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Eis oder heiß? Die MS REGATTA hat den nördlichsten Punkt ihrer Reise erreicht, den Hubbard Glacier, dem sie sich vorsichtig nähert. Wer’s Eis nicht mag, kann ein Deck tiefer sonnenbaden.Eis oder heiß? Die MS REGATTA hat den nördlichsten Punkt ihrer Reise erreicht, den Hubbard Glacier, dem sie sich vorsichtig nähert. Wer’s Eis nicht mag, kann ein Deck tiefer sonnenbaden. Foto: Dieter Bromund, Bremen

 

Text: Dieter Bromund · Fotos: Petra Bromund, Dieter Bromund

MS REGATTA: Im Country Club nach Alaska

Gletscher, Gold und große Küche

So klangen Gewehrschüsse, trocken, kurz und ohne Widerhall. Wer jagte auf dem größten Gletscher des Landes welches Wild? Wir suchten das Eis durch die Sucher der Kameras mit den mächtigen Teleoptiken ab. Kein Wild, kein Jäger, doch immer wieder diese Schüsse. Und dann brach der Eisrand ein, eine große Wand rauschte nach unten in die See, ließ Wasserstaub aufsteigen und eine Welle auf uns zu schwappen. Doch sie erreichte die Schiffswand nicht. Schollen zwischen dem Gletscher und uns hatten der Welle allen Schwung genommen. Die MS REGATTA kroch mit Schleichfahrt am Hubbard Glacier vorbei, wendete, passierte den Gletscher erneut. Dreieinhalb Stunden hatte Kapitän Meinhardt Hansen, in Klaksvik auf den Faröers  geboren, für diesen Höhepunkt der Reise zu den „Northwest Wonders” eingeplant. 

Je höher die Sonne stieg, desto mehr Schüsse waren zu hören. Unter glasklarem Himmel wehte vom Gletscher her in Böen ein eiskalter Wind. Wir hatten gestern gehört, dass der Hubbard Glacier sich durch ein breites Tal in diese tiefe Meeresbucht vorschob. Seine vordere Kante verlor am Meeresrand die Bodenhaftung, wurde weiter vorgeschoben und brach in riesigen Brocken ab, stürzte ins Wasser. Dieser Bruch im Eis kündigte sich durch lautes, kurzes Knacken an. Die Gewehrschüsse waren also erklärt. Dieses Gletschers wegen waren wir hergekommen und wegen der atemberaubend schönen Landschaft.

 

Einschiffung in den USA, Ende in Kanada

Begonnen hatte unsere Schiffsreise am 10. Mai 2016 um 18 Uhr in San Francisco. Nach dem ersten Seetag lag Astoria an, noch im US-Staat Oregon, nach einem zweiten Seetag Sitka in Alaska. Mit dem Hubbard Glacier hatte die MS REGATTA den nördlichsten Punkt ihrer Reise erreicht, von nun an ging’s bergab, wieder nach Süden, vom Gletscher nach Juneau, Alaskas Hauptstadt, und dann nach Wrangell und Ketchikan, am 10. Tag schließlich durch die Inside Passage nach Vancouver in Kanada.

Unbekannte Orte also zwischen zwei Großstädten. Den einen oder anderen Namen kannten wir aus Geschichten von Jack London und James Michener oder aus Hollywoodfilmen. Doch was dort nur am Rande erwähnt wird, macht dieses Land noch heute zu einem Ziel für Abenteurer, Naturliebhaber, Indianerfreunde und für viele, die sich einfach nur mal sehr verwöhnen lassen wollen.

 

Vom Stil …

Es fiel uns schon in den Prospekten auf, die uns vor der Reise wöchentlich erreichten, dass auf den Glanzbildern kein Herr eine Krawatte trug, niemand einen Smoking. Nur die Schiffsoffiziere zeigten sich in dem, was auch in Europa üblich ist. „Ändern Sie mit Krawatte und Jackett bloß nicht die Atmosphäre an Bord”, lautete die Bitte eines Amerikaners, „wir sind hier wie in einem Country Club”. „Smart casual” könnte man den Kleiderstil bezeichnen. Was man trug, hatte Stil und seinen Preis, und wer man war, zeigte man deutlich an der Anzahl der Brillanten, mit denen man seine Dame schmückte. Üblich war unter den Passagieren die Anrede mit Vornamen und was man von Berufs wegen tat, wurde höchst selten erwähnt. Wer eine Schiffsreise auf der MS REGATTA macht, hat nach einem erfolgreichen Berufsleben viel Geld. Und das gibt er an Bord und an Land gern aus.

