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Die AIDAaura in der Arabischen See zwischen Arabien und Indien. Die AIDAaura in der Arabischen See zwischen Arabien und Indien.

Alle Fotos diese Seite: Christian Eckardt, Bremerhaven

 

Christian Eckardt

Mit der AIDAaura ins Land, wo der Pfeffer wächst

3. Teil einer kontrastreichen Kreuzfahrt vom Orient in das Land der Tempel und Gewürze

Für eine Einreise nach Indien ist von jedem Passagier generell vor Beginn der Reise ein Visum zu beantragen. Das Visum muss mit einem Lichtbild (5x5 Zentimeter) bei dem Konsulat oder bei einem autorisiertem Büro beantragt werden. Doch damit nicht genug, denn die indischen Behörden fordern vor der Einreise noch einen persönlichen Identitätsabgleich. Dazu müssen die Reisenden an den Seetagen im Theater der AIDAaura bei den indischen Beamten vorstellig werden, um neben dem Reisepass auch so genannte Landgangskarten vorzuweisen. Diese Karten wurden zuvor in mühseliger Arbeit von den Rezeptionsmitarbeitern, neben den eigentlichen Aufgaben, erstellt, immerhin drei Stück pro Gast somit über 3.600 Karten. Für den notwendigen Identitätsabgleich hat die AIDAaura in Muscat schon eine Handvoll indischer Beamte mit an Bord genommen, zudem wurden einige indische Crewmitglieder als „Zollhilfskräfte” vereidigt. Durch dieses Verfahren vereinfacht sich jedoch die Einreise in den jeweiligen indischen Häfen für die Passagiere erheblich, so dass mehr Zeit für den eigentlichen Landgang zur Verfügung steht.

Nach zwei Seetagen mit durchweg gutem Wetter, begleitet von Delphinen und fliegenden Fischen im spiegelglatten Meer erreicht die AIDAaura dann endlich Mormugao, den größten Hafen im Bundesstaat Goa, einer ehemaligen portugiesischen Kolonie. Die Temperatur am frühen Morgen schnellt schon kurz nach Sonnenaufgang auf 25° C hoch und Kapitän Kirchner weist in seiner täglichen Brückendurchsage auf Höchstemperaturen von bis zu 30° C hin.  Schon nach kurzer Zeit geben die Behörden das Schiff frei und das Abenteuer Indien kann für die Passagiere beginnen. Die Wiege für den in Goa wirtschaftlich so lebenswichtigen Tourismus legten in den 1960er Jahren Europas Blumenkinder, die schon damals die schönen Palmenstrände des kleinsten indischen Staates eroberten.

Mormugao ist heute Hauptumschlagplatz für Erz und Gewürze, fremde Gerüche ziehen am Liegeplatz der AIDAaura am Eingang des Industriehafens vorbei, der so aber keinen besonderen Reiz versprüht. Die AIDA-Gäste haben heute meist Ausflüge zu den Stränden, nach Alt-Goa oder zu den Gewürzfarmen im Hinterland gebucht. Somit geht es sogleich mit Reisebussen auf Panoramafahrten vorbei am quirligen Leben dieser sehr schmuddeligen Industriestadt mit seinen rund 100.000 Einwohnern. Außerhalb der Stadt geht es durch kleine Dörfer, entlang des Flusses Zuari, auf dem man mit etwas Glück Krokodile entdecken kann, vorbei an vielen historischen Gebäuden, die noch heute aus der Blüte der Kolonialzeit der Portugiesen zeugen. Goa besitzt auch heute noch ein großes Erbe an heiliger Architektur, welche nicht nur Tempel und Moscheen umfasst. Aus dem historischen Erbe der Portugiesen entstanden hier seit dem 16. Jahrhundert auch viele Kirchen, Kapellen und Basiliken, so dass man das alte Goa auch als Rom des Ostens bezeichnet.

Von großem Interesse sind jedoch für die deutschen Reisenden die Hindu-Tempel. Ein eindrucksvoller Tempel, der der Göttin Shree Shandtadurga gewidmet ist, liegt auf dem Weg zu einer großen Gewürzfarm in Ponda. Dieser größte und meist besuchte Tempel in Goa wurde ursprünglich um 1713 in Keloshi erbaut und wurde während der portugiesischen Herrschaft hierhin umgesetzt. Bei diesem Tempel fällt vor allem der in Goa üblichen „Lampenturm” auf, den man auf Hindi „Deepmal” nennt. Dieser Turm steht vor dem Hauptor des Tempels und wird bei religösen Festen mit vielen kleinen Lampen beleuchtet.   

