CEO, Royal Caribbean Cruises Ltd. „Wir haben eine Klasse von Schiffen entwickelt, die mit flüssigem Erdgas (LNG) betrieben werden und die neuesten, umweltfreundlichen Anwendungen nutzen. Wir glauben, dass innovativer Schiffbau unseren CO2-Fußabdruck verringern und die Energieeffizienz steigern kann, um zu einer saubereren Zukunft beizutragen.”
„Wir sind Royal Caribbean sehr dankbar für ihr Vertrauen in das Icon-Schiffsdesign und unsere Fähigkeit, ein so außergewöhnliches Schiff noch vor der Auslieferung der ersten Icon zu bauen”, sagte Jan Meyer, CEO von Meyer Turku.
„Dies sind aufregende Zeiten für Royal Caribbean. Mit Meyer Turku haben wir einen tollen Partner an unserer Seite, der jetzt drei Schiffe einer außergewöhnlichen Schiffsklasse zum Leben erweckt", so Michael Bayley, Präsident und CEO, Royal Caribbean International. „Die Ergänzung eines dritten Auftrags ist ein Beweis für unser Vertrauen in das innovative Design und die energieeffiziente Technologie und Technik, die die Icon-Klasse zweifellos auszeichnet."
Im Jahr 2016 hatte Meyer Turku die Aufträge für zwei LNG-Kreuzfahrtschiffe der Icon-Klasse erhalten, wobei es bislang noch sehr wenig Details zu den genauen Abmessungen und der Ausstattung der Icon-Klasse-Schiffe gibt. Auch finden sich derzeit keine Projektzeichnungen zu der neuen Schiffsklasse. Die beiden rund 200.000 BRZ vermessenen Neubauten mit Platz für rund 5.000 Passagiere sollen zur Stromversorgung an Bord mit der umweltfreundlichen Brennstoffzellentechnologie ausgestattet werden. Brennstoffzellen erzeugen in einer elektrochemischen Reaktion elektrische Energie, wobei die Brennstoffzelle selber kein Energiespeicher, sondern nur ein Wandler ist. Schon seit vielen Jahren kommen Brennstoffzellen in der Luft- und Raumfahrt aber auch in der Autoindustrie zum Einsatz, in der Schifffahrt noch vergleichsweise wenig.
Die Schiffe der neuen „Icon-Klasse” sind zwar etwas kleiner als die Schiffe der so genannten „Oasis-Klasse”, aber dennoch deutlich größer als die aus der „Quantum-Klassse”, die auf der Meyer Werft in Papenburg entstanden.
Erstmals werden jedoch von Royal Caribbean Tests mit der Brennstoffzellen-Technik in der Kreuzfahrtindustrie eingeführt. Diese Tests sollen in absehbarer Zeit auf einem der drei Schiffe der so genannten „Oasis-Klasse”, den größten Kreuzfahrtschiffen der Welt, erfolgen. Aufgrund der Erfahrungen, die man während der Tests erhält, will man dieses Projekt dann auch auf den zukünftigen Neubauten einführen. Christian Eckardt

 

19304 20150911 PS94 Arktis 077 MHoppmann mit copyright 002Der 1982 abgelieferte Forschungseisbrecher POLARSTERN ist das wichtigste Werkzeug der deutschen Polarforschung.

 

