AUSGABE 5/2012
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Hamburg, 18. Oktober 2012 – Schwerer Rückschlag für den Hamburger Hafen und damit für den wichtigsten norddeutschen Wirtschaftsstandort: In einem Eilverfahren hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die geplante Elbvertiefung untersagt.  Weil angeblich einige Fisch- und Pflanzenarten in und an der Elbe unter der geplanten Vertiefung der Fahrrinne (um rund einen Meter auf 14,50 Meter) leiden könnten, hatten Umweltverbände gegen die Ausbaggerung geklagt. 
Die Elbvertiefung ist notwendig, weil die weltweit eingesetzten Schiffe immer größer geworden sind. Bei der jetzigen tide-abhängigen Fluss-Tiefe könnten die großen Container- und Passagierschiffe der Zukunft den Hamburger Hafen nicht mehr erreichen. Mit dem Verbot der Elbvertiefung fällt Deutschlands größter Hafen im internationalen Konkurrenzkampf gegen Rotterdam und Antwerpen entscheidend
  zurück. Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch, Hafenverbandschef Gunther Bonz, die Hamburg Port Authority (HPA), die Hamburger Hafen- und Lagerhausgesellschaft (HHLA) sowie die Umschlags- und Kaibetriebe sind über das Leipziger Eil-Urteil entsetzt. Auch die Reedereien sprechen von einem verhängnisvollen Urteil. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hält die juristische Auseinandersetzung über Hamburgs wichtigste Wirtschafts-Schlagader für keineswegs beendet und will weiter für die Elbvertiefung kämpfen. Das Bundesverkehrsministerium steht nach wie vor zu seiner Zusage, die Elbvertiefung mit rund 400 Millionen Euro mitzufinanzieren.   Fachleute verweisen auf das Beispiel Mittelamerika: dort wird der Panamakanal gerade mit erheblichem Aufwand vertieft und verbreitert, um den Anforderungen der Schifffahrt der Zukunft gerecht zu werden. Herbert Fricke
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Animation: Meyer Werft, Papenburg
Neues BREAKAWAY PLUS-Schiff wird im Oktober 2015 abgeliefert.
Meyer Werft erhält weiteren NCL-Auftrag mit Option auf zweiten Neubau mit Fertigstellung im Frühjahr 2017

Die US-amerikanische Reederei Norwegian Cruise Line (NCL) hat mit der Papenburger Meyer Werft eine Vereinbarung zum Bau eines neuen Kreuzfahrtschiffes mit Auslieferungstermin im Oktober 2015 geschlossen. Die Vereinbarung enthält zudem die Option auf einen weiteren Neubau mit Fertigstellung im Frühjahr 2017. Das neue Freestyle Cruising® Resort wird mit einer Bruttoraumzahl von 163.000 und mit Platz für zirka 4.200 Passagiere größer sein als die sich derzeit in der Meyer Werft im Bau befindlichen Schiffe der neuen „Breakaway-Klasse. Der Neubau mit dem Projektnamen BREAKAWAY PLUS wird das größte Mitglied der NCL-Flotte sein und über viele der einzigartigen Design-Elemente und Innovationen der Breakaway-Klasse verfügen.

Der Auftragswert für den Flottenneuzugang liegt bei etwa 700 Millionen Euro, teilte die Werft mit. Im Zusammenhang mit der Finanzierung dieses Projekts hält die Reederei Zusagen für Exportkredite durch die deutsche KfW IPEX-Bank GmbH.

„Die NORWEGIAN BREAKAWAY und NORWEGIAN GETAWAY haben mit ihrem innovativen Design, dem vielfältigen Kabinen-Mix und einzigartigen Bordeinrichtungen große Aufmerksamkeit im Markt erzeugt. Aufbauend auf diese positive Dynamik und die Expertise und Effizienz der Meyer Werft im Design- und Bauprozess wollen wir mit unserem neuen, größeren BREAKAWAY PLUS-Schiff die Marke Norwegian Cruise Line weiter stärken, sagt Kevin Sheehan, President und Chief Executive Officer der Reederei. „Dieser Neubau setzt unsere Tradition als Innovationsführer im Kreuzfahrtmarkt fort und wird über Neuerungen in Sachen Technik und Umweltschutz verfügen.

