Seereisenmagazin Die ganze Welt der Kreuzfahrt

 

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Herbert Fricke 

Herbert Fricke · Ressortleiter HamburgMagazin

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Leider haben wir Recht behalten

 

Das SeereisenMagazin ist ja kein politisches Medium. Wir sind weder links noch rechts, und auch nicht träge in der Mitte. Wir sind da, wo die Wahrheit ist. Wahrheit ist nicht „populistisch”, sondern wahr. All diese Einordnerei in links und rechts ist widersinnig. Wahrheit ist belegbar. Und politische Fehler sind es auch. Mit „Populismus” hat das überhaupt nichts zu tun. Als müsse beim Nachdenken stets sogleich eine politische Richtung vorgegeben sein. Wer nicht mehr frei nachdenken kann, ist doch schon Zwängen unterworfen.

Kurz vor Weihnachten nun dieser folgenschwere Mordanschlag per Sattelschlepper in Berlin. Tote, Verletzte und leider die Gewissheit: da sind weiterhin mehr als 500 sogenannte „Gefährder” unterwegs. Neueste offizielle Zahl des Bundeskriminalamts: bei der Einreise nach Deutschland im letzten Jahr haben über 80 Prozent aller jungen Männer keine oder falsche Pässe vorgelegt!  Sehr viele gaben sich als „syrische Kriegsflüchtlinge” aus, obwohl sie aus Nordafrika stammen. Aus Tunesien, Marokko, Algerien und Libyen. Und viele von ihnen reisen nach wie vor unkontrolliert in Europa herum, wie ja auch der tunesische Attentäter auf seiner Flucht von Berlin über Paris nach Mailand. Deutschland hat – im wahren Sinn des Wortes – „die Kontrolle verloren”. Wir haben davor schon vor einem Jahr gewarnt!

Vor einem Jahr fanden die denkwürdigen Ereignisse in Köln statt. Jemand, der daran erinnert, ist weder rechts- noch linkspopulistisch, sondern einer der nachdenkt. So schlimm diese Vorfälle auch waren, so haben sie doch auch Gutes bewirkt: dass nämlich viele Menschen aus ihrer Träumerei erwacht sind. Die schöne deutsche Willkommenskultur hatte ganz gewiss menschliche Impulse: den Drang zu helfen, gastfreundlich zu sein, die Arme auszubreiten. Das war wie der Impuls eines Kindes, einem armen hungernden Kätzchen zu helfen.  Gleichzeitig war es aber auch naiv. Denn erstens kann man nicht Hunderttausende armer Kätzchen ins Tierheim Deutschland aufnehmen. Und zweitens waren und sind längst nicht alle dieser Kätzchen arm und hilfsbedürftig.

Der Satz der Kanzlerin „Wir schaffen das!” war eine politische Anmaßung. Denn „wir”, ihr Volk also, wurden ja  gar nicht gefragt. Über jeden kleinen Mist wird abgestimmt. Über solch eine grundsätzliche Entscheidung wurden weder das Volk noch sein Parlament befragt. Und Merkels Satz war auch zutiefst europafeindlich. Denn Frau

Merkel hatte weder die EU noch irgendeins ihrer Mitgliedsländer über solch eine tiefgehende Entscheidung befragt. Entsprechend fand und findet eine europäische Solidarität nicht statt. Deutschland hat sich diese Suppe eingebrockt. Jetzt soll Deutschland sie auch auslöffeln. So denken nicht nur rechtsregierte Länder wie Polen oder Ungarn. So denken alle, tatsächlich alle anderen Staaten der EU.

Dann kam, was kommen musste. Die offene Grenze lud Hunderttausende aus dem Nahen Osten, aus Osteuropa und Nordafrika ein, nach Deutschland zu strömen und völlig unkontrolliert ins Land zu gelangen. Vielfach ohne Pass, mit falschen Papieren und keineswegs immer auf der Flucht. Vor wem sollten denn all die Marokkaner, Tunesier, Algerier, all die Einreisenden vom Balkan „geflüchtet” sein? Für den Großteil der Syrer mag der Begriff „Flüchtling” gelten, für die allermeisten anderen ist es eine Falschbezeichnung. Und man muss auch die Frage stellen, ob diese falsche „Willkommenskultur” nicht auch schwere Schuld auf sich geladen hat? Denn wurden nicht auch Zehntausende aus Nordafrika über das Meer herbeigelockt, und damit häufig in eine tödliche Falle?

