AUSGABE 2/2013

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Das Emsland ist ein Wasserland
Das Emsland ist ein Wasserland. Foto: www.emsland.com

Dampfboot auf einer Emsland-WasserstraßeDampfboot auf einer Emsland-Wasserstraße. Foto: www.i-g-ems.de

Dampfboot-Technik aus der Nähe

Dampfboot-Technik aus der Nähe. Foto: www.i-g-ems.de

Emsland wird für Skipper und Wassersportler noch attraktiver

Dampfboot-Konvoi sorgt im Juli für historisches Flair

Meppen, 2. April 2013 Das Emsland ist ein Wasserland – egal, wohin Urlauber radeln oder wandern, Flüsse, Seen und Wasserstraßen sind nicht weit. Wenn im Juni die neue Kanalverbindung Erica-Ter Apel eröffnet wird, entsteht hier im deutsch-niederländischen Grenzgebiet eines der größten Wassersportreviere Europas. Skipper können dann ohne den Umweg über die Nordsee von der Ems direkt ins Ijsselmeer fahren. Gefeiert wird zunächst die Eröffnung am 8. Juni und dann vom 15. bis 24. Juli.

Neun Dampfboote befahren dann die Ems im Konvoi. Von Rheine, rund 40 Kilometer westlich von Osnabrück, fahren die Boote über Salzbergen, Nordhorn und Meppen bis nach Haren. An der Strecke gelegene Städte heißen die Kapitäne mit Ausstellungen und Festen willkommen. Urlauber können den Konvoi mit dem eigenen Boot oder dem Fahrrad begleiten, denn parallel zur Ems verlaufen gut ausgeschilderte Radwege. Weitere Informationen und den detaillieren Fahrplan des Konvois gibt es unter Emsland-Dampfboot-Konvoi + Konvoi-Infos

Die Schiffsbauer von Papenburg sind weltberühmt. Sechs historische Schiffnachbauten aus dem 19. Jahrhundert können Urlauber besichtigen und

chartern. Moderner wird in der Meyer Werft gearbeitet, hier können Besucher den Bau von Ozeanriesen hautnah miterleben. Wer vom Wasser aus das Emsland erkunden will, kann auf 440 Kilometer Wasserwegen durch Naturschutzgebiete und malerische Städte auf Hase und Ems fahren.
Das Emsland erstreckt sich über 2.880 Quadratkilometer von der nordrhein-westfälischen Landesgrenze bei Rheine bis zur Grenze Ostfrieslands bei Papenburg und ist damit flächenmäßig größer als das Bundesland Saarland. Rund 900.000 Urlauber verzeichnet die Emsland Touristik jährlich, die meisten von ihnen sind Radwandertouristen und Familien. Der Landkreis bietet mit über 3.500 Kilometern ein ausgeprägtes Radwegenetz entlang der Flussläufe von Ems und Hase, Moore und Wälder – aber auch zahlreiche Bauern- und Ferienhöfe, die als besonders familienfreundlich zertifiziert sind.

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Mega-Deal an der Elbe geplatzt

Keine Fusion von Hamburg-Süd und Hapag-Lloyd

Er ist geplatzt, der große Deal! Eigentlich sollte aus der geplant gewesenen Fusion der beiden größten deutschen Reedereien eine schlagkräftige, international konkurrenzfähigere Schifffahrtsgesellschaft geschmiedet werden. Die viertgrößte der Welt!  

 

Hapag-Lloyd und Hamburg-Süd, beide mit Sitz in der Hansestadt, haben ein halbes Jahr lang intensiv über ihren Zusammenschluss verhandelt. Das SeereisenMagazin hat ausführlich darüber berichtet. Jetzt das dramatische Ende der Verhandlungen!

Der Hamburger Senat hatte die Verhandlungen intensiv unterstützt. Zumal die Freie und Hansestadt Hamburg ja mit rund 1,2 Milliarden Euro an Hapag-Lloyd beteiligt ist und diesen Anteil möglichst bald wieder zurückhaben möchte. Aber der mit rund 30 Prozent nächstwichtige Anteilseigner von Hapag-Lloyd, der weltweit tätige Transportunternehmer Michael Kühne, sah durch einen Zusammenschluss der Reedereien seinen unternehmerischen Einfluss gefährdet und blockierte die geplante Fusion. Immer wieder forderte er mehr kaufmännische Macht und Entscheidungskompetenz in dem neuen Unternehmen. Dies aber stieß auf den Widerstand der Bielefelder Oetker-Gruppe, nahezu alleiniger Besitzer der Hamburg-Süd. Es ging in den monatelangen Verhandlungen in Hamburg also um die Frage, wer denn das Sagen in dem neuen Mammutkonzern haben sollte. Die gegensätzlichen Positionen von Kühne und Hamburg-Süd waren trotz aller Bemühungen nicht auf einen Nenner zu bringen.

So müssen nun beide Unternehmen ihre defizitäre Existenz weiterhin getrennt bewerkstelligen. Dabei geht es Hapag-Lloyd mit seiner großen Frachterflotte und den fünf Kreuzfahrtschiffen deutlich schlechter als der Hamburg-Süd. Denn die Auftragslage in der Handelsschifffahrt ist immer noch mau, die Schulden drücken, zumal der bisherige Partner, die TUI, viel von früheren Hapag-Lloyd-Gewinnen einkassiert hat. Und – Hapag-Lloyd steht bei asiatischen Werften im Obligo. Mehrere große Containerschiffe sind zu einem Zeitpunkt bestellt worden, als der Laden noch florierte. Bestellt, aber nicht abgeholt, könnte man scherz- und schmerzhaft voraussagen. Die Reederei möchte die Ablieferung der Bau-Aufträge nämlich gern solange hinauszögern, bis sich die Lage auf dem Frachtenmarkt wieder gebessert hat. So jedenfalls die Hoffnung für die nächsten Jahre. 

