AUSGABE 1/2013

hr

Christian Eckardt, Bremerhaven

Christian Eckardt

Ressortleiter

KreuzfahrtMagazin, SeefahrtMagazin, FährenMagazin

 

 

hr

 

16. Hansa Forum Schiffsfinanzierung

Schiffsinvestoren und Reedereien müssen sich weiter auf schwierige Zeiten einstellen. Auch im mittlerweile fünften Jahr der Krise ist Besserung nicht in Sicht. Experten rechnen damit, dass die Branche erst in 12 bis 18 Monaten die Talsohle durchschritten haben könnte. Angesichts zu geringer Einnahmen aus Fracht- und Charterraten, sinkender Schiffswerte sowie steigender Betriebskosten wird eine steigende Zahl von Insolvenzen vornehmlich bei Ein-Schiff-Gesellschaften erwartet. Weder Anleger noch Reeder oder Emissionshäuser hätten noch die Mittel, um weitere Restrukturierungen zu finanzieren. Betroffen ist besonders das Segment der Containerschiffe, hieß es Mitte November auf dem 16. „Hansa-Forum Schiffsfinanzierung in Hamburg.

Die Traditionsveranstaltung des Schiffahrts-Verlags „Hansa, fand unter dem Titel „Deutsche Schifffahrt im Netz von Banken, Märkten und Politik, bereits zum 16. Mal statt. Die bedeutendste Konferenz zur Schiffsfinanzierung in Deutschland im Hamburger Grand Elysée war mit über 600 Teilnehmern von Banken, Emissionshäusern, Finanzvertrieben, Reedereien und Branchenexperten wieder sehr gut besucht. In insgesamt vier Panels diskutierten hochkarätige Vertreter aus Politik und Schifffahrt, von Banken und Fondshäusern über die aktuelle Lage.

Seit Ausbruch der Wirtschafts- und Schifffahrtskrise hat es bereits 113 Insolvenzen deutscher KG-Schiffsfonds gegeben. In der noch fahrenden Flotte ist nach Angaben der Analysten der Deutschen Fonds Research fast jedes zweite deutsche Schiffsgesellschaft (KG) ein Sanierungsfall oder steht unmittelbar vor einer erneuten Restrukturierung, weil die Einnahmen die täglichen Ausgaben nicht mehr decken. Zudem gewähren die Banken, die selbst strengeren Regularien zur Risikovorsorge unterworfen sind, kaum noch Kredite. Wichtige Schiffsfinanzierer wie die Commerzbank-Gruppe, einschließlich der ehemaligen Deutschen Schiffsbank und der Dresdner Bank, haben sogar ihren kompletten Rückzug verkündet oder wie die HSH Nordbank große Teile ihres Portfolios in einer Abwicklungsbank (Bad Bank) geparkt.

„Das heißt aber nicht, dass wir in jedem Fall eine schnelle Zwangsverwertung anstreben, sagte gestern Matthias Pohl, Leiter Portfoliomanagement bei der Schiffsbank / Commerzbank. Der Abbau des Schiffkreditbuchs sei langfristig angelegt. Auch Christian Nieswandt von der HSH Nordbank verwies darauf, dass intensiv daran gearbeitet werde, möglichst viele notleidende Schiffsgesellschaften zu retten. „So lange der Markt aber so schlecht ist wie er ist, gibt es bei allen Beteiligten einen großen Handlungsdruck.

Die Bremer Landesbank (BLB) werde zwar grundsätzlich an der Schiffsfinanzierung festhalten, ihr Portfolio aber ebenfalls bereinigen müssen, sagte Björn Nullmeyer, Leiter der Spezialfinanzierung und Generalbevollmächtigter bei der BLB. Dazu werde sie durch gesetzliche Rating-Vorgaben (Bafin) gezwungen. Nach Ablauf des 3. Krisenjahres ohne Tilgung sei eine Bank verpflichtet, einen Kredit als Ausfall zu verbuchen und mit Eigenkapital „höher als 40 Prozent zu unterlegen. Für Schiffsgesellschaften mit positiver Fortführungsprognose, darin stimmten die Bankenvertreter überein, sei auch künftig eine Sanierung möglich, „aber wir müssen dies nicht mehr unbedingt tun, so Nullmeyer.

Allgemeiner Tenor auf dem Hansa-Forum: Nachdem es in der deutschen Schifffahrt nur teilweise gelungen sei, größere Unternehmenseinheiten (corporates) oder Genossenschaften zu bilden und auch die erhofften neuen Finanziers aus Asien oder den USA nicht zur Rettung herbeieilen, sind bei vielen Unternehmen die finanziellen Reserven endgültig erschöpft. Viele Reeder und Fondsmanager dürften sich daher in den nächsten Monaten verstärkt mit dem Insolvenzrecht auseinandersetzen müssen. „Da steht uns ein Dammbruch bevor, warnte der bekannte Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann (Sietas, P+S Werften). Mit bis zu 500 weiteren Pleiten rechnen Experten. Die Reform des Insolvenzrechts, seit März 2012 in Kraft, biete aber durchaus auch Chancen. Die sogenannte Insolvenz in Eigenverwaltung belasse die alte Geschäftsführung im Amt – in der auf persönliche Kontakte aufgebauten Schifffahrt sei das geradezu zwingend. „Man hat ja bei der Bremer Reederei Beluga gesehen, wie schnell ein Unternehmen sonst vom Markt verschwinden und große Werte vernichtet werden können, so Brinkmann.

Einen Königsweg aus der Krise hat die Branche bis heute nicht entdeckt. „Das ist wie Häuserkampf, es gibt da kein Patentrezept, sagt Ralf Friedrichs, Vorstandschef des Emissionshauses HCI Capital. Auf die erhoffte Hilfe der Politik muss die Branche dabei verzichten. Erst kürzlich hatte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler in einem Schreiben an den Verband Deutscher Reeder (VDR) die Forderung zurückgewiesen, über die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Überbrückungskredite oder komplette Schiffsfinanzierungen zu gewähren. VDR-Chef Ralf Nagel zeigte sich enttäuscht. „Wir haben weitere konkrete Lösungsansätze unterbreitet, die nicht aufgegriffen werden, sagte er auf dem Hansa-Forum. „Wenn jetzt nicht gehandelt wird, gerät der Schifffahrtsstandort Deutschland in Gefahr. Nagel wie auch Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch kündigten an, sich in Berlin weiter massiv für wirkungsvolle Hilfen einzusetzen.

 

Foto: Meyer Werft, Papenburg

Die Brennmaschine schneidet die erste Stahlplatte für das Forschungsschiff SONNE.