Die Fahrt geht von hier aus weiter durch eine abwechslungsreiche, zum Teil tropische Landschaft zu einer großen Gewürzplantage. Hier erhält der Besucher Informationen über die indischen Gewürze und Heilmittel, allem voran natürlich das indische Gold, Pfeffer.

Bei dem Pfeffergewürz handelt es sich um die Früchte des Pfefferstrauches, wobei die Kletterpflanze an Bäumen bis zu 10 Meter hoch wachsen kann. In Plantagen hält man die Pflanze in der Regel bei etwa 3 bis 4 Metern. Nach der Befruchtung der Pfefferpflanzenblüten entstehen in 8 bis 9 Monaten reife Früchte. Es gibt nur eine Pfefferfrucht, je nach Erntezeit unterscheidet man somit zwischen weißem, rotem oder schwarzem Pfeffer, wovon heute weltweit rund  200.000 Tonnen jährlich produziert werden.

Pfeffer war schon seit der Antike durch seine Schärfe und lange Haltbarkeit ein ideales Fernhandelsgut, welches früher zunächst aus dem alten Südwest-Indien auf dem Landweg mit Karavanen nach Europa gelangte und gilt als eines der ältesten antiken Gewürzgüter. Im Mittelalter wachten die Türken und Araber (später auch Venedig) über das Monopol im Gewürzhandel mit Indien, so dass Pfeffer zeitweilig mit Gold aufgewogen wurde. Händler, die ihren Reichtum unter anderem dem Pfeffer zu verdanken hatten, wurden als Pfeffersäcke bezeichnet. Pfeffer galt aber nicht nur als Heilmittel sondern auch als Luxusartikel. Die große Bedeutung erhielt er vor allem dadurch, dass mit seiner Hilfe Lebensmittel lange haltbar gemacht werden können.

Der kostbare Pfeffer und andere Gewürze waren ein Grund, warum Marco Polo einen eigenen europäischen Karawanenbetrieb nach Asien suchte. Auch Christoph Kolumbus und andere Seefahrer zu der Zeit suchten einen Seeweg nach Indien. 1498 gelang es Vasco da Gama erstmals, eine Ladung Pfeffer auf dem Seeweg von Indien nach Europa zu bringen. Seine Bedeutung büßte Pfeffer jedoch nach der Entdeckung Amerikas und der dort beheimateten Chilischote erheblich ein. Mit der noch heute üblichen Redensart „Geh dahin, wo der Pfeffer wächst!” wünscht man jemanden, den man nicht mehr sehen möchte, in ein sehr weit entferntes Gebiet, um ihm in absehbarer Zeit nicht mehr zu begegnen.

Auf der dschungelartig angelegten Gewürzplantage erhält man von den Bediensteten viele Information über Kräuter und Gewürz wie Ingwer, Muskatnuss ober auch Betelnüsse, eine in Indien inoffiziell erlaubte Droge, wobei der Verzehr zu einem rotem Mund und schwarzen Zähnen führt und Mundkrebs verursachen kann. Den Abschluss des Gewürzfarmbesuches bildet ein großes Mittagsbüffet mit traditionellen indischen Gerichten, wobei die meisten Zutaten und Gewürze natürlich von der Farm selbst stammen. Ferner bietet der Parkbetreiber für die Besucher die Möglichkeit zum Ritt auf einem indischen Elefanten an, wobei die Passagiere über eine Gangway auf das Sitzgestell auf dem Rücken der Dickhäuter gelangen. Geführt von einem Elefantenjockey geht es dann auf dem Rücken der „Dumbos” eine kleine Runde durch den Park. www.tropicalspiceplantation.com/index.php

Ein unbedingtes Muss in Goa ist auf jeden Fall ein Besuch des traumhafen Sandstandes. Die 100 Kilometer lange Küstenlinie Goas wird auch heute noch als eine der schönsten Strände weltweit bezeichnet. Weiße Sandstrände, meist so weit das Auge reicht, unterbrochen durch kleine Felsbuchten, die von in der Früh bis am Abend in goldenes Sonnenlicht getaucht sind und das Arabische Meer locken jedes Jahr zig Tausende von Touristen in die Region. Doch aktuell bekommt Goa auch die Ukraine-Kriese zu spüren, denn die russischen Touristen, die in den vergangen Jahren mit bis zu 250 Flugzeugen je Woche heranreisten, bleiben derzeit aus. So haben die restlich verbliebenen Urlauber die Strände fast für sich allein. Dazu gehört beispielsweise auch der von Palmen gesäumte Traumstrand von Colva, rund 30 Minuten südlich von Mormugao, der zu den Highlights für Badeurlauber zählt. 

