Ausgabe 4/2013 

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Christian Eckardt, Bremerhaven

Christian Eckardt

Ressortleiter

KreuzfahrtMagazin, SeefahrtMagazin,

FlussreisenMagazin, FährenMagazin

 

 

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Zeichnung LNG Hybrid

 

Motoren für LNG Hybrid Barge für Hamburger Hafen bestellt

Zum Auftakt des Hamburger Hafengeburtstags verkündeten AIDA Cruises und Becker Marine Systems, dass die Motoren für ihre LNG Hybrid Barge bestellt worden sind. Damit geben die Unternehmen den Startschuss für den Bau des schwimmenden Gaskraftwerks, das eine umweltfreundliche Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen während der Liegezeit im Hamburger Hafen ermöglichen wird.

AIDA Cruises und Becker Marine Systems haben mit der LNG Hybrid Barge ein zukunftsweisendes Konzept für die umweltfreundliche Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen auf den Weg gebracht. Mit der Motorenbestellung haben wir die Phase der Planung hinter uns gelassen und beginnen nun mit der konkreten Umsetzung des Projekts, so Dirk Lehmann, Geschäftsführer von Becker Marine Systems. Die Inbetriebnahme der LNG Hybrid Barge ist derzeit für 2014 geplant.

Monika Griefahn, Direktorin für Umwelt und Gesellschaft AIDA Cruises, ist überzeugt, dass die Kreuzfahrtreederei mit ihrem Beitrag zur Realisierung der LNG Hybrid Barge in diesem Jahr einen besonders nachhaltigen Beitrag zum Hafengeburtstag leistet: Wir wollen in Sachen Umweltschutz weiterhin eine Vorreiterrolle in der Kreuzfahrtindustrie einnehmen. Die Verringerungen von Emissionen während der Hafenliegezeiten ist für alle Reedereien eine Herausforderung. Wir haben diese mit unseren Partnern angenommen und gemeinsam eine Lösung entwickelt, mit der wir die Emissionen unserer Schiffe ganz erheblich verringern werden. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz in Hamburg.

Im Vergleich zur Nutzung von herkömmlichem Marinediesel mit 0,1 Prozent Schwefelanteil werden die Emissionen bei der Energieerzeugung mittels Flüssiggas auf der LNG Hybrid Barge noch einmal erheblich gesenkt: Der Ausstoß von Schwefeloxiden (SOx) und Rußpartikeln wird gänzlich vermieden. Die Emission von Stickoxiden (NOx) verringert sich um bis zu 80 Prozent, der Ausstoß von Kohlendioxid um weitere 30 Prozent.

Das enorme Potenzial zur Einsparung von Emissionen während der Hafenliegezeit wird deutlich, wenn man bedenkt, dass die AIDA Schiffe rund 40 Prozent ihrer Betriebszeit in Häfen verbringen. In der Kreuzfahrtsaison 2013 verzeichnet die Kreuzfahrtreederei allein im Hamburger Hafen 73 Anläufe.

Die LNG Hybrid Barge kann künftig je nach Bedarf flexibel an jedem Hamburger Kreuzfahrtterminal eingesetzt werden. Als erstes Schiff der Flotte soll die AIDAsol an dem schwimmenden Gaskraftwerk im Hamburger Hafen andocken. Neben Hamburg haben weitere Häfen grundsätzliches Interesse an der LNG Hybrid Barge geäußert.

 

Weltgrößte Megayacht AZZAM lief zu Probefahrten aus 

Weltgrößte Megayacht AZZAM lief zu Probefahrten aus

Die derzeit weltgrößte Privatyacht, die 180 Meter lange AZZAM, arabisch für „Hingabe, hat Mitte Juni die Ausrüstungspier der Lürssen Werft in Bremen-Aumund für mehrtägige Probefahrten in der Nordsee verlassen. Im April hatte die AZZAM nach einer Bauzeit von 28 Monaten nach dem ersten Stahlzuschnitt das Baudock der Lürssen-Werft verlassen, die Ablieferung wird für Ende des Jahres erwartet.

Die derzeit noch unter deutscher Flagge verkehrende AZZAM verfügt über einen Jet-Antrieb, so dass das Schiff Geschwindigkeiten von bis zu 30 Knoten erreichen soll. Der Hauptantrieb besteht aus zwei Dieselmotoren und zwei Gasturbinen mit einer Gesamtleistung von 94.000 PS (69.137 kW). Das Design der AZZAM stammt von dem italienischen Designbüro Nauta Yachts, das Interieur Design von Christophe Leoni. Viele Angaben über die AZZAM, die über einen Stahlrumpf und Aluminium-Aufbauten verfügt, liegen bislang nicht vor. An Bord soll es Platz für mindestens 50 Crewmitglieder geben, zudem ist das Schiff 20,80 Meter breit und hat einen Tiefgang von nur 4,30 Meter, auf dem Vorschiff ist ein Hubschrauberlandeplatz eingerichtet. Der größte Salon an Bord auf dem über 7 Decks verfügenden Schiff soll 29 Meter lang und 18 Meter breit sein.

Auch sind Angaben zu dem potentiellen Auftraggeber des rund 500 Millionen Euro teuren Schiffes auch sehr unterschiedlich. So schreibt die New York Post, dass Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan (65), der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, der neue Besitzer sein soll. Andere Medien halten den Saudi-Milliardär Prinzen al-Walid ibn Talal (57), der auf der Weltrangliste der reichsten Menschen auf Platz 26 steht, für den Eigentümer. Fest steht aber, dass die AZZAM die derzeitige Rekordhalterin auf der Liste der größten Privatyachten, die 163 Meter lange und vor zwei Jahren bei Blohm + Voss in Hamburg für 340 Millionen Euro erbaute ECLIPSE des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch bei der Ablieferung Ende des Jahres um 17 Meter übertrumpfen wird.