 

Baubeginn für neues Forschungsschiff  SONNE – Tiefsee-Forschungsschiff  wird 2015 in Dienst gestellt

Mit dem Brennstart der ersten Stahlplatte begann Anfang Dezember auf der Papenburger Meyer Werft in Papenburg der Bau des Forschungsschiffes SONNE. Mit dem Forschungsschiff SONNE setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Erneuerung der Flotte der deutschen Forschungsschiffe fort. Das Schiff wird 115 Meter lang, 20,6 Meter breit und kann neben der 35-köpfigen Besatzung bis zu 40 Wissenschaftler beherbergen. Zudem bietet das Schiff Platz für bis zu 25 Zwanzig-Fuß-Container mit Material an Bord. Für die deutsche Meeresforschung wird das neue Schiff Anfang 2015 zur Verfügung stehen.

Der Brennstart erfolgte im Laserzentrum der Werft, die Brennmaschine benötigte lediglich vier Minuten, um sich durch die Stahlplatte zu arbeiten und das erste Bauteil millimetergenau auszuschneiden. Betreiber der SONNE ist die Tiefseeforschungsschiff GmbH, ein Konsortium bestehend aus der Werft und der Reederei RF Forschungsschifffahrt (Bremen), das sich in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren gegen starke Konkurrenz durchgesetzt hat.

Gemeinsam mit den Küstenländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen hatte Bundesforschungsministerin Annette Schavan im Jahr 2008 den Nachfolgebau vereinbart. Auch der Wissenschaftsrat hatte dies empfohlen. Die Kosten in Höhe von 124,4 Millionen Euro übernimmt das BMBF zu 90 Prozent, die Küstenländer investieren zusammen 10 Prozent, wovon Niedersachsen die Hälfte trägt.

Die SONNE wird dazu beitragen, wissenschaftlich und gesellschaftlich besonders relevante Fragen zu beantworten, vor allem in der klimabezogenen Meeresforschung und der Erforschung von Rohstoffen auf dem Meeresboden. Haupteinsatzgebiete des neuen Schiffes werden der Indische und Pazifische Ozean sein. Beide Weltmeere haben einen großen Einfluss auf das Weltklima. Das neue Forschungsschiff wird sehr energieeffizient und daher besonders umweltfreundlich sein. Es soll 2015 das 36 Jahre alte Forschungsschiff SONNE ablösen. Der Heimathafen der neuen SONNE wird Wilhelmshaven sein.

 

Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven

Der neue Tonnenleger NORDERGRÜNDE (rechts) und der alte Tonnenleger BRUNO ILLING.

 

Tonnenleger NORDERGRÜNDE nimmt Arbeit auf

Nach erfolgreicher Taufe Ende August bei der Fassmer Werft in Berne nahm am 2.11 der neue Tonnenleger NORDERGRÜNDE seine Arbeit vom Heimathafen Bremerhaven auf. Anschließend wurde das 15 Millionen Euro teure Spezialschiff im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Enak Ferlemann und Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz offiziell an das Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven übergeben.

Dabei betonte Enak Ferlemann: „Bei einem jährlichen Verkehrsaufkommen von rund 50.000 Schiffsbewegungen im Bereich der Unter- und Außenweser brauchen die Schiffe sichere und leistungsstarke Wasserwege, damit der weltweite Warenaustausch auf einer stabilen Grundlage stattfinden kann. Mit dem modernen und vielseitig einsetzbaren Tonnenleger NORDERGRÜNDE wird der Bund den gestiegenen Ansprüchen an die Schifffahrt gerecht.

Die 43,15 Meter lange NORDERGRÜNDE wird dabei in Zukunft zum einem die rund 500 Seezeichen, wie Fahrwassertonnen, Leuchttürme und Richtfeuer auf Außen- und Unterweser bis nach Bremen bearbeiten und instand halten. Als universeller Tonnenleger mit einem Tiefgang von 2,40 Meter kann die NORDERGRÜNDE sowohl im Seebereich als auch im flachen Wattfahrwasser arbeiten. Weiterhin kann dieses Schiff in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Bremerhaven auch bei Schiffsbränden oder Bränden auf See eingesetzt werden. Dazu wurde das Schiff mit zwei Feuerlöschmonitoren, von denen einer auf einem 10 Meter ausfahrbaren Hydraulikmast montiert ist, mit zusätzlichen Pumpen und einem Schaummitteltank ausgestattet. Zum Schutz der Besatzung gegen Brandgase kann der Brücken- und Unterkunftsbereich dazu gegen die Außenluft abgeschottet werden.

Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bremerhaven, Werner Kinkartz, erklärte dazu: „Diese moderne Technik kommt nicht nur der Schifffahrt zugute, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Naturschutz.

Im Gegensatz zum bisher eingesetzten Tonnenleger BRUNO ILLING befindet sich bei der NORDERGRÜNDE das Arbeitsdeck achtern der Brücke. Der Bordkran der Firma HMB Lintec mit einer Hebeleistung von 12 Tonnen steht für jegliche Arbeiten mit Seezeichen zur Verfügung. Er verfügt einen Teleskoparm mit einer Reichweite von bis zu 17 Meter, um einen größtmöglichen Aktionsradius zu erhalten. Das Hauptdeck ist mit Kiefernholz, als Verschleißschicht belegt.

Die Ausrüstung des Tonnenlegers beinhaltet unter anderem noch ein Bereitschaftsbootdavit und ein Fassmer-Bereitschaftsboot. Das Schiff wird im regulären Dienst mit 7 Personen gefahren. Dabei sind die Besatzungskammern auf dem Zwischendeck untergebracht. Auf dem Einrichtungsdeck sind die Kapitänskabine, eine vollausgestattete Küche und eine große Messe / Schulungsraum mit Beamer und Leinwand eingerichtet.

Durch die Motorenleistung der beiden MAN-Hauptmotoren vom Typ D2842 LE412 mit jeweils 588 kW lässt sich das Schiff über den Voith-Schneider-Propeller optimal manövrieren und erreicht eine Geschwindigkeit von über 12 Knoten. Die vorn angeordnete Brücke ist mit modernster Steuerungs- und Überwachungstechnik ausgestattet und bietet eine sehr gute Rundumsicht.

Die zwei zum Arbeitsdeck hin ausgerichteten Nebensteuerstände ermöglichen es, dass die Arbeiten an Deck von der Brücke aus gut beobachtet werden können und durch gezielte Fahrmanöver unterstützt werden.

Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven

Auf der Brücke der BRUNO ILLING: Links Günther Rohe (WSA Emden), Kapitän Johannes Gerdes, Werner Kinkartz (WSA Bremerhaven).

 

Tonnenleger BRUNO ILLING wechselt von der Weser an die Ems

Nach mehr als 44 Jahren Einsatz für die Verkehrssicherheit auf der Bundeswasserstraße Weser nahm Ende November der Tonnenleger BRUNO ILLING Abschied vom bisherigen Heimathafen Bremerhaven. Ziel war das WSA Emden, wo der Tonnenleger als vorläufiger Ersatz für den fast baugleichen Tonnenleger GUSTAV MEYER zum Einsatz kommt.

