AUSGABE 4/2012
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Die Rechte von Reisenden bei Kreuzfahrten

Ob Mini- oder Flusskreuzfahrten, Hochsee- oder Themenreisen: Schifffahrten boomen weiterhin – das Unglück der COSTA CONCORDIA im Januar 2012 hat nur zu einem kurzfristigen Buchungsrückgang geführt. Wer sich gut informiert, findet weiterhin zu jeder Jahreszeit günstige Angebote. Aber Vorsicht: Ein fairer Buchungspreis heißt noch lange nicht, dass die Kreuzfahrt wirklich ein bezahlbarer Spaß bleibt! Mit welchen Zusatzkosten die Schiffsreisenden unter Umständen rechnen müssen und was die Urlauber an Bord bei der Sicherheit berücksichtigen sollten, erläutert die D.A.S. Rechtsschutzversicherung.

 

„Eine Seefahrt, die ist lustig ... Diesem Motto folgen immer mehr Urlaubswillige: Allein 2010 reisten 1,7 Millionen deutsche Passagiere mit einem Kreuzfahrtschiff – Tendenz steigend, dank Preissenkungen und einem immer größer werdenden Angebot. Bei einem tiefroten Sonnenuntergang auf weiter See oder bei Erkundungstouren durch die Hafenstädte ferner Länder lassen viele gern die Seele baumeln. Doch was, wenn der Seereise-Spaß am Ende mehr kostet, als ursprünglich geplant?

 

Vorsicht vor Extra-Kosten an Bord

Einmalig den Preis für die Südseereise gezahlt und sorgenfrei alle Angebote genießen? Leider sieht die Realität oft anders aus: Denn wer im Vorfeld das Reiseangebot nicht gründlich prüft, zahlt schnell mehr, als eigentlich veranschlagt. Anne Kronzucker, Juristin der D.A.S. Rechtsschutzversicherung, rät: „Wer kein Rundum-Sorglos-Paket gebucht hat, sollte am besten im Vorfeld eine Liste mit den Kosten erstellen, die an Bord noch zusätzlich anfallen könnten: Sind zum Beispiel angebotene Landausflüge inklusive? Müssen die Getränke an Bord extra bezahlt werden? Auch Wellness- oder Sportangebote sowie Trinkgelder sind nicht immer im Reisepreis inbegriffen und sollten als zusätzliche Ausgaben einkalkuliert werden. Es empfiehlt sich also, die Angebote schon vor der Buchung genau zu studieren, um böse Überraschungen an Bord zu vermeiden.

 

Gebucht wie gesehen?

Das gilt auch für die gebuchten Schiffskabinen. Geschmackvoll, luxuriös und mit traumhaftem Meerblick – so wird die Unterkunft auf der Homepage des Anbieters oder im Reisekatalog meist präsentiert. Wie groß mag dann die Enttäuschung sein, wenn die an Bord vorgefundene Kabine so gar nicht mit dem Werbebild übereinstimmt? Laut einem Urteil des Amtsgerichts Rostock muss die gebuchte Unterkunft in etwa dem Katalogbild entsprechen. Der Anbieter könne nicht darauf verweisen, dass es sich bei den Bildern nur um Muster handelt (Az. 41 C 190/08). Aber: Selbst bei zum Teil starken Abweichungen der Kabinenausstattung ist eine Reisepreisminderung bei ansonsten einwandfrei erbrachter Reiseleistung nur in geringem Maße möglich. Damit sich die Stimmung vor Ort nicht trübt, empfiehlt es sich daher, die Zimmerkategorien lieber im Vorfeld genau zu prüfen, denn: „Bei vielen besonders günstigen Angeboten handelt es sich um sogenannte‚ ‚Ab-Preise, auch ‚Eckpreise genannt. Darunter versteht man die preiswerteste Kabinenkategorie des Schiffes. Wer sich hier einbucht, darf keinen Meerblick erwarten. Im Gegenteil: Oft handelt es sich um Kabinen mit wenig Komfort im Schiffsinneren, erläutert die D.A.S. Expertin.

 

Ausgefallener Landgang ist gleich...

