OstseeMagazin im SeereisenMagazin
Verantwortlich:  Dr. Robert Rosentreter ·  roby.rosentreter@web.de
   

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Foto: Dr. Robert Rosentreter, Warnemünde

Dr. phil. Robert Rosentreter,

Fregattenkapitän a.D.,

Marine- und Schifffahrts-Historiker,

Ressortleiter OstseeMagazin – „” ‚’

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Saison 2013 erfolgreich zu Ende gegangen

Am 28. September endete in Rostock-Warnemünde planmäßig die Kreuzfahrtsaison 2013 mit dem Anlauf der AIDAmar. Doch so ganz ist der Kreuzfahrthafen für dieses Jahr noch nicht geschlossen, denn am 23. Oktober wird die MARCO POLO von der Reederei Cruise & Maritime Voyages an die Warnow kommen, am 27. November die BLACK WATCH sowie am 28. Dezember die BOUDICA, die beide zur Fred Olsen Cruise Lines gehören. Es wird in Rostock als gutes Zeichen gewertet, dass diese (wenn auch geringen) Saisonzugaben in der wettermäßig besonders miesen Jahreszeit erfolgen. Schon seit einigen Jahren wird beobachtet, dass die „Minikreuzfahrten” mit den Fähren in der Vorweihnachtszeit bei Skandinaviern großen Anklang gefunden haben, vor allem weil sich herumgesprochen hat, dass es in Rostock den größten Weihnachtsmarkt Norddeutschlands mit vielen attraktiven Angeboten, darunter schwedischer Glühwein Glögg, gibt.

Besondere Aufmerksamkeit erregten dieses Jahr die zwei Cunard-Königinnen QUEEN ELIZABETH und QUEEN VICTORIA, die zweimal (QE) und sogar dreimal (QV) in Rostock weilten. Die AIDAmar war übrigens, was Anzahl der Anläufe betrifft, die Rekordhalterin. Sie machte 21mal in Warnemünde fest, wobei auch Passagierwechsel stattfanden.

Für 2014 erhoffen sich Stadt und Hafen einen genau so großen Zuspruch wie 2013, als fast 200 Anläufe zu registrieren waren und 40 verschiedene Schiffe von 28 Kreuzfahrtanbietern in der Hansestadt weilten. Erstmals gab es dabei einen Fünffach-Anlauf am 10. August, was allerdings dazu führte, dass zwei Schiffe in den Seehafen ausweichen mussten. Das gefällt Reedern und Kapitänen nicht. Alle wollen nach Warnemünde, besonders während der Hanse Sail, wenn die Liegeplätze ohnehin total ausgebucht sind. Doch dieser Event ist sowohl für die Segler-Crews und deren Gäste als andererseits auch für die Kreuzfahrttouristen von höchstem Erlebniswert. Infrastrukturmaßnahmen wie die Schaffung weiterer Liegeplätze und die Vertiefung der Fahrrinne könnten für Entlastung sorgen. Da sind allerdings noch verschiedene Probleme von der Stadt und der Hafenentwicklungsgesellschaft (HERO) zu lösen. So wird derzeit an der Verbesserung der Straßen- und Eisenbahnanbindung des Terminals gebaut. Ganz wichtig ist die künftige Bebauung der Mittelmole in Warnemünde, die als Filetstück der Stadt größter Aufmerksamkeit bedarf. Hierbei sind auch unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen. Es wird übrigens darüber nachgedacht, ob es nicht möglich wäre, kleinere Kreuzfahrtschiffe in den Stadthafen zu holen, wo attraktive City-Liegeplätze geschaffen werden könnten. Doch auch das bedarf gründlicher Planungen und erheblicher Investitionen. Außerdem sind kleine Kreuzfahrtschiffe kaum noch unterwegs. Der Trend geht zu immer größeren schwimmenden Hotels mit immer mehr Passagieren, mit  immer schrägeren Unterhaltungsangeboten und immer ausgefalleneren Einrichtungen. Eine Kleinstadt von 3.000 bis 5.000 Menschen mit einem Schlag an einem Kai auszubooten und auf Exkursionen zu schicken bedarf eines enormen Aufwandes. Aber das Kreuzfahrtgeschäft boomt und ein Ende ist derzeit noch nicht abzusehen, da nur etwa 1,7 Prozent der Bürger der Bundesrepublik (und so auch Großbritanniens, bei allen anderen Ländern ist dieser Prozentsatz noch viel geringer) jährlich auf See ihren Urlaub verleben. Da ist also noch viel Luft nach oben, wie in der Branche versichert wird. Auch AIDA als Kreuzfahrt-Marktführer in Deutschland sieht noch längst kein Ende der Fahnenstange.

