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MS ASTOR im 118 Kilometer langen Oslofjord in Südnorwegen. So wie hier wird die ASTOR auch auf dieser Reise tief ins Landesinnere fahren, z.B. die Themse hoch bis zum Seehafen von Tilbury, um den Gästen den Besuch von London zu ermöglichen. MS ASTOR im 118 Kilometer langen Oslofjord in Südnorwegen. So wie hier wird die ASTOR auch auf dieser Reise tief ins Landesinnere fahren, z.B. die Themse hoch bis zum Seehafen von Tilbury, um den Gästen den Besuch von London zu ermöglichen. 

Foto: TransOcean Kreuzfahrten, Offenbach

 

Dr. Peer Schmidt-Walther

Bordtagebuch – Höhepunkte am Ärmelkanal mit MS ASTOR

Eine just in time Reportage

„Urbane Highlights und spannende Flusspassagen” ‒ unter diesem Motto steht die Reise des beliebten Mittelklasse-Kreuzfahrtschiffes MS ASTOR.

Am 29. September legte das Schiff in Bremerhaven ab. Um 16 Uhr am 30. September, nach einer Fahrt quer über die südliche Nordsee, wurde in Tilbury bei London festgemacht. Natürlich mit einem ausführlichen Landprogramm.

Um die Mittagszeit verließ die ASTOR den Hafen Themse abwärts, um Rouen anzusteuern, das auf der gegenüber liegenden Seite des Englischen Kanals liegt und schon den französischen Maler Monet faszinierte.

Die Fahrt Seine aufwärts verspricht darüber hinaus landschaftliche Highlights entlang der normannischen Kreidefelsen.

Antwerpen an der Schelde schließlich, im Mittelalter eine der weltgrößten Städte, ist das Finale mit gleich zwei Mal Weltkulturerbe.

Nach einem Seetag nimmt MS ASTOR wieder Kurs auf die Weserstadt Bremerhaven, wo am 6. Oktober wieder angelegt werden soll.

Das SeereisenMagazin wird zeitgleich von Bord über diese Reise berichten, deren Ziele und Routen einen reizvollen Mix bilden.

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MS ASTOR liegt auslaufbereit an der Columbuskaje in Bremerhaven.
MS ASTOR liegt auslaufbereit an der Columbuskaje in Bremerhaven. Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund
1. Tag – Dienstag, 29. September – Einschiffung in Bremerhaven

Bei Kaiserwetter an der Kaiserschleuse in Bremerhaven. MS ASTOR liegt klar zum Auslaufen an der Columbuskaje und empfängt seine Gäste sonnig-lächelnd. Wozu auch die Begrüßung durch ihren schon legendären Hoteldirektor Larry Jackson gehört. Unverändert seine strahlende Erscheinung. „Lange nicht mehr bei uns

gewesen!”, konstatiert der Hotman treffend, und man bekommt fast ein schlechtes
Gewissen, dass es stimmt. Umso mehr freut man sich auf die bevorstehende Woche zwischen London, Rouen und Antwerpen.  
Um 17 Uhr hat MS ASTOR Bremerhaven bei bestem Wetter verlassen mit Kurs Tilbury.

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2. Tag – Mittwoch, 30. September – die Themse, Tilbury und London

Per Tube, Londons berühmter U-Bahn, rauschen wir am Nachmittag des 30. September oberirdisch mit vielen Aus- und Einblicken durch die umgestalteten Docklands, vergleichbar mit Hamburgs Speicherstadt. Schließlich taucht der Zug hinter der Station Island Gardens vollends ab und unterquert nach rund 20 Minuten die Themse. Station „CUTTY SARK for Maritime Greenwich”: am Ziel. London mit seinen bekannten Highlights ist Ausflugsziel an diesem Abend.

Auf der anderen Seite der Romney Road das Maritime Museum. Die Fülle der Exponate erschlägt den Besucher förmlich. Wir können nur schnuppern und müssen uns auf das eintrittsfreie Erdgeschoss beschränken: bestaunen fantasievolle Galionsfiguren, die vergoldete königliche Ruderbarke, marmorne britische Seehelden und ein riesiges Buddelschiff vor dem Eingang.

Durch den Greenwich Park mit seinen Alleen führt unser Weg hügelan.

