Seereisenmagazin.de

 

Ausgabe 4-2014 

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Stonehenge ist weltberühmt. Um dieses steinzeitliche Denkmal vor andenkenhungrigen Besuchern zu schützen, darf man es nur noch von weitem auf festen Wegen besichtigen.Stonehenge ist weltberühmt. Um dieses steinzeitliche Denkmal vor andenkenhungrigen Besuchern zu schützen, darf man es nur noch von weitem auf festen Wegen besichtigen.

 

Dieter Bromund

Liebeserklärung an eine Küste – Wo England am reizvollsten ist

So viel Geschichte in so viel Landschaft gibt es im ganzen Vereinigten Königreich nur hier. Gemeint ist jener Teil Englands, den man von den Häfen des Kanals aus innerhalb eines Tages mit dem Bus oder dem Taxi besuchen kann. Es sind die Grafschaften Kent bis Cornwall an der Küste und ihre nördlichen Nachbarn bis zur Höhe der M4 Autobahn von London nach Bristol.

Wir waren oft hier, anfangs trampend, später mit dem eigenen Auto, dann segelnd und schließlich auf Kreuzfahrten. Wer’s gleich mit Schiffen versuchen will, sollte kleinere wählen, denn manche Häfen sind den Großen der Meere verwehrt. Und auf Reede zu liegen, ist an dieser Küste nicht immer möglich.

Wir lieben diesen Landesteil, in dessen pittoresken Dörfern und liebenswerten Städten bis zum gigantischen London sich die Geschichte Englands spiegelt wie sonst nirgendwo.

 

1066 kam der letzte Eroberer

Hier im Süden setzten zum letzten Mal Feinde ihren Fuß auf englischen Boden – und blieben für immer: William the Conquerer schlug am 14. Oktober 1066 bei Hastings (in der heutigen Grafschaft Sussex) ein englisches Heer unter König Harold Godwineson. Seitdem hat das Englische nicht nur germanische, sondern auch französische Klänge. Doch dreihundert Jahre lang, bis zu Heinrich IV., sprach kein König von England Englisch. Rund 7.500 Worte französischen Ursprungs leben in der englischen Sprache weiter. Die „cow” wurde auf dem Weg von der Weide zur Tafel zum „beef” und in den Gasthäusern trinkt man noch heute „ale” und „beer”. Ein „hearty welcome” ist einem hier genau so lieb wie eine „cordial reception”. Nach 1066 kam kein Eroberer mehr ins Land. Napoleons Plan, England zu besetzen, klappte nicht. Die Royal Navy blockierte Frankreichs Häfen. Hitlers Operation „Seelöwe” wurde nie ausgeführt. Er ließ lediglich die Kanalinseln besetzen, englisches Territorium mit Sonderstatus dicht unter der französischen Küste.

Die englische Südküste ist voller Häfen. Jeder kennt die großen von Dover bis Plymouth. Die unzähligen kleinen sind vor allem Seglern bekannt, natürlich Fischern und bis in die Gegenwart hinein auch Schmugglern. Aus den großen Häfen wusste England sein Land zu schützen und seine Interessen in Übersee zu entwickeln und zu wahren – mit Hilfe der Königlichen Marine.

 

Dover: Krieg zum Anfassen

Dovers weiße Klippen, Kreidefelsen als steile Küste, sind immer wieder besungen und beschrieben worden. Auf den ersten Reisen haben wir die Stadt nach Ankunft der Fähre schnell verlassen auf dem Weg zu ferneren Zielen. Auf der jüngsten Reise warnte uns der Lektor an Bord vor dem Dover Castle, es gäbe dort so viel zu entdecken, dass ein Tag nicht ausreicht. Auswahl sei nötig. Wir entschieden uns für das Tunnelsystem, mit dessen Ausbau in den weichen Kreidefelsen schon im 13. Jahrhundert begonnen wurde. Von hier aus leitete Admiral Bertram Ramsay die neuntägige Evakuierung Dünkirchens im Zweiten Weltkrieg.