Die GUSTAV MEYER liegt bereits seit September bei der Empting-Werft in Cuxhaven für Klasse- und Wartungsarbeiten im Dock. Im Rahmen dieser Werftarbeiten wurden zusätzliche Reparaturarbeiten an dem 45 Jahre alten Schiff festgestellt, so dass sich die geplante zweimonatige Werftzeit auf die doppelte Zeit verlängert.

Durch die Indienststellung des neuen Tonnenlegers NORDERGRÜNDE Anfang November in Bremerhaven konnte somit der Amtsleiter vom WSA Bremerhaven, Werner Kinkartz, seinem Kollegen in Emden, Günther Rohe, das aufgelegte Schiff, das noch für ein Jahr über die notwendige Klasse verfügt, für die anstehenden Aufgaben in der Ems übergeben. Unter dem Kommando von Kapitän Johannes Gerdes nahm die BRUNO ILLING dann mit zusätzlich drei ehemaligen Crew-Kollegen aus Bremerhaven für die Überführungsfahrt von der Unterweser zunächst Kurs auf die Nordseeinsel Borkum. An Deck befanden sich für die Kollegen in Emden auch noch ein 20 Fuß-Container mit vorhandenen Ersatzteilen der BRUNO ILLING. An der Ems wird der 48,8 Meter lange und 9,52 Meter breite Tonnenleger, der mit einem 12-to Kran ausgestattet ist, 260 der ausliegenden Tonnen kontrollieren und warten bzw. festgestellte Schäden an den Schifffahrtszeichen beseitigen. Zudem sind im Emsrevier bei Eisgefahr etwa 100 ausliegende Leuchttonnen durch Eistonnen auszutauschen.

Nach der Werft-Rückkehr der GUSTAV MEYER aus Cuxhaven ist geplant, Aggregate vom Tonnenleger BRUNO ILLING auszubauen und diese als Ersatzteile für die GUSTAV MEYER zu nutzen oder den Tonnenleger über die VEBEG zu veräußern. So geschehen ist dies auch kürzlich mit dem WSA-Tonnenleger EVERSAND: Für 127.454 Euro wurde dieses bislang in Bremerhaven eingesetzte Schiff über die VEBEG an einen nicht genannten, niederländischen Interessenten veräußert. 

 

Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven

Die CMA CGM MARCO POLO kam am 14. Dezember nach Bremerhaven an die Weser.

 

Größtes Containerschiff der Welt läuft auf Jungfernreise Hamburg und Bremerhaven an

Das nach Reedereiangaben nach der Transportkapazität größte – aber nicht längste Containerschiff der Welt, die CMA CGM MARCO POLO hat Mitte Dezember zunächst in Hamburg und dann in Bremerhaven festgemacht. Die CMA CGM MARCO POLO befand sich auf Jungfernfahrt von Ningbo (China), wo sie am 5. November 2012 in den Dienst gestellt wurde. Sie ist mit einer Länge von 396 Metern und einer Transportkapazität von 16.020 Standardcontainern (TEU), davon sind 1.200 Stellplätze für Kühlcontainer vorgesehen, aktuell das größte Containerschiff der Welt. Nachdem das Schiff den Burchardkai im Hamburger Hafen verlassen hatte, ging es nach Bremerhaven an die Weser. Mit an Bord befanden sich unter anderem auch  Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch, CMA CGM-Geschäftsführer Reinhard Peschel und Emanuel Schiffer, Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung.

Eingesetzt wird der in London beheimatete Neubau im so genannten FAL-Service zwischen Asien und Europa. Dabei werden die Häfen Ningbo, Shanghai, Xiamen, Hong Kong, Chiwan, Yantian, Port Kelang, Tanger, Southampton, Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam, Zeebrügge, Le Havre, Malta, Khor al Fakkan und Jebel Ali angesteuert.

Größer als das größte Kreuzfahrtschiff – das ist die  CMA CGM MARCO POLO. Nur die acht baugleichen Containerschiffe der so genannten E-Klasse der dänischen Maersk Line sind mit 397 Metern ein Meter länger und ein Meter breiter, verfügen aber nur über eine Stellplatzkapazität von etwa 15.500 TEU. Und im nächsten Jahr folgen noch größere Einheiten, die ersten von cirka 20 Schiffen der rund 400 Meter langen „Tripple-E-Klasse von Maersk mit einer Transportkapazität von rund 18.000 TEU.

Auch von der MARCO POLO folgen im nächsten Jahr noch zwei weitere Schwesterschiffe, die CMA CGM ZHENG HE  und „CMA CGM VASCO DE GAMA. Ursprünglich wurden acht Schiffe dieser Serie bei der Daewo Shipbuilding & Marine Engineering in Südkorea bestellt, jedoch wurde im Jahr 2011 ein Teil der Aufträge wieder storniert. Schiffsgrößen der Klasse >10.000 TEU sind zunehmend Standard an den EUROGATE-Containerterminals. Eurogate betreibt zehn Containerterminals in Deutschland, Italien, Portugal, Russland und Marokko. Die größten Containerhäfen der EUROGATE-Gruppe sind im Norden Bremerhaven und im Süden Gioia Tauro. In Bremerhaven wurden insgesamt 3.250 Container auf die CMA CGM MARCO POLO geladen und gelöscht. Dafür wurden insgesamt sieben gelbe Containerbrücken am MSC Gate eingesetzt.

„Der Anlauf der CMA CGM MARCO POLO macht wieder einmal deutlich, wie wichtig die Verbesserung der nautischen Bedingungen ist, sagt Emanuel Schiffer, Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung. „Bremerhaven wurde schon immer von den größten Containerschiffen der Welt angelaufen. Mit der Zeit sind die größten Containerschiffe jedoch immer größer geworden. Die Suprastruktur unserer Terminalanlagen ist mitgewachsen. Die Infrastruktur, d.h. die Anpassung der Fahrrinnen erfolgt aber viel zu langsam. Es freut uns daher, dass die CMA CGM MARCO POLO trotzdem nach Bremerhaven gekommen ist, und wir hoffen, dass das so bleibt. Wir werden sie hier regelmäßig begrüßen und wünschen ihr allzeit eine Handbreit Wasser unterm Kiel.

„Nachdem bereits unser vorheriges Flaggschiff – die CMA CGM CHRISTOPH COLOMB – ständig Bremerhaven im FAL1-Dienst anläuft, freuen wir uns, dass nun unser neues Flaggschiff – die CMA CGM MARCO POLO ebenfalls Bremerhaven bedient, sagt Reinhard Peschel, Geschäftsführer der CMA CGM (Deutschland) GmbH.

