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Der Vieux Port von Marseille, oben auf dem Berg, 147 Metern Höhe, die Kathedrale Notre-Dame de la Garde.  Der Vieux Port von Marseille, oben auf dem Berg, 147 Metern Höhe, die Kathedrale Notre-Dame de la Garde.

Alle Fotos dieser Seite: Kai Ortel, Berlin


Kai Ortel

Schnupperkreuzfahrt dank Gaddafi –

Impressionen von einer Kurzreise mit der MSC PREZIOSA

Es müssen nicht immer gleich sieben oder zehn Tage Kreuzfahrt sein. Gerade im Mittelmeer, wo die großen Reedereien inzwischen in fast jedem Hafen eine Einschiffung ermöglichen, gibt es immer häufiger die Gelegenheit, Teilstücke von zwei, drei oder vier Tagen Länge zu buchen. Schon zwei Tage an Bord der MSC PREZIOSA bieten Eindrücke in Hülle und Fülle.

Die Regenfront, die der Airbus im Anflug auf Barcelona durchfliegt, macht nicht gerade Hoffnung auf die bevorstehende Schnupperkreuzfahrt nach Marseille und Genua. Doch wie auf Bestellung ist sie wie weggeblasen, als der Flughafenbus Kurs auf Barcelonas Placa de Catalunya nimmt. Schnell noch hinunter zum Hafen und dort über die Europa-Brücke, und schon kann die Mini-Kreuzfahrt beginnen. Im strahlenden Sonnenschein, nicht schlecht für einen Donnerstag Mitte April.

Ebenso erstaunlich: Der Check-In im Terminal erfolgt auf Deutsch, dabei bilden deutsche Gäste in der Nebensaison nicht unbedingt ein Großkontingent auf den italienischen Schiffen der Reederei MSC. Und schnell geht es obendrein. Da auf dieser Reise eine Ein- und Ausschiffung auch noch in Marseille, Genua und Civitavecchia erfolgt (ist), verteilt sich die Passagier-Schar gleichmäßig auf die Häfen, so dass es in den Terminals fast nirgendwo Schlangen gibt. Auch meine Kreditkarte will man am Check-In-Schalter nicht sehen, und wenig später an der Rezeption des Schiffes ebenso wenig. Registrieren lassen kann man sie stattdessen an einem von mehreren Automaten an Bord. Schöne neue voll automatisierte Kreuzfahrtwelt.

 

Vorboten des Sommers

An der Außenmole von Barcelona ist derweil nichts davon zu spüren, dass wir noch in der Nebensaison sind. Die MSC PREZIOSA hat zwischen der MEIN SCHIFF 4 und der CELEBRITY REFLECTION eingeparkt, vor der wiederum noch die COSTA FAVOLOSA und die MSC ARMONIA liegen, während die kleine SILVER CLOUD am citynahen World Trade Center festgemacht hat. Und auch das Leben auf dem Pooldeck der MSC PREZIOSA unterscheidet sich nicht von einem typischen Sommertag: Die Swimming- und die Whirlpools sind gleichermaßen voll, und die Sonnenliegen stehen dicht an dicht, vornehmlich belegt von Gästen aller Altersklassen in Badehosen oder Bikini. Die ersten Vorboten des Sommers werden ausgekostet. Auch die gemütliche Garden Bar auf Deck 16 ist gut besucht kurz vor der Abfahrt; kein Wunder, ist es hier doch wesentlich ruhiger als mittschiffs rund um den großen Pool, und seinen Drink an der frischen Luft genießen kann man achtern genauso.

Barcelona verlässt die MSC PREZIOSA am Ende mit 15 Minuten Verspätung, doch das liegt vor allem daran, dass um genau diese Uhrzeit alle fünf großen Kreuzfahrtschiffe mehr oder weniger zeitgleich ablegen wollen. Da können sich nicht einmal die Möwen entscheiden, welchem der Schiffe sie folgen sollen. Zumal im Zeitalter von Balkonkabinen Essensreste von allen möglichen Decks gleichzeitig über Bord geworfen werden, so dass die armen Vögel gar nicht wissen, wohin sie zuerst fliegen sollen. Das Spektakel hat erst ein Ende, als das MSC-Flaggschiff die Hafeneinfahrt verlassen hat und die meisten Passagiere sich zum Umziehen und zum Essen ins Schiffsinnere zurückgezogen haben.