Lloyd Werft erwartet POLARSTERN für 70. Dockung
Bei der Bremerhavener Lloyd Werft wird Ende Juni ein Dauergast erwartet, das deutsche Polarforschungsschiff POLARSTERN des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Dabei handelt es sich um die mittlerweile 70. Dockung bei dem traditionsreichen Werftunternehmen an der Unterweser. „Kein anderes Schiff wurde häufiger bei uns gedockt und gewartet, wie die POLARSTERN, die erstmals am 22. Dezember 1982 das Trockendock der Werft ansteuerte”, erklärte Lloyd Werft Geschäftsführer Rüdiger Pallentin. Vom 29. Juni bis zum 10. August bleibt die 118 Meter lange, 25 Meter breite und 11,5 Meter tiefgehende POLARSTERN bei der Werft, wobei das Schiff in der Zeit vom 4. Juli bis zum 2. August für Arbeiten am Unterwasserschiff auf den Pallungen des Kaiserdocks II trockengestellt wird. Aufgrund des großen Tiefgangs des Forschungsschiffes stehen nur wenige Dockanlagen für die POLARSTERN zur Verfügung, hierzu gehören aber die beiden großen Trockendocks der Lloyd Werft.
Während dieser 70. Werftliegezeit erfolgt an der POLARSTERN unter anderem die Demontage und die Überholung der Flossen-Stabilisatoren. Notwendige Wartungsarbeiten am Propeller, Ruder, der Stevenrohrabdichtung und dem Bugstrahler werden durchgeführt und die Aufbauten erhalten einen neuen Farbanstrich. Weiterhin erfolgen während der Dockung Stahlarbeiten im Bereich des Schornsteinzwischendecks, der Aufbau des Bug-Krans, die Installation einer neuen Tankheizung sowie die Errichtung einer neuen Lagerplattform für Ersatzteile im Heli Hangar. Im Innenbereich des Forschungsschiffes werden zudem 20 Bäder in den Kabinen erneuert.
In Vorbereitung auf die anstehende Forschungsreise des MOSAiC-Projektes, eine der spektakulärsten Arktisexpeditionen überhaupt, erfolgen diverse Schutzmaßnahmen für die Überwinterung der POLARSTERN im arktischen Eis.
Der 1982 abgelieferte Forschungseisbrecher POLARSTERN ist das wichtigste Werkzeug der deutschen Polarforschung.
Bis heute ist die POLARSTERN eines der leistungsfähigsten Polarforschungsschiffe weltweit und kann sogar in der Packeiszone arbeiten und mit seinem doppelwandigen Stahlrumpf bis zu 1,5 Meter dickes Eis brechen. Die notwendige Energie hierfür liefern vier KHD-Hauptmaschinen mit einer Maschinenleistung mit insgesamt 14.120 kW. Außerdem ist die POLARSTERN für Arbeiten bei Temperaturen von bis zu -50 Grad Celsius vorgesehen und kann sogar im Eis der Polarmeere überwintern. Ohne die POLARSTERN wäre auch die Forschung an den Stationen des Alfred-Wegener-Instituts nicht möglich, die zum Beispiel die antarktische, ganzjährig besetzte Neumayer-Station III mit Lebensmitteln oder auch Material zur Instandhaltung versorgt.
Eine regelmäßige Wartung des Polarforschungsschiffes, gerade durch die Eisfahrt ist zwingend notwendig, da dieser vor allem den Schiffskörper beansprucht. So werden die Schiffspropeller durch Eiskontakt belastet, dies gilt auch für die Ruderanlage. Im Überwasserbereich beeinflussen starke Minustemperaturen den Betrieb aller Winden und Kräne. Die letzte große Generalüberholung erfolgte von 1999 bis 2001, in dieser Zeit wurde das Schiff technisch auf den damals neuesten Stand gebracht.
Ein Nachfolger für die mittlerweile 37 Jahre alte POLARSTERN ist in Planung. Auch im Hause der Lloyd Werft laufen seit geraumer Zeit die Vorplanungen für den möglichen Neubau der POLARSTERN II, mit der Entscheidung über die Auftragsvergabe wird noch in diesem Jahr gerechnet. Christian Eckardt

 

19304 Gorch Fock 27062019 C Eckardt 79 002Zwei Schlepper überführten die Hülle der GORCH FOCK 43 Kilometer weseraufwärts nach Berne zur Fassmer Werft. 
Foto: Christian Eckardt, Hagen im Bremischen

 

GORCH FOCK wird zur Fassmer-Werft überführt
Dreieinhalb Jahre nach der letzten Fahrt hat das Segelschulschiff GORCH FOCK seine erste Reise absolviert, jedoch ohne eigenen Antrieb und auch nur als leere Stahlhülle. Zwei Schlepper der Reederei URAG überführten den Segler 43 Kilometer weseraufwärts vom Islandkai in Bremerhaven nach Berne zur Fassmer Werft, wo der Schleppzug am Abend eintraf. Der mit einem grün-oliven Grundierungsanstrich versehene Rumpf ist derzeit nicht viel mehr als eine leere Stahlhülle, denn Masten und Aufbauten fehlen noch. Diese sind auf dem Gelände von German Ship Repair (GSR) eingelagert. In den letzten Jahren lag der Segler im Auftrag der Elsflether Werft in einem Schwimmdock bei der Bremerhavener Bredo-Werft.
Wie es im Detail mit dem Segler, der zur seemännischen Ausbildung von Offiziersanwärtern genutzt wird, nun weiter geht, steht noch nicht fest. Axel Birk, Vorstand der Elsflether Werft, sagte: „Es geht wie geplant voran. Wir haben einen sicheren Liegeplatz für die GORCH FOCK festgelegt. Bis zur Auftragsvergabe in circa zwei Wochen beginnen wir mit vorbereitenden Arbeiten zum nächsten Docken. Parallel führen wir die Verhandlungen mit verschiedenen Lieferanten für die Dockung, die Gerüste und die Arbeiten zum Schiffsanstrich.”
Für die Stammbesatzung der GORCH FOCK wurde schon zuvor das Wohnschiff KNURRHAHN von der Bredo-Werft nach Berne zur Fassmer Werft überführt.
Anfang der Woche wurde vom Bundesverteidigungsministerium die Fortführung der Bauarbeiten an dem mittlerweile 61 Jahre alten Segelschulschiff der Deutschen Marine bei der Elsflether Werft beschlossen. Als Ablieferungstermin zur Erprobung der Dreimastbark ist der Herbst 2020 vorgesehen. Gemäß einer vereinbarten Open-Book-Struktur hat die Marine dabei Einblick in alle Details der Kalkulation und der Terminplanung. Die Gesamtkosten sollen 135 Millionen Euro nicht übersteigen. Christian Eckardt