... Entgangene Urlaubsfreuden? Höhepunkte jeder Kreuzfahrt sind die Ausflüge in die Hafenstädte oder das Landesinnere. Was aber, wenn der Kapitän plötzlich die Reiseroute ändert, da er zum Beispiel eine drohende Piratengefahr umschiffen muss und den Reisenden dadurch die schönsten Sehenswürdigkeiten der Kreuzfahrt entgehen? „Hier kommt es darauf an, ob die Gründe für die Routenänderung im Vorfeld bekannt waren. Daran bemisst sich dann auch die Möglichkeit einer Reisepreisminderung, weiß die D.A.S. Juristin. Routenabweichungen bei plötzlich 

 

auftretender Gefahrenlage dürfen sich die Veranstalter in ihren Allgemeinen

Geschäftsbedingungen (AGB) vorbehalten. Bei bereits zum Zeitpunkt der Buchung bestehenden Sicherheitsrisiken sieht der Fall allerdings anders aus: Nach Einschätzung des Amtsgerichts München musste ein Reiseveranstalter an der somalischen Küste im Februar 2009 mit Piratenübergriffen rechnen (Az. 281 C 31292/09). Da diese Gefahr bei Buchungsbestätigung bereits bekannt war, wurde dem Kläger im konkreten Fall eine Preisminderung wegen nicht angelaufener Häfen gewährt.

Im Allgemeinen hängt die Minderungsquote sowohl von der Dauer des Mangels ab als auch davon, ob wesentliche Teile der Reise betroffen sind. Denn was wäre zum Beispiel eine achttägige Ostseekreuzfahrt ohne einen Zwischenstopp in Stockholm? Wenn zentrale Highlights der Fahrt fehlen, wird die Reise laut eines weiteren Urteils des Amtsgerichts München in erheblichem Umfang mangelhaft (AZ 262 C 1337/09). Den Kreuzfahrern wurde in diesem Fall ein Viertel des Reisepreises rückerstattet.

 

Neue FAhrgastrechte ab 2012

Verspätet sich die Abfahrt eines Kreuzfahrtschiffes um mehr als 90 Minuten, haben die Urlauber zukünftig ein Recht auf volle Erstattung des Fahrpreises sowie auf Rücktransport an den Heimatort oder eine Beförderung zum Urlaubsziel auf andere Weise. Dies ist nur eine von mehreren Änderungen, die das Europäische Parlament voraussichtlich ab Dezember 2012 für den See- und Binnenschiffsverkehr vorsieht. „Ziel der Erstattungsregeln ist eine größere Angleichung der Rechte von Schiffsreisenden an die von Bahn- oder Flugreisenden. Außerdem soll die Neuregelung für mehr Verlässlichkeit und Pünktlichkeit der Anbieter sorgen, ergänzt die D.A.S. Rechtsexpertin.

 

Sicherheit geht vor

Seit dem Unglück des Kreuzfahrtschiffs COSTA CONCORDIA im Januar 2012 ist die Sicherheit verstärkt in den Blickpunkt gerückt. Die D.A.S. Expertin fasst das Wichtigste zusammen: „An Bord eines jeden Kreuzfahrtschiffes herrschen bestimmte Sicherheitsregeln. Vorgeschrieben ist zum Beispiel das Einüben eines Evakuierungsablaufs innerhalb der ersten 24 Stunden auf See. Bei akuter Gefahr an Bord sollten Reisende niemals von Bord springen, sondern sich an die ausgewiesenen Rettungsstationen begeben und auf die Anweisungen der Crew warten. Doch wer haftet, wenn auf See wirklich etwas passiert? Während des Aufenthalts an Bord haftet der Beförderer, in vielen Fällen ist dies der Reiseveranstalter, für Körper- und Gepäckschäden. Die Haftungshöchstsumme ist jedoch meist begrenzt – etwa durch die Regelungen des Londoner Abkommens von 2002 zwischen den 29 Vertragsstaaten der internationalen Seeschifffahrts-Organisation (lMO). Die jeweilige Haftungssumme ist den AGB des Beförderers zu entnehmen. Übrigens: Ein spezielles Rücktrittsrecht aus Angst vor möglichen Gefahren auf See gibt es nicht.