Die 1875 gegründete Lürssen Werft, die mittlerweile an fünf Standorten in Bremen-Nord und in Rendsburg am Nord-Ostsee-Kanal mit dem Vertriebszweig Yachtbau- und Reparatur tätig ist, hat in den vergangen Wochen am Standort Lemwerder gleich drei Yachten gleichzeitig zur Überholung an der Pier gehabt, die alle auf der Liste der Top 100 der größten Yachten gehören.

Dazu gehört als größte Einheit die bereits im Herbst 2012 im ehemaligen Marine-Schwimmdock 3 der Lürssen Werft in Berne-Warfleth (ehemals Roland-Werft) gedockte 110 Meter lange DILBAR. Die im Jahr 2008 von der Lürssen Werft gelieferte bis zu 21 Knoten schnelle cremefarbene DILBAR wurde von Tim Heywood entworfen. Die 4.100 BRZ-Yacht mit der Baunummer 13648, die unter dem Baunamen OPAL bei der Lürssen Werft entstand, steht  heute auf der Weltrangliste der weltgrößten Yachten auf Platz 22. Eigner ist der 59 Jahre alte russische Milliardär Alischer Burchanowitsch Usmanow, der auch Anteilseigner des britischen Fußballvereins Arsenal London ist.

Ebenfalls seit dem Herbst vergangen Jahres wurde die ebenfalls, 1994 auf der Lürssen Werft erbaute 72,55 Meter lange und 12,41 Meter breite CORAL ISLAND bei der Bauwerft überholt. Die Yacht mit der Baunummer 13581 verfügt über 12 Gästekabinen und  wird mit maximal 22 Crewmitgliedern gefahren. Das unter Bermuda-Flagge fahrende Stahlrumpfschiff mit Aluminium-Aufbauten wurde seinerzeit von dem britischen Designbüro Bannenberg & Rowell entworfen und steht derzeit auf Platz 92 der größten Yachten.

Seit Ende Mai lag dann auch noch die 93,25 Meter lange Privatyacht MAYAN QUEEN IV bei der Lürssen Werft an der Pier. Dieses unter der Flagge der Cayman Islands fahrende, ebenfalls von Tim Heywood Design Ltd. entworfene Schiff wurde im Jahr 2008 bei der Hamburger Werft Blohm + Voss unter der Baunummer 969 unter dem Projektnamen SAFARI für den mexikanischen Geschäftsmann Alberto Bailleres  erbaut und steht derzeit auf Platz 33 der weltweit größen Yachten.

 

Der Standort Lemwerder der Lürssen Werft hat drei Yachten gleichzeitig zur Überholung an der Pier gehabt.Der Standort Lemwerder der Lürssen Werft hat drei Yachten gleichzeitig zur Überholung an der Pier gehabt.

 

Cuxport schlägt 22 Turm-Sektionen für Offshore-Windpark um

Von Ende Februar bis Mitte Mai 2013 hat der Terminalbetreiber Cuxport einen Großauftrag für den Windenergieanlagenhersteller REpower Systems SE mit einer Null-Fehler-Bilanz realisiert. Cuxport schlug 22 Turmsegmente, die bei AMBAU in Cuxhaven hergestellt wurden, um. Die Komponenten sind für 11 Offshore-Türme im Windpark Thornton Bank Phase III in der Nordsee bestimmt.

Für den Umschlag der jeweils 150 Tonnen schweren und rund 30 Meter langen Turmsektionen setzte Cuxport neben eigenem Kranequipment einen zusätzlichen Raupen-Kran ein: „Durch unsere jahrelange Erfahrung im Umgang mit schwersten Offshore-Komponenten sind wir mit den besonderen Sicherheitsvorkehrungen und dem richtigen Handling bestens vertraut, erläutert Peter Zint, Geschäftsführer der Cuxport GmbH.

Seit 2012 ist der Hafendienstleister Cuxport nach dem Arbeitsschutzmanagementsystem OHSAS 18001 (Occupational Health and Safety Assessment Series) zertifiziert, um die Arbeitssicherheit am Standort weiter zur erhöhen und Unfälle zu vermeiden. „Die Zertifizierung nach OHSAS war zudem eine Anforderung des Kunden für die Übernahme des Projektes, ergänzt Peter Zint.

Die von Cuxport umgeschlagenen Turmsegmente wurden mit einer Barge von Cuxhaven zum Zwischenlagerplatz nach Ostende verschifft. Von dort aus werden die Komponenten in der finalen Installationsphase zum Hochseewindpark Thornton Bank gebracht. Dieser liegt rund 28 Kilometer vor der belgischen Küste zwischen Ostende und Zeebrügge.

Auf See werden je zwei Sektionen zu einem Turm zusammengesetzt. Die Windkraftanlagen des Parks, an deren Entstehung Cuxport als logistischer Partner von REpower bereits in der Vergangenheit mitwirkte, sollen im Endausbau insgesamt eine Leistung von cirka 325 Megawatt erbringen. Damit können 600.000 Menschen mit Strom versorgt werden.

Die Cuxport GmbH betreibt ein multifunktionales Umschlagterminal im Tiefwasserhafen Cuxhaven. Neben umfangreichen RoRo-Umschlagsmöglichkeiten bietet Cuxport eine ideale geografische Lage für sämtliche Seeverkehre sowie optimale Hinterlandanbindungen. Das Unternehmen ist ein Joint Venture, bei dem die Rhenus AG & Co. KG 74,9 Prozent und die HHLA Container Terminals GmbH 25,1 Prozent der Anteile halten. Die Rhenus-Gruppe ist ein weltweit operierender Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 4 Milliarden €. Mit mehr als 24.000 Beschäftigten ist Rhenus an über 350 Standorten präsent. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist einer der führenden Hafenlogistik-Konzerne in der europäischen Nordrange.