Auf der Rückfahrt von den Stränden zum Hafen fährt man an unzähligen Reisfeldern vorbei, denn Reisanbau ist für die Goaner neben dem Fischfang und dem Tourismus die wichtigste Einnahmequelle. Dieser wird hier zweimal im Jahr angebaut und geerntet. Der Anbau ist aber sehr arbeitsintensiv. Zunächst wird der Boden mit Hilfe von Wasserbüffeln umgegraben und dann werden die Reispflanzen in Büscheln auf den Feldern verteilt und  meist von den Frauen mit gebeugtem Rücken im Wasser bzw. Schlamm stehend per Hand eingepflanzt. 

New Mangalore

Nächste Station der AIDAaura ist New Mangalore, eine der bedeutendsten Hafenstädte im südindischen Bundesstaat Karnataka mit rund 485.000 Einwohnern. Der Seehafen ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung, der zu den größten und wichtigsten in ganz Indiens gehört. Hier werden 75 Prozent der indischen Kaffeeausfuhren abgewickelt. Weitere wichtige Ausfuhrprodukte sind Cashewnüsse und Pfeffer. In direkter Nachbarschaft zum Liegeplatz der AIDAaura wird so dann auch den ganzen Tag über staubiges Erz, Kohle und Kalk umgeschlagen.

Mitten in dem Hafenareal sieht man die heiligen Kühe zwischen Containern und Erzhalden umherlaufen, die auch sonst überall frei in den Straßen des Landes herumlaufen. Der erste Eindruck dieser Destination ist bei der Ankunft am frühen Morgen nicht der attraktivste. Nach einem reichhaltigem Frühstück geht es auch hier mit Reisebussen oder mit dem Taxi in das Hinterland, denn die Region im Südwesten Indiens ist bekannt für die unzähligen und fantastisch verzierten Tempelanlagen. Doch aufgrund der Verkehrssituation mit zähfliesendem Verkehr oder auch Staus sollte man hier auf eigene Faust keine weiten Strecken zurücklegen, damit man am Abend wieder rechtzeitig zum Ablegen an Bord des Schiffes ist.

Zunächst geht es durch den wuseligen Verkehr durch die lebendige und recht unübersichtliche Stadt New Mangalore, die über recht wenig Sehenswürdigkeiten verfügt. Die Fahrt durch den hektischen Verkehr, der hauptsächlich aus nervendem Hupen besteht, geht dann zum Glück schnell raus aus der Stadt. Das Umland ist hier längst nicht mehr so üppig grün bewachsen wie in Goa, und auch die Temperaturen schnellen um die Mittagszeit schon fast auf die 35° C zu. Die Strecke in das Hinterland geht über kurvige Straßen mit riesigen Schlaglöchern vorbei an kleinen schlecht gepflegten und ärmlichen Ortschaften. Das Leben der Einwohner spielt sich hier fast nur draußen auf den Straßen ab, die leider links und rechts der Wege sehr zugemüllt sind. Erstes Ziel ist die Ortschaft Moodbidri, rund 30 Kilometer nördlich von New Mangalore, mit dem „Tempel der 1000 Säulen” aus einer Zeit der Jains, einem auf den Handel spezialisierten Volksstamm des 15. Jahrhunderts.

Dieser Tempel war bereits 1430 von den Gläubigen der Stadt Moodbidri errichtet worden und besitzt rund tausend große und kleine Säulen, von denen eine nicht der anderen gleicht. In den Säulen entdeckt man in Stein gemeißelte  Tiere wie Affen und Giraffen, aber auch chinesische Drachen, ein Hinweis auf die Länder, mit denen seinerzeit Handel betrieben wurde. Vorbei an einer 17 Meter hohen Säule und zwei steinernen Elefanten gelangt man in den Tempel, wobei im für Nicht-Hindus gesperrten Sanktum Bronze-Statuen mehrerer Jain-Heiliger aufgestellt sind.