In ihrer Not hat die Bundeskanzlerin dann einen fragwürdigen Deal mit dem türkischen Despoten Erdogan ausgehandelt: Flüchtlinge gegen Geld. Wenn Ihr die zwei Millionen dort „eingelagerten” Flüchtlinge in der Türkei behaltet, zahlen wir Euch Milliarden. Unsummen also für ein diktatorisches Regime. Unsummen für einen Deal, der Deutschland erpressbar macht. Unsummen für eine Zusage, die schiefgehen wird. Ein Damokles-Schwert über dem Haupt der Kanzlerin. Irgendwann wird sie den Erpressungen aus Ankara nicht mehr folgen können. Dann geht das Drama richtig los.

Wir, das SeereisenMagazin, haben vor einem Jahr an dieser Stelle vorgeschlagen, Flüchtlinge aus Syrien geordnet mit Passagierschiffen aus den Lagern nach Deutschland zu holen. Und zwar kontrolliert nur solche, die unser Arbeitsmarkt braucht, und die sich hier problemlos eingliedern lassen. So machen es ja auch Staaten wie Kanada, Neuseeland und Australien. Mit einer solchen Maßnahme wäre so manches Unheil von vornherein verhindert worden. Aber nein, unsere Politik und unsere „weisen” Politiker lockten die Einreisewelle über die Balkanroute und über’s Mittelmeer heran. Das Ergebnis ist bekannt.

Übrigens ist der Krieg in Syrien kein „Bürgerkrieg”, wie wir oft fälschlich und gedankenlos sagen. Sondern ein Religionskrieg. Mit „Bürgern” hat das alles nichts zu tun. Mit Religion aber alles: Sunniten und Wahabiten gegen Schiiten und Alawiten. Der Dreißigjährige Krieg in Europa war auch kein „Bürgerkrieg”. Sondern ein Religionskrieg zwischen Katholischer und Protestantischer Kirche. Und wenn hier der Platz dafür wäre, könnte ich Ihnen auch den Zusammenhang mit den Waffenarsenalen in den Industriestaaten darlegen. Ungeheure Mengen an teuer gelagerten Waffen und Bomben und Munition müssen entsorgt werden. Die rüstungsindustrielle Welt braucht Platz für neue Waffensysteme. Der alte Knallkram muss weg. Also wird er zur Zeit in Syrien, Libyen, dem Jemen und Mali verballert. Andere Schauplätze sind denkbar:

Syrien erweist sich ja schon jetzt auch ideal zum Ausprobieren neuer Waffensysteme. Die russische Luftwaffe und das amerikanische Drohnen-Management sind dort schon heftig „in action”. Man kann nur hoffen, dass man im trump-regierten Pentagon nicht auf die Ukraine, den Iran oder das Südchinesische Meer als weitere Schauplätze kommt. Anlässe lassen sich von versierten Propagandisten leicht konstruieren. Oder war der amerikanische Angriff gegen den Irak etwa kein „konstruierter Anlass”? Saddam Husseins angebliche Chemiewaffen wurden nie gefunden.

Warum das alles jetzt wieder in unserem Editorial zum Jahreswechsel? Weil das Problem mit den eingewanderten Massen nicht gelöst ist, sondern jetzt erst richtig beginnt. Denn nun müssen Hunderttausende wieder ausgewiesen werden, die sich vehement dagegen wehren. Damit erreicht die deutsche Gutmenschlichkeit schließlich ihr Gegenteil. Nämlich Hass und Gewalt und Gegengewalt. Wie dichtete schon Goethe in seinem „Zauberlehrling”: … „die Geister, die ich rief, die werd’ ich nicht mehr los”. Tausende werden untertauchen, nicht registriert, nicht erfasst, weder integrations- noch ausreisewillig. Das ist ein Pulverfass. Und diejenigen, die man tatsächlich ausweisen kann in ihre Herkunftsländer, die werden hasserfüllt auf Rache sinnen. Anschläge auf deutsche Touristen, auch Seereisende, sind absehbar und leider zu befürchten. Und die Abschiebe-Maßnahmen werden wiederum Milliarden kosten. Algerien, Marokko, Tunesien halten schon jetzt die Hände auf. Vom zerrissenen Libyen ganz zu schweigen.

Bis dahin, so steht zu erwarten, ist Frau Merkel längst keine Kanzlerin mehr. Unter den Folgen ihrer gutgemeinten aber schlecht gemachten Flüchtlingspolitik werden noch unsere Kinder und Kindeskinder zu leiden haben. Dennoch: Ihnen allen ein gutes schönes 2017. Machen Sie das Beste draus.

Ihr Herbert Fricke

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