 

… und von den Preisen

Der Preis, den man für seine Kabine zahlt, ist nicht für alle gleich, hörten wir an Bord. Die Reisevermittler machen ihre eigenen Preise, je nach Kontingenten. Als Europäer muss man sich an Bord an ein ganz anderes Bezahlsystem gewöhnen, das in Amerika und Kanada gilt. Wir sind Endpreise gewohnt, auf die man im Servicebereich eventuell ein Trinkgeld geben kann.

In Kanada und in den USA wird der Abgabepreis angegeben, den der Verkäufer, also hier die Reederei, haben will. Dazu trägt der Kunde Hafengebühren, örtliche (Umsatz-) Steuern und weitere Abgaben, in San Francisco etwa einen Beitrag zur Krankenversicherung der Angestellten der Stadt. Hinzu kommt schließlich noch das Trinkgeld, von dem Serviceleute leben. Auf Rechnungen stehen immer Summenvorschläge mit 18, 20 und 22 Prozent Trinkgeld. Vereinzelt finden sich auch schon Vorschläge in Höhe von 25 Prozent des Abgabepreises.

An Bord der MS REGATTA wurde „pro Gast automatisch ein Pauschalbetrag in Höhe von 160,00 US-$ erhoben und vom Bordkonto des Gastes abgezogen”, falls der Trinkgeldpreis nicht im Voraus entrichtet wurde. So die deutschen Unterlagen. Wer eine Suite bewohnte mit Butlerservice, legte noch einmal drauf. Das ist klar, wenn auch ungewohnt. Wer ein Getränk bestellt, das nicht pauschal im Reisepreis enthalten ist, zahlt 18 Prozent auf den Grundpreis. Ein fürstliches Trinkgeld, fürwahr! Von ihm lebt die Barmannschaft.

 

Ein Schiff wie ein Country Club

Was ist ein Country Club? So etwas wie ein Golfclub in Deutschland. Stilvoll eingerichtet, mit Bar und Küche, allen weiteren Annehmlichkeiten und in bester Lage, mit hingebungsvollem Service von genügend Mitarbeitern, die ihre Kunden mit ihren Vorlieben sehr schnell kennen und immer zu Diensten sind. Dem entsprach unsere Erfahrung auf der MS REGATTA, wo rechnerisch ein Mitarbeiter eineinhalb Gäste betreut. Die Bediensteten kamen aus 40 Nationen, zwischen Rumänien und den Philippinen, sprachen hervorragend Englisch – und gelegentlich auch gut Deutsch.

Wer auf Oceania Schiffen eingesetzt wird, ist handverlesen und wird ständig trainiert. Nicht das Lächeln ist wichtig, sondern die Überzeugung, dass Dienst für den Gast alles ist.

Über Geld redete man offen. Man spielt an Bord auch um Geld – im Casino auf Deck 5 an einarmigen Banditen, am Roulettetisch, beim Pokern und beim Black Jack. Eine junge Dame hält Vorträge, wo man an Land besonders vorteilhaft einkaufen kann, im Spa Club wird behandelt, empfohlen und kassiert. Kapitän Meinhardt Hansen dankte beim Abschied den Gästen auch dafür, „dass Sie unsere Gehälter bezahlen” und erhielt Beifall.

Die MS REGATTA gehört mit fünf weiteren Schiffen zu Oceania Cruises mit Hauptsitz in Miami/Florida. Sie kann bis zu 684 Gäste aufnehmen. Die besten Kabinen, erläuterte uns ein Stammkunde, sind die Außenkabinen auf Deck 6, der kürzeren Wege wegen. Was nicht Suite ist, heißt bei Amerikanern Stateroom, denn „cabin” kann im amerikanischen Englisch auch eine Blockhütte sein. Unser Stateroom hatte eine Größe von 20 Quadratmetern. Doch den dazu gehörigen Balkon kann man bei einer Alaskareise im Mai nicht so recht nutzen.

Organisiert ist die MS REGATTA wie andere Kreuzfahrtschiffe auch. Der Hotelchef heißt hier General Manager, der Cruise Director ist nur für die Künstler, die zentral in Miami verpflichtet wurden, und ihre Programme zuständig. Vom Kapitän bis zum jüngsten Tellerwäscher sind alle Angestellte von Oceania Cruises.

 

Große Küche

Was wir im Grand Dining Room auf Deck 5 oder in den Spezialitäten Restaurants Polo Grill und Toscana auf Deck 10 aßen und tranken, war das Beste, was wir in 20 Jahren auf See genossen haben. Küchenchef Jerome Toumelin war Franzose, Patisseur Jean Bleu Belgier. Sie demonstrierten an einem Seetag in der Regatta Lounge ihr Können. Die Speisekarte wird zwar, bis auf einige örtlich sich anbietende Ergänzungen wie etwa fangfrischen Heilbutt, in Miami entwickelt unter der Ägide von Jaques Pépin, weltbekannt und vielfach ausgezeichnet. Was der Küchenchef und seine Mannschaft an Bord aus den Vorgaben machen, ist Spitzenklasse, „the best cuisine on sea”. Dem stimmen wir gern zu.