Die Meyer Werft mit Sitz in Papenburg arbeitet derzeit an zwei Neubauten für

 

Norwegian Cruise Line: Die NORWEGIAN BREAKAWAY mit Auslieferung Ende April 2013 und die NORWEGIAN GETAWAY mit Auslieferung Mitte Januar 2014 mit einer Größe von jeweils 146.600 BRZ und Platz für 4.000 Passagiere. Die Werft baute bereits die vier Norwegian-Schiffe der Jewel-Klasse: die NORWEGIAN GEM mit Auslieferung 2007, die NORWEGIAN PEARL und NORWEGIAN JADE mit Auslieferung 2006, sowie die NORWEGIAN JEWEL mit Auslieferung 2005. Der nun in Auftrag gegebene Neubau sowie das optionale zweite Schiff werden bereits das zehnte und elfte Schiff sein, das die Reederei von der Meyer Werft bauen lässt.

„Wir freuen uns sehr, dass Norwegian Cruise Line entschieden hat, die innovative Breakaway-Klasse gemeinsam mit der Meyer Werft weiter zu entwickeln, sagt Bernard Meyer, geschäftsführender Gesellschafter der Meyer Werft. „Unsere Unternehmen verbindet eine langjährige Geschäftsbeziehung und wir schätzen Norwegians kontinuierliches Bekenntnis zur Meyer Werft.

Norwegian Cruise Line führte im Jahr 2000 Freestyle Cruising ein, eine zukunftsweisende Innovation auf dem Kreuzfahrtmarkt, die Passagieren ein Maximum an Individualität, Freiheit und Flexibilität an Bord ermöglicht, unter anderem durch vielfältige Dining Optionen, einen entspannten Dresscode, eine große Kabinenvielfalt und ein hervorragendes Entertainment-Angebot. Freestyle Cruising einer neuen Dimension bietet die Reederei seit Einführung der NORWEGIAN EPIC im Juni 2010; mit der Premiere des New York-Schiffs NORWEGIAN BREAKAWAY im April 2013 dürfen sich Kreuzfahrer auf weitere bahnbrechende Innovationen auf See freuen.

Christian Eckardt

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Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven
Die CELEBRITY REFLECTION im Hafenbecken der Meyer Werft in Papenburg.

Meyer Werft liefert termingerecht Celebrity Reflection ab

Am 9. Oktober lieferte die Papenburger Meyer Werft den jüngsten Neubau, das 126.000 BRZ große Kreuzfahrtschiff CELEBRITY REFLECTION im niederländischen Eemshaven an die amerikanische Reederei Celebrity Cruises (Miami) ab.  Bei der CELEBRITY REFLECTION handelt es sich um das fünfte Schiff dieser Serie der  so genannten Solstice-Klasse.  

In den letzten sieben Jahren entstanden auf der Meyer Werft insgeamt fünf Schiffe der Solstice-Klasse mit insgesamt 614.000 BRZ und einem Auftragsvolumen von rund 3 Milliarden Euro. Alle fünf Schiffe wurden Termingerecht, oder sogar vor dem ursprünglich vereinbarten Terminen abgeliefert. Etwa 800 Firmen und 2.500 Mitarbeiter der Meyer Werft haben an den Schiffen gearbeitet. Täglich waren bis zu 1.100 Menschen an Bord eines Schiffes beschäftigt. 