Und ob die neue EUROPA 2 im Kreuzfahrt-Markt wirklich so einschlägt, wie es sich Hapag-Lloyd erhofft, bleibt fraglich. Die Konkurrenz, vor allem der Amerikaner, ist deutlich stärker geworden. Die bieten mindestens den gleichen Luxus zu niedrigeren Preisen als die Deutschen. Die Zeichen am Hamburger Ballindamm stehen also auf Alarm. Möglicherweise treten nun wieder die ostasiatischen Konkurrenten auf den Plan, um sich Deutschlands größte Reederei billig einzuverleiben. Der Erste Bürgermeister Olaf Scholz und sein Finanzsenator sind jedenfalls hochgradig angespannt. Eigentlich hätte die kostspielige Baustelle Elb-Philharmonie schon ausgereicht, um die finanzielle Reißleine zu ziehen. Jetzt kommt eine neue Riesenbelastung hinzu. Herbert Fricke

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Kreuzfahrtstandort Hamburg erneut prämiert

Kreuzfahrtstandort Hamburg erneut prämiert

Mit dem Monat März nimmt die diesjährige Kreuzfahrtsaison in Hamburg Fahrt auf. Ein professioneller Service für eine erfolgreiche Schiffsabfertigung steht dabei für die Anläufe im Vordergrund. Es werden an den Liegeplätzen in der HafenCity, in Altona und an der Überseebrücke insgesamt 177 Anläufe erwartet.

Hamburg Cruise Center e.V. (kurz HCC) präsentierte sich vom 11. bis 14. März 2013 wiederholt auf der „Cruise Shipping” in Miami unter dem Dach der „Destination Germany”, ein Gemeinschaftsstand von sechs deutschen Kreuzfahrthäfen.

Die „Cruise Shipping Miami” ist das jährliche Leitevent der Kreuzfahrtbranche und bietet optimale Gelegenheiten die wichtigsten Entscheider der Kreuzfahrtreedereien anzutreffen.

Parallel dazu verleiht einmal im Jahr das Fachmagazin „Cruise Insight” die begehrten Hafenauszeichnungen. Die Nominierungen basieren dabei auf Reedereibewertungen. Unter den diesmal wenigen ausgezeichneten Häfen, konnte erneut der HCC stellvertretend für den Kreuzfahrtstandort Hamburg einen Award entgegennehmen und zwar als „BEST TURNAROUND PORT OPERATIONS 2012”. Die Auszeichnung wurde von Gilly Ashcroft, Direktorin bei Ashcroft & Associates Ltd, übergeben.

Bewertet wurden in dieser Rubrik die Kombination aus Anbindung an einen Flughafen, das Straßenverkehrsnetz, die vorhandenen Hotelkapazitäten, die touristische Vielfalt der Stadt, und nicht zuletzt auch die Abfertigung des Schiffes, der Passagiere und des Gepäcks an den Terminalanlagen selbst.

„Der Standort Hamburg verfügt über eine solide und professionelle Zusammenarbeit zwischen allen entlang der Wertschöpfungskette angesiedelten Unternehmen. Dazu zählen neben dem Terminalbetreiber viele weitere Hafendienstleister wie Hafen- & Incomingagenturen, Schiffsausrüster und Personaldienstleister. Gleichzeitig schätzen die Kunden Hamburg als hervorragenden Start- und Zielhafen für ihre Kreuzfahrten. Touristische Attraktivität, die Möglichkeit von Vor- und Nachprogrammen, Infrastruktur und die gute Erreichbarkeit für die aus ganz Deutschland und Nachbarländern kommenden Gäste, sind ein besonderes Plus” so Gerd Drossel (geschäftsführendes Vorstandsmitglied, HCC).

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Am 2. April kommt die AIDAbella von AIDA Cruises für neun Tage in das große Kaiserdock der Bremerhavener Lloyd Werft.
Am 2. April kommt die AIDAbella von AIDA Cruises für neun Tage in das große Kaiserdock der Bremerhavener Lloyd Werft.

 

Kreuzfahrtschiffe werden auf deutschen Werften aufgehübscht

In diesem Frühjahr ist wieder dichtes Gedränge bei den deutschen „Kreuzfahrt-Werften” Blohm + Voss in Hamburg und bei der Bremerhavener Lloyd Werft: Vor den Sommereinsätzen erfolgt ein „Frühjahrsputz”, damit die Schiffe für die anstehende Sommersaison gerüstet sind:

Den Anfang machte am 24. März die 289 Meter lange VENTURA der britischen Reederei P&O Cruises bei Blohm + Voss. Aus Southampton kommend traf das Schiff für Klasse- und Auffrischungsarbeiten im Hotelbereich in der Hansestadt ein. Doch eine Dockung im Trockendock Elbe 17 konnte nicht sofort erfolgen, da durch die starken Ostwinde zu dieser Zeit der Wasserstand in der Elbe zu niedrig war. Somit musste der Kreuzfahrer zunächst für drei Tage am Kreuzfahrtterminal am Grasbrook festmachen.