 

Was auch zum Wohlfühlen beiträgt

Ein Streichquartett spielte allabendlich in der Upper Hall auf Deck 5 Klassisches und Populäres mit gleicher Freude und Hingabe und fand sichtbar immer mehr Zuhörer.

Die Teestunde in der Horizons Bar auf Deck 10 konnte englischer nicht sein mit  „Clotted Tea and Scones” und auserlesener Marmelade. Dazu gehörte dann auch ein Drink, den es wohl nur in England gibt: „Pimm’s No. 1” Wir hatten bei den abendlichen Unterhaltungsprogrammen mit den üblichen Kolportagen von Abba Liedern oder den Songs des Ratpacks gerechnet und hielten die Luft an. Miami hatte exzellente junge amerikanische Tänzer und Sänger verpflichtet, die auf Abba verzichteten und mitreißend Anderes präsentierten. Greg Rodman gehört zu den großen Gitarristen der Gegenwart und auch ein Jongleur fand sein Publikum. Irgendwo wurde immer getanzt, zu den Klängen der Bordband oder motiviert von einem DJ. Bei allen Vorstellungen überraschte uns: keine Zugaben, auch nach sehr langem Beifall nicht.

David Bradshawe, an Bord für die Unterhaltung verantwortlich, machte aus dem, was aus Florida geliefert wurde, ein Programm zum Wohlfühlen. Und legte selber einiges vor, das Freude machte. Meinhardt Hansen war ein Kapitän, der sich weniger anfassen als anhören ließ. Wie üblich, gab es für die Stammgäste einen Club, der über ein halbe Million Mitglieder aus 140 Nationen hat. An Bord waren 277 von ihnen.

Mit mehr Reisen steigt man im Club zu höheren Weihen (und Rabatten) auf. Die so genannten Cocktail-Empfänge dienten dem Zweck, just diese „Beförderungen” gemeinsam zu feiern. Das alles sah sehr nach Ausrichtung auf amerikanische Gäste aus. Doch dann nannte der General Manager, Giuseppe Bagnato, Zahlen: Die Gäste dieser Reise kamen aus 24 Nationen, aus den USA die meisten, gefolgt von Kanadiern, Briten, Australiern und Neuseeländern. 23 Deutsche sollen an Bord gewesen sein. Sie fielen nicht auf.

 

Geschichte eines anziehenden Landes

Niemand besucht Alaska, um historische Immobilien zu besichtigen. Alt ist hier schon, was rund 150 Jahre steht. Am 18. Oktober 1867 wechselte das Land seinen Herren. Für 7,2 Millionen Dollar kauften die Amerikaner dem russischen Zaren die Kolonie Russisch-Amerika ab, 1,6 Millionen Quadratkilometer. Russland hatte den Krimkrieg verloren und brauchte dringend Geld. Der Neuerwerb war zunächst ein „Department of Alaska”, wurde 1884 zum „District” und 1912 zum „Alaska-Territory”. Erst am 3. Januar 1959 wurde aus ihm der 49. Staat der USA. Heute leben dort rund 710.000 Einwohner.

Hätten Joe Juneau und Richard Harris nicht 1872 in Sitka Gold gefunden, wäre das neue Land wohl weiterhin nur ein Gebiet geblieben, in dem man – wie  zu russischen Zeiten – Tiere  mit wertvollen Fellen in Fallen fing. Der Fund von Juneau und Harris löste den ersten Goldrausch nach Alaska aus. Ein zweiter setzte 1896 nach Goldfunden in Klondike ein, da gab es schon die Eisenbahn quer durch die Vereinigten Staaten und Schifffahrtslinien nach Honduras, die die lange Reise um Kap Hoorn überflüssig machten. Mehr als 100.000 Männer drängten nach Norden, einer schrieb darüber spannende Stories und Romane: Jack London.

Im zweiten Weltkrieg lag Alaska als offene Flanke vor den Japanern, die zwei Inseln aus der Kette der Aleuten zwischen Nordamerika und Sibirien besetzten, Kiska und Attu. Weiter kamen sie nicht, denn die Amerikaner und Kanadier hatten zwischen März und Oktober 1942 über 2000 Meilen Autostraße gebaut, von Dawson Creek in Kanada nach Delta Junction in Alaska, auf der Nachschub und Truppen bewegt wurden.

 

Katastrophe und Folgen

1968 wurde in Alaska Öl an der Polarmeerküste bei Prudhoe Bay entdeckt und ab 1977 in einer Pipeline nach Valdez gepumpt und auf Tanker verladen. Einer der größten, die EXXON VALDEZ, lief 1989 auf dem Bligh Riff im Prinz William Sund auf Grund und brach auf. Die Ölkatastrophe kostete den Konzern viel Goodwill und fast eine Milliarde Dollar.