Bis 1985 waren die militärischen Tunnel geheim, heute kann man sie besichtigen und erleben, wie sich Kampf und Krieg anfühlen. Zum ersten Mal sahen wir zahllose Souvenirs, die an die Schlacht um England erinnern, von Lebensmittelmarken bis Feldflaschen. „Keep calm and carry on” steht Weiß auf Rot auf einer Postkarte, die Premierminister Chamberlain vor dem Zweiten Weltkrieg nach Gesprächen in Berchtesgaden mit Hitler 1938 drucken ließ. Die Karten wurden damals nicht mehr verteilt, die Ereignisse überschlugen sich bekanntlich. Doch Ruhe zu bewahren und weiter zu machen, scheint heute wieder eine weit verbreitete Stimmungslage in England zu sein. Die Karten sind als Nachdruck überall zu haben.

 

Portsmouth und die Königliche Marine

Erstaunlich, wie wenige Uniformen man an Land sieht, denn Portsmouth ist die Stadt der Royal Navy. Kreuzfahrtschiffe laufen am Spitbank Fort und Werften vorbei, in denen Kriegsschiffe überholt werden, vom Versorger bis zum Flugzeugträger, grau alle, die Aufbauten bieten Radarstrahlen wenig Flächen. Auf diesen Schiffen sind Geschütze selten geworden, Lenkwaffen haben die Schiffsartillerie ersetzt, die von außen nicht erkennbar sind. Der deutsche Besucher erfährt bei diesem Besuch, wie anders militärische und Marine-Tradition sich in England darstellen.

Kanonen findet der Besucher an Bord der HMS VICTORY, dem wohl berühmtesten Kriegsschiff der Welt, das so gut gepflegt wird, dass es morgen schon wieder auslaufen könnte. Die Stelle, an der Lord Nelson von einer Musketenkugel tödlich verwundete wurde, ist durch eine Messingplakette gekennzeichnet, die in der Sonne glänzt. Welche Hölle an Bord bei einer Seeschlacht geherrscht haben muss, spürt man beim Rundgang durch die niedrigen Decks. Gewaltige Kanonen dicht an dicht, jede von vierzehn Matrosen zu bedienen, die gut trainiert neun Schuss in der Minute abfeuerten. Zu Nelsons Zeiten war der englische Seemann offenbar sehr viel kleiner als wir Heutigen. Und schlief in einer Hängematte, die ihm in der Breite ganze 35 Zentimeter Platz bot.

Noch immer ist HMS VICTORY das offizielle Flaggschiff des Oberbefehlshabers der Home Fleet der Royal Navy, der natürlich an Land residiert. Lange vor HMS VICTORY gab es die MARY ROSE, die für Heinrich VIII. unter Englands Flagge segelte und kämpfte. Sie kenterte am 14. Juli 1545 im Hafen von Portsmouth mit fast der gesamten Besatzung an Bord. Das Wrack wurde 1968 wieder entdeckt – und jetzt liegt es in einer geschlossenen Halle. Das Leben an Bord ist mit ungeheurem Aufwand rekonstruiert worden. Ärztliche Kriminalisten haben aus Schädelresten Köpfe und aus Knochen Skelette und Körper rekonstruiert und so schaut man plötzlich einem Schiffskoch in die Augen oder einem Zahlmeistergehilfen.

Museen und Schiffe machen Portsmouth zu einem Zentrum englischer Geschichte. Die berühmte Yachtwerft Camper & Nicholson gibt es hier seit 2005 nicht mehr. Wer heute den Historic Dockyard besucht, ist nur an der Königlichen Marine interessiert. Die weiß sich zu präsentieren in Schaukästen, Nachbauten, Filmausschnitten, mit Uniformen, Flaggen, Waffen, Seekarten und Stechzirkeln, Sextanten und Kompassen. Ältere Herren, offensichtlich ausgediente Navyleute, können jede Frage beantworten, auch die nach der täglichen Rumration, die jedem englischen Matrosen zustand. Zu Nelsons Zeiten bekam der Mann zweimal am Tag eine halbe Pinte Rum, jeweils mehr als ein Viertelliter. Am Schwarzen Freitag, dem 31. Juli 1970, endete die Tradition. Selbst die damals noch übliche verhältnismäßig kleine Menge täglichen Rums war für Männer, die an Bord hochkomplizierte, technische Apparate und Waffensysteme bedienen mussten, zu viel.

Schulklassen bilden die größte Gruppe der Besucher des Royal Navy Museums. Auf die jungen Männer zielt die unverhohlene Werbung der Marine auf diesem Gelände.