London – Blick durch das-Universitäts-Tor auf die Themse. London – Blick durch das-Universitäts-Tor auf die Themse. Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund

Die legendäre CUTTY SARK auf dem Trockenen in Greenwich.Die legendäre CUTTY SARK auf dem Trockenen in Greenwich.

Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund

 

Das größte Buddelschiff der Welt, die VICTORY vor dem Maritime Museum.Das größte Buddelschiff der Welt, die VICTORY vor dem Maritime Museum. 

Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund

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3. Tag – Donnerstag, 1. Oktober – Themsefahrt und London

Heute steht eine Fahrt mit einem Ausflugsschiff auf der Themse Richtung London an,

eine Fahrt per Katamaran auf dem längsten Fluss Englands, der Themse. Oberhalb der Tower Bridge wird gedreht und das Panorama der 8,5 Millionen-Stadt zum

 zweiten Mal bewundert: mit ihren Docklands und Wolkenkratzern. Rechtzeitig legt der Katamaran wieder an der ASTOR an. – Pünktlich um 12 Uhr läuft die ASTOR mit Kurs auf die französische Kanalküste aus.

Großer Andrang auf Deck 4 vor dem Themse-Bootsauflug.Großer Andrang auf Deck 4 vor dem Themse-Bootsausflug.

Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund

 

Der Themse-Katamaran ist abfahrbereit.Der Themse-Katamaran ist abfahrbereit.

Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund

Die Tower Bridge vorraus – eines der Wahrzeichen Londons.
Die Tower Bridge vorraus – eines der Wahrzeichen Londons. Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund
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Sonnenaufgang hinter der Pont de Normandie – der Brücke über die Seine zwischen Le Havre und Honfleur.
Sonnenaufgang hinter der Pont de Normandie – der Brücke über die Seine zwischen Le Havre und Honfleur. Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund
4. Tag – Freitag, 2. Oktoner – die Seine-Mündung und Rouen im Norden Frankreichs

Grünliche Antlantikdünung rollt am frühen Morgen des 2. Oktober träge in den grau-braunen Flusstrichter der Seine. Vor der kilometerweit entfernten Steilküste am gegenüber liegenden Ufer die wenig ansehnliche Großstadt-, Industrie- und Hafenkulisse von Le Havre.

Die Normandie lockt: vielleicht ein Gläschen Calvados, der hier heimisch ist? Warum nicht auch ein paar frische Austern und einen trockenen Weißwein schlürfen? Mit „Savoir vivre” sagen die Franzosen dazu: c’est ca! Aber der Reihe nach, denn es ist noch Morgenzeit.

Unter dem Stahlbeton-Band der 215 Meter hohen Pont de Normandie muss sich MS ASTOR nicht ducken. Ihr Schatten streicht quer über das Oberdeck.

Schneller als vermutet verdunkelt sich der Himmel an Steuerbord. Eine schwarze Wand schiebt sich bedrohlich nah ins Bild – die Flanke eines gut 200 Meter langen Massengutfrachters. „Das solche Riesen hier fahren können?!”, staunen die Gäste und recken ihre Hälse. „Weil wir auf Seewasser schwimmen”, witzelt jemand. Aber Spaß beiseite: Der Atlantik drückt seine Wassermassen noch 30 Kilometer stromauf.

Bis nach drei Stunden die Lichter von Caudebec-en-Caux, frühere Hochburg der Hugenotten, in Sicht kommen. Grau überragt die Kathedrale Notre Dame das Städtchen, das schon Wikinger, Römer und Gallier sah. Für Heinrich IV. war das 1439

vollendete spätgotische Gotteshaus „die schönste Kapelle seines Königsreichs.”

Landschaft satt: steile Kalksteinklippen, deren bizarre Formen die Fantasie anregen, kontrastieren zu üppigem Grünsaum. Daran ist das perfekte Mikroklima des Seine-Tals schuld: gut bewässert, vor starken Winden geschützt, erwärmt durch die Kreidefelsen mit gemäßigten Wintern, heißen Sommern und warmem Herbst. Für zahlreiche Apfelsorten ideal.  

Vor einer Flussbiegung werden wir gewarnt: „Dahinter lauert ‚Robert, der Teufel’!” Gespannt starren alle nach vorn. Doch es taucht nur eine Burg mit markantem Turm auf. „Da hauste der Knabe”, verrät ein Geschichtskundiger, „der Vater von Wilhelm dem Eroberer nämlich.” An dessen Raubzüge erinnert ein zwanzig Meter langes Wikingerschiff, ausgestellt in luftiger Schloss-Höhe.