Die Schiffe der Solstice-Klasse haben in der Region für etwa 5.000 Jobs und in ganz Deutschland sogar für 21.000 Arbeitsplätze gesorgt. Es wurden für die Schiffe 11.119 Kabinen, 20 Hauptmaschinen, 10 Azipods, 18.200 Festtelefone, 13.000 Kilometer Kabel, 1.600 Tonnen Farbe und 5 Theater verbaut.  

Mit der 319 Meter langen und 37,4 Meter breiten CELEBRITY REFLECTION haben die Meyer Werft und die Reederei Celebrity Cruises wieder ein besonders umweltfreundliches Kreuzfahrtschiff gebaut. Sehr energieeffiziente technische Systeme, eine Photovoltaik-Anlage, eine optimierte Hydrodynamik, Wärmerückgewinnung sowie ein äußerst effektiver Unterwasser-Anstrich oder ein extrem energiesparendes Beleuchtungssystem mit LED-Beleuchtung führen zu weiteren erheblichen Energieeinsparungen, wie das Unternehmen jetzt im Rahmen der Übergabe mitteilte. 

 

Ein diesel-elektrischer Pod-Antrieb, umfangreiche Alarm- und Sicherheitsanlagen, interaktive Kommunikationssysteme sowie neueste Bühnentechnik garantieren Sicherheit und Unterhaltung an Bord nach den neuesten technischen Standards.

An Bord der CELEBRITY REFLECTION gibt es für die maximal 3.046 Passagiere aber auch wieder viele Design-Highlights auf den insgesamt 18 Decks: Der Lawn Club Grill mit seinem Freiluft-Grillplatz bietet Entspannung. Im angrenzenden „Art Studio” lernen Passagiere alles darüber, wie sie selbst kreativ werden können. Stylische „Alkoven” – überdimensionale und gemütliche Gartenmöbel – dienen im Lawn Club als Liegeflächen. Acht dieser exklusiven, einem Strandkorb nachempfundenen Orte, für jeweils zwei bis vier Gäste gibt es im Lawn Club. Ein weiterer Ort der Entspannung ist das einem Baumhaus nach-empfundene Hideaway.

Nach der Ablieferung an die Reederei verlässt die CELEBRITY REFLECTION bereits am 10. Oktober das niederländische Eemshaven in Richtung Amsterdam. Dies ist gleichzeitig der Startschuss zu einer Vorstellungsfahrt von Amsterdam über Barcelona ins Mittelmeer. 

Getauft wird die CELEBRITY REFLECTION am 1. Dezember in Miami von vier Taufpatinnen  der Kreuzfahrtmarke. Zwei arbeiten an Bord eines

Schiffes, zwei in der Firmenzentrale.

Die Reederei will mit den Taufpatinnen erneut ein weiteres Signal für den Kampf gegen Brustkrebs setzen. Dieser Schritt würdigt wie bei den Taufen der anderen vier

Schiffe der Solstice-Klasse außergewöhnliche Lebensleistungen, wie beispielsweise den Kampf gegen Brustkrebs zu gewinnen. Christian Eckardt

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Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven
Die NORWEGIAN DREAM 2007 im Nord-Ostsee-Kanal.

Norwegian Dream verkehrt künftig in asiatischen Gewässern

Das auch in deutschen Gewässern nicht unbekannte NCL-Kreuzfahrtschiff NORWEGIAN DREAM bekommt nach fast vierjähriger Aufliegezeit auf den Bahamas, in Griechenland, Singapur und dann in Port Klang, eine neue Chance bei der Reederei Star Cruises, weltweit das drittgrößte Kreuzfahrtunternehmen. Star Cruises, 50-prozentiger Mitgesellschafter der amerikanischen Kreuzfahrtreederei NCL, hat das Schiff mittlerweile in SUPERSTAR GEMINI umbenannt. Weiterhin teilte das Unternehmen mit, werden in den nächsten Monaten rund 50 Millionen Dollar in das 1992 in Frankreich erbaute Schiff investiert. Dazu gehört eine aufwendige Renovierung, ein neues modernes Navigationssystem und eine Überholung der öffentlichen Bereiche, der Restaurants und der Kabinen, speziell auf die Bedürfnisse der neuen asiatischen Kundschaft. In der letzten Woche traf das Schiff nun zum Umbau auf der Sembawang-Werft in Singapur ein.