 

Mit Hilfe von drei Schleppern wurde die 396 Meter lange und 54 Meter breite CMA CGM ALEXANDER VON HUMBOLDT zunächst im Wendebecken vor dem Containerterminal in Bremerhaven gedreht und dann an den Liegeplatz bugsiert. Mit Hilfe von drei Schleppern wurde die 396 Meter lange und 54 Meter breite CMA CGM ALEXANDER VON HUMBOLDT zunächst im Wendebecken vor dem Containerterminal in Bremerhaven gedreht und dann an den Liegeplatz bugsiert.

 

Bremerhaven begrüßt die CMA CGM ALEXANDER VON HUMBOLDT

Neben dem derzeit noch weltgrößten Containerschiff, die CMA CGM MARCO POLO mit einer Ladekapazität von 16.020 TEU im FAL1-Dienst (French Asia Line) hat sich nun auch das Schwesterschiff, die CMA CGM ALEXANDER VON HUMBOLDT in diesen regelmäßigen Dienst eingereiht. Nach der Taufe in Hamburg durch Zweite Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeldt (SPD) machte das Containerschiff Ende Mai am Containerterminal Bremerhaven im Rahmen der am 19. April in der südkoreanischen Stadt Pusan gestarteten Jungfernreise fest. Gebaut wurde das Schiff bei Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering in Goje, Südkorea.

Mit Hilfe von drei Schleppern wurde das 396 Meter lange und 54 Meter breite, nicht voll beladene Containerschiff mit einem Tiefgang von 11,50 Metern zunächst im Wendebecken vor dem Containerterminal in Bremerhaven gedreht und dann an den Liegeplatz bugsiert. Am MSC-Gate löschte bzw. lud die CMA CGM ALEXANDER VON HUMBOLDT insgesamt 4.958 TEU, dafür setzte der Terminal insgesamt fünf Containerbrücken gleichzeitig ein. Bereits 30 Stunden später verließ der Containerriese die Unterweserstadt  wieder.

Mittlerweile ist auch das dritte Containerschiff dieser 16.000 TEU-Klasse, die CMA CGM JULES VERNE in Fahrt. Nach der Taufe am 4. Juni in Marseille im Beisein des französischen Präsidenten François Hollande steuerte das Schiff Bremerhaven  erstmals am 15. Juni an.

Doch nicht mehr lange, dann werden die CMA CGM-Schiffe den Titel der „weltgrößten Containerschiffe wieder an die dänische Reederei Maersk abgeben müssen. Denn am 28.Juni wird bei DSME in Okpo, Südkorea, das erste Containerschiff der so genannten Triple-E-Klasse, die MÆRSK MC-KINNEY MØLLER mit einer Stellplatzkapazität von rund 18.000 TEU abgeliefert. Die Jungfernreise macht das 400 Meter lange und 59 Meter breite Schiff dann im Rahmen des AE10-Dienstes der Reederei Mitte August auch am Containerterminal in Bremerhaven fest.

Wir sind begeistert und stolz, dass gleich die drei größten Containerschiffe der Welt den Containerterminal in Bremerhaven regelmäßig anlaufen werden, sagt Jörg Colberg, Geschäftsführer von MSC Gate Bremerhaven zum Erstanlauf der CMA CGM ALEXANDER VON HUMBOLDT. Auf der Außenweser gibt es keine lange Revierfahrt. Außerdem hat Bremerhaven gleich zwei Wendekreise für Großcontainerschiffe, was das Manövrieren komfortabel macht. Unsere Umschlagsanlagen sind state-of-the-art und bestens in der Lage, Containerschiffe dieser Größenordnung schnell und produktiv abzufertigen. Unsere Kunden wissen das. Die regelmäßigen Anläufe der 16.000 TEU-Großcontainerschiffe sind eine Ermahnung, dass die Fahrrinnenanpassung unbedingt erfolgen muss. Sollte sie nicht kommen, wäre das ein herber Rückschlag für den Standort Bremerhaven.

Die Außenweser ist bei Niedrigwasser derzeit nur für Schiffe mit einem Tiefgang von 12,50 Meter befahrbar. Die neuen Schiffsriesen mit einem maximalen Tiefgang von 16 Metern müssen also zuvor einen Teil ihrer Ladung vorher in anderen Häfen löschen oder auf Hochwasser warten. Da das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Fehler im Genehmigungsverfahren für die geplante Weservertiefung um einen weiteren Meter festgestellt hat, droht dieses Verfahren zu scheitern. Das Urteil der Richter hierzu wird am 11. Juli erwartet. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte gegen den Planfeststellungsbeschluss zur Vertiefung des Flusses geklagt.

 

Der DGzRS-Kalender 2014.

Der DGzRS-Kalender 2014.

 

Kalender 2014 über Schiffe und Arbeit der Seenotretter DGzRS

Seenotretter kennen keine Saison. Die Rettungsflotte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist an 365 Tagen im Jahr, bei Wind und Wetter zum Einsatz bereit. Erneut ist es dem Hamburger Fotografen Peter Neumann (YPS / Yacht Photo Service) gelungen, deren Arbeit in dem Kalender „... wir kommen 2014 in großformatigen, eindrucksvollen Fotos festzuhalten.

Der neue Kalender ist soeben im Delius Klasing Verlag erschienen. Dabei hat Peter Neumann aus seinem umfangreichen Bildarchiv einmal mehr 13 Motive ausgewählt, die die Anforderungen an Mensch und Technik im modernen Seenotrettungsdienst im Verlauf der Jahreszeiten realistisch widerspiegeln. Für die DGzRS ist dies wiederum von besonderer Bedeutung, spielt sich die Arbeit der Seenotretter doch nicht selten fernab der Küste, unter widrigen äußeren Umständen oder nachts unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab.

Der neue Kalender ist zu beziehen im Seenotretter-Shop www.seenotretter-shop.de, im Buchhandel oder direkt beim Delius Klasing Verlag, Bielefeld (ISBN 978-3-88412-486-4, www.delius-klasing.de, Telefon: 0521/559 955).

