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NORDSEEMAGAZIN-AUSGABE-3-2014 

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Foto: Dieter Bromund, Bremen

Dieter Bromund · Ressortleiter NordseeMagazin

 

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Aus für BREMEN

Noch auf der Bremer Vulkan-Werft wurde sie gebaut und 1982 in Dienst gestellt – die Fregatte BREMEN der Deutschen Marine. In Wilhelmshaven wurde sie jetzt außer Dienst gestellt. Korvettenkapitän Mario Kaufhold holt die Flaggen und Kommandozeichen ein. In den rund 32 Dienstjahren fuhr das Schiff 816.000 Seemeilen, etwa 38 Mal um die Erde. Eine neue Fregatte mit dem Namen des Bundeslandes wird es vorerst nicht geben.  

 

Am Schwarzen Brett in der Bremer Kunsthalle: Presseberichte (wie hier aus der „Neuen Osnabrücker Zeitung”) feiern das Ereignis.

Am Schwarzen Brett in der Bremer Kunsthalle: Presseberichte (wie hier aus der „Neuen Osnabrücker Zeitung”) feiern das Ereignis.

 

Sie kam und es gab viel Beifall

Zur Eröffnung der Ausstellung hatte der Kunstverein Bremen seine Mitglieder ins Musical Theater eingeladen. Es war am 21. Februar bis auf den  letzten Platz besetzt. Interviewt wurde Sylvette, eine Dame von über 70. Und seither strömen Besucher in die Kunsthalle, um zu sehen, was Picasso aus der Begegnung mit der blonden sehr hübschen jungen Dame in den fünfziger Jahren gemacht hat. Die Ausstellung läuft noch bis zum 22. Juni.

 

Erfolge für den Zoll

Illegale Waffen, gefälschte Markenkleidung, gefährliches Spielzeug, 1,5 Millionen unversteuerte Zigaretten und 350 Kilo Rauschgift beschlagnahmten Zollbeamte in Bremen und Bremerhaven im vergangenen Jahr. Jörg Winterfeld, Leiter des Hauptzollamtes Bremen, nannte den Wert, den die Behörde für die Staatskasse eingenommen hat: 4,2 Milliarden €. Bremen gehört wie Oldenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zur Bundesfinanzdirektion Nord, die im vergangenen Jahr insgesamt knapp 38 Milliarden € einnahm.

 

Die Weser wird nicht tiefer

Die Schiffe müssen sich dem Fluss anpassen – nicht umgekehrt. Mit diesem Argument votierten die „Grünen”, Regierungspartner in Hannover, gegen eine weitere Vertiefung der Mittelweser. Gefordert hatten Liberale eine Vertiefung von 2,50 auf 2,80 Meter. Damit hätten auch große Schubverbände und übergroße Großmotorgüterschiffe von 139 Metern Länge den Wasserweg befahren können. Die Vertiefung der Mittelweser auf durchgängige 2,50 Meter ist noch nicht abgeschlossen, auch Schleusen müssen noch vergrößert werden. Eine weitere Vertiefung auf 2,80 Meter sei allenfalls ein mittel- bis langfristiges Ziel, so Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, SPD.

  

Hoffnung auf ALEXANDER VON HUMBOLDT

Das grüne Schiff mit den grünen Segeln wird nicht mehr fahren, die ALEXANDER VON HUMBOLDT ist außer Dienst gestellt, eine neue hat ihr Erbe angetreten. Jetzt ist man in Bremen guten Mutes, die alte ALEX als Restaurantschiff für Bremen zu gewinnen. Viele technische Fragen und auch der künftige Liegeplatz müssten noch geklärt werden, ehe der Investor, der das Schiff erstand, es nach Bremen bringt. Große Hoffnungen richten sich auf die Schlachte als Liegeplatz – nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt.

 

Buxtehude ist wieder Hansestadt

Buxtehude an der Este, einem Nebenfluss der Elbe, wurde wieder Hansestadt. 1363 wurde die Stadt, „in der die Hunde mit dem Schwanz bellen”, Mitglied des europäischen Handelsbündnisses, 1591 wurde die Stadt zum letzten Mal als Mitglied der Hanse erwähnt. „Hansestadt” wurde als Bezeichnung für die Mitglieder des Bündnisses erst üblich, als es schon nicht mehr existierte. Buxtehude verspricht sich von dem neuen „alten” Titel größere Attraktivität für Besucher. Die Stadt war 1285 die erste, die planmäßig um ein zentrales Hafenbecken gebaut wurde.  

„Nimm drei, zahl zwei”

Wer in Jugendherbergen in Schleswig-Holstein von Freitag bis Sonntag Übernachtungen bucht, bekommt die nächste Nacht geschenkt, kann also seinen Urlaub bis Montag verlängern. Familien hätten die Jugendherbergen für sich entdeckt, heißt es beim Landesverband Nordmark e.V. des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH). Gemütliche Aufenthaltsräume mit Spielen, Tischtennis und Kicker gehören heute zur Standardausrüstung der Jugendherbergen, „die in den schönsten Orten Norddeutschlands liegen”.