Ab dem 2. Januar 2013 startet das Kreuzfahrtschiff dann die erste Reise, eine 22-tägige Kreuzfahrt ab Penang. Später wird die SUPERSTAR GEMINI von diversen Häfen Asiens auf Kreuzfahrt gehen, es sind Abfahrten ab Singapur, Sanya und Hong Kong geplant. Von April bis Oktober ist Shanghai der Heimathafen, in den Wintermonaten ist Sanya im Süden der chinesischen Ferieninsel Hainan gelegen – der Abfahrtshafen für Fahrten in Richtung Vietnam.  

Gebaut wurde das ursprünglich 190 Meter lange Kreuzfahrtschiff zusammen mit dem Schwesterschiff WINDWARD als DREAMWARD in Frankreich bei Chantiers de l' Atlantique zu einem Preis von damals 240 Millionen US-Dollar.

 

Im April 1998 wurde die DREAMWARD bei der Bremerhavener Lloyd Werft in nur 60 Tagen um 40 Meter auf 230 Meter verlängert, umfangreich umgebaut und in NORWEGIAN DREAM umbenannt. Neben der Verlängerung wurde in Bremerhaven auch ein klappbarer Schornstein eingebaut. Damit konnte die NORWEGIAN DREAM als bislang größtes Passagierschiff den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) befahren und auch die Brücken im Kanal passieren. Allein in den Sommermonaten der Jahre 2006 und 2007 wurde der NOK 23 mal passiert. Eine auch von den meist internationalen 1.700 Passagieren gern gefahrene Passage, wobei das Schiff seit 1999 in der Schleuse in Brunsbüttel immer zünftig von dem Feuerwehrmusikzug des Amtes Hanerau-Hademarschen begrüßt  wurde.

NCL verkaufte das Schiff am 23. April 2008 an die griechische Louise Cruise Lines, die den Kauf aber schon wieder im Herbst 2008 stornierte. Nach der letzten Reise unter NCL-Flagge im November 2008 wurde die NORWEGIAN DREAM für fünf Monate in Freeport auf den Bahamas aufgelegt. Nach einer Atlantiküberführung lag das Schiff vor Gibraltar und ab September 2009 vor der griechischen Insel Syros auf. Schließlich erfolgte im Mai 2011 die Überführung im Mai nach Singapur.

Das baugleiche und ebenfalls verlängerte Schwesterschiff NORWEGIAN WIND hat die NCL Flotte bereits im April 2007 verlassen und wurde an die Muttergesellschaft Star Cruises übergeben. Nach einer Umbenennung in SUPERSTAR AQUARIUS kommt das Schiff meist vom Basishafen Hongkong zum Einsatz. Insgesamt setzt Star Cruises  derzeit vier Kreuzfahrtschiffe im asiatischen Raum ein. Christian Eckardt

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Foto: Egon Giebe, SeereisenMagazin
Die PRINCESS DAPHNE am 2. August 2012 vor der Disko Insel auf Grönland.

MS Princess Daphne liegt auf Kreta an der Kette

Berlin, 4. Oktober 2012 – Die portugiesisch-griechische Reederei Potamianos Gruppe („Classic International Cruises) hat offenbar Forderungen von Gläubigern gegen die PRINCESS DAPHNE nicht erfüllt. Aus diesem Grund wurde das Schiff im Hafen von Souda auf Kreta festgesetzt. Der Reiseveranstalter Ambiente Kreuzfahrten organisiert derzeit die Rückholung der 169 Passagiere und beendet die Zusammenarbeit mit Potamianos.