Wer dem hier Ausgestellten gerecht werden will, braucht mehr als einen Tag. Denn es gibt neben dem National Museum of the Royal Navy noch HMS WARRIOR zu besichtigen, das erste stahlbewehrte Kriegsschiff, das 1860 von Stapel lief. Auch ein spezielles Museum der U-Boote lädt ein.

 

Plymouth – auf ins Pilcher-Land

In Plymouth beginnt das Land der Rosamunde Pilcher. Zwischen Plymouth und Land’s End spielt jeder Pilcher-Film – bei strahlendem Sonnenschein in sanft rollender, immergrüner Hügellandschaft und an steilen Küsten. Die Handelnden leben in Schlössern, mindestens aber in Herrensitzen, tragen Tweed und Seide und haben als Lord und Lady ihre Geheimnisse.

Pilcher-Land und Herrensitze sind von Plymouth aus zu besichtigen, auch wenn es regnet und stark weht. Das Gras bleibt grün, die See rauscht gegen die Felsen, Fahnen flattern im Wind. Besuchergruppen sind offenbar eine gute Einnahmequelle, denn große Parkplätze nehmen auch Busse auf. Das Fotografieren im Herrenhaus ist auch ohne Blitz meistens verboten, zur Erinnerung kann man Postkarten oder Bücher kaufen. Lohnt ein solcher Besuch?

Ja, und am besten dann, wenn das Haus noch bewohnt und bewirtschaftet wird. Der Besucher darf sich zwar nur zwischen Seilen bewegen und nichts anfassen, doch das Auge wird hier niemals satt. Im Kamin brennt schon am Vormittag ein Holzfeuer, die Zeitung liegt auf dem Sofa, die ledereingebundenen Bücher in den wandhohen Regalen hat bestimmt mal jemand gelesen. Die in Öl gemalten Vorfahren beobachten ernst aus schweren Goldrahmen, wie sich die Besucher durch „The Library” schieben, einen Blick in den Ballsaal werfen, die Küche begutachten und

dann zur Hauskapelle über den grünen Rasen eilen. Mäßig erregt bellt ein Hund edler und seltener Rasse hinter ihnen her. Tee wird andernorts gereicht, oft in umgebauten Pferdeställen oder Remisen der Schlösser. Der Tee hängt – seit aus dem British Empire das Commonwealth geworden ist – in  Beuteln in den Kannen und skeptische Besucher fragen sich, ob der Teebeutel der Grund oder die Folge des politischen Wandels war. Wie auch immer, die Scones beim Clotted Tea reißen jeden Besucher hin. Auf ein weiches süßes Brötchen kommt zuerst Butter, dann schwere Sahne und als Krönung Erdbeermarmelade. So in Devon, im benachbarten Cornwall folgt die Sahne der Erdbeermarmelade.

 

Scillies – Inseln mit nur zwei Jahreszeiten

Die Scillies sind Inseln, die sich entschieden haben, fern vom Festland Glück zu bieten. Sie sind von Penzance aus mit kleinen Flugzeugen und schnellen Fähren zu erreichen. Doch selbst kleinere Kreuzfahrtschiffe liegen hier auf Reede und tendern mit eigenen Booten an die Treppe, die im Hafen immer genügend Wasser hat. Das übrige Hafenbecken der Inselhauptstadt Hugh Town auf der Insel St. Mary’s  fällt mit ablaufendem Wasser trocken, Fischerboote und Segelyachten liegen auf der Seite, die Möwen mäkeln.

Ein großer Ausflug geht zum Abteigarten auf der Insel Trescoe, für den die Inseln berühmt sind. Weil der Golfstrom sie noch mit ganzer Kraft trifft, ist es auf den Scillies fast subtropisch warm. Das milde Klima hat so mancher Seefahrer und Florafreund genutzt, um seltene Pflanzen hier anzusiedeln. Es gibt auf den Scillies nur zwei Jahreszeiten, sagen die Einwohner, Frühling und Sommer. Die Gärten von Trescoe ziehen immer wieder auch Menschen an, die nicht unbedingt Gartenfreunde sind. Die Schönheit der Anlagen überwältigt auch den Laien.

Wer das Leben in der Stadt vor der Saison erkunden will, ist schnell am Ende. An das Bier in zwei Pubs mag man sich früh am Tag noch nicht trauen, auch wenn es nach guter alter Sitte durch Pumpen ins Glas gefüllt wird, nicht durch Druckluft. 49°, der kleine Laden, der anbietet „was es sonst nirgendwo gibt”, entpuppt sich als Outlet für originelle T-Shirts und Sweat-Shirts. Im „Seasalt” gibt es Taschen aus Jute und Baumwolle mit unverwechselbarem Design, im Supermarkt trifft sich die ganze Stadt. Wer sich treiben lässt, landet manchmal vor kleinen Läden, die Originelles aus seemännischen Nachlässen anbieten.