 

ERV Expertentipp

Die Koffer sind gepackt, alles ist fertig für den Urlaub. Plötzlich bekommt eines der Kinder einen Magen-Darm-Virus oder ein gebrochener Arm gefährdet die Abreise: „Wer die Kreuzfahrt knapp vor Reisebeginn absagt, muss mit hohen Stornogebühren rechnen. Diese können nahezu den kompletten Reisepreis betragen, warnen die ERV (Europäische Reiseversicherung) Reise-Experten. Der Durchschnittspreis für eine Hochsee-Kreuzfahrt lag 2010 bei rund 1.700 €. Schade, wenn neben dem Urlaub auch die bereits bezahlten Kosten ins Wasser fallen. Deshalb empfiehlt sich gerade für Familien mit Kindern der Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung, die auch als günstige Familienpolice angeboten wird. Der Tipp der Experten: „Schließen Sie die Reiseversicherung am besten direkt bei der Reisebuchung ab, so genießen Sie vom ersten Tag an den vollen Schutz”.

www.das-rechtsportal.de

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Fahrberichte
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Foto: Kia, Frankfurt am Main

 

Kia Picanto 1.0 Benzin Spirit

Mit dem Picanto entwickelt sich die koreanische Marke Kia immer mehr zum Fahrzeug für eine deutlich jüngere Zielgruppe als bisher. Es gibt neben dem Fünftürer auch eine dreitürige Version. Sie ist optisch sportlicher gestaltet, sieht so noch ein Stück flotter aus.

Die zweite Generation wuchs etwas in der Länge (60 Millimeter) und beim Radstand (15 Millimeter). Das garantiert mehr Komfort und Gepäckraum. Zwar gehört der Picanto mit seiner Gesamtlänge von gut 3,60 Metern zu den Kleinwagen, doch im täglichen Gebrauch wirkt er ganz anders – erwachsen.

Vier Personen finden ausreichend Platz, der Kofferraum (200 Liter) fasst bei umgeklappten Rücksitzen sogar das Gepäck für die Fahrt in den Urlaub. Problemlos und unkompliziert lässt sich das Ladevolumen auf 870 Liter vergrößern.

Im Fond ist die vorhandene Beinfreiheit für Erwachsene zwar weiterhin nicht gerade umwerfend, doch besser als bisher und Kinder dürften sich dort über die eigenen Türen bestimmt riesig freuen.

Wir fuhren den Picanto 1.0 Benzin Spirit mit dem 69 PS Vierzylinder mit 95 Nm Drehmoment. Serienmäßig ist im Picanto ein Fünfgang-Schaltgetriebe, eine komfortable Vierstufen-Automatik gibt es optional für dem größten Benziner. Die Wahl kleiner 

 

Motoren sorgt für weniger Gewicht und zugleich niedrige Verbrauchswerte. Unser 69 PS starker Testkandidat begnügte sich am Ende mit einem erfreulichen Durchschnittsverbrauch von 5,2 Liter Super. Groß angestrengt haben wir uns dabei jedoch nicht, denn dann wäre der Wert noch niedriger ausgefallen.

Beim Spritsparen hilft auch ein Stopp-Start-System, das den Motor an roten Ampeln automatisch ausschaltet und bei Grün wieder startet. Das gibt’s aber leider nur in der Ausstattungslinie Spirit - und nur in Kombination mit weiteren zumeist verbrauchsintensiven Details (Klimaautomatik, beheizte Sitze usw.).

Dagegen sind alle Picantos mit energiesparender Lichtmaschine, speziellem  Anlasser, Leichtlaufreifen und Schaltempfehlungs-Anzeige im Cockpit zur Kraftstoffreduzierung ausgestattet. So sinken die CO2-Emissionen noch ein Stück weiter – je nach Motor auf 90 bis 100 Gramm pro Kilometer.

Der Picanto tritt innen wie außen überraschend fein und sportlich auf. Man könnte meinen, einem reinrassigen Italiener zu begegnen, trotz günstigen Preisen ist von Billig-Materialien nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil. Die Verarbeitung ist auch in Details sauber, viele innovative Ideen schaffen eine gute Innenraum-Atmosphäre.

Dazu passt ebenfalls die ausgesuchte Serienausstattung bereits in der Basisversion. Je nach Version sind bis zu sieben Airbags an Bord. Ein weiterer Pluspunkt ist die lange Herstellergarantie von 7 Jahren. Kia

Foto: Kia, Frankfurt am Main

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Foto: Subaru, Friedberg

 

Subaru Forester 2.0D XS

Subaru hat für den Forester ein Gesamtpaket geschaffen, das ohne eine übermäßig große Karosserie auskommt. Der Forester bietet eine gelungene Ausgewogenheit in punkto Nutzungskomfort. Hierzu gehören unter anderem ein kleiner Wendekreis, ein großes Sichtfeld, komfortabler Ein- und Ausstieg, ein reichliches Platzangebot für bequemes Reisen aller Insassen sowie herausragende Vielseitigkeit. Neben der von einem SUV grundsätzlich erwarteten Kraft, Stärke und Qualität begeistert der Forester durch ein modernes, urbanes Design.