 

Ein Schiff, das es gar nicht geben dürfte

Dass man als EU-Bürger im Jahr 2016 überhaupt eine Kreuzfahrt mit diesem Schiff machen kann, ist übrigens nicht ganz selbstverständlich, denn als Mitglied der MSC-Flotte war es zunächst gar nicht geplant gewesen. Zwar hatte MSC 2010 bereits die baugleichen Schwesterschiffe MSC FANTASIA (2008) und MSC SPLENDIDA (2009) in Dienst gestellt und auch ein drittes Schiff dieser Klasse, die MSC DIVINA, geordert.

Eine vierte Einheit sollte jedoch an eine Reederei an den afrikanischen Gestaden des Mittelmeers gehen – an das libysche Staatsunternehmen GNMTC (General National Maritime Transport Company) nämlich. Der Legende nach soll sich der Gaddafi-Clan zuvor an MSC gewandt haben, um eines der Schiffe der Reederei für eigene Zwecke zu chartern. Da dies in Zeiten, wo Kreuzfahrten oftmals schon um viele Monate im Voraus ausgebucht sind, nicht so einfach möglich ist, kontaktierten die Gaddafis kurzerhand die Bauwerft STX France und orderten für 500 Mio. € ein Schwesterschiff auf eigene Rechnung. Geld spielte dabei offenbar keine Rolle. PHOENICIA sollte Bau-Nummer X32 heißen und als besondere Attraktion über ein Aquarium mit sechs Haien verfügen. Auf halbem Weg zwischen der Bestellung (Juni 2010) und der geplanten Ablieferung des Schiffes (Ende 2012) ereilte Libyen jedoch der Arabische Frühling und die Auftraggeber der PHOENICIA nach dem Fall von Tripolis ein wenig ruhmreiches Ende in den umkämpften Vororten von Sirte.

Da die libysche Nachfolge-Regierung aber die Zahlung von Raten an STX einstellte, kündigte letztere den Bauvertrag im Juni 2011 und wandte sich in Sachen Weiterbau des Kaskos an MSC. Neun Monate dauerten hernach allerdings die Verhandlungen, ehe die italienische Reederei im März 2012 Vollzug melden und bekanntgeben konnte, dass die PHOENICIA als MSC PREZIOSA in Dienst gestellt werden würde. Die Ablieferung erfolgte im März 2013 drei Monate nach dem ursprünglich geplanten Termin, und 50 Mio. € teurer ist das Schiff im Laufe der Endausrüstung auch noch geworden. Auf das Hai-Aquarium hat MSC allerdings verzichtet, größte Attraktion des Schiffes waren nun der „Infinity Pool” am Heck und die Wasserrutsche „Vertigo”, die mit 120 Metern längste ihrer Art auf See. MSC selber bewirbt das Flaggschiff der Flotte (Stand April 2016) als ein „modernes mediterranes Meisterwerk”.

 

Eine Weltreise auf 14 Decks

In ihrer Inneneinrichtung kombiniert die MSC PREZIOSA dagegen geschickt afrikanische und arabische Elemente mit italienischen und solchen aus anderen Kulturkreisen, so dass ein Bummel über das Schiff einer kleinen Weltreise gleicht. In der Reedereisprache verbindet die MSC PREZIOSA „klassisches Design” mit „detailgetreuer Handwerkskunst” und in der Tat kommt die Inneneinrichtung der öffentlichen Räume trotz der Vielzahl an Themen und Motiven authentisch und harmonisch daher. Das gilt für die „Safari Lounge” auf Deck 7, die durch ihren Savannen-Look und ihre Steinoptik besticht, genauso wie für die Piano Bar „El Dorado” weiter vorne auf demselben Deck, die vor lauter Messing gerade golden glitzert und funkelt. Ganz wie zu Hause dürfte sich dagegen das italienische Publikum in der Pizzeria „La Locanda” bzw. im Slow Food-Restaurant „Eataly”  fühlen.