Von der Terrasse des „Atlantic Inn” kann man bei einer Pinte handgezapftem Bier und köstlichem Fish and Chips zuschauen, wie der Hafen mit steigendem Wasser wieder lebendig wird. Die Möwen zirkeln davon. Das friedliche Bild, das man auf Ausflügen von den fünf bewohnten und den 135 unbewohnten Inseln der Scillies gewinnt, täuscht. Die Inseln sind bei unsichtigem oder schwerem Wetter gefährliches Gebiet, die Seekarte verzeichnet zahlreiche Wracks, die Strömungen sind tückisch.

 

Guernsey – Englands tiefster Süden

Für machen zählen die Scillies vor Land’s End in Cornwall nicht mehr zur englischen Südküste. Was für sie gilt, gilt noch mehr für die Inseln weiter südlich, auf der anderen Seite des Kanals. Jersey und Guernsey sind die bekanntesten und waren im letzten Weltkrieg das einzige englische Land, das deutsche Truppen besetzt hatten. Aus dem, was sie unzerstört nach der Kapitulation am 9. Mai 1945 zurückließen, lebt heute die örtliche Touristik. Auf Inselrundfahrten wird immer wieder mal an alten Stellungen angehalten, Beobachtungsposten,  Küstenbatterien, Flakstellungen und MG-Nestern, aus denen Landungen verhindert werden sollten. Sogar den Namen des Oberbefehlshabers erinnert man hier, Generaloberst Dollmann. Guernsey ist bekannt für seine Rinder, seine Pullover und seine Blumen, die von hier aus nach England verschickt werden – auch an private Kleinabnehmer. Die Stadt Saint Peter Port bietet alles, was auch in Großstädten in England zu haben ist, nur deutlich billiger.

Guernseys Küche wird gerühmt, weil der französische Einfluss deutlich durchschmeckt, „Seafood” kommt direkt vom Fischer ins Lokal. Wer dann bei Gunter im „Le Nautique” am Hafen einen Tisch findet, wird sein Essen lange rühmen, fette Austern, frische Krabben und herzhafte Jacobsmuscheln, einen halben Hummer und zum Abschluss Käse.

Die Inseln, erklärt der Guide, seien kein Teil Englands, sondern Besitz der englischen Könige in ihrer Eigenschaft als Herzöge der Normandie. Königin Elizabeth hat einen Gouverneur eingesetzt. Die Inseln haben ihr eigenes Geld, das nirgendwo anders akzeptiert wird. Doch auch das englische Pfund gilt hier.   

 

Wo der König baden ging

Die Bucht von Portland, dicht vor Weymouth in der Grafschaft Dorset, ist so groß, dass in ihr in den Tagen des Britischen Empires die gesamte englische Flotte ankern konnte. Heute ist die Bucht leer. Vom leeren Kai aus fahren Shuttle Busse nach Weymouth.

Weymouth hat mit einem Hafen mitten in der Stadt viel Platz für Segler und Motoryachten. Nach ein paar Schritten ist man in der Fußgängerzone der Innenstadt und kann hier nun endlich einmal das tägliche Leben der Engländer kennenlernen, das sich dem zu Schiff Reisenden zumeist verbirgt, wenn er auf Ausflüge nicht verzichten will.

Nichts überrascht an dieser Stadt, die bekannt wurde durch Georg III., der hier – im Jahre 1789! – öffentlich im Meer badete. Dankbare Bürger setzten ihm zwanzig Jahre später ein buntes Denkmal und bewahrten seinen Badekarren auf. Patrioten folgten bald seinem Beispiel. Weymouth wurde ein Seebad, in dem sich Offiziere gern zur Ruhe setzten. Heute überwiegen in der Stadt Souvenirläden und Charity Shops, in denen Gebrauchtes zur Förderung guter Zwecke verkauft wird.