 Am Nachmittag des 2. Oktober wurde die Geschäftsführung von Ambiente Kreuzfahrten vom Arrest der PRINCESS DAPHNE im Hafen von Souda auf Kreta überrascht. Unmittelbar nachdem uns diese Nachricht erreichte, so Ambiente-Geschäftsführer Claus Wilm, „haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um MS PRINCESS DAPHNE frei zu bekommen und für unsere Kunden eine Fortsetzung der Reise sicher zu stellen. Zu unserem größten Bedauern müssen wir aber nun davon ausgehen, dass unser Partner – trotz unserer Unterstützung – nicht in der Lage ist, den regulären Betrieb des Schiffes zu garantieren. Deshalb haben wir uns aus Verantwortung gegenüber unseren Kunden entschlossen, die weitere Zusammenarbeit mit der Reederei zu beenden.

Aus diesem Grund bemüht sich Ambiente Kreuzfahrten, eine möglichst reibungslose Heimreise der Passagiere zu organisieren. Claus Wilm: „Wir versuchen derzeit in

 

Verhandlungen mit allen Beteiligten zu erreichen, dass MS PRINCESS DAPHNE noch ihren Zielhafen Istanbul anlaufen kann. Sollte dies nicht gelingen, werden wir alles tun, um unsere Passagiere von Kreta aus sicher und pünktlich nach Hause zu bringen. Wir bedauern es sehr, dass unsere Kunden unter den Schwierigkeiten unseres Partners zu leiden haben. Wir werden selbstverständlich von heute an die Reisekosten anteilig zurückerstatten. Gleichzeitig versicherte Wilm, dass den Passagieren durch eine vorzeitige Rückführung natürlich keine zusätzlichen Kosten entstehen werden.

Im Hinblick auf weitere Reisetermine erklärte Wilm: „Es liegt in der Verantwortung des Schiffseigners und Reeders, ein Schiff fahrbereit zu halten. Wenn dies seitens unseres Partners nicht mehr garantiert ist, dann müssen wir zum Schutze unserer Kunden daraus Konsequenzen ziehen und uns aus der Zusammenarbeit mit Potamianos zurückziehen. Wir werden für alle gebuchten Reisen gemeinsam mit den jeweiligen Reisebüros nach Alternativangeboten für unsere Kunden suchen. Unseren Kunden werden hieraus keine Kosten entstehen, geleistete Zahlungen werden selbstverständlich erstattet.

Ambiente Kreuzfahrten in Berlin hat für betroffene Kunden und Angehörige eine Hotline eingerichtet, diese ist täglich von 9:00 bis 19:00 Uhr unter 030-81 40 50 500 zu erreichen.

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Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven
Die QUEEN VICTORIA traf am 4. Oktober 2012 bei der Lloyd Werft in Bremerhaven ein.

Queen Victoria trifft zur außerplanmäßigen Reparatur bei der Lloyd Werft ein

Bremerhaven, 4. Oktober 2012 – Das unter Bermuda-Flagge verkehrende Kreuzfahrtschiff QUEEN VICTORIA der britischen Cunard Line traf heute ohne Passagiere bei der Bremerhavener Lloyd Werft ein. Mit Hilfe der beiden Schlepper BUGSIER 4 und GEESTE wurde das 294 Meter lange und 32,3 Meter breite Kreuzfahrtschiff in Dock II der Lloyd Werft trockengestellt. Dort erfolgen in den nächsten Tagen Reparaturarbeiten an einem der beiden Azipod-Antriebe. Cunard vermeldete Mitte September, das es ein Propellerproblem an einem der beiden ABB-Azipods der QUEEN VICTORIA gibt und dass unabwendbare Reparaturen in einem Trockendock anstehen. Es würde kein Sicherheitsproblem bestehen, lediglich die hohe

 

Geschwindigkeiten könnten die Azipods aktuell nicht leisten. Daraufhin hatte Cunard die nächste Kreuzfahrt abgesagt. Die auf die Kreuzfahrt gebuchten Passagiere erhalten bei einer Stornierung eine on Top Gutschrift von 15 Prozent des Reisepreises angeboten oder können kostenfrei umbuchen.