Die DGzRS wird ausschließlich durch freiwillige Beiträge und Zuwendungen finanziert. Im Verkaufspreis von Euro 19,90 (in Österreich Euro 20,50; in der Schweiz CHF 29,90) ist somit wieder eine Spende für die Seenotretter in Höhe von 2,60 Euro pro Exemplar enthalten.

 

Emissionsärmere Seeschiffe erst 2021?

Schiffbauindustrie kritisiert IMO Irrläufer und fordert Beibehaltung des vereinbarten Zeitrahmens zur Einführung neuer Stickoxid-Grenzwerte. Die IMO will die Einführung niedrigerer Grenzwerte um fünf Jahre verschieben. Dagegen protestiert die deutsche Schiffbauindustrie. Die Verschiebung niedrigerer Stickoxid-Grenzwerte setzt Investitionen, Arbeitsplätze und die Innovationskraft aufs Spiel und gefährdet die umweltpolitische Glaubwürdigkeit der Internationalen Maritimen Organisation (IMO). Vor dem Hintergrund der bisher für das Jahr 2016 geplanten Verschärfung der internationalen Emissionsgrenzwerte für Seeschiffe hat sich das Maritime Environment Protection Committee (MEPC) der IMO mit dem Entwicklungsstand entsprechender Technologien zur Verminderung von Stickoxidemissionen (NOx) befasst. Stickoxide verbinden sich mit Wasser zu Säuren und sind ursächlich u.a. für Atemwegserkrankungen und Umweltbelastungen durch sauren Regen. Laut EU-Kommission stammen etwa 30 Prozent der weltweiten Stickoxid Emissionen aus der Schifffahrt.

Dabei lag MEPC der aktuelle Bericht einer IMO-Arbeitsgruppe vor, in dem eine hinreichende Anzahl bereits anwendungsreifer Möglichkeiten dokumentiert und dementsprechend konsequent empfohlen wird, den beschlossenen Zeitplan für die weitere Reduzierung der NOx-Grenzwerte, den sogenannten Tier III-Standard, beizubehalten.

Trotz dieses eindeutigen technischen Gutachtens wurde vom MEPC der überraschende Beschluss gefasst, eine erneute Änderung der MARPOL-Konvention mit dem Ziel in Angriff zu nehmen, die Tier III-Einführung von 2016 auf 2021 zu verschieben. Gegen Vorbehalte der USA, Deutschlands und einiger weiterer EU-Länder wurde die von Russland initiierte Entscheidung durch eine knappe Mehrheit der Flaggenstaaten getroffen.

Verbände kritisieren Rechtsunsicherheit und fordern Rücknahme der Entscheidung. Die angestrebte Verzögerung der umwelt- und gesundheitspolitisch notwendigen Weiterentwicklung zur emissionsarmen Seeschifffahrt wird von der Schiffbauindustrie als völlig unnötig kritisiert. Sie ist technisch unbegründet, gefährdet bereits getätigte Investitionen und würde zu erheblichen, vermeidbaren Schadstoffbelastungen führen. Zudem wird durch das wiederholte Infrage Stellen einmal getroffener IMO-Entscheidungen die Investitionssicherheit für die herstellenden wie auch die nutzenden maritimen Unternehmen massiv beschädigt.

Deutsche Motorenbauer, Hersteller von Abgasreinigungsanlagen und Werften sind führend in der Realisierung umweltfreundlicher und sparsamer Schiffe. Diese Unternehmen haben mit intensiver Forschung und Produktentwicklung auf den Stichtag 2016 hingearbeitet und durch hohe Investitionen sichergestellt, dass termingerecht anspruchsvolle Emissionsgrenzen erfüllt werden können. Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Motoren und Systeme: „Die Hersteller von Schiffsmotoren und deren Zulieferer haben in den vergangenen Jahren mit hohem Einsatz Technologien zur Einhaltung der NOx-Grenzwerte entwickelt, um fristgerecht emissionsarme Produkte auf den Markt zu bringen. Die jetzt angestrebte Verschiebung ist zum Nachteil der Umwelt und der besonders engagierten Unternehmen.

VDMA und VSM fordern daher über ihre europäischen Branchenverbände EUROMOT und CESA, diese Fehlentwicklung auf der kommenden Sitzung des MEPC im Frühjahr 2014 zu korrigieren und das geltende Anwendungsdatum 2016 zu bestätigen. Die EU-Mitgliedstaaten müssen versuchen, zusammen mit weiteren umweltbewussten Flaggenstaaten die umweltpolitische Glaubwürdigkeit der IMO wiederherzustellen.

Der IMO-Vertreter des europäischen Schiffbauverbandes CESA, Dr. Ralf Sören Marquardt: Die europäische Schiffbauindustrie hat nachgewiesen, dass anspruchsvollere NOx-Grenzwerte technisch machbar sind. Wir sind daher optimistisch, dass dieser sehr überraschende Beschluss der IMO auf der nächsten Sitzung korrigiert wird. Der Hauptgeschäftsführer des VSM, Dr. Reinhard Lüken: Politik und Gesellschaft erwarten von der Industrie zu Recht sicheren und sauberen

Betrieb. Für Schiffbau und Schifffahrt als globalisierte Branchen sind dafür einerseits verlässliche und andererseits internationale Regeln absolut entscheidend. Der jetzige Beschluss des MEPC setzt beides leichtfertig aufs Spiel. Ohne Investitionssicherheit kann die Industrie ihren Beitrag nicht leisten.

Die USA hatte sich auf der MEPC Sitzung explizit vorbehalten, die Einführung der strengeren Grenzwerte wie geplant ab 2016 vorzunehmen. Es droht also ein weiterer Flickenteppich an Emissionsregeln. VDMA und VSM begrüßen gemeinsam die Position der Bundesregierung, die sich auf der Sitzung eindeutig für die sowohl umwelt- als auch industriepolitisch notwendige Beibehaltung des beschlossenen IMO-Zeitplans eingesetzt hat. Von der EU erwarten die Verbände ein geschlossenes und kraftvolles Einschreiten, um den jetzigen Irrläufer des MEPC schnellstmöglich zu korrigieren. Eine ähnliche Diskussion hatte es bereits um die Einführung strengerer Grenzwerte für Schwefeloxidemissionen gegeben, auch hier hatte die EU den ursprünglichen Zeitplan beibehalten.