Auch die ALBATROS von Phoenix Reisen traf mittlerweile für einen längeren und umfangreichen Werftaufenthalt bei Blohm + Voss in Hamburg ein. Hier erfolgen bis zum 18. April umfangreiche Modernisierungsarbeiten an dem mittlerweile fast 40 Jahre alten Schiff, das als ROYAL VIKING SEA erbaut wurde. Nach Beendigung der Werftzeit nimmt die ALBATROS Kurs auf die Columbuskaje in Bremerhaven, wo am 19. April die nächste Reise in Richtung England startet.

Weiterhin erwartet Blohm + Voss am 20. April nach Abschluss der Transatlantikreise die INDEPENDENCE OF THE SEAS der so genannten „Freedom-Klasse” der amerikanischen Royal Caribbean Cruise Line. Bis Anfang Mai bleibt der 2008 in Finnland erbaute 339 Meter lange Kreuzfahrer bei Blohm + Voss Repair. Das bis zu 4.370 Passagiere fassende Kreuzfahrtschiff, ein Schwesterschiff der FREEDOM OF THE 

SEAS, ist erstmalig in Hamburg. Einen neuen Kunden erwartet die Bremerhavener Lloyd Werft am 2. April: Dann kommt die AIDAbella von AIDA Cruises für neun Tage in das große Kaiserdock der Werft. Es ist das erste Mal, dass ein Schiff der großen AIDA-Flotte die Lloyd Werft für technische Arbeiten anläuft. Die AIDAbella gehört mit 251,50 Metern Länge, 32,20 Metern Breite und Platz für über 2.000 Passagiere zu den großen Luxuslinern bei AIDA Cruises.

Bis auf die ersten drei kleineren Schiffe, die in Turku und Wismar entstanden, wurden ab 2007 alle AIDA-Schiffe bei der Meyer Werft in Papenburg gebaut – sieben insgesamt. Die AIDAbella (Baujahr 2008) – Schwesterschiff von AIDAdiva und AIDAluna – kommt als Nr. 3 der Meyer-Serie zur Lloyd Werft für diverse Arbeiten: Konservierungsarbeiten am Rumpf, Tankreinigung, Arbeiten an den Wellenanlagen, am Ruder, Gewichtstests für die Gangways und die Überholung der Ventile. Neun Tage hat die Werft Zeit, dann läuft die AIDAbella am 11. April mit Kurs auf Hamburg wieder aus. Dort startet einen Tag später am Kreuzfahrtterminal in Altona die nächste Seereise in Richtung Oslo.

Aber AIDA Cruises – eine Tochter von Carnival Cruise Lines, für die die Lloyd Werft zuletzt die QUEEN VICTORIA (von Cunard Line – die ebenfalls eine Carnival Cruise Lines-Tochter ist) repariert hatte – wird in diesem Jahr nicht der letzte Kreuzfahrer sein, der die Lloyd Werft aufsucht. Wie Werftchef Rüdiger Pallentin auf Anfrage mitteilte wird bei der Bremerhavener Spezialwerft noch ein Expeditionskreuzfahrtschiff erwartet, den Namen des Schiffes darf er aber bislang noch nicht nennen.

Christian Eckardt

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 Die NORWEGAIN BREAKAWAY macht am Bremerhavener Columbus Cruise Terminal fest.
 Die NORWEGAIN BREAKAWAY macht am Bremerhavener Columbus Cruise Terminal fest.

 

NORWEGAIN BREAKAWAY erreicht Ausrüstungshafen

Nach einer ersten zweitägigen Probefahrt in der Deutschen Bucht hat am vergangen Mittwochabend, 20. März, das neue und bisher größte Kreuzfahrtschiff der Papenburger Meyer Werft, die NORWEGAIN BREAKAWAY der amerikanischen Norwegian Cruise Line am Bremerhavener Columbus Cruise Terminal festgemacht.

Einige hundert Schaulustige verfolgten von der Besuchergallerie das Anlegemanöver des 324 Meter langen und knapp 40 Meter breiten 145.000 BRZ großen Schiffes. Am kommenden Montagabend wird die NORWEGAIN BREAKAWAY dann zu einer weiteren viertägigen Probefahrt in die Nordsee starten, die Rückkehr an die Bremerhavener Columbuskaje ist in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag geplant.

Nach Disney Cruise Line in den vergangen zwei Jahren hat sich nun auch NCL entschieden, den Neubau der Papenburger Meyer Werft am Columbus Cruise Center Bremerhaven endausstatten zu lassen. „Von Bremerhaven ist man schnell auf See und die Sicherheitsvorkehrungen sind sehr gut”, erläutert Werft-Sprecher Peter

Hackmann die Gründe für die erneute Wahl der Unterweserstadt als Ausrüstungshafen. Nach Auskunft von Hackmann kommen in Bremerhaven noch viele Teile für den Hotelbereich, Bettwäsche oder Trimmräder für das Fitness Studio, aber auch Kunstgegenstände, die den amerikanischen Kunden wichtig sind, in Bremerhaven an Bord. Ein Großteil der aus 1.600 Personen bestehenden Crew checkt Anfang April ebenfalls am CCCB ein und erhält während der Liegezeit in Bremerhaven ein intensives Crew Training.

Nach den derzeitigen Planungen wird  die NORWEGAIN BREAKAWAY, die Platz für rund 4.000 Passagiere bietet, nach der Übergabe von der Meyer Werft Bremerhaven am 25. April mit Kurs auf Rotterdam verlassen. Von dort geht es nach einer kurzen Vorstellungsreise über Southampton in den Basishafen New York. Von dort wird der Luxusliner im Frühling und Sommer zu den Bermudas fahren. Für den Winter stehen dann Kreuzfahrten zu den Bahamas und in die Karibik an. Christian Eckardt

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MS Artania

 

MS ARTANIA wird TV-Star der ARD-Sendung „Verrückt nach Meer”

Seit heute. 20. März, ist die neue Folge von Phoenix Reisen TV online und präsentiert eine besondere Überraschung.