Um das Ziel, ein neues Subaru-Fahrgefühls mit Komfort und Zuverlässigkeit mit hoher Bodenfreiheit zu erreichen, setzte Subaru auf ein Chassis basierend auf dem eigenen DC3 (Subaru Dynamic Chassis Control Concept) Konzept. Es zeichnet sich sowohl durch herausragende Stabilität als auch durch ein hohes Maß an Fahrkomfort aus.

Einen hohen Stellenwert genossen auch Umweltverträglichkeitsaspekte wie verbesserter Verbrauch und geringere Abgasemissionen, die durch eine gewichtsreduzierende stromlinienförmigere Karosserie und Überarbeitung der Antriebseinheit erzielt wurden. 

Auch beim Modelljahr 2011 wurde das Forester-Grundkonzept „Bestes Paket für einen aktiven Lebensstil nochmals weiter entwickelt und weist in erster Linie Veränderungen in drei Bereichen auf. So werden im neuen Modell eine neue Generation des Subaru-Boxermotors und eine überarbeitete Achskonstruktion für nochmals verbesserte Fahrkontrolle eingesetzt. Außerdem wurden außen und innen kleinere Details überarbeitet.

Die Änderungen in der Übersicht: Die Farbabstimmung im Innenraum wurde überarbeitet. Das Interieur bietet ein kühnes, hochwertiges Erscheinungsbild mit mutigen Silberakzenten, gepflegt-eleganten Oberflächen über der Instrumententafel und neuen Sitzpolstern für soliden, festen Halt und Komfort.

Subaru hat durch mehr Höhe, mehr Breite und einen längeren Radstand einen Innen-

raum geschaffen, der für entspannendes Fahren auf allen Sitzplätzen sorgt. Die Innenraumhöhe beträgt 1.290 mm, die Innenraumbreite 1.520 mm. Außerdem bietet der Forester mit 965 mm die klassenbeste Beinfreiheit im Fond. Dank dieser Verbesserungen reisen vier Erwachsene auch auf langen Fahrten überaus komfortabel.

Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der Forester der dritten Generation höher, breiter und hat einen längeren Radstand. Die Länge blieb gleich, der hintere Überhang wurde reduziert und der Wendekreis ist vorbildlich klein. Insbesondere die Verbreiterung der Spurweite vorne trägt zum besseren Handling und dem geringen Wendekreisradius von 5,3 m bei. Außerdem wurde die Gesamtbreite gemessen an den Außenspiegeln um 8 mm verringert, was sich bei Gegenverkehr auf schmalen Straßen vorteilhaft auswirkt.

Die Fahreigenschaften werden zusätzlich durch optimierte Böschungswinkel verbessert. Die großzügige Bodenfreiheit von 215 mm sorgt für die Offroad-Fahrleistungen eines SUV auf schlechten oder schneebedeckten Straßen und zuverlässiges Fahrverhalten bei allen Bedingungen. Außerdem trägt die dank der höheren Sitzposition bessere Übersicht zu einer geringeren Ermüdung des Fahrers bei. 

Gute Sicht auf die Motorhaube, unter anderem dank einer breiten Frontscheibe, verbesserter Scheibenwischerleistung und erhöhter Sitzposition (Hüftpunkt 640 mm) sichert einen hervorragenden Überblick. Besonderes Augenmerk wurde auch auf Form und Größe der hinteren Seitenscheiben und der D-Säule gelegt. Außerdem wurde die untere Kante der Heckscheibe tiefer angesetzt, so dass der Fahrer selbst ein Kind von nur einem Meter Größe unmittelbar hinter dem Fahrzeug sehen kann.

Größere durch Seilbefestigungen der Türen ermöglichte Türöffnungen, größere Öffnungswinkel und die Form der Sitzpolster sorgen für bequemen Ein- und Ausstieg. Kindersitze können nun ebenfalls leichter ein- und ausgebaut werden. Insbesondere die Fondtüren öffnen sich jetzt in einem Winkel von bis zu 75 Grad und der Mechanismus, mit dem die Tür teilweise offen gehalten werden kann, umfasst nun 3 Stellungen. Insgesamt erhöhen die Änderungen die Nutzbarkeit und Sicherheit zum Beispiel in engen Parklücken erheblich. Subaru

Foto: Subaru, Friedberg

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