Die beiden Geschäftsführer von CMA CGM und Eurogate in Hamburg und Bremerhaven unterstützen somit die Forderung von Reedern und Hafenwirtschaft nach einer Weser- und einer Elbvertiefung. Der Ausbau beider Flüsse um rund einen Meter liegt derzeit auf Eis. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig muss noch über Klagen von Umweltschutzverbänden entscheiden. Für die Umweltschützer ist die Abfertigung der MARCO POLO in Hamburg und Bremerhaven ein klarer Beleg dafür, dass die Flüsse nicht weiter vertieft werden müssen. Mit dem Jade-Weser-Port steht inzwischen auch ein Tiefwasserhafen für solche Megaschiffe bereit. Keine Angaben machte die Reederei in diesem Zusammhang aber, warum das Megaschiff trotzdem in Bremerhaven und nicht in Wilhelmshaven festgemacht hat.

 

Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven

Die CMA CGM MARCO POLO ist aktuell das größte Containerschiff der Welt.

 

Foto: Christian Ecckardt, Bremerhaven

 

Taufe des neuen Tenderschiffes GESA für WindMW

Im Neuen Hafen in Bremerhaven wurde Ende November der neue Swath-Offshore-Tender der WindMW GmbH GESA von der neunjährigen Namensvetterin, der Tochter von WindMW Geschäftsführer Jens Assheuer, Gesa Assheuer, getauft.

Das unter der Baunummer 16 auf der norwegischen Maloy Verft AS vollkommen aus GfK-erbaute Schiff mit der Projektbezeichnung S-Cat 29, ist unter DNV als Passagierschiff für den Transport von bis zu 24 Personen klassifiziert und verkehrt unter Zypern-Flagge. Die Übergabe des 29,5 Meter langen und 10,6 Meter breiten und rund 9 Millionen € teuren Schiffes erfolgte Ende Oktober in Norwegen. Die GESA verfügt, neben vier Bug- bzw. Heckstrahlrudern, über zwei MTU Hauptmaschinen mit einer Leistung von je 900 kW, die maximale Geschwindigkeit beträgt 25 Knoten. Auf dem vorderen und hinteren Deck können bis zu 4 Tonnen Fracht befördert werden, auf dem Achterdeck ist ein 1,6 Tonnen-Ladekran mit einem 4,4 Meter langen Ausleger montiert.

Das im normalen Verkehr rund 1,6 Meter tiefgehende Schiff mit SWATH-Eigenschaften kann bei schwerer See durch das Umpumpen von rund 50 Kubikmeter Ballastwasser auf einen Tiefgang von 2,2 Meter gebracht werden, um dadurch ein besseres Seegangsverhalten zu erreichen. Die GESA wird momentan ab Cuxhaven für Crewwechsel zu den Installationsschiffen für das Offshore-Windprojekt Meerwind Süd-Ost in der Deutschen Bucht, rund 23 Kilometer nördlich von Helgoland eingesetzt. Später wird das Schiff von Helgoland für den Technikertransport in die Windparks verwendet. Ein Schwesterschiff ist im Moment nicht geplant. Die WindMW GmbH mit Sitz in Bremerhaven, deren Gesellschafter Blackstone (80 %) und die Windland Energieerzeugungs GmbH (20 %) sind, plant aktiv als Realisierungs- und Betreibergesellschaft den Bau und die Inbetriebnahme der rund 1,2 Milliarden teuren Offshore Windparks Meerwind Süd und Meerwind Ost und hat dazu auf Helgoland

 

die Betriebsbasis und den Servicestützpunkt eingerichtet. Dazu hat WindMW seit dem 1. Januar 2013 für 10 Jahre das atoll ocean resort gebucht. Das 1999 erbaute Hotel mit 50 Zimmern wird für Geschäftspartner, Gäste und Mitarbeiter genutzt. Ausschlaggebend für die Buchung waren auch die hier in ausreichender Größe zur Verfügung stehenden Flächen für Konferenzen, Workshops, internationale Tagungen und Ausstellungen, die auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen.

 

1.200-Tonnen-Fundament in Bremerhaven verladen

Die Bauarbeiten am Trianel Windpark Borkum gehen Schritt für Schritt voran. Kürzlich wurde eine rund 1.200 Tonnen schwere und rund 50 Meter hohe Stahlrohrunterkonstruktion, ein so genanntes „Jacket für die Umspannplattform, im Bremerhavener Kaiserhafen auf den Schwerlastponton VIKING BARGE 7 verladen. Die Verladung des Jackets erfolgte mit Hilfe von fünf aneinandergereihten, sechsachsigen SPMT-Trailern je Seite, mit einer Tragekapazität von bis zu 300 Tonnen per Trailer. Wie Trianel jetzt weiter mitteilte, ist im Frühjahr 2013 dann die Hochzeit mit der sogenannten TOPSIDE geplant. Auf ihr sind auf drei Decks die Transformatoren installiert.

Die ersten Stahlrohre zur Befestigung der Fundamentstrukturen wurden mit Hilfe des Jack-Up-Schiffs GOLIATH in rund 30 Metern Wassertiefe 45 Kilometer vor Borkum errichtet. Insgesamt 120 Gründungspfähle mit einem Durchmesser von 2,5 Metern und eine Länge von bis zu 30 Meter wurden innerhalb von einem halben Jahr gesetzt. Trotz einer 2-monatigen Zwangspause aufgrund des schlechten Wetters konnten die Bauarbeiten noch vor dem avisierten Zeitpunkt abgeschlossen werden.

Bereits im Frühjahr 2011 hatten die Bauvorbereitungen für den Trianel Windpark Borkum begonnen. An Land wurde der große Blasenschleier getestet, der beim Windpark Borkum erstmals auf hoher See großtechnisch eingesetzt wurde. Ziel des Blasenschleiers ist es, vor allem die Schweinswale vor dem Lärm bei den Rammarbeiten zu schützen. Dazu wurde ein perforierter Schlauch mit einem Radius von 80 bis 100 Metern um die gesamte Baustelle gelegt. Dieser wird mit Pressluft befüllt, sodass die ausströmenden Luftblasen im Wasser einen natürlichen Schallschutzvorhang bilden.

Der bislang im Zeitplan liegende Bau des Windparks geriet ab dem 2. Quartal 2012 ins Stocken. Im Juni 2012 teilte Tennet erstmals mit, dass sich der Netzanschluss um vier bis fünf Monate verspätet. Bis April ging Tennet noch davon aus, den Netzanschluss planmäßig fertig stellen zu können. Weiterhin hatte sich die Produktion einiger der bis zu 900 Tonnen schweren dreibeinigen Fundamente (Tripods) sowie die Fertigstellung der Umspannplattform verzögert. Als Folge musste die Errichtungskampagne für die Windenergieanlagen angepasst und um mehrere Monate verschoben werden

Eine weitere Verzögerung des Netzanschlusses teilte der verantwortliche Netzbetreiber Tennet im Ende September 2012 mit. Welche finanziellen Auswirkungen die erneute Verschiebung hat, ist derzeit noch nicht abzusehen. Ursprünglich war die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe des Windparks mit 40 Windkraftanlagen und einer Leistung von 200 Megawatt für Ende 2012 geplant. Nach aktueller Entwicklung wird der Trianel Windpark Borkum voraussichtlich mit einem Jahr Verspätung in Betrieb gehen können.