Reminiszenzen an den ursprünglichen nordafrikanischen Auftraggeber sind dagegen das „Phoenician Plaza” mit seinen Säulengängen und (Kunst-)Palmen sowie das orientalisch angehauchte Hauptrestaurant „L’Arabesque”. Amerikanisch wiederum geht es hoch oben auf Deck 14 zu, wo die beiden Büffetrestaurants „Inca” und „Maya” im Stil der peruanischen bzw. mittelamerikanischen Hochkulturen gehalten sind. Ein letzter kleiner „Kulturschock” folgt schließlich wieder auf Deck 7, wo die „Green Sax Jazz Bar” nicht nur getreu ihres Namens in Neon-Grün ausgeleuchtet ist, sondern abends mitunter stilechte Südstaaten- und andere amerikanische Musik bietet.     

 

Ein musikalischer Abend 

Das „Green Sax” ist dann auch der Ort an Bord, wo am Abend der Abfahrt aus Barcelona die beste Stimmung herrscht. Hier wird Kreuzfahrtdirektor Franco Pili auf Einladung einer österreichischen Reisegruppe spontan zum Elvis-Double und bringt solide Versionen von „In the Ghetto” und „It’s now or never” zur Darbietung. Kein Wunder: Pili tritt seit über 25 Jahren als Sänger auf Kreuzfahrtschiffen auf, bei MSC hat er die Position des Kreuzfahrtdirektors seit 2004 inne. Er spricht (und singt, wie die Reederei mitteilt) fließend Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch und hat darüber hinaus Grundkenntnisse in Dänisch und Niederländisch.

Was hervorragend zum Passagier-Mix auf der MSC PREZIOSA passt, der auch in der Nebensaison ausgesprochen bunt daherkommt: Den Großteil des Kontingents stellen auf dieser Reise Italiener, Spanier, Franzosen und Österreicher. Deutsche sind schon wesentlich weniger an Bord, und auch Engländer bzw. Amerikaner bilden diesmal eine Minderheit.   

Länderübergreifend funktioniert zwischen den beiden Show-Vorstellungen am Abend zum Glück das obligatorische Bingo-Spiel im großen Platinum Theatre, auch wenn das Vorlesen der Nummern in den diversen Bord-Sprachen immer einige Zeit dauert. Wer auch diesem Teil des Unterhaltungsprogramms nichts abgewinnen kann, der findet vielleicht im Atrium ein Plätzchen, um dort den fast schwermütigen, auf jeden Fall aber herrlich melancholischen Melodien zu lauschen, die Svetomira und Umberto am Fuß der großen Glasfahrstühle vortragen. Um zum Klang vollendet vorgetragener Musik einmal so richtig die Seele baumeln zu lassen, hat man auf den Schiffen von MSC traditionell die Qual der Wahl, so auch auf der MSC PREZIOSA, wo die Interpreten im Phoenician Plaza (Duo Giranote), in der El Dorado Bar (Duo International Sound), in der La Locanda Pizzeria (Irina) und in der Safari Lounge (Polito’s Band) kaum einen Musikwunsch offen lassen. Selbst die Kellner singen in den Lounges die vorgetragenen Lieder mitunter mit, was die Wohlfühlatmosphäre noch verstärkt. Nur Bibliophile sind auf der MSC PREZIOSA auf dem falschen Schiff; die Bibliothek an Bord ist nur mehr eine kleine Ecke der viel größeren Diamond Bar und verdient ihren Namen leider kaum noch.