Die nächste Kreuzfahrt im Plan von Cunard ist eine zwei Tage Kurzreise ab Southampton nach Zeebrügge am 17. Oktober 2012. – Die im Jahr 2007 auf der italienischen Fincantieri Marghera Werft in Venedig erbaute QUEEN VICTORIA bietet Platz für 2014 Passagiere in 1007 Kabinen, davon sind 86 Prozent Außenkabinen und 71 Prozent verfügen über einen eigenen Balkon. Christian Eckardt

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Foto: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Hamburg
Die COLUMBUS 2, ex INSIGNIA, ex R ONE.

Hapag-Lloyd Kreuzfahrten wird sich künftig ausschließlich auf Luxus- und Expeditionsreisen konzentrieren und nicht mehr im Vier-Sterne-Segment aktiv sein. Der Charter-Vertrag für die gerade in Dienst gestellte COLUMBUS 2 endet deshalb planmäßig im April 2014 und das Schiff geht zurück an Oceania Cruises. An den bis dahin ausgeschriebenen Reisen ändert sich nichts.

Für die anderen beiden Segmente ist dagegen eine Expansion geplant. Den Auftakt macht die derzeit auf der STX Werft, Saint-Nazaire/Frankreich entstehende EUROPA 2, die im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstags 2013 getauft werden soll (Seite 11). „Mit der EUROPA 2 werden wir ein Schiff in Dienst stellen, das von der Konzeption ein internationales Flair bietet und eine anspruchsvolle, kosmopolitische

 

Zielgruppe anspricht, betont Geschäftsführer Wolfgang Flägel. Im Blick hat er vor allem Märkte wie die USA, Großbritannien und die Benelux-Staaten. Der erste englischsprachige Katalog der EUROPA 2 erscheint Mitte September.

Im Expeditionsbereich betreibt Hapag-Lloyd Kreuzfahrten auch künftig die HANSEATIC und die BREMEN. Zudem werden „Optionen für ein Wachstum sondiert und geprüft, heißt es in einer Mitteilung. Mit der Fokussierung auf zwei Säulen will die TUI-Tochter ihre „Stärke und Qualitätsführerschaft in den Segmenten Luxus- und Expeditionskreuzfahrten weiter ausbauen und neue Märkte ansprechen, beschreibt Flägel die Strategie.

Fred Friedrich

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Foto: Christian Eckardt, BremerhavenDie 40 Jahre alte SAGA RUBY.

Foto: Christian Eckardt, BremerhavenDie SAGA SAPPHIRE.  

Saga Cruises trennt sich 2014 von SAGA RUBY 

Der britische Kreuzfahrtveranstalter Saga Cruises wird sich Anfang 2014 von dem dann 40 Jahre alten Kreuzfahrtschiff SAGA RUBY trennen. Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, ist das Schiff mittlerweile in einem Alter, in dem es zunehmend schwieriger wird, den Qualitätsansprüchen der Gäste gerecht zu werden. Was mit dem Schiff danach passieren wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Auch nicht, wie Saga Cruises, die Kreuzfahrten für Gäste mit einem Alter von 50 Jahren und älter anbietet, die durch den Verkauf der SAGA RUBY entstehende Lücke schließen wird. Seit ein paar Wochen schon wird in verschiedenen Medien von einem Neubauprojekt für Saga Cruises berichet, das bislang von Saga aber dementiert wurde. Die SAGA RUBY war in Deutschland einem größeren Publikum unter dem ursprünglichen Namen VISTAFJORD als das erste ZDF-Traumschiff bekannt, für dass es von 1981 bis 1982 als Kulisse diente. Im Jahr 1973 wurde die 191 Meter lange VISTAFJORD noch als  kombiniertes Passagier- und Kreuzfahrtschiff auf der britischen Werft Swan Hunter Shipbuiding in Newcastle für Den Norske Amerikalinje gebaut. Seinerzeit zählte die VISTAFJORD, das letzte bis dahin in England erbaute Kreuzfahrtschiff, als eines der luxuriösesten Kreuzfahrtschiffen überhaupt. Im Jahr 1983 wurde die VISTAFJORD an die britische