Stephan Rebelein von der Produktionsfirma „Bewegte Zeiten” erzählt im Interview, wie es überhaupt zur Idee von „Verrückt nach Meer” kam und warum gerade jetzt die Zeit reif für einen Schiffswechsel, aber nicht für den Kapitänswechsel war. Momentan

befindet sich das Produktionsteam an Bord von MS ARTANIA, die die MS ALBATROS als Star der Serie ablöst.

Zur Zeit werden 40 neue Folgen gedreht, die ab November montags bis freitags um 16:10 Uhr in der ARD ausgestrahlt werden. Beste maritime Unterhaltung ist also für acht Wochen gesichert. Das Interview in voller Länge.

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AIDAstella-Erstanlauf in Rostock-Warnemünde.

AIDAstella-Erstanlauf in Rostock-Warnemünde.

 

AIDAstella in Warnemünde getauft

Mit dem ersten Einlaufen und der anschließenden Taufe der AIDAstella begann am 16. März die diesjährige Kreuzfahrtsaison in Warnemünde.

Am frühen Samstagmorgen (16. März) passierte der jüngste Neubau der Meyer Werft die Molenköpfe von Warnemünde, begleitet von einem Bootskorso aus Schleppern, Tonnenlegern und zahlreichen Fahrgastschiffen mit hunderten Schaulustigen an Bord. Anschließend machte die AIDAstella, von einer Expedienten-Reise von Hamburg in die Ostsee kommend, am Liegeplatz 7 unter dem Kommando von Kapitän Nico Berg bei strahlendem Sonnenschein am Warnemünder Cruise Center fest. Am Abend wurde dann das 253 Meter lange und 32,2 Meter breite Kreuzfahrtschiff, anders als in den Vorjahren, als bekannte Persönlichkeiten als Patinnen fungierten, im engsten Mitarbeiterkreis von insgesamt 10 Mitarbeiterin der Reederei und langjährigen Partnerunternehmen getauft.

Der eigentliche feierliche Taufakt wurde an Bord im Theatrium von zehn Taufpatinnen vollzogen. Dabei lösten Taufpatinnen vor rund 2.500 Gästen aus dem Kreise der AIDA Mitarbeiter den Mechanismus aus, der die Champagnerflasche am Bug zerschellen lies. Gekrönt wurde die Taufe der AIDAstella dann auch für einige tausend Schaulustige an Land von einem Höhenfeuerwerk mit einem glitzerndem Sternenregen über dem Schiff.

Bereits am 17. März startete die AIDAstella dann zur 14-tägigen Jungfernfahrt, unter anderem mit Stationen in Kopenhagen, Oslo, Southampton, Le Havre und Amsterdam. Anschließend stehen Reisen von Hamburg in den Norden Europas auf dem Programm.

Die AIDAstella, das siebte und letzte Schiff der so genannten „Sphinx-Klasse”,  wurde von der Meyer Werft bereits am 11. März an die Reederei AIDA Cruises in Emden abgeliefert. Die 71.300 BRZ große AIDAstella ist für den deutschen Markt konzipiert und verbindet eine sehr komfortable Ausstattung mit modernster Technologie. Neben dem innovativen Design bietet dieses Schiff den über 2.000 Passagieren eine Vielzahl von Besonderheiten und Komfort: Auf den 14 Decks stehen sieben Restaurant und 13 Bars und Lounges zur Verfügung. Über 65 Prozent der 1.097 Passagierkabinen sind Außenkabinen, der größte Teil dieser Kabinen hat einen eigenen Balkon. Durch den Einbau von 42-Zoll LED-Flatscreens werden die 375 Innenkabinen nun zu virtuellen Meerblick-Kabinen, die einen Liveblick auf das Meer

oder die Reiseziele ermöglichen. Erneut wurde auf der AIDAstella wieder eine eigene Brauerei mit eigens für AIDA gebrautem Bier eingebaut. Auf Deck 12 befindet sich ein 2.600 Quadratmeter großer in sich geschlossener Spa-Bereich im nordischen Stil, an dem 34 Spa-Kabinen sowie fünf Spa-Suiten direkt angeschlossen sind.

Für den Innenausbau des Schiffes wurden bei der Meyer Werft in den vergangen Monaten rund 1.700 Kilometer Kabel und 29.500 Quadratmeter Teppich verlegt. An Bord befinden sich 36.262 Beleuchtungskörper in die über 186.000 LED Leuchten eingebaut wurden. In den Nasszellen wurden rund 4.500 Quadratmeter Fliesen aufgebracht und im Außenbereich des Schiffes wurden 4.200 Quadratmeter Glas verbarbeitet. Auf den Rumpf des Schiffes wurden rund 200 Tonnen Farbe aufgebracht und das „AIDA-Auge” hat eine Größe von 150 Quadratmetern.

Für die Energieerzeugung auf dem Schiff sorgen vier Dieselgeneratoren mit einer Leistung von je 9.000 kW. Die Diesel des Typs Mak 9M43C können sowohl mit Diesel- als auch mit Schweröl betrieben werden. Die umweltfreundlichen Motoren zeichnen sich insbesondere durch verminderte Schadstoffwerte und geringeren Verbrauch aus. Die Motoren sind für Brennstoffe mit geringem Schwefelgehalt ausgelegt und erfüllen damit die neusten Abgasgrenzwerte und Umweltrichtlinien. Eine weitere Verbesserung der Abgaswerte wird durch das innovative MaK FLEXCAN System erreicht. Die Abwärme der Maschinen wird für den Betrieb der Klimaanlage und Wasseraufbereitung genutzt.