Heute ist der Streifen Land vor dem kanadischen British Columbia mitsamt seinen Inseln ein Nationalpark, ein riesiges Naturschutzgebiet. Orte, die die MS REGATTA im Panhandle Alaskas anlief – dem Pfannenstiel des Landes – sind Kleinstädte mit ein paar Tausend Einwohnern. Juneau hat als Hauptstadt des Bundesstaates nur 31.000 Einwohner, Wrangell ganze 2.300. Da färben dann 600 Gäste, die auf einmal an Land gehen, das ganze Stadtbild. Wenn nicht nur ein kleiner Kreuzfahrer wie die MS REGATTA festmacht, sondern vier weitere, allesamt Giganten, hat plötzlich ein kleiner Ort an einem einzigen Tag im Sommer doppelt so viel Menschen als off season.

 

Das Leben der Indianer

Rund 100.000 der Bewohner Alaskas sind indigen, also Indianer, Inuit oder Aleuten. Selbst die bekanntesten Stammesnamen der Indianer kennt – anders als bei ihren Vettern der Prärie  – kaum jemand: Tlingit, Haida, Kwakiutl, Chinook. Die Nachfahren der Ureinwohner werden – vor  allem in Kanada – gern als First Nation bezeichnet. Sie leisteten Russen und Amerikanern immer mal auch mit Waffen Widerstand, doch es kam an der Pazifikküste nie zu den brutalen Kriegen und Kämpfen wie in den Prärien Amerikas. Die heutigen Indianer der Küste haben Rechte und Pflichten, besitzen eigenes Land und pflegen ihre eigenen Stammestraditionen sehr spürbar und sichtbar weiter. Sie sind matrilinear organisiert in so genannten Moieties, Erblinien oder Stammeshälften, innerhalb derer nicht geheiratet werden darf. Ist die Mutter Indianerin, sind auch die Kinder Indianer. Die Stämme sind bekannt geworden mit ihren Totempfählen, ihren ungewöhnlichen Festen, den so genannten Potlatchs, in dem der das höchste Ansehen genießt, der seinen Gästen das meiste verschenkt.

Mit den gewaltigen Totempfählen werden nicht etwa Götter verehrt, sondern Menschen geehrt oder Ereignisse für die Nachwelt festgehalten. Den Winter über lebten die Clans in riesigen Holzhäusern, im Sommer wurde gejagt und gefischt. Heute finden sich Indianer in allen möglichen Berufen wieder. Viele sind geniale Schnitzer, Holz aus den reichen und dichten Wäldern der Küste ist ihr Material. Im kanadischen Vancouver gibt es zahlreiche Galerien mit künstlerischen Indianer-Arbeiten, in den kleinen Orten an der Küste eher kleinere Arbeiten für die Souvenir Industrie.

 

Flüge und Ausflüge

Alaska ist zwischen Mai und Oktober ein überaus beliebtes Ziel für Kreuzfahrer. Eine ganze Industrie lebt im Land von deren Neugier und Abenteuerlust. Zu unseren Reiseunterlagen gehörte ein großformatiger Prospekt, auf dessen zehn Seiten achtzig Ausflüge von fünf Orten aus angeboten wurden, mit je einem Kürzel aus Buchstaben und Zahlen und einem Fixpreis. Ausflüge kann man auch per Flugzeug machen. Die sind mit Rädern und Schwimmern ausgestattet und starten und landen in Häfen in der Nähe oder zwischen Kreuzfahrern. Als Europäer muss man sich an die Preise erst gewöhnen. Für einen „Helicopter Glacier Trek” von vier Stunden Dauer zum Gletscher zahlt man pro Passagier 729 US-$. Ein Ausflug auf einem Motorboot in der Hoffnung, Wale, Robben, Otter und Adler zu sehen, ist pro Person schon für 279 US-$ zu haben – für ganze drei Stunden. Der Ausflug findet immer statt – bei Regen ebenso wie bei Sonnenschein. Sieht man nichts, hat man Pech gehabt. Nur die Landschaft kann dann noch trösten.