Von hier aus geht es weiter rund 30 Kilometer nördlich nach Karkala, zur Besichtigung des Bahubali-Tempel. In Karkala befindet sich das religiöse Zentrum der so genannten Gomatas. Hier führen 200 Stufen zu einem atemberaubenden Anblick: einem schlichten Koloss, versunken in tiefster Meditation und zufrieden in sich hineinlächelnd. Vor dem Bahubali-Tempel erhebt sich dieser 80 Tonnen schwere

und knapp 13 Meter hohe Steinkoloss von Gomateshwara, der dort schon seit mehr als 1000 Jahre steht und als eine der größten Monolith-Statuen der Welt gilt. Er wurde im Auftrag von Ganga-König Rachamalla von dem größten Bildhauer seiner Zeit, Aristanemi, aus einem einzigen Felsblock geschlagen. 

Doch der freie Anblick auf den Steinkoloss ist an diesem Besuchstag leider durch ein Gerüst versperrt – nein keine Bauarbeiten – sondern es wird die nur alle 12 Jahre stattfindende Mahamastakabhisheka-Zeremonie veranstaltet. Während dieser Zeit kommen mehr als 10.000 gläubige Jainas, aber auch viele Schaulustige aus allen Teilen Indiens hier nach Karkala. Dabei wird die Gomateshwarastatue aus insgesamt 1008 (heilige Zahl der Janis) Tonkrügen mit Milch, Ghi, Kokosmilch, Honig, Joghurt, Blüten, farbiges Wasser und Goldmünzen übergossen. Dafür wird extra ein großes Gerüst errichtet und auf dem mit einem bunten Teppich ausgelegten Vorplatz des Tempels werden Gesänge, Predigen und Diskussionen abgehalten. Von der obersten Plattform des Gerüstes hat man aber in Augenhöhe der Statue und somit einen wunderbaren Blick über das angrenzende Tafelland von Dekkan, eine der ältesten Landformationen unseres Planeten.

Auf dem Rückweg zum Hafen wird erneut ein Halt an einer Gewürzfarm eingelegt, die Farm von Dr. Soan. Diese Gewürzfarm hat sich in den letzten Jahren zum Zentrum für die innovative und ökologische Landwirtschaft entwickelt. Das ursprünglich nicht bewaldete Gelände wurde bereits 1926 von Schweizer und deutschen Missionaren angelegt und mittlerweile ist die Farm im Besitz der Familie Soans. Nach einem frisch gepressten Ananassaft zur Begrüßung geht es in einer Führung über das weitläufige Areal mit vielen tropischen Früchten und Gewürzen, bei dem man auch die Ernte von Pfeffer beobachten kann, aber auch erfährt, wie Ananas, Mangos, Kakao, Vanille-Schoten oder Cashew-Früchte wachsen.

Zum Sonnenuntergang verlässt die AIDAaura den südlichsten Hafen dieser Reise und macht sich in zwei Tagen auf den rund 500 Seemeilen langen nördlichen Weg in die Metropole Mumbai.

 

Mumbai

Mit knapp 14 Millionen Einwohner die Finanzmetropole an der indischen Westküste, ist Mumbai noch vor Neu Delhi und Kalkutta die größte Stadt Indiens. Das eigentliche Stadtgebiet liegt auf einer Landzunge und erstreckt sich auf einer Fläche von rund 430 Quadratkilometern, wobei Reichtum, aber vor allem auch Armut das multikulturelle Zentrum am Arabischen Meer prägen, das heute auch das Zentrum der hindisprachigen Filmindustrie beheimatet, das bei uns unter dem Namen „Bollywood” bekannt ist.