 

Attraktive Flusskreuzfahrten 2014

Die Reisekataloge liegen schon seit einigen Wochen vor und die Anbieter übertreffen sich gegenseitig. „nicko tours” hat ein besonders dickes Heft herausgebracht und wirbt wie schon eh und je mit dem nicko-Flussreisenclub, dem der geneigte Tourist beitreten möge. Das Clubmitglied erhält pro Nacht an Bord Treuepunkte von je 10 €. Das lohnt sich vor allem für Vielfahrer. Der Gegenwert des Punktekontos wird ab der 3. Reise auf den Reisepreis (Katalogpreis) angerechnet. Es sind schon 30.000 Mitglieder in diesem Club versammelt. Gefahren wird „Gemeinsam auf den schönsten Flüssen der Welt”. Dazu zählen natürlich die Klassiker Donau und Rhein, Rhone/Saone, aber seit einigen Jahren immer beliebter auch die Destinationen Elbe & Moldau, Elbe & Havel und Oder & Ostsee.

Da geht es zum Beispiel von Potsdam nach Stralsund bzw. umgekehrt über das Schiffshebewerk Niederfinow (ein Erlebnis für sich) nach Pommerns Hauptstadt Szczecin (Stettin) und weiter über den Peenestrom in den Greifswalder Bodden, wo Stopps in Greifswald-Wieck, Lauterbach auf Rügen, Stralsund und auf Hiddensee mit entsprechenden Ausflugsprogrammen angesagt sind.  Warum in die Ferne schweifen? fragen sich nämlich inzwischen immer mehr Flussreise-Liebhaber. Inzwischen hat nicko tours auch die Vorpommern-Kreuzfahrten entdeckt. Sie führen von Stralsund über die Boddengewässer nach Barth und Prerow, dann nach Hiddensee und Rügen, mit Anlauf des „Störtebeker-Festspiel-Hafens” Ralswiek und der Wittower Fähre, wieder durch den Sund nach Lauterbach, Peenemünde und Greifswald-Wieck zum Ausgangshafen Stralsund. Nicht unerwähnt sei eine weitere Route durch Küstengewässer, die geht von Gdansk (Danzig) über die Weichsel und durch das Frische Haff und das Kurische Haff mit Anläufen von Elblag (Elbing) und Frombork (Frauenburg) nach Kaliningrad (Königsberg) und retour nach Danzig. 

Auch der Kurs von Potsdam aus südwärts über den Elbe-Havel-Kanal und Magdeburg, Wittenberg und Dresden, vorbei an den Felsen des Elbsandsteingebirges nach Tschechien, bis in die Goldene Stadt Prag, ist stark  gefragt.

Im Fernen Osten, auf dem Yangtse, ist ebenfalls viel zu sehen und sehr viel zu erleben.

