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  Ausgabe 4/2013 
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Foto: Dieter Bromund, Bremen

Dieter Bromund · Ressortleiter NordseeMagazin

 

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Das „Universum gerettet

Bremens Parlamentarier waren sich Anfang Mai einig: die öffentliche Hand übernimmt das „Universum, die Kosten für den Umbau und den laufenden Unterhalt. Wirtschaftssenator Martin Günther, in dessen Ressort das Konzept für die Übernahme ausgearbeitet worden war, sprach von einer „herausragenden Einrichtung und einem „Zuschauermagnet, der hilft, Bremen als Ziel für Besucher attraktiv zu halten.

 

Bierabsatz bricht ein

Im ersten Quartal dieses Jahres wurden in Bremen und Niedersachsen 1,8 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt, 18 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Im Rest der Republik sank der Konsum lediglich um etwas mehr als vier Prozent.

 

Ein Sender verschwindet

Zum 30. Juni stellt der Fernsehsender Center TV Heimatfernsehen für Bremen und Bremerhaven seinen Geschäftsbetrieb ein. Der privatwirtschaftlich finanzierte Sender konnte für den weiteren Betrieb trotz größter Bemühungen seiner Gesellschafter nicht genügend weitere Unternehmen und Werbepartner finden, die ihn mitgetragen hätten.

 

BRE: Weniger Passagiere, neue Strecken

Rund 4,4 Prozent weniger Passagiere als 2011 nutzten im vergangenen Jahr den Bremer Flughafen. Die Sanierung der Start- und Landebahn habe Passagiere gekostet, ebenso wie die Luftverkehrssteuer, heißt es in einer Meldung. Einiger Umsatz sei nach Groningen abgewandert. Trotzdem war man in Bremen mit dem vergangenen Jahr zufrieden. Subventionen seien nicht nötig gewesen, alle Arbeitsplätze wurden erhalten und die Altlasten weiter verringert. Die Fluggesellschaft Germania kündigte an, in diesem Sommer Bremen-Nizza und Bremen-Moskau in ihre Flugplan aufzunehmen.

 

Zusammenarbeit oder Vertiefung

Sollen Elbe und Weser vertieft werden? Wer dagegen ist, führt ins Feld, dass eine Vertiefung Pflanzen und Tiere bedroht, die Deiche gefährdet und das Wasser am Unterlauf der Flüsse versalzen lässt. Die Naturschutzorganisation WWF legte in Hamburg jetzt die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie vor. Hauptaussage: Eine engere Zusammenarbeit der drei Häfen Wilhelmshaven, Bremerhaven und Hamburg sei wirtschaftlicher als eine Vertiefung beider Flüsse. Während Niedersachsen die Ergebnisse der Studie begrüßt, ist die Hamburger Hafenwirtschaft eher dagegen, die in Bremerhaven und Wilhelmshaven vor allem Konkurrenten sieht.

 

Bremerhaven ist jetzt von See aus vor Hochwasser besser geschützt.

Bremerhaven ist jetzt von See aus vor Hochwasser besser geschützt.

 

Höhere Deiche schützen Bremerhaven besser

Um den Hochwasserschutz in Bremerhaven zu verbessern, wurde der Weserdeich in Bremerhaven um zwei Meter erhöht und am Fuß verbreitert. Die Kosten: rund sechs Millionen Euro. 70 Prozent der Kosten trug der Bund, den Rest das Land.

 

Weniger Gewinn für den Bremer Bürgerpark

Für den Unterhalt des berühmten Bürgerparks in Bremen gibt es jedes Jahr im Winter eine Tombola. Ihre rund hundert Mitarbeiter wurden in diesem Jahr zum ersten Mal mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde bezahlt. Um Kosten zu decken, wurde der Lospreis auf  zwei Euro verdoppelt und die Gewinne vergrößert. Ergebnis: Nur 449.600 Lose wurden in diesem Jahr verkauft, nicht einmal halb so viele wie im Vorjahr. Statt 936.100 Euro Umsatz gab es in diesem Jahr nur 899.200 Euro. Doch für den Rückgang machten die Verantwortlichen vor allem den langen Winter mit eisigen Ostwinden verantwortlich.

 

Nach Helgoland mit Cassen Eils

Bis zum Jahre 2030 kann die Cuxhavener Reederei Cassen Eils ganzjährig eine Fährverbindung zwischen Cuxhaven und der Insel Helgoland unterhalten. Dazu wird sie ein neues Fährschiff bauen, das höchsten Umweltstandards entspricht und bis zu 1.000 Passagiere befördern kann. Es soll ab Mai 2015 eingesetzt werden.

 

Bremer Feuerwehr in Sachsen-Anhalt

Rund 100 Bremer Feuerwehrleute halfen im Kampf gegen das Hochwasser dem Bundesland Sachsen-Anhalt. Ihr erster Einsatzort war Wörlitz, eine Stadt von 1.500 Einwohnern im Südosten Magdeburgs. Die Fachleute aus dem Norden waren überrascht, wie wenig gepflegt der Deich dort war, nicht oft genug gemäht und kein reiner Kleiboden. Doch er hielt, die Dämme brachen in Wölitz nicht.