Der Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) ist die politische und wirtschaftliche Interessenvertretung der deutschen maritimen Industrie, der See- und Binnenschiffswerften wie auch der Zulieferer.

Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) vertritt über 3.000 Mitgliedsunternehmen der Investitionsgüterindustrie und ist damit einer der mitgliederstärksten und bedeutendsten Industrieverbände in Europa. Im Fachverband Motoren und Systeme sind weltweit führende Hersteller von Motoren für industrielle Anwendungen und deren Zulieferer organisiert.

 

Das neue Forschungsschiff SONNE, das nach den Vorschriften des Germanischen Lloyd entsteht, soll im Januar 2015 an die Wissenschaft übergeben werden.Das neue Forschungsschiff SONNE, das nach den Vorschriften des Germanischen Lloyd entsteht, soll im Januar 2015 an die Wissenschaft übergeben werden.

 

Stapellauf für neue ConRo-Fähre bei FSG

Bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft ist am 1. Juni die 210 Meter lange ConRo-Fähre OCEANEX CONNARIGRA für die kanadische Reederei Oceanex Inc. vom Stapel gelaufen. Die OCEANEX CONNARIGRA setzt bereits jetzt Maßstäbe in puncto Innovation, Flexibilität und Umweltfreundlichkeit. Die Flensburger Schiffbauer untermauern damit einmal mehr ihren weltweit ausgezeichneten Ruf als fortschrittlicher Taktgeber im internationalen Schiffbau.

Seit Oktober vergangenen Jahres baut die FSG an diesem Schiff, das mit einer hohen Tragfähigkeit von 19.300 Tonnen sehr flexibel einsetzbar ist: Die Konfiguration von Rampen und lichten Deckshöhen ermöglicht den Transport von Containern verschiedener Größen, Lkw, Trailern und Pkw; dafür stehen 13.700 Quadratmeter Platz zur Verfügung. Zur umfangreichen Ausstattung zählen eine Heckrampe, eine Seitenrampe, feste Cardecks im unteren Laderaum, Hängedecks im unteren Laderaum unterhalb der festen Cardecks sowie ein internes Rampensystem zur Versorgung der verschiedenen Trailer- und Cardeck-Ebenen.

Eine weitere Besonderheit ist die Auslegung aller Systeme auf weltweite Fahrt, das bedeutet: höchste Eisklasse. So sind alle Komponenten aufgrund des rauhen Fahrtgebietes mit Temperaturen von bis zu -30 Grad sehr hochwertig und gehen über den üblichen Standard der ConRo-Schiffe im Markt hinaus. Qualität und Zuverlässigkeit des Schiffes stehen für die Reederei an oberster Stelle, da sie über ihr door-to-door-Konzept wiederum von ihren Kunden an Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit gemessen wird.

Größten Wert haben Kunde und Werft bei diesem Projekt auf die Umweltfreundlichkeit gelegt. Durch den optimalen Linienentwurf verbraucht das neue Schiff rund 30 Prozent weniger Treibstoff im Vergleich zu bisher eingesetzten Schiffen. Das bedeutet eine CO2-Reduktion um 20.000 Tonnen pro Jahr. Die für Schiffe ab 2015 in ausgewiesenen ECA-Gebieten geltenden Umweltrichtlinien erfüllt das neue FSG-Schiff mit einer innovativen Anlage zur Abgasentschwefelung.

 

Halbzeit beim Windpark Global Tech I: 40 Fundamente von 80 errichtet

 

Halbzeit beim Windpark Global Tech I: 40 Fundamente von 80 errichtet

Am 17. Juni 2013 wurde das 40. Tripod-Fundament im Nordsee-Windpark Global Tech I errichtet. Damit wurde nach 14 Törns in das Baufeld die erste Ausbaustufe erreicht.

Die große Herausforderung, die stählernen Dreibeine gerade auf dem Meeresboden abzusetzen und zu verankern, konnte souverän gemeistert werden: Alle 40 Tripods befinden sich in den erforderlichen Toleranzbereichen. Mittels modernster Technik wurden die Installationsarbeiten überwacht – so zum Beispiel durch den hochleistungsfähigen Tauchroboter PANTHER. Arjen Schampers, Technischer Geschäftsführer der Global Tech I Offshore Wind GmbH: „Wir sind sehr stolz auf das Offshore-Team der INNOVATION und das erreichte Etappenziel. Gemeinsam mit Hochtief Solutions konnten wir beweisen, dass die Technologie gut funktioniert und wir Fundamente in 40 Metern Wassertiefe zuverlässig installieren können. Das ist eine großartige Leistung.

Noch drei weitere Fundamente, die bei den Nordseewerken gefertigt wurden, sollen gleich im Anschluss verbaut werden. Sie werden mit dem Ponton LOUIS bei den Nordseewerken in Emden abgeholt und für den Umschlag zur ABC-Halbinsel nach Bremerhaven geschleppt. Die Verladung von drei 900 Tonnen schweren Fundamenten und neun Pfählen auf das Kranhubschiff INNOVATION verläuft inzwischen wie am Schnürchen in maximal 1,5 Tagen. Für einen Arbeitstörn zur Errichtung von drei Fundamenten werden als Nettozeit – also schlechtes Wetter herausgerechnet – inklusive der Hin- und Rückfahrt zum 180 Kilometer entfernten Baugebiet nur noch 10 Tage benötigt. Nach dem 15. Törn ist es geplant, die INNOVATION zur Installation der ersten Türme und Gondeln umzurüsten, bis die zweite Ausbaustufe mit den verbleibenden Fundamenten startet. Die Verkabelung der Gründungen im Windpark wird währenddessen kontinuierlich fortgeführt.