 

Traumlandschaften

Und das tut sie auch. Alaska ist schön – punktum. Rigorose Vorschriften und die amerikanische Beflissenheit, sie auch einzuhalten, sorgen für eine unzerstörte Landschaft. Eine reich gegliederte bergige Küste zeigt riesige Buchten und schmale Fjorde, mit manchmal nackten Uferfelsen, doch immer dichten Nadelholzurwäldern auf Höhen und Kämmen. Aus dem Morgendunst, an der Küste zu unserer Zeit die Regel, steigen schwarzer Wald, graue See und weiße Wolkenfetzen. Gegen Mittag hatte die Sonne gesiegt, jedenfalls meistens. Und dann herrschte unendliche Klarheit über dem Wasser, der Wald stand schwarz und schwieg, der Himmel war hoch und grenzenlos. Die Sonne ging in einem Rausch aus Gold und Gelb unter, langsam, wehmütig. Und dann blieb ein blaugrauer breiter Schimmer über der Kimm bis in die mittlere Nacht hängen. Da saß man dann stumm auf Deck 10 in der Bar mit dem trefflichen Namen Horizons und glitt in Dunkelheit und Sternenlicht neuen Zielen entgegen. https://de.oceaniacruises.com

„The Lone Sailor”, der einsame Seemann, erinnert an alle Männer, die dem Land auf See dienten – in Krieg und Frieden. Das Original von Stanley Bleifeld steht in Washington, DC, diese Kopie an der Golden Gate Bridge in San Francisco.„The Lone Sailor”, der einsame Seemann, erinnert an alle Männer, die dem Land auf See dienten – in Krieg und Frieden. Das Original von Stanley Bleifeld steht in Washington, DC, diese Kopie an der Golden Gate Bridge in San Francisco. Foto: Petra Bromund, Bremen

Nichts geht über Manneskraft. Die Cable Cars gehören in San Francisco zu den großen Sehenswürdigkeiten. Sie werden durch ein Kabel und eigene Motoren bewegt und durchqueren auf Schienen die Altstadt. Doch an der Fisherman’s Wharf am Hafen müssen Männer zupacken und die Wagen für die Rückfahrt in die Innenstadt drehen. Nichts geht über Manneskraft. Die Cable Cars gehören in San Francisco zu den großen Sehenswürdigkeiten. Sie werden durch ein Kabel und eigene Motoren bewegt und durchqueren auf Schienen die Altstadt. Doch an der Fisherman’s Wharf am Hafen müssen Männer zupacken und die Wagen für die Rückfahrt in die Innenstadt drehen. Foto: Petra Bromund, Bremen

 

Sonnenschein beim Ablegen in San Francisco, Nebel an der Golden Gate. Eine der berühmtesten Brücken der Welt überspannt die Ausfahrt der Bucht von San Francisco. Doch leider ist sie im Dunst nur selten in ganzer Schönheit zu bewundern.

Sonnenschein beim Ablegen in San Francisco, Nebel an der Golden Gate. Eine der berühmtesten Brücken der Welt überspannt die Ausfahrt der Bucht von San Francisco. Doch leider ist sie im Dunst nur selten in ganzer Schönheit zu bewundern. Foto: Petra Bromund, Bremen

Erster Hafen in Alaska – die einstige Hauptstadt Sitka. Die MS REGATTA hat im Handelshafen, ein paar Meilen von der Stadt entfernt, festgemacht in klarem Wasser und reiner Luft.Erster Hafen in Alaska – die einstige Hauptstadt Sitka. Die MS REGATTA hat im Handelshafen, ein paar Meilen von der Stadt entfernt, festgemacht in klarem Wasser und reiner Luft. Foto: Dieter Bromund, Bremen

Linksrum läuft die Geschichte. Astoria im Staat Oregon war die erste Stadt, die jenseits der Rocky Mountains gegründet wurde. Johann Astor, einer der reichsten Männer Amerikas, hatte 1804 zwei Offiziere und Waldläufer, Lewis und Clark, beauftragt, einen Weg an den Pazifik zu finden. Ihre erfolgreiche Reise dokumentieren heute nach links oben laufende Fresken auf einer großen Säule auf dem Hausberg der Stadt.Linksrum läuft die Geschichte. Astoria im Staat Oregon war die erste Stadt, die jenseits der Rocky Mountains gegründet wurde. Johann Astor, einer der reichsten Männer Amerikas, hatte 1804 zwei Offiziere und Waldläufer, Lewis und Clark, beauftragt, einen Weg an den Pazifik zu finden. Ihre erfolgreiche Reise dokumentieren heute nach links oben laufende Fresken auf einer großen Säule auf dem Hausberg der Stadt. Foto: Dieter Bromund, Bremen

 

Seelöwen sind an der amerikanischen Pazifikküste weit verbreitet, aber nicht unbedingt beliebt. Doch wer so fest wie dieser Seelöwe im Hafen von Astoria im US Staat Oregon schläft, weiß augenscheinlich, dass er durch Gesetze geschützt ist.Seelöwen sind an der amerikanischen Pazifikküste weit verbreitet, aber nicht unbedingt beliebt. Doch wer so fest wie dieser Seelöwe im Hafen von Astoria im US Staat Oregon schläft, weiß augenscheinlich, dass er durch Gesetze geschützt ist. Foto: Dieter Bromund, Bremen