Als Knüller kann man die superlange Route von Kiew nach Passau oder Gegenrichtung werten. Es beginnt mit der Reise auf dem Dnjepr, von der ukrainischen Hauptstadt bis zur Mündung dieses mächtigen Flusses. Es folgt die Überfahrt zur Krim, nach Sewastopol, mit Besichtigungen dieser legendären Seefestung und Ausflügen nach Jalta und den Schlössern, darunter Bachtschissaraj und dem  Liwadije-Palast, wo 1945 die Krimkonferenz mit Stalin, Churchill und Roosevelt stattfand. Außerdem ist eine „Show” des Ensembles der Schwarzmeerflotte im Programm, wobei offen bleibt, ob es sich um die russische oder die ukrainische Schwarzmeerflotte handelt, da beide Flotten sich den Stützpunkt teilen. Wer Gelegenheit hat, sollte als besondere Sehenswürdigkeit das „Panorama Sewastopol” besuchen. In diesem Rundbau ist die Belagerung der russischen Festung im Krimkrieg 1853-1855 durch Türken, Franzosen, Sardinier und Briten eindrucksvoll als Rundgemälde dargestellt. Der Betrachter steht quasi auf dem Malachow-Hügel, wo sich der Befehlsstand der Russen befand und hat einen weiten unverstellten Blick in alle Richtungen. Das Rundgemälde geht in plastische Darstellungen des Vorfeldes des Belagerungsringes zu Füßen des Zuschauers über.

Zwischen Horizont und den Stellungen der Russen sind Szenen aus dem Geschehen und dem Leben in der eingeschlossenen Stadt und Festung wiedergegeben. In ähnlicher Weise ist auch ein „Diorama Sewastopol” gestaltet, das Episoden aus der Schlacht um die Rückeroberung Sewastopols durch die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg zum Thema hat.  

Die Flussschiffe  müssen, wenn sie die Reise von der Krim aus fortsetzen, erneut eine kurze Strecke über das Schwarze Meer laufen, ehe sie die Schwarzmeermetropole Odessa mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten anlaufen.

Dazu zählt u.a. die gewaltige Richelieu-Treppe, die aus dem berühmten Stummfilm „Panzerkreuzer POTJOMKIN” von Sergej Eisenstein bekannt geworden ist. Herzog Richelieu (1766-1822), ein Nachfahre des berühmten Kardinals, war nach der Französischen Revolution nach Russland geflüchtet, wo er sich, vom Zaren als Gouverneur für Südrussland berufen, um das Aufblühen Odessas sehr verdient gemacht hatte. Von diesem größten Schwarzmeerhafen geht es ins Donaudelta und weiter nach Bukarest. Von besonderem Reiz ist die Passage des Eisernen Tores, dem der Aufenthalt in Belgrad folgt. Von dort aus ist die weitere Strecke schon vielen Touristen als klassische Route über Budapest, Wien und Melk bis Passau bekannt. Die ganze Tour dauert 22 Tage und kostet 2.449 €  bis 4.040 € pro Person. Ein  teures Vergnügen fürwahr, dass sich am ehesten Vielpunkte-Sammler des nicko-Clubs oder besserverdienende FDP-Anhänger leisten dürften.

nicko tours verfügt derzeit über eine wahrlich stattliche Flotte von 33 River-Cruisern, die übrigens in verschiedene Klassen eingeteilt sind, von Mittelklasse (3 Schiffe) über Gehobene Mittelklasse (5 Schiffe) und Komfortklasse (7 Schiffe) bis zu Gehobene Komfortklasse (9 Schiffe) und Deluxeklasse (lediglich 2 Schiffe MS CENTURY PARAGON auf dem Yantgtse und MS HEIDELBERG) auf der Donau.

Mit diesem Aufgebot kommt die Rostocker Reederei A’ROSA (noch) nicht mit. Zu ihrem Bestand gehören 10 Schiffe. Derzeit entsteht auf der Neptunwerft Rostock die Nr.11 A’ROSA FLORA. Sie wird im Frühjahr 2014 übergeben und auf Fahrt gehen. Als Einsatzgebiet ist die Region Rhein-Mosel-Donau vorgesehen. Die Reederei hat ihre Position unter den Flussfahrt-Veranstaltern stärken können und will mit neuen innovativen Ideen und Angeboten wie Super-Frühbucher-Rabatt sowie kulturellen  und sportlichen Programmen neue Kunden gewinnen. Erstmals wird es auf der A’ROSA FLORA zwei Familienkabinen geben.