Global Tech I zählt zu den ersten Offshore-Windparks, die in der deutschen Nordsee errichtet werden. Das Windfeld mit 80 Windenergieanlagen der 5-Megawatt-Klasse verfügt über eine installierte Gesamtleistung von 400 Megawatt. Damit beläuft sich die nutzbare Stromproduktion aus der umweltfreundlichen Windenergie auf rund 1,4 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Die rund 41 Quadratkilometer große Fläche von Global Tech I befindet sich zirka 180 Kilometer vor Bremerhaven und 138 Kilometer vor Emden in nordwestlicher Richtung. Der Windpark wird außerhalb von Meeresschutzgebieten in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) gebaut. Bereits im Jahr 2006 wurden die 80 Windkraftanlagen sowie das dazugehörige Umspannwerk vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) genehmigt. Der Baustart war im August 2012. Sobald Global Tech I voll betriebsbereit ist, können rein rechnerisch 445.000 Haushalte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.130 Kilowattstunden mit dem umweltfreundlichen Strom versorgt werden.

 

Die Taufgesellschaft mit den beiden Taufpatinnen Narcisa Oetker (CAP SAN NICOLAS) und Doris Deichmann (CAP SAN MARCO).Die Taufgesellschaft mit den beiden Taufpatinnen Narcisa Oetker (CAP SAN NICOLAS) und Doris Deichmann (CAP SAN MARCO).

 

Doppeltaufe von zwei CAP SAN-Schiffen bei Hamburg Süd

Am 23. Mai 2013 feierte die Reederei Hamburg Süd auf der Werft Hyundai Heavy Industries in Ulsan (Südkorea) die Doppeltaufe ihrer Containerschiffe CAP SAN NICOLAS und CAP SAN MARCO. Die beiden Neubauten sind mit einer nominellen Stellplatzkapazität von 9.600 TEU die bisher größten Schiffe der Hamburg Süd und mit 2.100 Kühlcontaineranschlüssen die Schiffe mit der derzeit weltweit größten Reefer-Kapazität.

Taufpatin der CAP SAN NICOLAS ist Narcisa Oetker, Ehefrau von Ferdinand Oetker, Gesellschafter der Dr. August Oetker KG und Direktor des Bankhauses Lampe. Die CAP SAN MARCO wurde von Doris Deichmann, Ehefrau von Fred Deichmann, Geschäftsführer der Hamburg Süd-Tochter Columbus Shipmanagement GmbH, getauft. 

Die Containerschiffe sind die ersten einer Serie von insgesamt sechs Neubauten der neuen CAP SAN-Klasse. Nach ihrer Ablieferung wurde die CAP SAN NICOLAS im Juni in den Liniendienst der Reedereigruppe zwischen Asien und der Südamerika-Ostküste eingefädelt. In diesem Dienst wird im Juli auch die CAP SAN MARCO zum Einsatz kommen.

Im laufenden Jahr werden noch zwei weitere CAP SAN-Schiffe auf der koreanischen Werft abgeliefert. Die letzten beiden Einheiten dieser Baureihe, die 333,20 Meter lang, 48,20 Meter breit und über einen Tiefgang von 14 Meter verfügen, sollen dann im Januar 2014 an die Hamburg Süd übergeben werden. Die Hauptmaschinenleistung  der CAP SAN-Schiffe beträgt 40.670 kW, die Höchsgeschwindigkeit 21 Knoten. 

 

BSH genehmigt Windpark „Kaikas

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den Offshore-Windpark „Kaikas in der Nordsee genehmigt. Auf einer Fläche von rund 65 Quadratkilometern sollen 83 Windenergieanlagen errichtet werden, die in einer Wassertiefe zwischen 39 und 41 Meter stehen. Der neue Windpark entsteht nordwestlich der bereits genehmigten Windparkvorhaben „Albatros (Genehmigung 2011), „Global Tech I (Genehmigung 2006) und „EnBW Hohe See (Genehmigung 2006).

Der genehmigte Windpark „Kaikas entsteht in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee im zentralen Bereich der Deutschen Bucht, rund 120 Kilometer nördlich der Insel Borkum und 115 Kilometer von der Insel Helgoland entfernt. Nach der Genehmigung ist der späteste Baubeginn für den 31. Dezember 2019 festgelegt.

Der Genehmigung liegen umfangreiche Bewertungen möglicher Umweltauswirkungen zugrunde. Sie beinhalten u.a. Auswirkungen auf die Vegetation, auf die Tierwelt sowohl im Wasser als auch in der Luft oder auf das Klima. Zum Schutz der marinen Säuger wurden insbesondere strenge Auflagen zum Schallschutz beim Rammen der Anlagenfundamente erlassen.

Die Fläche des genehmigten Vorhabens lässt sich gut in den Raumordnungsplan für die deutsche AWZ der Nordsee integrieren. Ferner fügt sich die Fläche auch in den „Stromnetzplan des BSH (Bundesfachplan Offshore für die deutsche AWZ der Nordsee 2012) ein und berücksichtigt dessen Festlegungen.

Seit 2001 hat das BSH nunmehr insgesamt 30 Offshore-Windparks in der deutschen AWZ der Nord- und Ostsee mit insgesamt 2.164 Windenergieanlagen genehmigt. Weitere 98 Windparkvorhaben mit insgesamt 7.371 „Windmühlen sind beim BSH beantragt und befinden sich derzeit im Genehmigungsverfahren. Ein Projekt – alpha ventus – ist fertig und im Probebetrieb, weitere sechs Windparkvorhaben und vier Konverterplattformen bzw. Kabelanbindungen sind derzeit im Bau, 62 Anlagen speisen Strom ein.