 

Trinkwassermangel auf Inseln?

Wenn der Meerwasserspiegel steigt, könnte das in wenigen Jahrzehnten für die ostfriesischen Inseln unangenehme Folgen haben. Salzwasser könnte bei schweren Sturmfluten in die Süßwasserblasen unter den Inseln eindringen, aus denen sie sich bisher versorgten. Das Süßwasser wäre dann für lange Zeit unbrauchbar. Forscher untersuchen jetzt das Problem und werden geeignete Lösungen entwickeln.

Als 1717 eine Sturmflut Langeoog in zwei Teile spaltete, brach Salzwasser in die Süßwasserlinse ein.

Die hat sich an der Bruchstelle immer noch nicht ganz von dem Schaden erholt, obwohl die Insel inzwischen durch einen Damm wieder vereinigt wurde. Ergebnisse der deutschen Forschung werden auch auf Inseln in aller Welt übertragbar sein. Denn nur wenige werden Glück haben wie Baltrum, die schon jetzt mit einer Fernwasserleitung vom Festland versorgt wird.

 

Mandø ist eine der dänischen Inseln  im Wattenmeer südwestlich von Jütland.Mandø ist eine der dänischen Inseln  im Wattenmeer südwestlich von Jütland.

 

Dänisches Wattenmeer – Unesco Welterbe?

Zum Kulturerbe der Welt sollte auch der dänische Teil des Wattenmeers gehören. Die Dänische Kultusministerin, Marianne Jelved, hat jetzt einen entsprechenden Antrag an die Unesco unterzeichnet. Über ihn wird im Juni nächsten Jahres entschieden. Das Wattenmeer dehnt sich über mehr als 500 Kilometer von Blavands Huk in Dänemark bis nach Den Helder in den Niederlanden. Der deutsche und der niederländische Teil des Wattenmeers gehören bereits seit 2009 zum Welterbe.

 

Schiffe ohne Mannschaften

Segeltechniken und altes Handwerk würden untergehen, viele Projekte, die auffällige

Jugendliche durch die Teamarbeit an Bord resozialisieren, könnten nicht mehr durchgeführt werden. Würde aus dem Traditionsschiff ein Berufsschiff, müsste es durch einen Kapitän mit Patent und mit einer Berufsmannschaft geführt werden. Beides können die meisten Eigner sich finanziell nicht leisten und müssten ihre Schiffe dann aufgeben. Das Fraunhofer-Institut in Hamburg arbeitet an einem Projekt, dass die Schifffahrt revolutionieren könnte. Was in der Luft und unter der Erde schon funktioniert, führerlose Drohnen und U-Bahnen, könnte auch auf hoher See bald Wirklichkeit werden. Auf langen Seestrecken, auf denen zur Ersparnis von Öl langsam gefahren wird, könnte auf eine Crew verzichtet werden. Nautiker und Ingenieure würden von Land aus Schiffe auf solchen Strecken dirigieren. Gegenwärtig werden in Hamburg am Computer verschiedene Szenarien entwickelt und geprüft. Wann kann der Computer allein arbeiten, was muss der Mensch übernehmen? Beide haben dabei noch viel zu lernen. Der Mensch kann beispielsweise schlechte Sichtverhältnisse leicht erkennen, ein Computer noch nicht. Die EU unterstützt das Projekt mit fast drei Millionen Euro.

 

Dörfer ohne Läden?

Wenns so weiter geht wie bisher, wird die Hälfte der Bewohner auf dem flachen Land im Elbe-Weser-Dreieck in zwölf Jahren ohne Lebensmittelangebot im eigenen Ort leben müssen. An einem Konzept, das dies verhindern soll, arbeitet jetzt der Kommunalverband Bremen-Niedersachsen mit seinen rund 30 Mitgliedern. Gesucht wird auch nach einer Lösung, wie und wo der großflächig arbeitende Einzelhandel angesiedelt werden kann.

 

Die POLARSTERN, das deutsche Forschungsschiff, erreichte den Nordpol. Die POLARSTERN, das deutsche Forschungsschiff, erreichte den Nordpol.

 

Neues Forschungsschiff für den Bund

Die POLARSTERN, die für das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven fast 60 Expeditionen in die Arktis und Antarktis gemacht hat, ist dreißig Jahre und damit sehr alt. Das Bundesforschungsministerium plant deshalb einen Neubau, der als Eisbrecher 2019 in Dienst gestellt werden soll. Die alte POLARSTERN hatte rund 220 Millionen Deutsche Mark gekostet, der Neubau der Nachfolgerin wird voraussichtlich 450 Millionen Euro erfordern. Das Nachfolgeschiff muss über einen Zeitraum von 30 Jahren Temperaturen bis minus 50 Grad Celsius aushalten, bis zu 130  Wissenschaftlern und Besatzungsmitgliedern Platz bieten, eine wissenschaftliche Ausrüstung aufnehmen, die rund 1.000 Tonnen wiegt – bei einer Reichweite von 10.000 Seemeilen und einer Reisedauer bis zu 90 Tagen. Der Neubau wird nach ersten Studien kaum größer als das jetzige Forschungsschiff sein – mit 133 Metern Länge, 27 Metern Breite und einem Tiefgang von elf Metern. Das Schiff muss – der wissenschaftlichen Messungen wegen – besonders leise sein, ganze Labore beherbergen, und auch ein Hospital samt Operationssaal, einen Seminarraum und einen Salon, der in Häfen von deutschen Botschaftern genutzt werden kann, die in ihm Gäste empfangen.