 

Mit Stena von Deutschland nach Skandinavien und ins Baltikum

Die Stena Line, Marktführer in der Fährschifffahrt aus der Ostsee und teils auch auf der Nordsee, ist seit der Übernahme von fünf wichtigen Scandlines-Linien im Oktober 2012 mit der Zwischenbilanz ihres Fährgeschäfts bis Mitte 2013 zufrieden. Zwar sei das Frachtaufkommen zurückgegangen, weil es auf der Ostsee etwa 50 Prozent zu viel Frachtraum gibt, wobei sich das Frachtgeschäft in Europa insgesamt verringert hat. Der Personenverkehr sei dagegen angestiegen, stellte die Reederei fest. Was die zwei Routen Rostock-Trelleborg und Saßnitz-Trelleborg betreffe, wären hier aber gut Entwicklungschancen gegeben: Stena will künftig vor allem stärker auf den Schienenverkehr setzen, wofür es gerade die beiden Häfen Mecklenburg-Vorpommerns wegen der guten Eisenbahnanbindungen die besten Bedingungen bieten, so die Einschätzung der Reederei.

Die Stena Line betreibt 22 Fährrouten auf der Ostsee und im Bereich der Nordsee nach Großbritannien. Von Deutschland aus werden außer von Rostock und Saßnitz noch die Routen von Travemünde nach Ventspils (Windau) und Liepaja (Libau) in Lettland bedient. Zur Stena-Flotte gehören 38 Fährschiffe. Der Jahresumsatz des Unternehmens mit rund 6000 Mitarbeitern beträgt 1,6 Milliarden Euro. Im Jahre 2011 beförderte Stena Line 14,7 Millionen Passagiere und 4,7 Millionen Fahrzeuge, Trailer und Waggons.

 

MEIN SCHIFF-Geschwader von TUI Cruises wächst

Die deutsch-amerikanische Reederei TUI Cruises hat Aufträge für den Bau von zwei  Schiffen an die bekannte Werft  STX Finland Oy in Turku (Finnland) vergeben. Der Kreuzliner MEIN SCHIFF 3 wurde auf Kiel gelegt und gleichzeitig die erste Platte für MEIN SCHIFF 4 zugeschnitten. Beide Schiffe sind 294 m lang und werden 2.500 Passagiere an Bord nehmen können. Sie werden 2014 und 2015 ausgeliefert und sollen dann unter der Flagge Maltas auf Fahrt gehen. Für die Werft, die über ein 366 m langes Naturfelsendock verfügt, ist das ein großes Geschäft, denn wie alle Schiffbaubetriebe Europas hat auch STX unter den Krisenerscheinungen zu leiden. Man hofft in Turku, die Zusammenarbeit mit TUI Cruises noch zu entwickeln und weitere Aufträge zu erhalten.

 

Eine Königin war zu Besuch

Ausnahmezustand in Rostock-Warnemünde. Die QUEEN ELIZABETH lief erstmals den Passagierhafen Warnemünde an. Schon früh morgens waren Hunderte Schaulustige ins Seebad gekommen, um das Einlaufen der „QUEEN zu beobachten und sie zu fotografieren. Die Molen waren dicht bevölkert und auch am Strand tummelten sich mehrere hundert Menschen. Als der riesige Kreuzfahrt-Luxusliner am 5. Mai am Passagierterminal festmachte, war dort kaum noch eine Lücke vorhanden, um möglichst dicht heran zu kommen. Das Ganze eskalierte gegen 15.00 Uhr, denn da begann die erste zweistündige Port Party 2013 mit Live-Musik, Moderation und Übertragungen der regionalen Rundfunk- und Fernsehsender.