 Unterdessen führt die MSC PREZIOSA einen kleinen Konvoi an Kreuzfahrtschiffen an, die alle denselben Kurs steuern. In unserem Kielwasser fahren die COSTA FAVOLOSA und die MSC ARMONIA, die kurz nach uns Barcelona verlassen haben und

 

morgen früh kurz nach uns auch Marseille erreichen. Auf der Brücke der MSC PREZIOSA hat dabei übrigens Raffaele Pontecorvo das Kommando, auch er ein gestandener Seemann mit reichlich MSC-Erfahrung. 1982 auf dem Containerschiff MSC CORINNA zur Reederei gestoßen, wechselte er 1990 zur Kreuzfahrtsparte des Unternehmens, wo er im Jahr 2000 zum Kapitän des MSC-„Oldtimers” MONTEREY ernannt wurde. Seitdem hat er auf allen Schiffsklassen der Flotte den Oberbefehl gehabt und dürfte damit auch prädestiniert sein, 2017 das Kommando über die neue MSC SEASIDE zu übernehmen, wenn dieses erste Schiff seiner Klasse in Florida in Dienst gestellt wird.

Die MSC SEASIDE wird ganzjährig in der Karibik eingesetzt werden, und vielleicht sollte MSC die Musiker, die kurz vor Mitternacht immer noch oder schon wieder die Green Sax Jazz Bar zum Herz der MSC PREZIOSA machen, einfach auf den neuen Liner mitnehmen. Die Reggae-Songs werden dort jedenfalls zu später Stunde von einem Rastafari wie aus dem Bilderbuch so mitreißend interpretiert, dass praktisch alle im Raum mit ihm mitsingen und -klatschen. Nicht wenige dürften an diesem Abend mit einem Lächeln auf dem Gesicht einschlafen, so viel gute Laune und Lebensfreude haben Band und Musiker zu Songs wie „Buffalo Soldier” und „Kingston Town” versprüht.

 

Zauberhaftes Marseille

Auch Marseille begrüßt die MSC PREZIOSA am nächsten Morgen mit Sonnenschein, offenbar darf man auf einer Kreuzfahrt im April auch mal unverschämtes Glück mit dem Wetter haben. Und fühlt sich gleich auch noch ein wenig geschmeichelt, wenn man beim Von-Bord-Gehen auf der Gangway in der eigenen Landessprache verabschiedet und dabei oft sogar mit Vornamen angeredet wird. Ob der diensthabende Safety Officer das am Ende nur in Sekundenschnelle und nach Vorschrift von der Bordkarte abliest, sei dahingestellt, ein schönes Detail ist es allemal.

Wie schon Barcelona ist auch Marseille bereits Anfang April bestens auf das Heer von Kreuzfahrttouristen eingestellt, das die Stadt inzwischen fast täglich heimsucht. Anders als kleine Inselhäfen und Provinzstädtchen kann eine Großstadt wie das altehrwürdige, um ca. 600 vor Christus von den Griechen gegründete Massalia diese Menge nämlich problemlos aufnehmen. Das gilt für die Gassen der Altstadt bis hinauf zur in knapp 150 Metern Höhe gelegenen Kirche Notre-Dame de la Garde genauso wie für den Alten Hafen (Vieux Port), wo überdies die Ausflugsboote zur Il d’If verkehren, der berühmten Gefängnisinsel, die Alexandre Dumas als Schauplatz seines Romans „Der Graf von Monte Christo” ausgewählt hat. Doch auch das MuCEM, das 2013 im Hafen eröffnete „Musée des Civilizations de l’Europe et de la Méditerranée” und die riesige Kathedrale „La Major” liegen in fußläufiger Reichweite des Stadtzentrums, für die nötige Vielfalt an Attraktionen und Ausflugsmöglichkeiten ist in Frankreichs zweitgrößer Stadt also gesorgt. Und solange es einen nicht in die für ihre sozialen Konflikte berüchtigten Banlieues in den Vororten der Millionenstadt verschlägt, ist und bleibt Marseille an einem schönen Frühlingstag wie diesem einfach zauberhaft. 

Viel zu schnell vergehen somit auch in dieser Stadt die Stunden, und die Shuttle-Busse zurück zum Schiff warten schließlich nicht. Immerhin sind es stolze 7,5 Kilometer vom Vieux Port zurück zum Kreuzfahrtanleger ganz am westlichen Ende des Hafens, die möchte man dann doch nicht so gerne zu Fuß absolvieren.