 

Brücken bauen nach dem Krieg. Diese überspannt die breite Mündung des Columbia Rivers in Astoria. Die Pfähle im Vordergrund sind Überbleibsel aus dem alten Hafen, der im Zweiten Weltkrieg einer der bedeutendsten der amerikanischen Westküste war.Brücken bauen nach dem Krieg. Diese überspannt die breite Mündung des Columbia Rivers in Astoria. Die Pfähle im Vordergrund sind Überbleibsel aus dem alten Hafen, der im Zweiten Weltkrieg einer der bedeutendsten der amerikanischen Westküste war. Foto: Petra Bromund, Bremen

 

Am Lotsen hängt alles, und manchmal hängt der am Hubschrauber. Bei der Ausfahrt aus dem Columbia River hatten es Kapitän und Lotse eilig. Ein Hubschrauber holte den Lotsen von Bord der MS REGATTA, die ihre Fahrt nicht verlangsamen musste.Am Lotsen hängt alles, und manchmal hängt der am Hubschrauber. Bei der Ausfahrt aus dem Columbia River hatten es Kapitän und Lotse eilig. Ein Hubschrauber holte den Lotsen von Bord der MS REGATTA, die ihre Fahrt nicht verlangsamen musste. Foto: Petra Bromund, Bremen

Zwei begegnen sich mit dem Messer in der Hand. Als Meister ihres Faches zeigen sie Gästen, wie ein Fischgang und wie eine Nachspeise zubereitet werden. Jerome Toumelin (rechts) ist Küchenchef, Jean Bleu (links) Patisseur der MS REGATTA.

Zwei begegnen sich mit dem Messer in der Hand. Als Meister ihres Faches zeigen sie Gästen, wie ein Fischgang und wie eine Nachspeise zubereitet werden. Jerome Toumelin (rechts) ist Küchenchef, Jean Bleu (links) Patisseur der MS REGATTA. Foto: Dieter Bromund, Bremen

 

Country Club zur See. Über Teppiche zum Essen zu schreiten, ist immer angenehm. Und wenn dann die Küche so gut wie auf der MS REGATTA ist, geht man auch gern lange Wege. Country Club zur See. Über Teppiche zum Essen zu schreiten, ist immer angenehm. Und wenn dann die Küche so gut wie auf der MS REGATTA ist, geht man auch gern lange Wege. Foto: Dieter Bromund, Bremen

Farbenkraft im hohen Norden. Sonnenuntergänge bieten bei schönem Wetter ein langes, atemberaubendes Schauspiel. Nur mit Zischen wär’s noch schöner. Farbenkraft im hohen Norden. Sonnenuntergänge bieten bei schönem Wetter ein langes, atemberaubendes Schauspiel. Nur mit Zischen wär’s noch schöner.

Foto: Dieter Bromund, Bremen

Der Himmel war hoch und der Zar weit weg. Sitka war zu Zarenzeiten die Hauptstadt der russischen Kolonie. Die beiden Häfen liegen hinter einsamen Inseln vor der grandiosen Kulisse der Rocky Mountains.

Der Himmel war hoch und der Zar weit weg. Sitka war zu Zarenzeiten die Hauptstadt der russischen Kolonie. Die beiden Häfen liegen hinter einsamen Inseln vor der grandiosen Kulisse der Rocky Mountains. Foto: Dieter Bromund, Bremen

Wo Großes klein und Kleines winzig wirkt, sind Berge dabei. Weit hinter der Brücke in Sitka liegen die Rockies und die Grenze zu British Columbia, Kanadas westlicher Provinz.

Wo Großes klein und Kleines winzig wirkt, sind Berge dabei. Weit hinter der Brücke in Sitka liegen die Rockies und die Grenze zu British Columbia, Kanadas westlicher Provinz. Foto: Petra Bromund, Bremen

Wie gewaltig der Hubbard Glacier ist, erkennt man am Schlauchboot. Es versucht, kleine Eisbrocken als Beute an Bord zu bringen.

Wie gewaltig der Hubbard Glacier ist, erkennt man am Schlauchboot. Es versucht, kleine Eisbrocken als Beute an Bord zu bringen. Foto: Petra Bromund, Bremen

 

Respekt vor dem Eis heißt Abstand. Die Nahaufnahme zeigt wuchtige Eisbrocken, die gleich vom Gletscherrand ins Meer stürzen. Wenn Eis an die Schiffsschrauben kommt, könnte die Weiterfahrt gefährdet sein.