Mit dem diesel-elektrischen Antrieb, interaktiven Kommunikationssystemen sowie der umfangreichen Bühnen- und Unterhaltungstechnik an Bord wird Sicherheit und Unterhaltung nach den neuesten technischen Standards garantiert. Mit dem Einsatz von strömungsoptimierten Propellern und Rudern ist es bei der unter italienischer Flagge fahrenden AIDAstella gelungen, den Treibstoffverbrauch im Vergleich zu den Vorgängerschiffen noch weiter zu senken. Die Ruderblätter sind asymmetrisch auf Höhe der Propellernabe in sich verdreht. Dieses Design erzeugt einen Segeleffekt, der dem Schiff einen zusätzlichen Vortrieb verleiht.

Bei der AIDAstella – mit der Baunummer S. 695 – wurde der erstmalige Einsatz einer innovativen Komponente mit Innovationsbeihilfen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und des Landes Niedersachsen gefördert. Christian Eckardt

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Volle 
	Pier bei Neptun Werft in Rostock-Warnemünde

 

Neptun Werft: Zehn Ablieferungen von Flusskreuzfahrtschiffen in 2013 vorgesehen

Volles Haus bei der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde: Gleich sechs Flusskreuzfahrtschiffe der neuen „Viking-Longship-Class” für die Reederei Viking River Cruises liegen dort an der Ausrüstungspier oder vor der Schiffbauhalle. Die 135 Meter lange und 12 Meter breite VIKING TOR (im Bildvordergrund) ist dabei weitestgehend fertiggestellt, die untere Fensterreihe ist für die bevorstehende Überführung von der Bauwerft über die Ostsee und den Nord-Ostsee-Kanal und die Nordsee bis Holland gegen Seeschlag mit Holzplatten gesichert.

Neben der bereits im Februar abgelieferten VIKING SKADI und BRAGI folgen dann noch in den nächsten Wochen die Viking Schiffe FORSETI, RINDA, VAR, JARL und ATLA, die alle für das Fahrtgebiet Rhein, Main und Donau vorgesehen sind.

Die 1997 gegründete Reederei Viking River Cruises aus Basel (Schweiz) lässt bei der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde insgesamt 18 Flussschiffe bauen, davon werden in diesem Jahr zehn und in 2014 acht Neubauten in Dienst gestellt. Darüber hinaus besteht noch eine Optionen für acht Neubauten für Ablieferung im Frühjahr 2015. Die neuen Flusskreuzfahrtschiffe sind für unterschiedliche europäische Fahrtgebiete wie beispielsweise den Rhein, Main, Mosel oder die Donau, aber auch für die Fahrt in niederländischen Gewässern geeignet. Die neuen Schiffe sind vor allem für die Vermarktung auf dem boomenden amerikanischen Quellmarkt vorgesehen. Vier Schiffe der in 2014 abgelieferten Serie sind für den Einsatz auf der Rhône vorgesehen. Die Flussschiffe werden cirka 135 Meter lang und 11,45 Meter breit sein und haben einen Tiefgang von etwa 1,60 Metern.

Die Schiffe bieten 190 Passagieren in 95 Außenkabinen Platz. Mit zwei Explorer-Suiten, 7 Verandasuiten, 39 Verandakabinen, 22 Kabinen mit französischen Balkonen und 25 Standardkabinen gibt es eine sehr große Auswahl an Kabinen. Die Suiten bestehen aus separaten Wohn- und Schlafräumen, dem Wohnraum ist eine Veranda vorgelagert, das Schlafzimmer besitzt einen französischen Balkon. Im Vorderschiff ist die sogenannte „Aquavit Terrace” mit einem neuartigen Innen- / Außenbereich angeordnet. Dieser besteht aus einer Terrasse und einem Wintergarten und grenzt unmittelbar an die Lounge an, von der sie durch große, verschiebbare Glaselemente getrennt werden kann. Ein großes Restaurant, eine Bibliothek, eine Boutique, ein Café sowie ein Lift vervollständigen die Ausstattung der Schiffe. Im durchgängigen Sonnendeck ist oberhalb des Eingangsbereiches eine große Glasfläche eingebaut, so dass dieser Bereich Tageslicht hat. Für die Besatzungsmitglieder stehen 31 Kabinen zur Verfügung. Auch diese Schiffe der Viking-Flotte erhalten eine zukunftsweisende dieselelektrische (Hybrid)-Antriebsanlage. Neuartig sind bei diesen Schiffen neben einem bordeigenen Kräutergarten auch die Solarzellen, die die erzeugte Energie dann in das Bordnetz einspeisen. Viking hat bereits zahlreiche Patente bezüglich des Designs der Schiffe angemeldet.
Seit 2002 hat die zur Meyer Werft gehörende Neptun Werft mit ihren 450 Mitarbeitern mittlerweile dreiundzwanzig Flusskreuzfahrtschiffe für unterschiedliche Auftraggeber gebaut und gehört damit zu den Marktführern und ausgewiesenen Spezialisten in diesem Bereich. Christian Eckardt

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Welcher Fisch darf auf den Teller?