Um 17.00 Uhr hieß es: Leinen los und ein. Die QE legte ab und schob sich langsam aus dem Seekanal hinaus auf die Ostsee, mit Ziel Tallinn. Die Strände von Warnemünde und Markgrafenheide waren auch zu dieser Stunde gut besucht, denn man konnte dem gewaltigen Schiff bei strahlend heller Sonne, also bester Sicht, noch lange hinterher schauen, ehe es hinter der Kimm verschwand. Die QUEEN ELIZABETH wird noch einmal nach Warnemünde kommen und zwar am 21. August.

Am 11. Juni wird es die zweite diesjährige Port Party geben. Dann wird die zweite Königin QUEEN VICTORIA am Cruiseterminal erwartet. Auch die VICTORIA wird nicht nur einmal nach Warnemünde kommen, sondern insgesamt dreimal.

An diesem 11. Juni werden die CELEBRITY ECLIPSE und die SEABOURN PRIDE an der Warnow weilen. Einen Monat später, am 11. Juli, ist ein Vierfach-Anlauf angesagt, mit der NORWEGIAN STAR, der RYNDAM, der SEVEN SEAS VOYAGER und der THOMSON SPIRIT. Letztere muss im Seehafen festmachen, da Warnemünde bislang nur drei Liegeplätze anbieten kann.  

Am 15. August findet die vierte Port Party statt zum Dreifachanlauf von NORWEGIAN STAR, MARINA von Oceania Cruises und SEVEN SEAS VOYAGER.

Insgesamt wird Rostock-Warnemünde 2013 einen neuen Rekord mit 197 Anläufen verbuchen (2012 waren es 181 Anläufe), wobei 40 Schiffe von 28 Reedereien zu einem Tagesaufenthalt oder zum Passagierwechsel avisiert sind.

Anläufe Warnemünde

 

Neuer A-ROSA Flussliner

In der Neptun Werft Warnemünde wird derzeit das am 12. April auf Kiel gelegte Flusskreuzfahrtschiff der Reederei A-Rosa, die A-ROSA FLORA gebaut. Es soll im Frühjahr 2014 abgeliefert werden und wird dann der elfte Neubau der Werft für die Rostocker A-Rosa-Reederei sein. Die „FLORA ist ein Schwesterschiff der A-ROSA SILVA und wird wie sie 180 Passagieren Patz bieten. Es handelt sich hierbei um einen neuen Schiffstyp mit zweieinhalb Decks, speziell geeignet für den Einsatz auch in der Rhein-, Main- und Donau-Destination.

Die Neptun Werft baut auch Flusskreuzfahrtschiffe für die Schweizer Reederei Viking River Cruises. Im März waren zehn bei Neptun gebaute Schiffe getauft worden. So war die vor wenigen Tagen verbreitete Nachricht, dass sich Viking River Cruises veranlasst sah, ihre deutsche Niederlassung in Köln zu schließen, doch etwas überraschend und erschreckend. Begründet wurde dieser Schritt damit, dass die Nachfrage auf dem deutschen Markt zu gering sei. Die Neptun-Schiffe werden jedoch fertig gestellt. Zwei der bestellten 135 m langen und 11,45 m breiten Neubauten werden im August und September 2013 übergeben. Viking will seine Flotte bis 2015 um zwölf neue Schiffe erweitern und sich künftig stärker auf dem britischen und US-amerikanischen Markt orientieren. 

 

Vitte als Flusskreuzfahrthafen beliebt wie nie

Der Hafen von Vitte auf der Insel Hiddensee wird in diesem Jahr 109 Anläufe von Fluss-Cruisern erleben. Es sind Schiffe von sieben Reedereien: nicko tours, Phoenix Reisen, TransOcean, Klaus Sahr, Crosi Europe und Se-Tours.