 

Tempo 30 in der Stadt?

Was bisher die Ausnahme war und einzeln beantragt werden musste, soll nach dem Willen eines Bremer Bündnisses demnächst zur Regel werden: Tempo 30 in der Stadt. Tempo 50 solle dann die Ausnahme werden – für Hauptverkehrsachsen und so genannte Wirtschaftsrouten. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, der Bund für Umwelt und Naturschutz, die Grünen im Parlament, Stadtteilinitiativen und die Verkehrswacht bilden das Bündnis. Man erwartet mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, sinkenden Treibstoffverbrauch, geringere Feinstaubbelastung und weniger Lärm. Und natürlich mehr so genannte „Lebensqualität.

 

Von Bremen nach München

Die TransOcean Kreuzfahrten GmbH & Co. KG hat ihren Firmensitz von Bremen nach München verlegt und ist dort unter Telefon 089-122 81 599 erreichbar. In der Hansestadt wird der Umzug allgemein bedauert.

 

Project Pier: Ein perfekter Hafen für alles, was groß und schwer ist

Am nördlichen Ende der Kaje des JadeWeser-Ports wurde ein spezieller Umschlagplatz für Schwerguttransporte eingerichtet: Die Project Pier mit 2.800 Quadratmeter Gesamtfläche. Am 65 Meter langen Kajenabschnitt direkt am tiefen Fahrwasser können tonnenschwere Kraftwerksturbinen, Offshore-Module und andere Industrieteile verladen werden. Die angrenzende Fläche ist ausgelegt für eine maximale Transportlast von 2.000 Tonnen – ideal also, um Schwergewichte zwischenzulagern.

 

hr

Am Anfang war das Schiff  

 

Matthias Gretzschel / Michael Zapf

Am Anfang war das Schiff

Das Internationale Maritime Museum in Hamburg · Sein Stifter und Gründer Peter Tamm. Erschienen in Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, 192 Seiten, Format 26 x 24 cm, zahlreiche Farb-Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag, € (D) 24,95, € (A) 25,60, CHF 34,90 · ISBN 978-3-7822-1055-3.

 

Matthias Gretzschel / Michael Zapf

Am Anfang war das Schiff

Das Internationale Maritime Museum in Hamburg · Sein Stifter und Gründer Peter Tamm

 

„Wir haben Schiffe zu dem gemacht, was sie sind – jedes hat seinen spezifischen Einsatzbereich. Deshalb ist die Geschichte der Seefahrt auch so spannend. Sie ist Teil unserer eigenen Geschichte. So äußert sich der bekannte deutsche Expeditionsleiter Arved Fuchs im Vorwort über die Schifffahrt.

Mit einem sieben Zentimeter langen Modell eines Küstenmotorschiffs fing alles an. Heute umfasst die Sammlung von Professor Peter Tamm, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Axel Springer Verlages, über 40.000 Miniaturschiffe und 1.000 Großmodelle, darunter Raritäten aus Gold, Silber und Bernstein, sowie die größte private Sammlung von Knochenschiffen weltweit. Hinzu kommen Gemälde, Globen, Seekarten, Kompasse und vieles mehr. „Sammeln erweitert den Horizont, so Peter Tamm, der ein Leben lang alles zur Geschichte der Seefahrt gesammelt hat.

Seit 2008 ist seine Sammlung zu 3.000 Jahren Schifffahrtsgeschichte in Hamburgs ältestem noch erhaltenen Speicherbauwerk, dem Kaispeicher B, auf neun Ausstellungsdecks zu bestaunen. „Ich kenne kein Museum, das so umfassend über alle Bereiche der Seefahrt von den Anfängen bis in die heutige Zeit aufklärt wie das Maritime Museum in Hamburg, sagt Arved Fuchs.

Die Liebe zur maritimen Welt wurde Prof. Peter Tamm bereits in die Wiege gelegt. Die Familie war seit Generationen mit der Schifffahrt eng verbunden. So verwundert es nicht, dass Peter Tamm schon als kleiner Junge fasziniert war vom Hamburger Hafen, den Schiffen und dem Handel und sich diese Begeisterung durch sein ganzes Leben ziehen sollte.

Autor Matthias Gretzschel stellt sowohl den Stifter und Gründer des Internationalen Maritimen Museums als auch seine eindrucksvolle Sammlung vor. Zahlreiche hochwertige Fotos des Fotografen Michael Zapf bereichern den Band, der pünktlich zur Erfassung des 500.000sten Besuchers des Museums erscheint, zusätzlich.

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