Zurück an Bord passt sich wie auf wundersame Weise das Bordprogramm plötzlich dem eigenen Seelenleben an, welches das soeben Erlebte erst einmal in Ruhe verarbeiten und verdauen möchte. Fast automatisch schaltet man in den angenehm klimatisierten Räumen des Schiffes innerlich einen Gang zurück, während im Atrium ein Duo aus Violine und Klavier sanfte Melodien spielt und selbst im abends so belebten Green Sax plötzlich eine Harfe und eine klassische Gitarre musikalisch den Ton angeben. Draußen hat sich derweil der Himmel zugezogen, auch dies passend zur herrlich relaxten Rückkehr auf ein Schiff, das voll ausgebucht im Hochsommer durchaus zum lauten Partykreuzer zu mutieren imstande ist.

 

Antizyklisch cruisen

Wer die MSC PREZIOSA oder eines ihrer drei Schwesterschiffe von ihrer ruhigen Seite kennenlernen will, muss dazu aber nicht unbedingt in der Nebensaison an Bord gehen. Stattdessen hilft es schon, ein wenig gegen den Strom zu schwimmen, antizyklisch zu cruisen sozusagen: Sich um 17 Uhr gemütlich zum Mittagsschlaf hinlegen, während sich das halbe Schiff für die erste Essenssitzung im Restaurant feinmacht. Sich dann einen kleinen Bummel über verwaiste Außendecks und durch leere Shops gönnen, während weiter unten im Schiff opulent getafelt wird. Um 19:30 Uhr die erste Show besuchen, wenn man eigentlich erst für die zweite Vorstellung eingeteilt ist und erst danach dann Essen gehen. Im Büffet-Restaurant überdies, wo ohnehin die Aussicht schöner, der Service um diese Uhrzeit persönlicher und die Tische leerer sind. Hier haben die Kellner auch plötzlich Zeit für Smalltalk, ist die Auswahl an Speisen nicht weniger groß als unten im Hauptrestaurant, und auch lange Wartezeiten gibt es nicht, es ist ja praktischerweise alles, was das Herz bzw. der Magen begehrt, gleich „um die Ecke”.

Wer hingegen Zweifel hat, ob er die abendliche Show im Theater besuchen soll oder lieber nicht, dem sei gesagt: Tun Sie’s. „Asterix vs. Cleopatra” ist an diesem Freitagabend jedenfalls gleichermaßen mit- und hinreißend, zumal MSC in Sachen Soundqualität, Opulenz von Kostümen und Choreographien und Kreativität längst auf einer Augenhöhe mit Royal Caribbean, NCL & Co. angekommen ist. Wobei natürlich allein schon die anfängliche Begrüßung der Zuschauer durch Cruise Director Franco Pili das Kommen lohnt. Der nämlich hat sich mittlerweile nicht nur vom Elvis-Double zum Showmaster gewandelt, sondern begrüßt die Anwesenden in nicht weniger als zehn Sprachen, darunter auch Österreichisch („Grüß Gott”) und Schwyzerdütsch („Grüezi”) sowie Chinesisch und Niederländisch. Respekt. Und was ist der Dank dafür? Am Ende der Show wird Pili vom Tanz-Ensemble genötigt, in eines ihrer Moulin Rouge-Kostüme zu schlüpfen und unter dem tosenden Beifall und Gelächter des vollbesetzten Theaters höchst selbst einen Cancan zu tanzen. Doch er nimmt es mit Humor, und schon hat es die Besatzung der MSC PREZIOSA ein weiteres Mal geschafft, (fast) all ihren Passagieren gleichzeitig ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

 