 

Küste und Hinterland

Die englische Südküste hat viele Gesichter. Die weißen Kreidefelsen von Dover sind sicher ihr bekanntester Teil. Doch auch flache Partien weiter westlich haben ihren Reiz. Weite Wattlandschaften wie etwa am Wash, der gewaltigen Einbuchtung an der Nordsee zwischen King’s Lynn und Skegness, gibt es hier nicht. Der Tidenhub ist beachtlich und die Navigation muss mit Strömungen und wandernden Sänden rechnen. Immer wieder gibt es Einschnitte, Mündungen. Die Insel Wight ist die größte Englands und schützt zwei große Seehäfen, Portsmouth und Southampton. Im Mittelteil stellt Küste sich eher sanft dar, erst ganz im Westen erreicht sie die Dramatik von Dover, wenn auch auf andere Weise. Felsen am Meer wehren ab und schützen.

Zahlreiche kleine, manchmal auch winzige Häfen haben einst in Devon und Cornwall Generationen von Fischern ernährt, locken heute vor allem Besucher. Wer in diesen versteckten Küstenorten Ereignisse sucht, wird selten fündig. Wer Schönheit versteht, verstummt. So vielfältig begegnen sich Meer und Mensch selten. Ein Hafen wie Fowey, seines Kaolins wegen für die Porzellanmanufaktur sehr bedeutend, ist von See her kaum auszumachen.

Kein Wunder also, dass an dieser Küste zahlreiche und immer wieder neue Romane spielen, schon lange vor Rosamunde Pilcher. „Rebecca”, „Die Bucht des Franzosen”, „Gasthaus Jamaica” hat Daphne du Maurier in Teilen in Fowey geschrieben. Hammond Innes siedelte Stories hier an und Alexander Kent ließ seinen Seehelden Bolitho im äußersten Westen Cornwalls Erholung und Kraft finden.

Was dicht hinter der Küste liegt, muss kaum noch beschrieben werden. Canterbury liegt nur eine halbe Stunde hinter Dover, London ist von Brighton, Portsmouth oder Southampton schnell zu erreichen. Winchester, Salisbury und Stonehenge und selbst Bath sind nah.  

 

Reiseführer: Hier geht es nicht ohne

Der Süden dieses Landes ist natürlich ohne Reiseführer befahrbar, doch erst mit einem Buch hat man eine Chance, das eigene Beste in der Fülle des Landes zu finden. Wir sind mit „England Der Süden” von Hans-Günter Semsek und Stefan Blank, erschienen im Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld, sehr gut gefahren. Wir hätten gern mehr und vor allem größere Fotos in dem soliden Buch gehabt, aber die haben wir nun selber gemacht. Nicht genug, wie wir immer wieder feststellen, wenn wir von dieser Reise erzählen. Ein Urlaub in Englands Süden ist immer zu kurz und darf nie der letzte sein.

Dover Castle, von Land und von See her gut geschützt, gehört zum historischen Erbe an der englischen Südküste. Die letzten Meter muss der Besucher zu Fuß zurücklegen.Dover Castle, von Land und von See her gut geschützt, gehört zum historischen Erbe an der englischen Südküste. Die letzten Meter muss der Besucher zu Fuß zurücklegen.

Als Spanien und England freundschaftlich verbunden waren, schenkte Philipp II. von Spanien Elisabeth I. von England eine Kanone mit einem sechs Meter langen Lauf. Der ist heute in der Besucherkantine von Dover Castle zu bewundern. Eine Kugel aus diesem Rohr flog 2.000 Meter weit. Als Spanien und England freundschaftlich verbunden waren, schenkte Philipp II. von Spanien Elisabeth I. von England eine Kanone mit einem sechs Meter langen Lauf. Der ist heute in der Besucherkantine von Dover Castle zu bewundern. Eine Kugel aus diesem Rohr flog 2.000 Meter weit.

 

Das Städtchen Rye gehört zu den verborgenen Schönheiten im Süden Englands. Wer mit der Fähre in Dover ankommt, will meistens schnell weiter und verpasst sehr viel.  Das Städtchen Rye gehört zu den verborgenen Schönheiten im Süden Englands. Wer mit der Fähre in Dover ankommt, will meistens schnell weiter und verpasst sehr viel. 

Auch die Steilküste in Englands Süden versandete im Laufe vieler Jahrhunderte. Rye liegt heute im Binnenland. Die steile Straße führte einst zum Meer.

Auch die Steilküste in Englands Süden versandete im Laufe vieler Jahrhunderte. Rye liegt heute im Binnen-

land. Die steile Straße führte einst zum Meer.