Greenpeace veröffentlicht neuen Einkaufsratgeber für Speisefische

Hamburg, 14. März 2013 – Umweltbewusste Verbraucher sollten in diesem Jahr auf die beliebte Makrele verzichten. Karpfen und Afrikanischen Wels können sie hingegen ohne Bedenken essen. Das empfiehlt Greenpeace in der neuen Ausgabe des Einkaufsratgebers für Speisefische.

 

Fischratgeber Greenpeace Der kostenlose Ratgeber kann telefonisch unter
040-30618.120 bestellt oder auf www.greenpeace.de heruntergeladen werden.

Oder bestellen Sie die Broschüre unter
Welcher Fisch darf auf den Teller

Die unabhängige Umweltschutzorganisation bewertet darin über 100 Arten, aufgeteilt in etwa 500 Wildfischbestände und Herkunftsländer von Aquakulturen, hinsichtlich ihrer ökologischen Nachhaltigkeit. „Aal, Dornhai und Rotbarsch haben auf unserem Teller nichts verloren, sagt Dr. Iris Menn, Meeresbiologin von Greenpeace.

Greenpeace berücksichtigt neben dem Zustand der Fischbestände auch die Umweltauswirkungen der Fangmethoden und das jeweilige Fischereimanagement. „Lachs, Schellfisch oder Dorade können wir zum Beispiel mit Einschränkungen empfehlen, sofern sie aus nachhaltiger Wildfischerei oder Aquakultur stammen, sagt Dr. Menn. Ein Blick auf die Kennzeichnung des Fischprodukts liefert dem Verbraucher die notwendigen Angaben, die er mit dem Fischratgeber abgleichen kann.

Greenpeace gibt in der aktuellen Auflage neue Empfehlungen für nachhaltige Fischereien wie Sprotte aus der Ostsee, Hering aus der westlichen Ostsee oder Skipjack / Bonito aus dem Indischen Ozean mit Angelruten-Fischerei. Neu in die Bewertungen aufgenommen wurden in diesem Jahr u.a. Barramundi, Goldmakrele,

Argentinische und Peruanische Sardelle, Roter Schnapper und Jakobsmuschel.

„Engagierte Verbraucher können mit ihrem Fischeinkauf dem Handel und der Politik ein klares Signal senden”, sagt Dr. Menn. Wie sehr dieser Druck benötigt wird, zeigt der politisch ungelöste Fischereikonflikt um die Makrele: Seit fast fünf Jahren können sich Island, Norwegen, die Färöer und die EU nicht auf ein gemeinsames Fischereimanagement der Makrele im Nordostatlantik einigen.

Die Folge: Reizten diese Staaten ihre Fangquoten tatsächlich aus, würden sie 40 Prozent mehr Makrele fischen, als nachhaltig wäre.

 

Ein Muss: Vollständige Produktinformationen und transparente Rückverfolgbarkeit

Greenpeace fordert vom Lebensmitteleinzelhandel und der Fischindustrie eine  vollständige Kennzeichnung und transparente Rückverfolgbarkeit der Produkte.

Letztere muss sich vom Fang oder der Ernte bis hin über alle Verarbeitungsstufen erstrecken. Generell hat sich die Verbraucherinformation auf Fischprodukten im deutschen Lebensmitteleinzelhandel in den letzten Jahren etwas verbessert.

So erfährt der Käufer bei einigen Produkten über QR- oder Tracking-Codes mehr über die Lieferkette. Das ist jedoch nicht die Regel. „Noch sind längst nicht alle Fisch-Produkte ausreichend deklariert und bieten eine transparente Rückverfolgbarkeit. Leider stemmen sich noch immer zu viele Unternehmen und Verbände dagegen”, sagt Dr. Menn.

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Der Ausbau von Liegeplatz Nr.1 im Kieler 
	Ostuferhafen hat begonnen

Der Ausbau von Liegeplatz Nr.1 im Kieler Ostuferhafen hat begonnen

 

Port of Kiel erweitert Kapazitäten für große Kreuzfahrtschiffe

Kiel, 11. März 2013 – Der Port of Kiel – drittgrößter Reisewechselhafen in Nordeuropa – erweitert die Abfertigungskapazitäten. Im Ostuferhafen haben die Arbeiten zum Ausbau von Liegeplatz Nr. 1 begonnen, sodass bereits in diesem Sommer große Kreuzfahrtschiffe anlegen können. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer vom Seehafen Kiel: „Das Fahrtgebiet Nordeuropa zieht mehr und mehr große Kreuzfahrtschiffe sowie eine stetig steigende Zahl von Reisenden an. Mit dem Ausbau unserer Kapazitäten bieten wir unseren Kunden Planungssicherheit und eine hervorragende Basis für weiteres Wachstum”.

Durch den Ausbau von Liegeplatz Nr. 1 können in Kiel dann gleichzeitig drei sehr große Kreuzfahrtschiffe zum Passagierwechsel festmachen. Dazu verfügt Kiel über weitere Kapazitäten zur Abfertigung mehrerer kleinerer Kreuzfahrtschiffe. Dirk Claus: „Zunächst wird Liegeplatz Nr. 1 unser bestehendes Kreuzfahrtterminal am Ostseekai im Stopp-over-Bereich entlasten, bevor ab dem kommenden Jahr auch Passagierwechsel an diesem Liegeplatz durchgeführt wird”. Premiere ist am 9. Juni 2013, wenn die EURODAM der Holland America Line an Liegeplatz Nr. 1 festmacht.