Als die Portugiesen Mumbai entdeckten, bestand diese Stadt nur aus sieben Inseln. 1534 trat der Sultan von Gujarat die sieben Inseln an die Portugiesen ab, die aber nicht viel anzufangen wussten mit diesen Inseln. So machten sie die größte Insel, Mumbadevi, Catherine von Braganza zum Geschenk, als diese 1661 Charles II. von England ehelichte. Die Engländer merkten schnell, was ihnen zugefallen war und übernahmen 1665 alle sieben Inseln. Die britische Regierung überließ sie dann gegen Entgelt im Jahr 1668 der East India Company, wobei der jährliche Zins nur 10 € in Gold betrug. Nach der Übernahme der Stadt durch die Briten begann eine rasche Entwicklung zum Handelshafen und schon 1708 wurde die Stadt das Zentrum des gesamten Handels an der Westküste von Indien. Im Jahr 1947 wurde die ehemalige britische Kolonie Indien dann aus der britischen Bevormundung entlassen. Den Namen Mumbai verdankt die Stadt der regionalen Göttin Mumbadevi. Die Stadt auf den Inseln wird nach ihrer Gottheit seit eh von den Einwohnern so genannt, doch die Portugiesen gaben der der Stadt im 16. Jahrhundert den Namen Bombay, was „Gute Bucht” bedeutet. Im Jahr 1995 wurde von den indischen Behörden beschlossen, die Stadt offiziell in Mumbai umzubenennen.

Bevor die Gäste am Kreuzfahrtterminal in Mumbai auf Entdeckungstour gehen können, heißt es erst noch Geduld üben: Der amerikanische Präsident Obama hat seinen Besuch in Mumbai am gleichen Tag angekündigt, so dass zunächst eine erhöhte Alarmbereitschaft für die indischen Einreisebehörden auf dem Programm steht. Dann heißt es aber hinein in die schrille, pulsierende Megastadt mit einer langen britischen Tradition. Entweder auf eigene Faust oder mit einem Reiseführer, um die Dynamik der Stadt zu erleben, wobei hier im Vergleich zu den beiden vorherigen indischen Destinationen eine gewisse Sauberkeit in der Stadt auffällt, die seit einem halben Jahr nun über eine Müllabfuhr verfügt. Mumbai macht es einem Besucher nicht leicht, in der doch recht kurzen Zeit des Landganges alles Sehenswerte zu entdecken: Zentrale Anlaufstation in der Innenstadt ist auch heute noch das „Gateway of India” ein 1911 errichteter 26 Meter hoher Torbogen im indoislamischen Stil errichtet.

Das meistfotografierte Gebäude von Mumbai befindet sich am alten Anlegerplatz für die Passagierschiffe nach Europa und wurde zum Gedenken an den Besuch von König George und Königen Mary errichtet. Von hier starten auch die Personenfähren zur bekannten vorgelagerten Insel Elephanta. Den Namen erhielt die Insel durch die Portugiesen, die dort im 16. Jahrhundert einen riesigen Elephanten aus Stein vorfanden. Die historischen Anfänge hatte die Insel bereits im 2. Jahrhundert und wurde in den folgenden 1000 Jahren von der Vakataka, Kalachuri, Mauryas und der Chalukylas Dynastie beherscht. Die sechs im 7. Jahrhundert erbauten Höhlentempel dienten in erster Linie der Verehrung der Göttin Shivas. Sehenswert ist heute aber nur noch die Haupthöhle, der Mahesha Felstempel. Nachdem die Insel mit Ihren Höhlen seinerzeit von den Portugisen u.a. als Schießanlage genutzt wurde, übernahmen 1774 die Engländer die Insel. Erst 1890 fing man dann mit den ersten Restaurierungsarbeiten an. Seit 1987 gehören die Elephanta Höhlen nun schon zum UNESCO Weltkulturerbe.  

In direkter Nachbarschaft zum Gateway of India steht das einzigartige Luxushotel Taj Mahals Palace, in dem schon Könige, Diplomaten, Scheichs und Filmschauspieler nächtigten. Das Hotel wurde im Auftrag des indischen Industriellen J.R. Tata erbaut, im Jahr 1903 eröffnet und ist mit seiner großen Kuppel eines der prägendsten Bauten in der Skyline von Mumbai. Eines der größten Gebäude in viktorianischer Bauweise ist der Bombay High Court, der von 1871 bis 1878 erbaut wurde und 170 Meter lang und 60 Meter hoch ist. Seit 2004 steht auch der frühere Victoria Terminus unter dem Schutz der UNESCO. Der über 130 Jahre alte beeindruckende Bahnhof heißt heute Chhatrapati Shivaji Terminus und verfügt über dem Haupteingang über eine 100 Meter hohe, achteckige Kuppel. Weitere bauliche Highlights aus der viktorianischen Zeit sind auf dem Gelände der Universität von Mumbai, der 85 Meter hohe, zwischen 1869 und 1878 erbaute Rajabai Clock Tower, der während der britischen Kolonialzeit „God save the King” spielte. 