Schwarze Balken, weißes Mauerwerk: in Kent und Sussex ist englisches Fachwerk noch in vielen Orten zu sehen. Altes steht häufig unter Denkmalschutz.

Schwarze Balken, weißes Mauerwerk: in Kent und Sussex ist englisches Fachwerk noch in vielen Orten zu sehen. Altes steht häufig unter Denkmalschutz.

 

Portsmouth ist die Stadt der Royal Navy. Im großen Hafenbecken liegen dicht hintereinander Schiffe der englischen Marine zur Wartung in der Werft – von Versorgern bis zu Fregatten, Zerstörern und Flugzeugträgern. Portsmouth ist die Stadt der Royal Navy. Im großen Hafenbecken liegen dicht hintereinander Schiffe der englischen Marine zur Wartung in der Werft – von Versorgern bis zu Fregatten, Zerstörern und Flugzeugträgern.

 

Kanonen auf der HMS VICTORY. 14 Matrosen bedienten eine Kanone und konnten aus ihr bis zu neun Kugeln in einer Minute abfeuern. Kanonen auf der HMS VICTORY. 14 Matrosen bedienten eine Kanone und konnten aus ihr bis zu neun Kugeln in einer Minute abfeuern.

HMS VICTORY lief 1765 von Stapel. Es ist immer noch das Flaggschiff des Oberbefehlshabers der Home Fleet der Königlichen Marine. Für die nächsten Jahre wird man sich an diesen Anblick gewöhnen: Die Masten und Rahen werden überholt oder ersetzt und dann neu geriggt. HMS VICTORY lief 1765 von Stapel. Es ist immer noch das Flaggschiff des Oberbefehlshabers der Home Fleet der Königlichen Marine. Für die nächsten Jahre wird man sich an diesen Anblick gewöhnen: Die Masten und Rahen werden überholt oder ersetzt und dann neu geriggt.

Eine stets glänzend polierte Messingplakette erinnert an Deck an die Stelle, in der ein feindlicher Schütze mit seiner Muskete in der Schlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805 Admiral Lord Nelson tödlich traf.

Eine stets glänzend polierte Messingplakette erinnert an Deck an die Stelle, in der ein feindlicher Schütze mit seiner Muskete in der Schlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805 Admiral Lord Nelson tödlich traf.

Der größte Mann der Royal Navy war klein und zierlich. Für England verlor Admiral Horatio Lord Nelson 1794 das rechte Auge und 1798 den rechten Arm, blieb aber weiter im Dienst.Der größte Mann der Royal Navy war klein und zierlich. Für England verlor Admiral Horatio Lord Nelson 1794 das rechte Auge und 1798 den rechten Arm, blieb aber weiter im Dienst.

Heinrich VIII. von England (mit dem Autor als Besucher). Der englische König gründete nicht nur die anglikanische Kirche, als der Papst ihm eine Ehescheidung verweigerte. Er war auch bedeutender Förderer der englischen Flotte und hat in Portsmouth seinen Platz im Museum der MARY ROSE.

Heinrich VIII. von England (mit dem Autor als Besucher). Der englische König gründete nicht nur die anglikani-

sche Kirche, als der Papst ihm eine Ehescheidung verweigerte. Er war auch bedeutender Förderer der englischen Flotte und hat in Portsmouth seinen Platz

im Museum der MARY ROSE.

Ihrer Majestät Schiff WARRIOR war das erste eisenbewehrte Kriegsschiff der Welt, das noch unter Segel kämpfen konnte. Es liegt heute im Hafen des Museums der Royal Navy in Portsmouth. Ihrer Majestät Schiff WARRIOR war das erste eisenbewehrte Kriegsschiff der Welt, das noch unter Segel kämpfen konnte. Es liegt heute im Hafen des Museums der Royal Navy in Portsmouth.

Objekt der Bewunderung: Port Eliot, bewohnt und bewirtschaftet, liegt mitten im Land von Rosamunde Pilcher, gleich westlich von Plymouth und gehört zu den beliebtesten Besucherzielen. Objekt der Bewunderung: Port Eliot, bewohnt und bewirtschaftet, liegt mitten im Land von Rosamunde Pilcher, gleich westlich von Plymouth und gehört zu den beliebtesten Besucherzielen.