Die JOHANNES BRAHMS wird den Reigen am 9. Mai eröffnen und am 15. Oktober auch beenden. Die bisherige Bestmarke von 83 Anläufen 2011 wird damit stark überboten. Es wird deshalb zu mehreren Zwei- und Dreifachanläufen des Inselhafens kommen. Die KÖNIGSTEIN (18) SANS SOUCI (15); KATHARINA VON BORA und FREDERIC CHOPIN (je 12) werden am häufigsten Hiddensee anlaufen. Mit diesen Schiffen, die über Sund, Achterwasser, Stettiner Haff und das Binnenwasserstraßensystem von bzw. nach Potsdam, Berlin und anderen Zielen verkehren, werden fast 10.000 Touristen das „Söte Länneken” aufsuchen.   

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Die Stralsunder Altstadt aus der Luft aufgenommen vom Stalsunder Klaus Brüsewitz mit Hafen, Ozeaneum und GORCH FOCK
Die Stralsunder Altstadt aus der Luft aufgenommen vom Stalsunder Klaus Brüsewitz mit Hafen, Ozeaneum und GORCH FOCK (1).
2013/14 legen gleich zwei Dickschiffe in Stralsund an

Norwegische Hurtigruten und Plantors beziehen Stralsund in ihr Ostsee-Kreuzfahrt-Programm ein. Während seiner einzigen Ostsee-Rundreise vom 12. bis 23. Mai 2013 läuft das bekannte Expeditionskreuzfahrtschiff MS FRAM am 13. Mai 2013 von Hamburg kommend via Nord-Ostsee-Kanal direkt die Hansestadt an. 2014 soll die noch größere HAMBURG mit gleich zwei Anläufen folgen.

So jedenfalls ist es im Internet – www.hurtigruten.de – und im Katalog der norwegischen Postschifflinie schwarz auf weiß nachzulesen.

Nach BREMEN und VISTAMAR wäre die FRAM das dritte und das bislang größte Hochsee-Kreuzfahrtschiff, das von 11 bis 17 Uhr in Stralsund am Nautineum östlich der Rügenbrücke liegen wird. Die Abmessungen: 12.700 BRZ, 114 Meter Länge, 20,20 Meter Breite und maximal 5,50 Meter Tiefgang, 318 Passagiere. Mit seinen moderaten Abmessungen wäre das 2007 in Italien speziell für Arktis- und Antarktisreisen konzipierte Schiff genau richtig für Stralsund.  

Um einiges „dicker ist die 1997 in Wismar als COLUMBUS gebaute HAMBURG: 15.000 BRZ, 144 Meter Länge, 21,50 Meter Breite und maximal 5,15 Meter Tiefgang. Sie wäre dann das größte Kreuzfahrtschiff, das jemals Stralsund angelaufen hat.

Sie war bisher weltweit für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten im Einsatz und wurde mit ihren innenliegenden Rettungsbooten speziell auf die Schleusenmaße zwischen den nordamerikanischen Großen Seen zugeschnitten. Am 7. Juni wurde sie in der Hansestadt an der Elbe auf den Traditionsnamen HAMBURG getauft. Aus diesem Anlass hat Plantours-Geschäftsführer Oliver Steuber gegenüber dem SeereisenMagazin schon mal die Pläne für 2014 gelüftet. Beide Schiffe haben im Übrigen Maße, die optimal in den Hafen der Hansestadt passen.

2005 machte die BREMEN (6.752 BRZ) am Nautineum fest, 2008 die VISTAMAR. Sie passierte sogar die nur 24 Meter breite Ziegelgrabenbrücke und legte am Liegeplatz 10 im Nordhafen mitten in der Altstadt an. 

 

Dort gab es einen großen Empfang, der in Zukunft noch übertroffen werden soll. Die Hansestadt will sich erneut von ihrer besten Seite zeigen.