Cunard Line verkauft, bevor Cunard sie 1999 in CARONIA umtaufte. Fünf Jahre später wurde der Kreuzfahrtklassiker dann als SAGA RUBY an Saga Cruises, einer Tochtergesellschaft des britischen Unternehmens Acromas Holidays, verkauft.   Für Saga Cruises verkehrt neben der ehemaligen ASTORIA von Transocean als SAGA PEARL II seit Anfang des Jahres nach einem umfangreichen Umbau das neueste Flaggschiff der Reederei, die SAGA SAPPHIRE, die Kreuzfahrten für Gäste mit einem Alter von 50 Jahren und älter anbietet. Das 199 Meter lange Kreuzfahrtschiff wurde 1981 beim Bremer Vulkan erbaut und verkehrte bis 1999 bei Hapag Lloyd als EUROPA. Später wurde es an Starcruises verkauft und in SUPERSTAR EUROPE und später in SUPERSTAR ARIES umbenannt. 2004 erwarb CDF Croisières de France das Schiff und vercharterte es bis 2008 an Pullmantur Cruises als HOLYDAY DREAM. Anschließend betrieb die Eignerin das Schiff selbst und benannte es in BLEU DE FRANCE um. In der diesjährigen Sommersaison führt die SAGA SAPPHIRE nach einem umfangreichen Umbau bei der italienischen Fincantieri Werft in Palermo auch Fahrten in die Nord- und Ostsee durch und wird sich nochmals am 29. Juli am Kreuzfahrtterminal in Warnemünde vorstellen. Christian Eckardt   
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Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven
LE BOREAL Ende Juni 2010 in der Wesermündung bei Bremerhaven.

Campagnie du Ponant wird Bridgepoint verkauft

Marseille, 4. Juli 2012. Die französische CMA CGM-Gruppe, Eigentümer der Kreuzfahrtreederei Compagnie du Ponant, hat mit dem britischen Private-Equitiy Unternehmen Bridgepoint eine Absichtserklärung zur Übernahme unterzeichnet. Die Transaktion soll bis Ende August abgeschlossen sein.

Die in Marseille ansässige CMA CGM, mit einer Flotte von rund 350 Schiffen die dritt größte Containerschiffs-Reederei der Welt, ist durch die Finanzkrise schwer in die roten Zahlen geraten. Mit dem Verkauf möchte man der Kreuzfahrtreederei die Ressourcen für ein weiteres Wachstum und eine internationale Expansion geben. Bridgepoint, die jahrelang auch an der Bremerhavener Lloyd Werft beteiligt waren, hat sich auf den Erwerb von Unternehmen mit einem Wert von bis zu einer Milliarde Euro spezialisiert.

Die Compagnie du Ponant betreibt derzeit die beiden neuen Kreuzfahrtyachten LAUSTRAL und LE BORÉAL mit 132 Außenkabinen, sowie die Segelyacht LE PONANT mit 32 Kabinen. Kürzlich wurde bereits die LE LEVANT (45 Kabinen) an die französische Paul Gaugin Cruises verkauft.

Ebenfalls wurde die vor 27 Jahren bei der Lloyd Werft in Bremerhaven umgebaute

 

LE DIAMANT (113 Kabinen) von Ponant an International Shipping Partners, Miami (ISP) verkauft. Das Schiff wird aber noch bis September die geplanten Nordlandreisen für Ponant durchführen und sich somit auch noch am 19. Juli in Hamburg präsentieren.