Unterdessen hat AREVA Wind die 40 Windkraftanlagen und Turmsegmente fertig gestellt und an Trianel übergeben. In Werk in Bremerhaven hat bereits der Abtransport der Anlagenteile begonnen. Die Gondeln, Rotornaben sowie die Turmsegmente werden auf dem Seeweg auf einem Ponton ins niederländische Eemshaven transportiert, dem Basishafen für die Errichtung der Anlagen auf offener See. Die Rotorblätter der 40 Anlagen des Typs AREVA M5000 verbleiben zunächst in Stade und werden von dort aus für die Endmontage Anfang 2013 nach Eemshaven verbracht.

Trotz der durch den fehlenden Netzanschluss verursachten Verzögerung gehen die Bauarbeiten am Trianel Windpark Borkum weiter. Seit Juni 2012 konnten bislang 19 Tripods auf dem Meeresboden verankert werden, die von den beiden Schwerlastschiffen STANISLAV YUDIN und OLEG STRASHNOV in Baufeld transportiert werden. Gleichzeitig startete die Verlegung der Innerparkverkabelung, bei der die Tripods der Windkraftanlagen mit 33-kV-Stromleitungen untereinander verbunden werden

Das geplante Trianel Windkraftwerk, an dem 33 Stadtwerke beteiligt sind, wird in der ersten Ausbaustufe mit 40 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 200 Megawatt errichtet. Der Trianel Windpark Borkum wird ab 2013 rund 200.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen.

 

DGzRS hat 1.126 Menschen aus Seenot gerettet

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2012 ist die Rettungsflotte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) 1.990 Mal im Einsatz gewesen. Dabei haben die DGzRS-Besatzungen 1.126 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit, wie die Gesellschaft jetzt in Bremen mitteilte.

Von Januar bis Oktober 2012 haben die Besatzungen der 60 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote in Nord- und Ostsee

60 Menschen aus Seenot gerettet

1066 Menschen aus drohender Gefahr befreit

321 Mal erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert

70 Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt

998 Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie

462 Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert

In vielen Fällen griffen die Seenotretter frühzeitig ein und begrenzten so Schäden bereits im Vorfeld. Zudem sind sie 2.599 Mal in ihren Revieren zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten auf Kontrollfahrt gegangen. Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS bis Ende Oktober 2012 insgesamt 80.189 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahrensituationen auf See befreit.

Zu den herausragenden Einsätzen der ersten zehn Monate des Jahres 2012 gehören die Rettung zweier Schiffbrüchiger aus der sieben Grad kalten Nordsee nach dem Sinken ihres Bootes vor Norderney am 14. März und ein brennender Fischkutter vor Sylt am 22. März. Am 21. Juni brach im voll besetzten Hafen von Laboe während der Kieler Woche an Bord einer Segelyacht ein Feuer aus. Die Seenotretter verhinderten, dass die Flammen auf weitere Schiffe übergriffen.

Besonders arbeitsreich war das Wochenende 22. und 23. September für die Seenotretter. Bei starken Nordwestwinden brachten die DGzRS-Besatzungen insgesamt rund 80 Menschen auf Nord- und Ostsee in Sicherheit. Zu einem „tierischen Einsatz wiederum wurden die Maasholmer Seenotretter am 30. September gerufen: Sie bewahrten einen völlig erschöpften Hund, der gegen starken ablandigen Wind und die Strömung nicht mehr ankam, vor dem sicheren Tod auf See.

Bisher umfangreichster Einsatz 2012 war die Suche nach einem über Bord gegangenen Seemanns eines Forschungsschiffes in der Deutschen Bucht am 8. August. Koordiniert von der Seenotleitung Bremen der DGzRS waren vier Seenotkreuzer, über 20 weitere Schiffe und mehrere Hubschrauber 14 Stunden lang im Einsatz, ohne dass der Schiffbrüchige gefunden werden konnte. Dennoch hat sich gezeigt, dass die Strukturen des maritimen Such- und Rettungsdienstes in Deutschland, für den die DGzRS die Verantwortung trägt, sehr gut funktionieren. Es gehört zum Alltag der Seenotretter, auch mit derartigen Einsätzen klarkommen zu müssen und anzuerkennen, dass trotz moderner Technik und umfangreicher Ausbildung das Meer zuweilen stärker ist als der Mensch und seine Bemühungen.

 

Foto: DGzRS, Bremen

Michael Heinzius (l.), ehrenamtlicher Vormann der Freiwilligen-Station Hörnum auf Sylt der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), und Frank Schätzing, Bestsellerautor und ehrenamtlicher „Bootschafter 2012” der DGzRS, bei der Vorstellung der Dreivierteljahres-Einsatzbilanz am 14. November 2012 in Schätzings Heimatstadt Köln. Foto: DGzRS

 

Ehrenamtlicher „Bootschafter 2012

Wesentliche Unterstützung erfuhren die Seenotretter durch ihren diesjährigen ehrenamtlichen „Bootschafter, den Bestsellerautor Frank Schätzing. Er hat mit großem Engagement die Arbeit der DGzRS begleitet. Nach einem Besuch der Zentrale mit der Seenotleitung Bremen im Januar 2012 packte er Ende Mai bei einer Seenotrettungsübung mit Mann-über-Bord-Manöver selbst mit an. „Besonders beeindruckt hat mich die große Professionalität auch der ehrenamtlich tätigen Besatzungen, zollte Schätzing den Leistungen der Seenotretter seinen Respekt. Eine „Küchenparty mit dem Erfolgsautor und Sternekoch Johannes King sowie als Gast Rockmusiker Achim Reichel erbrachte Mitte Oktober auf Sylt 25.000 Euro Erlös zugunsten der DGzRS. Schätzings Nachfolger für 2013 wird Fernsehmoderator Yared Dibaba. 

 

Aus der Rettungsflotte

Zu den Höhepunkten aus Sicht der Seenotretter im zu Ende gegangenen Jahr zählt die Indienststellung eines neuen 36,5 Meter langen Seenotkreuzers für die Station Sassnitz. Britta Sellering, Gattin des Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns Erwin Sellering, taufte das Spezialschiff Ende Mai auf den Namen HARRO KOEBKE.