Unbedingt sehenswert in Mumbai ist die öffentliche Wäscherei Dhobi Ghat: Hier waschen, wringen und trocknen schon seit über 130 Jahren hunderte von so genannten Dhobis, männliche Wäscher, die Wäsche von den Einwohnern Mumbais, aber auch die Bettwäsche der angrenzenden Hotels, sieben Tage die Woche, 24  Stunden täglich. Dabei arbeiten die Wäscher, die die Wäsche meist mit dem Fahrrad bei den Kunden abholen und auch wieder zurückliefern, in kleinen, 1000 nebeneinanderliegenden Parzellen, an denen das zum Waschen benötigte Wasser vorbei fließt.

Ein unbedingtes Muss für den Mumbai-Besucher ist sicherlich auch das Mahatma-Ghandi-Museum in Mani Bhavan. Hier wohnte Ghandi zwischen 1917 und 1934 zur Miete. Dabei werden in einer reich bebilderten Ausstellung nicht nur Fotos über den indischen Freiheitskampf gezeigt, sondern auch die Sandalen und das erste  Spinnrad von Ghandi. Im zweiten Stockwerk ist noch die ursprüngliche Einrichtung seines Arbeitszimmers erhalten, wo er seinerzeit auch Unterricht im Spinnen erhielt.

Einen guten Ausblick auf die Bucht von Mumbai und den Marine Drive, der beliebten Promenadenstraße entlang der Küste von Back Bay, bieten die Berge am Malarbar Hill mit den Hanging Gardens und dem angrenzendem Kamala Nehru Park, einer Art Freizeitpark. Der so genannte Hanging Garden, heute Mehta Gardens, ist ein unterirdisches Wasserreservoir in Mumbai. Wer sich hier aber üppige wuchernde Gärten vorstellt, wird sehr enttäuscht, denn dieser Park ist eine ganz normale, recht schlecht gepflegte Parkanlage, aber eben mit einem wunderbaren Ausblick auf die Stadt und das Meer. Von dort hat man auch einen Blick auf die „Türme des Schweigens”, jenem Ort, wo die Parsen ihre Toten den Vögeln zum Fraß vorwerfen, wovon die in der Luft kreisenden Geier zeugen. Jedoch ist der Blick für Neugierige auf die Türme durch Bäume verdeckt. Den Parsen sind das Feuer, die Erde und das Wasser heilig, so dass sie ihre Toten unter Verwendung dieser Elemente nicht bestatten können, d.h. also weder begraben noch verbrennen. Daher werden die Körper der Toten innerhalb der Türme unter freiem Himmel den Geiern überlassen.

Natürlich ist auch ein Gang über die Basare entlang der Mohammed Ali Road und des Crawford Markets ein Pflichtpunkt für Shoppingtouren. Dort können unter anderem, eingerahmt von fremden Gerüchen nach Gewürzen, Kräutern aber auch Räucherstäbchen handgefertigte Stoffe, Obst und Gemüse gekauft und natürlich typisch indisches Flair erlebt werden, ein wahres Feuerwerk für die Sinne der europäischen Besucher. Nach einer Nacht in Mumbai legt die AIDAaura am darauffolgenden Morgen wieder am Kreuzfahrtterminal ab.

Die Passagiere nutzen die folgenden zwei vollen Seetage, die die AIDAaura mit rund 20 Knoten wieder Kurs auf Dubai nimmt, zum Entspannen auf dem Sonnendeck, um aber auch die einzigartigen Erlebnisse aus einer für europäische Verhältnisse fremden Welt aufzuarbeiten. Die Crew der AIDAaura sorgt weiterhin für ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm an Bord bei durchweg sonnigen Temperaturen von 25° C. Die abendliche Einfahrt in den Hafen von Dubai nach zwei Seetagen ist unbeschreiblich, von weitem erkannte man schon das Lichtermeer der Wolkenkratzer-Skyline. Für die meisten Gäste endet schon am frühen Morgen die Nacht mit einem zeitigem Rückflug nach Deutschland. Wer noch nicht genug von der Faszination Dubai hat, der hat noch ein paar Tage Anschlussurlaub in einem Strandhotel gebucht.