Das BSH mit Dienstsitz in Hamburg und Rostock ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

Der 1200-Tonnen-Offshorekran geht in Teilen an die Crist-Werft nach Polen. Der 1200-Tonnen-Offshorekran geht in Teilen an die Crist-Werft nach Polen.

 

Liebherr liefert Schwerlastkran für Offshore-Errichterschiff VIDAR

Die Liebherr-McCtec Rostock GmbH in Mecklenburg-Vorpommern hat am 5. Juni 2013 im Seehafen Rostock die ersten Komponenten für einen Schwerlast-Offshorekran verladen, der für die Montage von Windkraftanlagen auf hoher See konzipiert ist und auf dem Spezialhubschiff VIDAR zum Einsatz kommen wird. Das Errichterschiff wird derzeit auf der polnischen Crist-Werft in Gdynia für das Unternehmen Hochtief Solutions gebaut. Die VIDAR soll noch in diesem Jahr in Dienst gestellt werden. Mit dem neuartigen Errichterschiff lassen sich die Montage- und Wartungszeiten in Offshore-Windparks deutlich verkürzen.

Der Liebherr-Offshorekran ermöglicht es der Firma Hochtief Solutions, pro Jahr mehr als 80 Offshore-Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von bis zu 120 Metern über dem Wasserspiegel zu installieren, dabei kann die VIDAR bis zu einer Wassertiefe von 50 Metern eingesetzt werden.

Der 1200-Tonnen-Offshorekran wird in mehreren Einzelteilen an die Crist-Werft nach Polen verschifft. Zunächst wurde in Rostock die erste Ausleger-Sektion (Länge: 56 Meter; Gewicht: 300 Tonnen) sowie die 420 Tonnen schwere Drehbühne und das 160 Tonnen schwere Maschinenhaus auf den Ponton CRIST 2 verladen und in die Hafenstadt Gdynia überführt. Nach der Rückkehr des Pontons aus Polen sollen die restlichen Krankomponenten verschifft werden, darunter die zweite Ausleger-Sektion. Der Ausleger des Offshorekrans erreicht nach der Endmontage auf der VIDAR eine Gesamtlänge von 108 Metern.

Der Schwerlast-Offshorekran vom Typ CAL 45000-1200 Litronic® erreicht eine maximale Tragkraft von 1200 Tonnen und weist ein Eigengewicht von 1500 Tonnen sowie eine Hubhöhe von mehr als 120 Metern über Deck auf. Zu den innovativen und technischen Lösungen gehört, dass der Kran nach dem CAL-Bauprinzip (Cran Around the Leg) entwickelt worden ist. Er wird auf dem Spezialhubschiff so montiert, dass er sich um eines der vier Hubbeine der VIDAR um 360° drehen kann. Liebherr liefert den zweiten Offshorekran in dieser Konfiguration aus, nachdem zu Beginn 2012 bereits das Errichterschiff INNOVATION mit einem 1500-Tonnen-CAL-Kran ausgerüstet wurde. Der Liebherr-Kran CAL 45000-1200 Litronic® gehört zum breiten Schwerlast-Offshorekran-Programm mit maximalen Traglasten bis 3000 Tonnen.

Die Firmengruppe Liebherr umfasst mehr als 120 Gesellschaften auf allen Kontinenten und beschäftigt mehr als 37.800 Mitarbeiter. 2012 erreichte Liebherr einen konsolidierten Gesamtumsatz von circa 9,1 Milliarden Euro.

Liebherr bietet in der Fertigung von Maritimen Kranen eine vielseitige und gut abgestufte Produktpalette. Am Standort Rostock in Mecklenburg-Vorpommern mit derzeit 1100 Mitarbeitern fertigt Liebherr-McCtec Rostock Hafenmobilkrane, Schiffs- und Offshore-Krane und Reachstacker. Zur Unterstützung wurde im Jahr 2007 in Lubmin bei Greifswald eine zweite Betriebsstätte aufgebaut, die auf den Bau von Kranauslegern spezialisiert ist.

 

Zweitgrößtes Containerschiff der Welt am JadeWeserPort in Wilhelmshaven

Mit der ESTELLE MÆRSK hat am 12. Mai das bislang größte Containerschiff seit Inbetriebnahme des Container-Tiefwasserhafens JadeWeserPort am 21. September letzten Jahres in Wilhelmshaven festgemacht. Das Schiff, das auf der Route von Rotterdam nach Bremerhaven unterwegs war, hat Wilhelmshaven unplanmäßig angelaufen, um Container zu löschen. Aufgrund eine Havarie auf der Außenweser bestanden Tiefgangsrestriktionen in der Zufahrt nach Bremerhaven. Daher nutzte die Reederei Maersk die Möglichkeit, den Hafen Bremerhaven zu Gunsten von Wilhelmshaven zu streichen.Wir waren gerne bereit, kurzfristig einzuspringen und unsere Hilfe anzubieten. In solchen Fällen zeigen sich nun einmal die einmaligen Standortvorteile von Wilhelmshaven merkt Axel Kluth, Geschäftsführer der JadeWeserPort Gesellschaften, an. Jeder Meter mehr Tiefgang ist bares Geld für die Reeder wert. Im Fall des derzeit größten Containerschiffes der Welt, der CMA CGM MARCO POLO können 1.400 Container mehr pro Meter Tiefgang transportiert werden. Die Standortvorteile vom JadeWeserPort werden sich mittelfristig durchsetzen. Jeder Reeder wird schnell sehen, wie unproblematisch und professionell die Schiffe am JadeWeserPort im Vergleich zu anderen Standorten abgefertigt werden können”.

Die ESTELLE MÆRSK, die zur E-Klasse der dänischen Reederei Mærsk gehört und sieben baugleiche Schwesterschiffe hat, ist mit ihrer Länge von 397 Meter und 56 Meter Breite zumindest immer noch das längste Containerschiff der Welt.