Der ausgebaute Kreuzfahrtliegeplatz Nr. 1 hat eine Kailänge von 395 Meter bei einer

durchgehenden Wassertiefe von 10,50 Metern. Die Anlage wird entsprechend dem internationalen ISPS-Code zertifiziert und verfügt über alle Einrichtungen zur Schiffsversorgung. Bis Ende Mai werden zudem die Fender an Liegeplatz 1 dem Bedarf besonders großer Schiffe angepasst und eine Passagiergangway montiert sein. Für die künftige Gepäckabfertigung werden in der direkt an den Schiffsliegeplatz angrenzenden Halle 2.500 Quadratmeter Fläche umgestaltet. Der Passagierbereich wird in einem – die Halle zur Wasserseite erweiternden – gut 1.500 Quadratmeter  großen lichtdurchfluteten Pavillon eingerichtet.

Insgesamt ist das Terminal für die Abfertigung von Schiffen mit bis zu 4.000 Passagieren ausgelegt. Dirk Claus: „Mit dem Liegeplatz Nr. 1 bieten wir den Reedereien beste Bedingungen – sowohl nautisch, wie auch operativ. Das Gesamtpaket ist überaus attraktiv und wird die Wettbewerbsposition Kiels weiter stärken.

Erstmals haben einsteigende Passagiere in Kiel zudem die Möglichkeit, ihren Pkw direkt am Terminalgebäude für die Dauer der Reise zu parken. Der Ostuferhafen verfügt hierfür über eine ausreichende Zahl an Stellplätzen im Sicherheitsbereich.

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NABU: Ein Kreuzfahrtschiff verursacht so viele Abgase wie fünf Millionen Autos

Anlässlich des vom Deutschen Reiseverband auf der Touristikmesse ITB in Berlin vorgestellten Wachstumsberichts des Kreuzfahrtenmarkts kritisiert der NABU das mangelnde Verantwortungsbewusstsein des Tourismuszweiges für den Umweltschutz. Am Rande der Pressekonferenz des Reiseverbands informierte ein „NABU-Kapitän” Besucher und Pressevertreter über die Belastung von Mensch, Klima und Umwelt durch die giftigen Schiffsabgase. Die zentrale Botschaft: „Ein Kreuzfahrtschiff verursacht so viele Abgase wie fünf Millionen Autos!”

Zwar sei immer mehr Passagieren bewusst, welch negative Auswirkungen der Einsatz von Schweröl und der Verzicht auf Abgasreinigung habe, doch gehandelt hätten die Reeder bisher nicht, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Die Kreuzfahrtindustrie macht schamlos Profit auf Kosten von Mensch und Natur. Selbst im Jahr der CONCORDIA-Katastrophe stand die Branche glänzend da. Dabei ist es höchste Zeit, dass die Reedereien endlich Verantwortung übernehmen und alle Schiffe auf den neuesten Stand der Technik bringen. Energiesparlampen an Bord reichen nicht”, so der NABU-Bundesgeschäftsführer.

In diesem Jahr werden gleich mehrere neue Kreuzfahrtschiffe in Deutschland getauft, darunter die EUROPA 2 der Reederei Hapag-Lloyd und die AIDAstella. NABU-Verkehrs-Experte Dietmar Oeliger: „Beide Schiffe sind weit davon entfernt, ein Musterbeispiel in Sachen Umwelt- und Klimaschutz zu sein. Die Luxusliner verzichten einerseits auf moderne Abgastechnik, andererseits war genug Geld für eine Brauerei an Bord

vorhanden”. Immerhin wird die EUROPA 2 über einen SCR-Katalysator verfügen, der die für Mensch, Tier und Pflanzen schädlichen Stickoxide fast vollständig zurückhält. Allerdings fehlt auch ihr ein Rußpartikelfilter, der den stark gesundheitsgefährdenden und klimawirksamen Dieselruß filtert.

Die AIDAstella von Deutschlands größter Kreuzfahrtreederei AIDA Cruises hingegen wird bereits auf ihrer Jungfernfahrt in Sachen Umweltschutz vollkommen veraltet sein, verfügt sie doch über keinerlei Abgastechnik.

Der NABU fordert im Sinne des Gesundheits- und Klimaschutzes alle Reedereien auf, neue Schiffe nur noch mit SCR-Katalysator und Rußpartikelfilter zu bestellen und bereits existierende Schiffe nachzurüsten. „Stickoxid-Katalysator und Rußfilter sind ausgereift, bezahlbar und notwendiger denn je, wie neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen”, so Oeliger.

Das Helmholtz-Institut veröffentlichte vor kurzem erste Ergebnisse einer Studie, bei der erstmalig menschliche Lungenzellen-Kulturen direkt Schiffsabgasen ausgesetzt wurden. Demnach sind die Schäden von Stickoxid und Rußemissionen aus Schiffsmotoren für den menschlichen Körper gravierender als bisher angenommen.

Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte zuletzt im Januar 2013 eine Verschärfung der EU-Grenzwerte für Partikelemissionen gefordert und Dieselruß als stark krebserregend eingestuft. Christian Eckardt

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DRV-Analyse: Erstmals fast 2 Millionen Kreuzfahrtgäste bei anhaltenden Wachstumskurs

Alle Jahre wieder präsentiert der Deutsche Reise Verband (DRV) auf der weltgrößten Reisemesse der ITB in Berlin, die Kreuzfahrtanalyse. So auch in diesem Jahr schon zum 20 mal. Verfasser der DRV-Studie „Der Kreuzfahrtenmarkt Deutschland 2012” ist Schifffahrtsexperte Otto Schüßler. In der DRV-Studie werden die von Kreuzfahrtenanbietern als Schiffseigner, Charterer oder Generalagenten (GSA) erzielten Ergebnisse erfasst.