Auch in diesem Jahr soll die Modernisierung der Rettungsflotte fortgesetzt werden. Für die Station List auf Sylt ist der vierte Neubau der 20-Meter-Klasse vorgesehen. Der Bau dieser Einheit hat vor wenigen Wochen auf der Fassmer-Werft an der Unterweser begonnen. Das Schiff mit der internen Bezeichnung SK 34 soll im Herbst 2013 die dann 28 Jahre alte MINDEN ablösen. Ferner haben die ersten Planungen für eine neue 28-Meter-Klasse begonnen. Dieser Schiffstyp soll voraussichtlich ab 2015 nach und nach die Seenotkreuzer der heutigen 27-Meter-Klasse ersetzen.

 

DGzRS hofft auf Spendenbereitschaft der Bevölkerung

Hinsichtlich des Sammlungserlöses hofft die DGzRS zum Jahreswechsel auf die Spendenbereitschaft der Bevölkerung, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen wie im Jahr 2011 (18,8 Millionen Euro). Seit Mitte Oktober wendet sich das Seenotrettungswerk wieder verstärkt an die Öffentlichkeit, um über seine Arbeit zu informieren, die Menschen im ganzen Land um Unterstützung zu bitten und weitere Förderer für die DGzRS zu gewinnen, deren Arbeit ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen getragen wird und die deshalb auf die Unterstützung der breiten Bevölkerung angewiesen ist.

Bis in den Dezember 2012 hinein sind rund 5.000 Plakate an publikumsintensiven Plätzen in etwa 50 Städten ausgehängt – mietfrei für die Seenotretter. Die Flächen für das großformatige Bild mit dem Titel „Bei uns geht Ihre Spende garantiert nicht unter hat die awk Außenwerbung der DGzRS kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

Tag der Seenotretter 2013

Spendern, Freunden und allen Interessierten bietet die DGzRS auch 2013 wieder die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild von der Einsatzbereitschaft ihrer Besatzungen und der Leistungsfähigkeit ihrer Rettungseinheiten zu machen. Erneut findet am letzten Sonntag im Juli, somit am 28. Juli 2013, der „Tag der Seenotretter statt.

 

Foto: Innoven, Bremerhaven

 

Neues Zubringerschiff LEV TAIFUN zum Leuchtturm Roter Sand

Nachdem vor rund zwei Jahren der Schlepper GOLIATH überraschend verschrottet wurde und somit die beliebten Fahrten zum Leuchtturm Roter Sand in der Wesermündung eingestellt werden mussten, wurde nun ein Ersatzschiff gefunden. Mit dem ehemaligen Tonnenleger LEV TAIFUN bietet die Bremerhaven Touristik in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ab Mai 2013 wieder Tagesfahrten mit Leuchtturm-Erkundung und Übernachtungsfahrten zum denkmalgeschützten Leuchtturm „Roter Sand an. Für 2013 sind derzeit 66 Fahrten von Mai bis September geplant.

Der Leuchtturm „Roter Sand bietet ein nicht alltägliches Reiseerlebnis mitten in der Nordsee, in dem rund 50 Kilometer vor Bremerhaven gelegenen Leuchtfeuer. Rund drei Stunden sind es von Bremerhaven mit der LEV TAIFUN zu dem Wahrzeichen. Den mehr als 125 Jahre alten Nordsee-Leuchtturm können Gäste bei Tagesfahrten auch von innen erkunden. Übernachtungsgäste können eine bis fünf Übernachtungen buchen. Pro Fahrt nimmt das Schiff maximal 30 Passagiere an Bord, sechs davon dürfen zum Übernachten auf dem Leuchtturm bleiben.

Wie die Bremerhaven Touristik jetzt mitteilte, eignet sich der ehemalige, inzwischen 50 Jahre alte Tonnenleger LEV TAIFUN hervorragend für die Fahrten zum Roten Sand. „LEV steht für „Lowest Emission Vessel und spiegelt den Anspruch von Innoven, dem Schiffseigner wieder. Das Ingenieurbüro mit Sitz im Fischereihafen Bremerhaven, hat sich unter anderem auf den Umbau älterer Schiffe in möglichst energieeffiziente Fahrzeuge spezialisiert. Auch der Einsatz umweltverträglicher Werkstoffe spielt bei den Umbauten eine wichtige Rolle.

Gebaut wurde das 41,58 Meter lange und 8 Meter breite Schiff auf der J.G. Hitzler Schiffswerft als Tonnenleger JOHANN GEORG REPSOLD zum Einsatz auf der Unterelbe. Das Schiff verfügt über zwei MAN-Hauptmaschinen mit einer Leistung von 514 kW, angetrieben über zwei Voith-Schneider-Propeller erreicht das Schiff eine maximale Geschwindigkeit von rund 11 Knoten. Nach einem Einsatz beim Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning wurde das Schiff im November 2011 außer Dienst gestellt und im Frühjahr 2012 für 100.000 Euro über die VEBEG an das Bremerhavener Unternehmen Innoven veräußert. Nach einem Umbau bei der Firma BVT im Bremerhavener Fischereihafen ist auch ein Einsatz als Hilfsfahrzeug im Bereich der Offshore-Windenergieanlage vorgesehen.   

Der Leuchtturm Roter Sand nahm 1885 als Erstling – zuvor hatte es nur Feuerschiffe als „schwimmende Leuchttürme gegeben – rund 50 Kilometer vor der Küste Bremerhavens seine Arbeit auf. Der Turm ist insgesamt 52,5 Meter hoch, von denen im besten Fall und je nach Wasserstand rund 30 Meter sichtbar sind. Das ehemalige Leuchtfeuer liegt 24 Meter über dem mittleren Tidenhochwasser. 79 Jahre wies der Leuchtturm „Roter Sand den Schiffen den Weg nach Bremen, Bremerhaven, Hamburg und durch die Deutsche Bucht..

Mit Mitteln des Bundes, des Landes Niedersachsen und des Fördervereins „Rettet den Leuchtturm Roter Sand e.V. wurde das Seedenkmal 1987 in einer spektakulären Aktion gerettet und gesichert. Der Bund als Eigentümer übertrug das Bauwerk der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die seither für dessen Fortbestand sorgt. Rund 900.000 Euro sind seither aus Mitteln der Denkmalstiftung selbst, ihrer treuhänderischen Stiftung Leuchtturm Roter Sand sowie aus dem Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten / Weltnaturerbe Wattenmeer in die Sanierung und Restaurierung dieses einmaligen technischen Denkmals geflossen.

Bis zu sechs Personen übernachten jeweils in einem gemeinsamen Schlafraum in Etagen-Kojenbetten. Für den Aufenthalt wird den Übernachtungsgästen entsprechende Verpflegung zur Selbstversorgung und Trinkwasser mitgegeben. Der Aufenthalt auf dem Turm erfordert eine gute Konstitution und eine Anpassung an das einfache Leben ohne Strom und Heizung ebenso wie den Verzicht auf gewohnten Komfort. Doch die Übernachtungsgäste werden an Bord bestens vorbereitet und von einem sachkundigen Betreuer mit den Rettungsmitteln und Einrichtungen des Leuchtturms vertraut gemacht, bevor sie die Abgeschiedenheit auf dem Meer genießen dürfen.