Respekt vor dem Eis heißt Abstand. Die Nahaufnahme zeigt wuchtige Eisbrocken, die gleich vom Gletscherrand ins Meer stürzen. Wenn Eis an die Schiffsschrauben kommt, könnte die Weiterfahrt gefährdet sein. Foto: Petra Bromund, Bremen

Schaumschläger der besonderen Art. Immer wieder brechen große Wände laut aus dem Gletscher und stürzen ins Wasser, das kräftig aufschäumt.

Schaumschläger der besonderen Art. Immer wieder brechen große Wände laut aus dem Gletscher und stürzen ins Wasser, das kräftig aufschäumt.

Foto: Petra Bromund, Bremen

Haremsleben in aller Öffentlichkeit. Seelöwen können – anders als Seehunde – auch flache Felsen erklettern und hier ihre Macht und Herrlichkeit öffentlich präsentieren.

Haremsleben in aller Öffentlichkeit. Seelöwen können – anders als Seehunde – auch flache Felsen erklettern und hier ihre Macht und Herrlichkeit öffentlich präsentieren. Foto: Petra Bromund, Bremen

 

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Das Kleinflugzeug ist ein wichtiges Verkehrsmittel. Dank Schwimmern, die mit Rädern kombiniert sind, können diese Flugzeuge auf ebenem Land und auf den meisten Gewässern landen.

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Das Kleinflugzeug ist ein wichtiges Verkehrsmittel. Dank Schwimmern, die mit Rädern kombiniert sind, können diese Flugzeuge auf ebenem Land und auf den meisten Gewässern landen.

Foto: Petra Bromund, Bremen

Ein abschmelzender Gletscher wie der Mendenhall Glacier bei Juneau verändert oft eine ganze Landschaft. Im Besucherpark stürzt ein gewaltiger Wasserfall aus großen Höhen, eine Attraktion für Wanderer.

Ein abschmelzender Gletscher wie der Mendenhall Glacier bei Juneau verändert oft eine ganze Landschaft. Im Besucherpark stürzt ein gewaltiger Wasserfall aus

großen Höhen, eine Attraktion für Wanderer. Foto: Dieter Bromund, Bremen 

Volle Schiffe, leere Läden: Als die MS REGATTA den Hafen der Hauptstadt Alaskas verlässt, liegen noch vier weitere Kreuzfahrer in Juneau, allesamt Giganten. Viele tausend Touristen wanderten durch das Stadtzentrum und kauften Läden leer.

Volle Schiffe, leere Läden: Als die MS REGATTA den Hafen der Hauptstadt Alaskas verlässt, liegen noch vier weitere Kreuzfahrer in Juneau, allesamt Giganten. Viele tausend Touristen wanderten durch das Stadtzentrum und kauften Läden leer. Foto: Dieter Bromund, Bremen

Früh im Jahr sind Orkas an der Küste noch selten. Die so genannten Killerwale gehören eigentlich zu den Delfinen und werden seit Urzeiten von den Küstenindianern als Totemtiere verehrt.

Früh im Jahr sind Orkas an der Küste noch selten. Die so genannten Killerwale gehören eigentlich zu den Delfinen und werden seit Urzeiten von den Küstenindianern als Totemtiere verehrt. Foto: Dieter Bromund, Bremen

 

Mairegen macht traurig. Dennoch zieht dieser Uferstreifen in der Nähe von Wrangell wegen seiner Petroglyphen, vorgeschichtlicher Felszeichnungen, immer wieder Besucher an.

Mairegen macht traurig. Dennoch zieht dieser Uferstreifen in der Nähe von Wrangell wegen seiner Petroglyphen, vorgeschichtlicher Felszeichnungen, immer wieder Besucher an. Foto: Petra Bromund, Bremen

Hohe Kunst in altem Holz. Orkas an einem Seil knabbernd – Teil eines Totempfahls, der an einen Fischzug erinnert. Im Hintergrund ein weiterer Pfahl mit einer Maske.Hohe Kunst in altem Holz. Orkas an einem Seil knabbernd – Teil eines Totempfahls, der an einen Fischzug erinnert. Im Hintergrund ein weiterer Pfahl mit einer Maske. Foto: Petra Bromund, Bremen

Auch so kann man etwas übermitteln. Masken erzählen eine Geschichte, deren Bestandteile man schon als Kind kennenlernte. Die Küstenindianer kannten bis zum Kontakt mit Europäern keine Schrift. Was wichtig war, wurde in Holz geschnitzt.