 

Störe wieder in der Nordsee

Mitarbeiter des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) werden Anfang Mai 1.000 junge Störe in der Oste aussetzen, einem linken Nebenfluss der Elbe. Die ersten Störe ließ man bereits 2009 frei. Inzwischen leben wieder mehr als 12.000 Störe in der Nordsee. Geplant ist die Freisetzung von jährlich rund 100.000 Tieren. Eigene Zuchtstationen gibt es bereits. Bis 1920 kam der Fisch in der Unterelbe und der Nordsee sehr häufig vor, starb aber vor einigen Jahren wegen Überfischung und Umweltschäden aus. Jetzt wurden Störe, die in der Oste ausgesetzt wurden, weit im Meer auch in dänischen Gewässern gesichtet. Einige der ausgesetzten Störe tragen nummerierte Marken. Fischer müssen Störe, die in ihren Netzen landen, wieder ins Meer werfen.

 

Tourismus Rekorde für Bremen

Gleich viermal gab es Grund zum Jubeln, als der Leiter des Statistischen Landesamtes Bremen und Bremens Touristik Chef die Zahlen aus 2013 präsentierten. Zum ersten Mal übernachteten im Bundesland Bremen mehr als zwei Millionen Menschen – 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Ankünfte stieg – um 7,5 Prozent auf 957.000. Superlativ drei: Zum ersten Mal gab es in jedem Monat mehr als 100.000 Übernachtungen, mit 162.00 war der Oktober der Monat mit den meisten, des Freimarktes wegen. Letzter Superlativ: Die Bettenauslastung. Sie war mit 44 Prozent die zweihöchste seit der Jahrtausendwende. In Bremen leben mehr als 30.000 Menschen vom Tourismus. Aus 1,7 Milliarden € Bruttoumsatz bleiben mehr als 22 Millionen € im Land. Rund ein Viertel der Bremer Gäste kam aus dem Ausland. Um 26 Prozent stieg im vergangenen Jahr die Zahl der besuchenden Chinesen. Einer der Gründe für das Wachstum sei der allgemeine Trend zu Kurzurlauben, hieß es bei der Präsentation der Zahlen.

 

Alte Schiffe, junge shiplover: Auf der „Boatfit” in Bremen bauten junge Leute Schiffsmodelle. Anregungen gab es genug, wie von diesem Torfkahn aus dem Teufelsmoor.   

Alte Schiffe, junge shiplover: Auf der „Boatfit” in Bremen bauten junge Leute Schiffsmodelle. Anregungen gab es genug, wie von diesem Torfkahn aus dem Teufelsmoor.

 

10.980 Besucher kamen zur Fachmesse „Boatfit”

Das Konzept der Boatfit ist zum neunten Mal aufgegangen: 10.982 Besucher informierten sich in den Messehallen 6 und 7, wie Boote repariert und restauriert werden können. Im Vorjahr waren es 10.650. „Es macht uns sehr stolz, dass eine Idee, die wir 2005/2006 entwickelten, bis heute Erfolg hat” , kommentiert Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der Messe Bremen, das Ergebnis. „Aus Gesprächen mit Ausstellern und Besuchern wissen wir, warum sie der Fachmesse treubleiben: Sie schätzen es, dass wir das Thema Instandhaltung konsequent in den Mittelpunkt stellen”. Dafür reisen Interessierte aus weiten Teilen Deutschlands und sogar dem Ausland an: Bootsbesitzer vom Tegernsee waren beispielweise ebenso dabei, wie Gäste aus Österreich.

 

Das größte Segelschulschiff der Welt besuchte wieder einmal Bremerhaven, die SEDOV.

Das größte Segelschulschiff der Welt besuchte wieder einmal Bremerhaven, die SEDOV.

 

Russische Viermast-Bark zu Besuch in Bremerhaven

In St. Petersburg beendete die russische Viermast-Bark SEDOV (117,50 Meter lang, 4.192 Quadratmeter Segelfläche, das größte Segelschulschiff der Welt) im März ihren Winterschlaf und lief nach einer kurzen Werft- und Aufliegezeit Bremerhaven an. Ihr Ziel war das Schwarze Meer.

 

Verkehrswandel in Bremen?

Einen Verkehrswandel in Bremen fordern die „Grünen”, Koalitionspartner im Bundesland Bremen. Der Etat für Fahrrad-Projekte soll verdreifacht werden. Es solle so genannte Fahrrad-Schnellwege geben und in großen Teilen der Stadt sollen Tempo-30-Zonen eingerichtet werden. Dazu müsse es Piktogramme auf den Straßen und eingefärbte Kreuzungsbereiche geben. Die oppositionelle CDU verlangte ein Konzept, das genau so die Bedürfnisse der Autofahrer und der Unternehmen berücksichtige. Die Handelskammer wies darauf hin, dass eine Umwandlung von Auto- in reine Fahrradspuren „den Verkehr, vor allem in der Innenstadt, strangulieren” würden.

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