Das maritime Bauwerk besteht aus 4 Etagen und dem Laternenhaus. Über dem Eingangsgeschoss, der als Lagerraum dient, befindet sich der Schlafraum, im dritten Geschoss der Aufenthaltsraum mit Küche und ganz oben die Galerie mit den charakteristischen drei Erkern.

 

Foto: Meyer Werft, Papenburg

Begrüßung des Jubiläums-Gastes im Besucherzentrum der Meyer Werft (v.l.n.r.): Jan Westphal (PTG), Marianne Schnieders (PTG), Günther Kolbe (Meyer Werft), Winfried Tripp, der 250.000 Besucher, Bernhard Nee (PTG) und Alexandra Weich (PTG).

 

250.000. Besucher des Jahres 2012 im Besucherzentrum der Meyer Werft begrüßt

Die Meyer Werft und Papenburg Tourismus (PTG) konnten Mitte November den 250.000sten Gast des Jahres 2012 im Besucherzentrum der Meyer Werft auf besondere Weise begrüßen. Anlässlich dieses Ereignisses wurde Herr Winfried Tripp von der Werft und von der PTG mit Geschenken überrascht. Dem „Jubiläums-Gast Winfried Tripp aus dem Habichtswald wurde bei der kleinen Feierstunde das gerade neu im Sortiment aufgenommene Meyer Werft Polo-Shirt und weitere Souvenirs übergeben. Die Gruppe um Herrn Tripp reiste mit dem DER Reisebüro aus Kassel nach Papenburg. Das Unternehmen veranstaltet für seine Kunden regelmäßige Fahrten zur Meyer Werft. Die Gruppe war sichtlich begeistert von der Welt des Schiffbaus und den beiden neusten Kreuzfahrtschiffen, der AIDAstella und der NORWEGIAN BREAKAWAY. Beide Schiffe sind derzeit im Bau und hautnah zu erleben.

Die AIDAstella ist das siebte Schiff der Reederei AIDA Cruises und wird im Februar 2013 fertig gestellt, während die NORWEGAIN BREAKAWAY für die Reederei Norwegian Cruise Line erbaut wird.

 

Neue Schlepper in den Häfen

Nach einer mehrwöchigen, 12.400 Seemeilen langen Überführungsreise aus Singapur traf Ende Oktober der jüngste Schlepperneubau für die niederländische Schleppreederei Kotug, die RT AMBITION, in Bremerhaven ein. Die Überführung via Suezkanal erfolgte durch ein Team des niederländischen Unternehmens Redwise. Vor dem ersten Einsatz erfolgen zunächst noch abschließende Ausrüstungsarbeiten bei der Bremerhavener Firma Heise im Fischereihafen.

Bei der 31 Meter langen und 12 Meter breiten RT AMBITION handelt es sich um einen Rotor-Tug mit einer Pfahlzugleistung von 80 Tonnen, der für die Elisabeth Group, Valletta, erbaut und von Kotug bareboat gechartert wurde. Das auf Malta beheimatete Schiff wurde unter der Baunummer 922 auf der ASL Shipyard in Singapur gebaut und im August 2012 abgeliefert.

 

URAG setzt zwei neue spanische 84-Tonnen Schlepper ein

Seit Herbst 2012 ist in Bremerhaven der neue, bislang noch unter spanischer Flagge verkehrende Schlepper IBAIZABAL DIEZ für die URAG (Unterweser Reederei GmbH, Bremen) tätig.

Dieser 35,90 Meter lange, 13,60 Meter breite und 7,09 Meter tiefgehende Voith-Schlepper wurde 2012 von der Astilleros Armon Navia in Nordspanien für die spanische Schleppreederei Remolcadores Ibaizabal S.A. fertiggestellt. Die in Asturien ansässige Werft hat in der Vergangenheit schon mehrfach Schlepperneubauten für deutsche Reedereien, so auch die EMS und ELBE für die URAG geliefert und im letzten Jahr den deutschen Ostsee-Havarieschlepper BALTIC.

Zwischenzeitlich hat die URAG das Managament für die IBAIZABAL DIEZ übernommen, der voraussichtlich den Namen BREMEN erhalten wird, wie URAG-Geschäftsführer Niels Roggemann auf Anfrage erläuterte. Ein weiteres, baugleiches Schwesterschiff, die IBAIZABAL ONCE ist ebenfalls an der Weser eingetroffen und wird zum Jahresanfang die URAG-Flotte erweitern. Das Einsatzgebiet für die neue BREMEN ist der gesamte Bereich der südlichen Nordsee. Dazu gehören genauso Hafenaktivitäten wie auch Einsätze im Bereich Offshore für die Gas- und Ölindustrie sowie in der Windindustrie. Damit gehört dieser Schlepper mit zu den vielseitigsten an der deutschen Nordseeküste.

Angetrieben von zwei General-Electric Dieselhauptmaschinen mit je 2.640 kW verfügt der Schlepper über einen Pfahlzug von 84 Tonnen, die Geschwindigkeit beträgt 14 Knoten. Weiterhin verfügt die DIAZ über eine Feuerlöscheinrichtung mit zwei Feuerlöschkanonen mit einer Leistung von je 1.350 Kubikmeter Schaum oder Wasser pro Stunde. In den Unterkünften finden bis zu 8 Crewmitglieder Platz, in der Hafenassistenz verkehrt das Schiff mit 3 Crewmitgliedern.

Den ersten öffentlichen Einsatz absovlierte das neue Flaggschiff der URAG bereits bei dem Anlegemanöver der brandgeschädigten MSC FLAMINIA am Jade-Weser-Port in Wilhemshaven.

 

Neues von den deutschen Werften: Lürssen-Gruppe kauft Peene-Werft in Wolgast

Die Bremer Lürssen-Werft übernimmt zum 1. Mai 2013 mit 360 Mitarbeitern und 65 Auszubildenden die Wolgaster Peene-Werft. Der Gläubigerausschuss der insolventen P+S-Werften genehmigte am 17. Dezember den Verkauf. Lürssen habe den besten Kaufpreis geboten, der unter 20 Millionen Euro liege. Der Kaufvertrag sei bereits geschlossen, stehe aber unter Vorbehalt der Grundpfandgläubiger und dem Bundeskartellamt.