Selbst solche flachgehenden Boote zerschellten im frühen Mittelalter an den Seine-Klippen. Der „Schiffsfriedhof” von Quillebeuf könnte da so manche Gruselgeschichte erzählen. Seitdem der Fluss durch Baggerungen, Schleusen und Staustufen reguliert ist, können ihn heute große Seeschiffe bis 140.000 Tonnen mit 10,50 Meter Tiefgang 120 Kilometer weit befahren. Das schaffen die dicken Brocken in sechs Stunden.   

Riesige Betonsilos und Containerkräne kündigen die Hafenstadt Rouen an, die 400.000-Einwohner-Hauptstadt der Region Haute-Normandie.

Panorama-Blick über Honfleur und die Seine.
Panorama-Blick über Honfleur und die Seine.
Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund
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Rouen – Blick über die Stadt an der Seine.
Rouen – Blick über die Stadt an der Seine. Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund
5. Tag – Samstag, 3. Oktober – Rouen

Bis zum Mittag ist genügend Zeit für individuelle Stadterkundungen. Besonders lockt die winklige Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern, Kirchen und Plätzen, die auch schon die hier geborenen Dichter Corneille und Flaubert inspirierten. Für viele ihrer Kollegen gab die streitbare Jeanne d’ Arc eine literarische Vorlage ab. Als Jungfrau von Orleans wurde sie 1431 in Rouen verurteilt und verbrannt.

Auch die großen Meister Balzac, Hugo, Monet, Leger oder Signac waren hier.

Kriegsberichterstatter Lothar-Günther Buchheim indes hat andere Erinnerungen („Die Festung”) an die Gegend, in der auch Generalfeldmarschall Rommel 1944 sein Quartier bei Roche-Gyon hatte.

„Santé”, „auf unsere erlebnisreichen Landimpressionen”, lautet am Mittag der Trinkspruch beim Dinner, als die ASTOR um 12:00 Uhr die Seine zu Tal dampft, dem Atlantik entgegen. Leise klingen die Gläser.

Wir haben uns für einen Stadtrundgang entschieden und dabei auch die gotische Kathedrale (11. Jahrhundert) der Stadt des Lichts besichtigt, von den Malern des Impressionismus auf Leinwand gebannt.Wir haben uns für einen Stadtrundgang entschieden und dabei auch die gotische Kathedrale (11. Jahrhundert) der Stadt des Lichts besichtigt, von den Malern des Impressionismus auf Leinwand gebannt. Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund

 

Der Gros Orloge – der Uhrturm in der Altstadt von Rouen, dahinter die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Im Innern das Grab von Heinrich dem Löwen.Der Gros Orloge – der Uhrturm in der Altstadt von Rouen, dahinter die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Im Innern das Grab von Heinrich dem Löwen.

Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund

Highlight des Auslauftages: die sechsstündige Flussfahrt die Seine abwärts. Bei fantastischem Wetter am Tag der deutschen Einheit. Begangen mit Freibier.

Highlight des Auslauftages: die sechsstündige Flussfahrt die Seine abwärts. Bei fantastischem Wetter am Tag der deutschen Einheit. Begangen mit Freibier.

Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund

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Im Selbstbedienungs-Restaurant Übersee Club.Im Selbstbedienungs-Restaurant Übersee Club.

Foto: TransOcean Kreuzfahrten, Offenbach

Einige Kabinen-Beispiele auf der MS ASTOR

Einen typische Innenkabine.Einen typische Innenkabine. Foto: TransOcean Kreuzfahrten, Offenbach

 

Eine Innen-Suite auf den Atlantic-Deck.Eine Innen-Suite auf den Atlantic-Deck. Foto: TransOcean Kreuzfahrten, Offenbach

Eine Standard-Außenkabine am Beispiel der Kabine 258 auf dem Atlantic-Deck.Eine Standard-Außenkabine am Beispiel der Kabine 258 auf dem Atlantic-Deck.

Foto: TransOcean Kreuzfahrten, Offenbach

 

Eine Außen-Suite auf dem Boots-Deck.Eine Außen-Suite auf dem Boots-Deck.

Foto: TransOcean Kreuzfahrten, Offenbach

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Der Decksplan der MS ASTOR
Der Decksplan der MS ASTOR
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