 

Spektakulärer Meilenstein

Zu wünschen wäre auch, dass sich ein Sogeffekt einstellt und weitere Reedereien wie Veranstalter die Hansestadt in ihre Planungen einbeziehen. Dazu müssten die Konditionen stimmen und die jeweiligen Schiffsabmessungen zu den Hafenbedingungen passen. Stralsund würde als dritter Kreuzfahrthafen im Land – neben Wismar und Rostock – verstärkt in den Focus der Fahrplangestalter rücken. Der erste Anlauf am 13. Mai 2013 wäre nicht nur spektakulär, sondern auch ein Meilenstein in der kreuzfahrttouristischen Entwicklung. Neben Flusskreuzfahrtschiffen würde Stralsund als einziger Hafen im Land auch mit Hochseekreuzfahrtschiffen glänzen können.

In der Hurtigruten-Flotte laufen drei auf der Stralsunder Volkswerft gebaute Schiffe, die den Grundstein für einen neuen Typ gelegt haben: KONG HARALD (6/1993), RICHARD WITH (12/1993) und NORDLYS (4/1994). Neben dem Besuch der Hansestadt möchte die Reederei ihren Gästen auch die Geburtsstätte dieser Linienschiffe zeigen, die zu ihrer vollen Zufriedenheit das ganze Jahr auf der Route zwischen Bergen in Südnorwegen und Kirkenes an der russischen Grenze verkehren.

Auf dem Programm der FRAM-Ostseereise 2013 stehen auch Gdynia in Polen, Tallin in Estland, Sankt Petersburg in Russland, Helsinki in Finnland, Mariehamn auf den Aalands Inseln und Kalmar in Schweden.  

Die Ostsee-Reisen der HAMBURG stehen 2014 unter dem Motto „Auf den Spuren der Hanse, in Kiel wird gestartet und via Nord-Ostsee-Kanal Wismar, Stralsund, Heringsdorf, Flensburg und wieder Kiel angelaufen. Dr. Peer Schmidt-Walther

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Buchcover Undine alias Kronprinz 

Robert Rosentreter

UNDINE alias KRONPRINZ


Erschienen im
Verlag Redieck & Schade, Rostock.

Format A5, Broschur,

98 Seiten, 11,- €,

ISBN 978-3-942673-25-9.

info@redieck-schade.de

 

Robert Rosentreter

UNDINE alias KRONPRINZ

Die dramatische Geschichte eines Rostocker Schiffes

 

Dies ist die ereignisreiche Geschichte des einst größten und schönsten Rostocker Seebäderdampfers, das als KRONPRINZ WILHELM 1910 in Fahrt gebracht, später, als der Wilhelm baden gegangen war, nur noch KRONPRINZ hieß, durch einen Bombentreffer 1943 (nun als Hilfsminensucher im Einsatz) fast völlig zerstört wurde, nach 1945 durch den Eigner Paul Hahn von den Sowjets zurück erworben und mühsam wieder hergestellt, als Bergungs- und Taucherschiff mit half, die vielen Wracks des Krieges vor der Küste zu heben, ehe es ab 1952 wieder mit Fahrgästen zur See fahren durfte – nunmehr als UNDINE und als Motorschiff.

Zur Wendezeit, schon in die Jahre gekommen und unwirtschaftlich geworden, sollte es aber als Zeitzeuge der Rostocker Schifffahrtsgeschichte erhalten bleiben, geriet jedoch in die Hände eines Ganoven, der es umbauen, d.h. wieder mit steifer „Angströhre versehen ließ und ihm wieder den alten Adelstitel KRONPRINZ verpasste. Abgesehen davon sollte die KRONPRINZ nach Barth verlegt werden, wobei sie durch unsachgemäße Führung in der Grabow, einem Bodden, strandete. Wieder geborgen, kam das Schiff nach Rostock, doch fanden sich keine Sponsoren, die das nötige Geld hätten aufbringen können. Diese ganze „Kriminalstory und die vielen Episoden aus der bewegten Geschichte schildert der Autor, der fast zwei Jahrzehnte lang an den vielen Versuchen zur Rettung des altehrwürdigen Kahns hautnah beteiligt und einer der Akteure war. Ein spannendes Buch zur Schifffahrts- und zur Regionalgeschichte.  
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