Arrivederci

Keine zehn Stunden später hat die MSC PREZIOSA an der altehrwürdigen Stazione Marittima in Genua festgemacht, und schon muss man wieder von Bord. Zwei Tage sind am Ende natürlich viel zu wenig, um ein so riesiges Schiff wie dieses kennen und lieben zu lernen. Doch noch einen weiteren Vorteil hat ein solcher Schnupper-Törn. Denn während eine 7-, 10- oder 14-tägige Kreuzfahrt in einer Balkonkabine schnell ins Geld geht, bekommt man eine ebensolche auf einem Teilstück von nur zwei oder drei Tagen oft zu einem sehr fairen Preis. Und lernt dabei schnell nicht nur die Standardausstattung von 40 TV-Programmen, einer Dusche mit fester Kabine und einem Doppelbett mit riesigem Spiegel am Fußende zu schätzen, sondern neben dem Luxus eines kleinen Privatreiches mit reichlich frischer Seeluft auch deren schiere Größe. Insofern haben auch Reedereien wie MSC ein Interesse daran, diese Kabinen nicht einfach leer stehen zu lassen, wenn zwischen zwei Einschiffungshäfen mal eine Vakanz von zwei oder drei Tagen entsteht.

Nur,  zu finden sind diese Angebote leider nicht gerade leicht, man muss mitunter schon ein bisschen auf den Webseiten der verschiedenen Reedereien und Buchungsportale suchen, ehe man auf sie aufmerksam wird. Doch das Suchen lohnt sich, denn am Ende kann man auf diese Weise unter Umständen eine Minikreuzfahrt mit der beeindruckenden MSC PREZIOSA sogar mit einer ohnehin geplanten Städtereise z. B. nach Barcelona oder Rom kombinieren. Und dafür darf man sich dann insgeheim und ganz, ganz leise auch bei Muammar al-Gaddafi bedanken.

www.msc-kreuzfahrten.de

 

Technische Daten MSC PREZIOSA

Bauwerft

STX France (Chantiers de l’Atlantique), St. Nazaire (Frankreich), 2013

Reederei

MSC Crociere, Neapel

Im Dienst

seit dem 14. März 2013

Flagge

Panama

Heimathafen

Panama

Tonnage

139.072 BRZ

Länge

333,33 Meter

Breite

37,92 Meter

Tiefgang

8,45 Meter

Passagiere

4.378 (3.502)

Kabinen

1.751

Besatzung

1.390

Leistung

71.400 kW

Höchstgeschwindigkeit

23,7 Knoten

Die MSC PREZIOSA an einem sommerlichen Aprilnachmittag an der langen, für Kreuzfahrtschiffe vorbestimmten Außenmole von Barcelona.

Die MSC PREZIOSA an einem sommerlichen Aprilnachmittag an der langen, für Kreuzfahrtschiffe vorbestimmten Außenmole von Barcelona.

Barcelonas Pracht- und Flaniermeile La Rambla verbindet den belebten Plaça de Catalunya mit dem Hafen der Stadt.

Barcelonas Pracht- und Flaniermeile La Rambla verbindet den belebten Plaça de Catalunya mit dem Hafen

der Stadt.

An Barcelonas Plaça de Catalunya treffen sich Bus- und Metro-Linien, Einheimische und Touristen.

An Barcelonas Plaça de Catalunya treffen sich Bus- und Metro-Linien, Einheimische und Touristen.

 Moderne Kreuzfahrtarchitektur: Blick vom Bootsdeck auf die sechs Decks (8 bis 13) mit Balkonkabinen. Moderne Kreuzfahrtarchitektur: Blick vom Bootsdeck auf die sechs Decks (8 bis 13) mit Balkonkabinen.

Das mehrstöckige Atrium mit seinen kristall-besetzten Treppen bildet den Mittelpunkt der MSC PREZIOSA.

Das mehrstöckige Atrium mit seinen kristall-besetzten Treppen bildet den Mittelpunkt der MSC PREZIOSA.

Platz und Komfort für eine oder zwei Wochen auf See: Balkonkabine an Bord der MSC PREZIOSA.Platz und Komfort für eine oder zwei Wochen auf See: Balkonkabine an Bord der MSC PREZIOSA.