Kontrastreicher kann eine Kreuzfahrt kaum sein, als die Aida-Reise zwischen den sehr gepflegten und reichen arabischen Häfen und den ärmlichen und leider auch sehr verunreinigten Destinationen in Indien. Doch alle Gäste waren sich am Ende der Reise einig, dass es wohl die beste Möglichkeit ist, mit einem Kreuzfahrtschiff Indien zu bereisen, um zumindest einen kleinen Teil vom „Incredible India” zu erleben, wobei gerade auch die administrativen Vorarbeiten von AIDA Cruises einen großen Anteil an den reibungslosen Landausflügen in Indien hatten. www.aida.de/orient-indien  

Nach zwei Seetagen mit durchweg gutem Wetter, begleitet von Delphinen und fliegenden Fischen im spiegelglatten Meer erreicht die AIDAaura Mormugao, den größten Hafen im Bundesstaat Goa. Nach zwei Seetagen mit durchweg gutem Wetter, begleitet von Delphinen und fliegenden Fischen im spiegelglatten Meer erreicht die AIDAaura Mormugao, den größten Hafen im Bundesstaat Goa.

Die AIDA-Gäste haben heute meist Ausflüge zu den Stränden Alt-Goas.Die AIDA-Gäste haben heute meist Ausflüge zu den Stränden Alt-Goas.

 

Der Tempel Shree Shandtadurga mit dem typischen Lampenturm.Der Tempel Shree Shandtadurga mit dem typischen Lampenturm.

Eine katholische Kapelle im Urwald von Goa.

Eine katholische Kapelle im Urwald von Goa.

Elefantenreiten auf einer Gewürzfarm. Elefantenreiten auf einer Gewürzfarm. 

Auf einer Gewürzfarm.  Auf einer Gewürzfarm.     

Das sind Pfefferfrüchte.Das sind Pfefferfrüchte.

Auch Ananaspflanzen wachswn hier.

Auch Ananaspflanzen wachsen hier.

Die Mitarbeiter auf der Farm sind sehr freundlich. 

Die Mitarbeiter auf der Farm sind sehr freundlich. 

Steganlage zur Gewuerzfarm, die inmitten einer dschungelartigen Landschaft liegt. Steganlage zur Gewürzfarm, die inmitten einer dschungelartigen Landschaft liegt.

Majroda Beach südlich von Mormugao.Majroda Beach südlich von Mormugao.

New Mangalore – Aufstieg zur Gomateshwara-Statue.New Mangalore – Aufstieg zur Gomateshwara-Statue.

Vor dem Bahubali-Tempel erhebt sich dieser 80 Tonnen schwere und knapp 13 Meter hohe Steinkoloss von Gomateshwara.

Vor dem Bahubali-Tempel erhebt sich dieser 80 Tonnen schwere und knapp 13 Meter hohe Steinkoloss von Gomateshwara.

Traditionelle Musiker unterhalb der Gomateshwara-Statue.Traditionelle Musiker unterhalb der Gomateshwara-Statue.

Der Tempel der 1000 Säulen in New Mangalore.Der Tempel der 1000 Säulen in New Mangalore.

 

Pfefferernte auch in New Mangalore.Pfefferernte auch in New Mangalore.

Mumbais berühmtestes Wahrzeichen, das Gateway of India.Mumbais berühmtestes Wahrzeichen, das Gateway of India.

Auf dem Gewürzmarkt von Mumbai.Auf dem Gewürzmarkt von Mumbai.

 

Gemüsemarkt auf der Straße.Gemüsemarkt auf der Straße.

Im Ghandi-Museum von Mumbai.Im Ghandi-Museum von Mumbai.

 

Das Taj Mahal Palace Hotel in Mumbai.Das Taj Mahal Palace Hotel in Mumbai.

Das ist eine Transportmöglichkeit durch die City.Das ist eine Transportmöglichkeit durch die City.

 

Das wichtigste Verkehrmittel aber ist die Eisenbahn. Das wichtigste Verkehrmittel aber ist die Eisenbahn.

Das Rathaus (Municipal Corporation Building).Das Rathaus (Municipal Corporation Building).

 

Die Wäscherei Dhobi Ghat in Mumbai.Die Wäscherei Dhobi Ghat in Mumbai.

Der Stadtstrand von Mumbai.Der Stadtstrand von Mumbai.

AIDAaura zurück auf Kurs Dubai.AIDAaura zurück auf Kurs Dubai.

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