Auch so kann man etwas übermitteln. Masken erzählen eine Geschichte, deren Bestandteile man schon als Kind kennenlernte. Die Küstenindianer kannten bis zum Kontakt mit Europäern keine Schrift. Was wichtig war, wurde in Holz geschnitzt. Foto: Dieter Bromund, Bremen

Tlingit-Indianerinnen – von der Mutter her. Zwei junge Frauen führen durch Wrangell. Ihr Vater ist Norweger, die Mutter Indianerin. Also sind auch ihre Töchter und deren Kinder Tlingits.Tlingit-Indianerinnen – von der Mutter her. Zwei junge Frauen führen durch Wrangell. Ihr Vater ist Norweger, die Mutter Indianerin. Also sind auch ihre Töchter und deren Kinder Tlingits. Foto: Petra Bromund, Bremen

 

Alle unter einem Dach. Der Indianerclan baute – wie auf Shakes Island in Wrangell – ein großes Haus, in dem alle Mitglieder im Winter hausen konnten. Nur der Häuptling hatte in ihm ein Privatquartier. Alle unter einem Dach. Der Indianerclan baute – wie auf Shakes Island in Wrangell – ein großes Haus, in dem alle Mitglieder im Winter hausen konnten. Nur der Häuptling hatte in ihm ein Privatquartier. Foto: Petra Bromund, Bremen

Creek Street war im ganzen Norden berühmt. Durch den Wildbach zogen zu Laichzeiten Lachse, über die Stege Kerle mit vollen Taschen. Dollys Haus, ganz rechts, einst ein beliebtes Bordell, ist heute ein anziehendes Museum.

Creek Street war im ganzen Norden berühmt. Durch den Wildbach zogen zu Laichzeiten Lachse, über die Stege Kerle mit vollen Taschen. Dollys Haus, ganz rechts, einst ein beliebtes Bordell, ist heute ein anziehendes Museum.

Foto: Petra Bromund, Bremen

 

Messer für Männer, Ulus für Frauen. Im Norden Alaskas macht Maynard Linder in seiner Werkstatt aus alten Sägeblättern und Geweihen der Rentiere Messer und Ulus, die zu den besten des Landes gehören und nur in ausgewählten Geschäften zu haben sind.

Messer für Männer, Ulus für Frauen. Im Norden Alaskas macht Maynard Linder in seiner Werkstatt aus alten Sägeblättern und Geweihen der Rentiere Messer und Ulus, die zu den besten des Landes gehören und nur in ausgewählten Geschäften zu haben sind. Foto: Petra Bromund, Bremen

Aus der Hand fressen. Weiße Belugas im Aquarium in Vancouver lieben ihre Wärter, die sie zur Mittagszeit füttern unter dem Beifall vieler Besucher. Das Aquarium gehört zu den bedeutendsten in Nordamerika.

Aus der Hand fressen. Weiße Belugas im Aquarium in Vancouver lieben ihre Wärter, die sie zur Mittagszeit füttern unter dem Beifall vieler Besucher. Das Aquarium gehört zu den bedeutendsten in Nordamerika. Foto: Petra Bromund, Bremen

Ein großer Schwimmer, nah gesehen. Hinter dicken Fenstern zeigt ein Beluga seine Schwimmkunst.Ein großer Schwimmer, nah gesehen. Hinter dicken Fenstern zeigt ein Beluga seine Schwimmkunst.

Foto: Petra Bromund, Bremen

Dem Nordpol näher als dem Südpol. Die nördlichsten Pinguine der Welt leben nicht in Kapstadt, sondern in Vancouver in Kanada. Die putzigen Tiere fühlen sich hier offenbar sehr wohl.

Dem Nordpol näher als dem Südpol. Die nördlichsten Pinguine der Welt leben nicht in Kapstadt, sondern in Vancouver in Kanada. Die putzigen Tiere fühlen sich hier offenbar sehr wohl. Foto: Petra Bromund, Bremen

Schreie, wem Geschrei gegeben. Seelöwen heischen um Aufmerksamkeit. Zur Zeit der Fütterung zeigen sie gern ihre Wasserkünste und ihr Schreivermögen.

Schreie, wem Geschrei gegeben. Seelöwen heischen um Aufmerksamkeit. Zur Zeit der Fütterung zeigen sie gern ihre Wasserkünste und ihr Schreivermögen. Foto: Petra Bromund, Bremen

 

Leben aus Geduld. Er kann stundenlag unbeweglich liegen und macht dann plötzlich Beute. Auch ein Alligator aus dem Amazonas lebt im Aquarium von Vancouver.

Leben aus Geduld. Er kann stundenlag unbeweglich liegen und macht dann plötzlich Beute. Auch ein Alligator aus dem Amazonas lebt im Aquarium von Vancouver. Foto: Petra Bromund, Bremen

Zu Hause – auch weit  weg von zu Hause, das Motto der MS REGATTA. Stilvolle und gemütliche öffentliche Räume machen das Schiff nicht nur für Amerikaner interessant.

Zu Hause – auch weit  weg von zu Hause, das Motto der MS REGATTA. Stilvolle und gemütliche öffentliche Räume machen das Schiff nicht nur für Amerikaner interessant. Foto: Dieter Bromund, Bremen

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