 

House Edgcumbe steht seit 1547 hoch über der Einfahrt in den Hafen von Plymouth. Es wird nicht mehr bewohnt, nur noch als Museum benutzt. Seine Gärten sind berühmt. House Edgcumbe steht seit 1547 hoch über der Einfahrt in den Hafen von Plymouth. Es wird nicht mehr bewohnt, nur noch als Museum benutzt. Seine Gärten sind berühmt.

Oben in vollem Ornat in Öl gemalt: die Besitzer des Schlosses Edgcumbe, unten auf der Treppe Besucher als Dienerinnen verkleidet. Oben in vollem Ornat in Öl gemalt: die Besitzer des Schlosses Edgcumbe, unten auf der Treppe Besucher als Dienerinnen verkleidet.

 

So hätte man sie einst malen können – die Besucherin von heute erinnert an Porträts holländischer und englischer Maler des 18. Jahrhunderts. So hätte man sie einst malen können – die Besucherin von heute erinnert an Porträts holländischer und englischer Maler des 18. Jahrhunderts.

Der Hafen von Hugh Town auf St. Mary’s, der Hauptinsel der Scillies, fällt bei Ebbe trocken. Der Hafen von Hugh Town auf St. Marys, der Hauptinsel der Scillies, fällt bei Ebbe trocken.

Die Insel Guernsey war im 2. Weltkrieg von Deutschen besetzt. Dieses deutsche Geschütz – es stammt noch aus dem 1. Weltkrieg – sollte die Küste vor alliierten Angriffen schützen. Es überstand die Kapitulation und Die Insel Guernsey war im 2. Weltkrieg von Deutschen besetzt. Dieses deutsche Geschütz – es stammt noch aus dem 1. Weltkrieg – sollte die Küste vor alliierten Angriffen schützen. Es überstand die Kapitulation und

gehört heute bei Rundfahrten zum Besichtigungsprogramm.

Man muss sich bücken, um einzutreten: Die wahrscheinlich kleinste Kirche der Welt liegt auf Guernsey und wurde mit unzähligen Porzellan- und Glasscherben dekoriert. Man muss sich bücken, um einzutreten: Die wahrscheinlich kleinste Kirche der Welt liegt auf Guernsey und wurde mit unzähligen Porzellan- und Glasscherben dekoriert.

Weymouth, schmaler Hafen für Fischer, Motorbootfahrer und Segler. Die davor liegende Bucht von Portland bot einst Ankergrund für die gesamte englische Flotte.Weymouth, schmaler Hafen für Fischer, Motorbootfahrer und Segler. Die davor liegende Bucht von Portland bot einst Ankergrund für die gesamte englische Flotte.

 

Kein Besuch von Bath, südlich von Bristol, ohne einen Fotostopp, um den Royal Crescent in ganzer Größe zu bewundern, vom Ende des 18. Jahrhunderts. Über 100 Säulen schmücken den 184 Meter langen Bau aus 30 Häusern. Kein Besuch von Bath, südlich von Bristol, ohne einen Fotostopp, um den Royal Crescent in ganzer Größe zu bewundern, vom Ende des 18. Jahrhunderts. Über 100 Säulen schmücken den 184 Meter langen Bau aus 30 Häusern.

Nicht nur äußerlich hat Englands Süden eine eigene Kirchenarchitektur entwickelt. Der Blick nach oben zeigt in Bath ein Deckenmuster, das auf der Welt seinesgleichen sucht. Nicht nur äußerlich hat Englands Süden eine eigene Kirchenarchitektur entwickelt. Der Blick nach oben zeigt in Bath ein Deckenmuster, das auf der Welt seinesgleichen sucht.

 

Der Süden Englands ist ein Paradies für Segler und Motorbootfahrer. Kein Hafen ohne Marina, die sich an Sommerwochenenden schnell leert. Der Süden Englands ist ein Paradies für Segler und Motorbootfahrer. Kein Hafen ohne Marina, die sich an Sommerwochenenden schnell leert.

Zum Abschied Grüße aus Kanonen. In Uniformen aus Königin Victorias Zeiten verabschieden Freizeitkanoniere auf dem Kai Gäste auf einem Kreuzfahrtschiff mit Böllerschüssen.

Zum Abschied Grüße aus Kanonen. In Uniformen aus Königin Victorias Zeiten verabschieden Freizeitkanoniere auf dem Kai Gäste auf einem Kreuzfahrtschiff mit Böllerschüssen.

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