Das Fazit in diesem Jahr dürfte wieder alle Reeder und Reiseveranstalter freuen, denn der gesamte Kreuzfahrtenmarkt in Deutschland ist im Jahr 2012 wieder deutlich gewachsen. Erstmals unternahmen fast zwei Millionen Bundesbürger – 1.980.897 Passagiere – eine Reise auf einem Hochsee- oder Flusskreuzfahrtschiff, so der DRV am vergangen Donnerstag  (7. März) auf der Vorstellung in Berlin.

Diese Zahl entspricht einer Steigerung von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2011: 1,8 Millionen Kreuzfahrtgäste). Der Gesamtumsatz kletterte zum ersten Mal über die Marke von drei Milliarden Euro – und zwar um 7,9 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro. Der Kreuzfahrtenmarkt konnte damit seinen Anteil am Gesamtumsatz des Veranstaltermarktes in Deutschland im vergangenen Jahr um 0,3 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr auf 12,7 Prozent steigern.

„Kreuzfahrten sind eine faszinierende Art des Reisens, die aufgrund ihrer Vielfalt besticht. Sie sind eine unverzichtbare Ergänzung des breit gefächerten Reisemarktes”, macht Richard J. Vogel, Vorsitzender des DRV-Ausschusses Schiff deutlich. Das Kreuzfahrtensegment hat sich in Deutschland als feste Größe mit stetigem Wachstum im Reisemarkt etabliert. Bestimmten früher die Fahrt und der Besuch einer Vielzahl von Ausflugszielen die Urlaubsform Kreuzfahrt, so ist in den vergangenen Jahren das Schiff mit seinem Bordangebot immer mehr zum einzigartigen Erlebnis geworden und die Kreuzfahrt zu einer Erfolgsgeschichte.

„In den vergangenen zwanzig Jahren, seit dem der DRV diese Zahlen erhebt, ist das Segment rasant gewachsen. Im Jahr 1993 zählten wir erst 235.000 Kreuzfahrtgäste auf Hochsee- und Flussschiffen. Vergangenes Jahr lag die Zahl bei fast zwei Millionen. Das ist eine Steigerung von 843 Prozent!”, betont Vogel. Der Experte geht auch für dieses Jahr von steigenden Buchungszahlen aus.

Das Gesamtergebnis der exklusiven DRV-Branchenanalyse „Der Kreuzfahrtenmarkt Deutschland 2012” teilt sich auf die beiden Segmente Hochsee und Fluss auf:

Hochsee: Zweistelliges Umsatzwachstum auf 2,6 Milliarden Euro
Die Anbieter von Hochsee-Kreuzfahrten profitierten im Jahr 2012 erneut von einem zweistelligen Passagier- und Umsatzplus. Insgesamt erwirtschafteten die Veranstalter über 2,6 Milliarden € Umsatz (2011: 2,4 Milliarden €). Das entspricht einem Plus von 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Gäste stieg von 1.388.199 im Jahr 2011 um 11,2 Prozent auf 1.544.269. Der durchschnittliche Reisepreis für eine Hochseekreuzfahrt blieb unverändert bei 1.710 € – ebenso wie die Reisedauer, die erneut bei 9,2 Tagen lag. Das beliebteste Fahrtgebiet war mit Abstand das westliche Mittelmeer, gefolgt von der Region Nordland (Norwegen, Island, Spitzbergen, Grönland), dem östlichen Mittelmeer, den Kanarischen Inseln, der Karibik sowie der Ostsee. Die Rangfolge ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.

 

Fluss: Sondereffekte bremsen Wachstum

Die Anbieter von Flusskreuzfahrten zählten im Jahr 2012 insgesamt 436.628 Passagiere und verzeichneten einen Rückgang der Passagierzahlen von 5,4 Prozent (2011: 461.695). Damit weist die Flusskreuzfahrt erstmalig seit 2006 kein Wachstum auf. Ein Grund für die Wachstumsdelle waren die politischen Unruhen in Ägypten, die die Nachfrage nach Nilkreuzfahrten beeinträchtigte. Die Reihenfolge der drei beliebtesten Flüsse der Deutschen hat sich daher 2012 wie folgt geändert: Die Donau ist nach wie vor die Nummer eins, nun gefolgt vom Rhein und seinen Nebenflüssen sowie dem Nil, der auf Position drei gefallen ist. Guido Laukamp, stellvertretender Vorsitzender des DRV-Ausschusses Schiff, erläutert weitere Faktoren für den Rückgang: „Die deutlich erschwerte Visa-Regelung für Flussreisende in Russland und die Irritationen um die Mehrwertsteuer-Erhöhung auf Flussreisen von sieben auf 19 Prozent haben die prognostizierte Nachfrage ebenfalls beeinträchtigt. Das sind jedoch nur temporäre Effekte. Langfristig wird der Markt weiter wachsen, da Flussreisen mit ihrem hohen Komfort bei gleichzeitig hohem Erlebniswert besonders die wachsende Zahl der Best-Ager ansprechen”. Das belegt auch das wachsende Angebot: 2012 wurden 16 Schiffe neu in Dienst gestellt, von denen allein fünf im deutschen Markt angeboten werden. Der Gesamtumsatz der Anbieter verringerte sich 2012 um 8,2 Prozent auf 455 Millionen € (2011: 496 Millionen €). Der durchschnittliche Reisepreis betrug 1.034 € und lag somit um 32 € – das entspricht drei Prozent – unter dem des Vorjahres (2011: 1.075 €). Christian Eckardt

hr

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Foto: NABU Deutschland, Berlin
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