Peene Werft in Wolgast: Grünes Licht für Arbeit an Fregatten

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat zugestimmt, dass die Lürssen Gruppe die Arbeiten für beide Vorschiffe der Fregatten 3 und 4 F125 vollständig bei der Peene Werft in Wolgast durchführen darf. Das ist das Ergebnis der Gespräche zwischen dem BAAINBw, dem Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern und der Lürssen Gruppe in Koblenz.

Bei den Fregatten 1 und 2 F125 wurden die ersten 25 Meter der Vorschiffe in Wolgast gefertigt, nach Bremen geschleppt, dort um weitere 40 Meter verlängert und ausgerüstet. Jetzt wird Wolgast die Verantwortung für Stahlbau und Ausrüstung der 65 Meter langen Vorschiffe der Fregatten 3 und 4 tragen. Ausschlaggebend für den positiven Bescheid durch das zuständige Bundeswehramt ist das über Jahre gewachsene Vertrauen und die höchste Wertschätzung, die unsere Wolgaster Werftmitarbeiter beim Kunden Bundeswehr genießen, sagte Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern am 10.05.2013.

Mir ist es wichtig, für meine Belegschaft in Wolgast so schnell wie möglich Arbeit zu haben und vor Ort wieder Fahrt aufzunehmen, so Werftengruppen-Chef Friedrich Lürssen in Koblenz.

Das Gespräch hatte der Präsident des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr Harald Stein, der Vizepräsident Thomas Wardecki gemeinsam mit Werften-Gruppen Chef Friedrich Lürssen und Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph Ende der vergangenen Woche in Koblenz geführt. Die Verlegung der Arbeiten innerhalb der Lürssen Gruppe bedurfte der Zustimmung des zuständigen Bundeswehramtes.

 

Direktgüterzug zwischen Wien und Rostock gestartet

Seit dem 12. Mai 2013 gibt es eine weitere regelmäßige Güterzugverbindung zwischen Zentraleuropa und dem Seehafen Rostock. Mit dem intermodalen Shuttle-Service Wien-Rostock werden hauptsächlich kranbare Trailer transportiert, aber auch Container und nicht kranbare Trailer können geladen werden.

Das Angebot richtet sich als sogenannter „offener Zug an alle Verladeunternehmen und Spediteure, die diese schnelle und umweltfreundliche Verbindung nutzen wollen. Der Zug wird durch „European Rail Shuttle sowie die „Wiener Lokalbahnen Cargo betrieben. Durch die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „CargoBeamer ist zudem auf dieser Strecke der Transport der nicht kranbaren Trailern möglich geworden. Der neue Service wird mit zwei Umläufen pro Woche starten, nach sechs Monaten ist eine Verdoppelung vorgesehen. Ziel sind sechs Abfahrten pro Woche.

Der Hafen Wien fungiert als Drehscheibe für den süd- und südosteuropäischen Raum, während der Hafen Rostock mehr als 120 Abfahrten pro Woche im Fähr- und RoRo-Verkehr nach Dänemark, Schweden und Finnland bietet.

Die beiden Häfen initiierten das Projekt, sind jedoch als Bereitsteller von Infrastruktur nicht selbst Anbieter von Transportleistungen. Umso mehr freut es die beiden Geschäftsführer der Häfen Wien, Herrn Magagister Friedrich Lehr MBA, und Rostock, Herrn Dr. Ulrich Bauernmeister, dass ihre Initiative nunmehr in ein neues Angebot der beiden Häfen mündet. Beide sind überzeugt: „Das Projekt trägt der Notwendigkeit Rechnung, auf dieser wichtigen Achse auf kürzester Strecke durch Tschechien eine wettbewerbsfähige Alternative zur Straße anzubieten.

Auf dem Terminal für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV) verkehren derzeit wöchentlich Kombiverkehrszüge von und nach Verona (11), Novara (3), Brno (4), Wels (2) sowie Hamburg (6) und Karlsruhe (6), von hier aus werden in hoher Frequenz weitere deutsche Bahngüterzentren u.a. in München, Stuttgart, Duisburg, Köln erreicht.

 

Flottenkalender

Köhlers FlottenKalender 2014 Internationales Jahrbuch der Seefahrt

 Koehlers Verlagsgesell-schaft, Hamburg, Herausgeber

Hans Jürgen Witthöft,

ISBN 978-3-7822-1080-5,

272 Seiten, 14,8 x 21 cm

zahlreiche s/w- u. Farb-Abbildungen, Broschur,

EUR (D) 14,95 · EUR (A) 15,40 · CHF 20,90

Köhlers FlottenKalender 2014

 

 

 

Köhlers FlottenKalender 2014 – Internationales Jahrbuch der Seefahrt

Der neue FlottenKalender 2014 erscheint wie gewohnt mit vielen spannenden und unterhaltsamen Themen aus der maritimen Welt. Die Leser erwartet wieder eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und Information aus den verschiedensten Bereichen der Schifffahrt – Handelsschifffahrt, Marine, Reiseberichte, Persönlichkeiten und Historisches. 

Besondere Themen in Köhlers FlottenKalender 2014 sind zum Beispiel die Schnellboote der Volksmarine der DDR, Marineschiffbau in Hamburg bis 1945, Hafenentwicklung am Beispiel des JadeWeserPort, die Idee eines emissionsfreien Feederschiffes des Germanischen Lloyd und die Ostasiatischen Kreuzergeschwader der Kaiserlichen Marine.

Zahlreiche Fotos illustrieren diesen maritimen Klassiker. Umfassend informierend und ansprechend aufbereitet ist Köhlers FlottenKalender Jahr für Jahr eine Pflichtlektüre für maritim Interessierte.

Zum Herausgeber: Hans Jürgen Witthöft, Jahrgang 1941, ist Journalist mit langjähriger Erfahrung im Bereich Schifffahrt und Marine. Neben Beiträgen in Zeitungen und Zeitschriften hat er zahlreiche Bücher zu maritimen Themen veröffentlicht und betreut seit 1996 als Herausgeber Köhlers FlottenKalender.

 

 

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