Die meisten Mitarbeiter sollen unbefristete Festanstellungen bekommen. Die übrigen Mitarbeiter werden zunächst auf zwei Jahre befristet eingestellt. Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat sind froh über das Ergebnis, weil die meisten Arbeiter mit Tariflohn übernommen werden. Die Schiffbauer in Altersteilzeit bekommen ihr Geld zum größten Teil ausgezahlt. Die Bremer Lürssen-Werft ist in Wolgast kein Unbekannter. Beide Schiffbaubetriebe arbeiten schon seit mehr als zehn Jahren zusammen.

Mit dem Verkauf des Wolgaster Schiffbaubetriebes werden gut zweieinhalb Jahre nach der Verschmelzung die vorpommerschen P+S-Werften aufgespalten. Die Werften in Stralsund und Wolgast hatten Ende August 2012 Insolvenz angemeldet, nachdem Land und Bund eine Rettungsbeihilfe gestoppt hatten. Rund 1.100 der einst 1.750 Mitarbeiter wechselten am 1. November in eine Transfergesellschaft.

Das seit 1875 aktive Familienunternehmen Lürssen erwirbt die Hallen der Kompakt- und Reparaturwerft, aber nicht die Grundstücke, die nicht zur Kernwerft gehörten, heißt es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters Brinkmann. Diese sollen gesondert verkauft werden.

Für die ebenfalls insolvente Volkswerft Stralsund gebe es derzeit mehrere Interessenten aus dem In- und Ausland. Derzeit wird die Gründung einer Betreibergesellschaft vorbereitet, um zwei Schiffe für die dänische Reederei DFDS fertigstellen zu können.

 

Verkauf der Hamburger Sietas-Werft vorerst geplatzt

Die Zukunft der insolventen Hamburger Sietas Werft ist zu Zeit wieder ungewiss, da der Kaufvertrag mit der niederländischen VeKa Group nicht unterzeichnet werden konnte. Begründet wurde dieses damit, dass ein fest geplanter Auftrag zunächst nicht gebucht werden konnte, wie der Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann kurz vor Weihnachten auf einer Betriebsversammlung mitteilte.

In diesem Zusammenhang sprach Brinkmann von einer schwierigen Lage für die Werft. Hintergrund sind die Verzögerungen bei der Energiewende. Der Sietas Werft bleibt nun eine Frist bis Februar, um neue Aufträge zu gewinnen, wobei Branchenkenner davon so kurzfristig nicht ausgehen. Von einem neuen Auftrag hängt die Zukunft der rund 400 Beschäftigten ab. Anfang diesen Jahres wird über Kurzarbeit und eine Transfergesellschaft verhandelt werden.

Derzeit baut die Werft Hamburg-Neuenfelde ein Errichterschiff für Windparks für das niederländische Unternehmen Van Oord. Für diesen Auftraggeber sollte Sietas auch ein zweites baugleiches Schiff herstellen. Dieser vorbehaltliche Auftrag wurde jedoch zurückgezogen, da der Bau von Windparks in der Nordsee aktuell immer wieder verschoben oder gar storniert werden. Erst kürzlich hatte der Energiekonzern EnBW angekündigt, ein geplantes Milliarden-Projekt vorerst nicht umzusetzen, weil die Anbindung an die Energienetze unklar ist.

Die 1635 gegründete Sietas Werft war schon vor Jahren in Schwierigkeiten geraten und hatte Mitte November 2011 Insolvenz angemeldet. Brinkmann hatte daraufhin gemeinsam mit der Geschäftsführung und Vertretern der Arbeitnehmer eine Sanierung auf den Weg gebracht. Im Januar 2012 war bekannt geworden, dass die insolvente Werft 250 Arbeitsplätze im Neubaubereich streicht. Bei der Tochtergesellschaft Neuenfelder Maschinenfabrik wurden rund 100 Jobs abgebaut. Im Sommer 2012 wurde die Sietas-Gruppe schließlich zerschlagen.

So sollte die Sietas-Neubauwerft  an die niederländische VeKa-Group gehen. Die Bremer Lürssen-Gruppe übernahm die Reparaturwerft Norderwerft, den Zuschlag für die Neuenfelder Maschinenfabrik bekam die norwegische TTS Group ASA.

 

Hoffnung für SIAG: Investor legt Angebot vor

Die Mitarbeiter der SIAG Nordseewerke in Emden haben derzeit wieder Grund zur Hoffnung, dass es mit dem insolventen Unternehmen weitergeht. So liegt von einem Investor ein Kaufangebot vor. Es soll aber noch weitere, auch zwei chinesische, Interessenten geben, die eine Übernahme des Offshore-Windanlagenherstellers bekundet haben.

Grundsätzlich sei es gut, dass es mögliche Investoren gebe, sagte Wilfried Alberts von der Gewerkschaft IG Metall kürzlich gegenüber dem Radiosender NDR. Es müsse aber klar werden, welche Perspektive SIAG nach einem Verkauf habe, wie viele Beschäftigte übernommen würden und ob ein Investor Aufträge mitbringe.

Unabhängig von den Investoren sollen auch die Verhandlungen über einen Auftrag von Fundamenten für Windanlagen mit der Firma Global Tech weitergehen. Sollten diese Gespräche positiv ausgehen, könnte die Arbeit der 700 Beschäftigen bis ins Frühjahr gesichert werden. SIAG und Global Tech hatten sich Ende November auf den Bau von zehn Fundamenten geeinigt. Mit einem neuen Partner sollte geklärt werden, ob noch weitere Arbeiten dazukommen. Die SIAG Nordseewerke hatten Mitte Oktober Insolvenz angemeldet.

Ursprünglich hatte SIAG den Auftrag für 24 Tripoden-Fundamente erhalten, 16 weitere sollte der Konkurrent Weserwind in Bremerhaven bauen. Das Auftragsvolumen für Emden wurde nun deutlich abgespeckt. Global Tech wird wohl eine Millionen-Summe vorschießen. Die Nordseewerke hätten damit finanziell Luft bis Jahresende 2013. Der Großkunde hatte bereits mit einem Vorschuss dafür gesorgt, dass in Emden erst einmal wieder Werkzeuge, Materialien und laufende Kosten bezahlt werden. Zwischenzeitlich war die Arbeit im Werk schon niedergelegt worden. Die Nord/LB als Hauptgläubiger der Nordseewerke gibt als Sicherheit einbehaltenes Material nun wohl auch wieder frei.

Ohne den Auftrag von Global Tech stünde SIAG umgehend vor dem Aus. Die Nord/LB hatte Ende Oktober einen Massekredit für die SIAG Nordseewerke abgelehnt, mit dem das Unternehmen die Insolvenz hätte überbrücken können. Von einer Pleite wären neben den mehr als 700 SIAG-Angestellten auch etwa 200 weitere Arbeitnehmer betroffen: 110 bei einigen ostfriesischen Unternehmen und dazu 90 bei zwei SIAG-Tochterfirmen.

hr
Vorige Seite Inhaltseite Vorschau/Impressum Nächste Seite