Im Sommer nächsten Jahres wird dann der von Fincantieri gelieferte Neubau LE  SOLEAL die Flotte ergänzen, die dann wie die beiden 142 Meter langen Schwesterschiffe LAUSTRAL und LE BORÉAL neben Expeditionsreisen auch für Fahrten in die Antarktis und Arktis für maximal 264 Passagiere eingesetzt werden sollen. 

1988 wurde das Unternehmen Compagnie du Ponant in Marseille gegründet, inzwischen das größte Kreuzfahrtunternehmen Frankreichs. Die Reederei mit über 300 Beschäftigten, steht für Yachtkreuzfahrten auf höchstem Niveau, dabei wird der französische Lebensstil an Bord mit der Lust am Reisen und Entdecken kombiniert. Außergewöhnliche Themenreisen und -variationen (Klassische Musik, Golf, Gastronomie) werden von Reisespezialisten, Naturführern und Lektoren begleitet.

Im Jahr 2009 wurden rund 11.000 Passagiere gezählt, der Umsatz lag bei 35 Millionen Euro. Christian Eckardt

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KD meldet sich als Kreuzfahrtveranstalter für Flussreisen zurück

Köln, 22. Juni 2015. Nach einem vier Jahre andauernden Rechtsstreit mit der Viking Flusskreuzfahrten GmbH ist der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG nun nach dem Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 15. Juni die Rückkehr in das Kreuzfahrtgeschäft ermöglicht worden. Ab sofort darf die KD nach insgesamt 12 Jahren gezwungener Abstinenz wieder als Kreuzfahrtveranstalter auftreten.

Dieses Urteil ist ein großartiger Erfolg für die KD und wird die Zukunft des Unternehmens nachhaltig positiv beeinflussen. Als Mutter der Flusskreuzfahrten verfügen wir noch immer über professionelles Know How und werden unsere internationale Bekanntheit zu nutzen wissen, freut sich KD Vorstand Norbert Schmitz nach der Urteilsverkündung.

Die Erfolgsgeschichte der Flusskreuzfahrten begann im Jahr 1960. Mit MS EUROPA baute die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG das erste Kabinenschiff auf der Christof Ruthof Werft in Mainz. MS EUROPA wurde damals für die Strecke Basel-Rotterdam sowie auf der Mosel eingesetzt und verfügte über 75 Doppelkabinen. Mit der Indienststellung dieses ersten Kabinenschiffes begann eine neue Ära der Flussschifffahrt, eingeläutet durch die KD, die somit zurecht als Erfinderin der

 

Flusskreuzfahrten bezeichnet werden kann. Nach den Erfolgen auf Rhein, Main, Mosel und Donau leistete die KD schließlich auch auf der Elbe Pionierarbeit und entwickelt mit MS CLARA SCHUMANN und MS THEODOR Fontane zwei flachgängige Kabinenschiffe speziell für die Elbe. Der Einsatz erfolgte unmittelbar nach der Wiedervereinigung im Jahr 1991. Insgesamt stellte die KD 12 Flusskreuzfahrtschiffe in Dienst und war über Jahrzehnte Marktführerin auf europäischen Flüssen.

Im Jahr 2000 war die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG aufgrund der Firmentrennung durch den damaligen Hauptaktionär WestLB gezwungen, ihren Flusskreuzfahrtbereich inklusive aller Kabinenschiffe zu verkaufen.

Sie konzentrierte sich fortan auf die Tagesausflugsschifffahrt. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich die KD komplett neu aufgestellt und den Markt u.a. durch die Indienststellung des modernsten Eventkatamarans Europas, MS RHEIN ENERGIE weiterentwickelt. Im vergangenen Jahr wurde die moderne Eventflotte durch MS RHEIN FANTASIE ergänzt.

Ab wann und in welcher Form die KD wieder in das Kreuzfahrtgeschäft einsteigt, soll in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dr. Peer Schmidt-Walther

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