Der bei Bedarf überdachbare vordere Swimmingpool der MSC FANTASIA-Klasse macht diese Schiffe unabhängig von widrigem Wetter.

Der bei Bedarf überdachbare vordere Swimmingpool der MSC FANTASIA-Klasse macht diese Schiffe unabhängig von widrigem Wetter.

Die Diamond Bar mit der kleinen angegliederten Bibliothek der MSC PREZIOSA.

Die Diamond Bar mit der kleinen angegliederten Bibliothek der MSC PREZIOSA.

In der El Dorado Piano Bar glitzert, glänzt und funkelt es nach Kräften. In der El Dorado Piano Bar glitzert, glänzt und funkelt es nach Kräften.

Die Green Sax Jazz Bar macht ihrem Namen alle Ehre.Die Green Sax Jazz Bar macht ihrem Namen alle Ehre.

Die Il Capuccino Bar grenzt direkt an das belebte Atrium der MSC PREZIOSA.Die Il Capuccino Bar grenzt direkt an das belebte Atrium der MSC PREZIOSA.

Das Hauptrestaurant L’Arabesque weist eindeutige Anklänge an die namensgebende Region Vorderasiens auf. Das Hauptrestaurant L’Arabesque weist eindeutige Anklänge an die namensgebende Region Vorderasiens auf.

Das Inca-Büffetrestaurant wartet mit Tischdekoration und Bildern aus der südamerikanischen Hochkultur auf.

Das Inca-Büffetrestaurant wartet mit Tischdekoration und Bildern aus der südamerikanischen Hochkultur auf.

Die Bord-Pizzeria La Locanda wurde im Stil eines toskanischen Mauergewölbes designt. Die Bord-Pizzeria La Locanda wurde im Stil eines toskanischen Mauergewölbes designt.

Kurz vor der Abfahrt aus Barcelona ist das Pooldeck der MSC PREZIOSA bei vorsommerlichen Temperaturen gut besucht.

Kurz vor der Abfahrt aus Barcelona ist das Pooldeck der MSC PREZIOSA bei vorsommerlichen Temperaturen gut besucht.

Die Garden Bar achtern auf Deck 15 ist ein beliebter Treffpunkt, um einen Drink an der frischen Seeluft zu genießen.

Die Garden Bar achtern auf Deck 15 ist ein beliebter Treffpunkt, um einen Drink an der frischen Seeluft zu genießen.

 

Vom Garden Pool aus kann man dank der dicken Glaswand direkt aus dem Wasser über das Meer blicken.Vom Garden Pool aus kann man dank der dicken Glaswand direkt aus dem Wasser über das Meer blicken.

Yachten und Motorboote prägen heute das Bild von Marseilles altem Hafen Vieux Port.

Yachten und Motorboote prägen heute das Bild von Marseilles altem Hafen Vieux Port.

Schnittige Linien trotz enormer Größe – die MSC PREZIOSA am Anleger in Marseille.Schnittige Linien trotz enormer Größe – die MSC PREZIOSA am Anleger in Marseille.

Der Schornstein der MSC PREZIOSA, links hinten im Bild die Wasserrutsche „Vertigo”.Der Schornstein der MSC PREZIOSA, links hinten im Bild die Wasserrutsche „Vertigo”.

Die Sky and Star Disco kommt in violetten Tönen und mit ihrer Stahl- und Spiegeloptik futuristisch daher.Die Sky and Star Disco kommt in violetten Tönen und mit ihrer Stahl- und Spiegeloptik futuristisch daher.

 

Das Sports and Bowling Diner auf Deck 7 ist gleichzeitig Fernsehraum, Bowling-Center und Fast Food Restaurant.Das Sports and Bowling Diner auf Deck 7 ist gleichzeitig Fernsehraum, Bowling-Center und Fast Food Restaurant.

Wie ein großes Amphitheater ist der Hafen von Genua in einer halbkreisförmigen Bucht gelegen.

Wie ein großes Amphitheater ist der Hafen von Genua in einer halbkreisförmigen Bucht gelegen.

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