AUSGABE 3/2012
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Köln, 22. Juni 2015. Nach einem vier Jahre andauernden Rechtsstreit mit der Viking Flusskreuzfahrten GmbH ist der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG nun nach dem Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 15. Juni die Rückkehr in das Kreuzfahrtgeschäft ermöglicht worden. Ab sofort darf die KD nach insgesamt 12 Jahren gezwungener Abstinenz wieder als Kreuzfahrtveranstalter auftreten.

Dieses Urteil ist ein großartiger Erfolg für die KD und wird die Zukunft des Unternehmens nachhaltig positiv beeinflussen. Als Mutter der Flusskreuzfahrten verfügen wir noch immer über professionelles Know How und werden unsere internationale Bekanntheit zu nutzen wissen, freut sich KD Vorstand Norbert Schmitz nach der Urteilsverkündung.

Die Erfolgsgeschichte der Flusskreuzfahrten begann im Jahr 1960. Mit MS EUROPA baute die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG das erste Kabinenschiff auf der Christof Ruthof Werft in Mainz. MS EUROPA wurde damals für die Strecke Basel-Rotterdam sowie auf der Mosel eingesetzt und verfügte über 75 Doppelkabinen. Mit der Indienststellung dieses ersten Kabinenschiffes begann eine neue Ära der Flussschifffahrt, eingeläutet durch die KD, die somit zurecht als Erfinderin der

 

Flusskreuzfahrten bezeichnet werden kann. Nach den Erfolgen auf Rhein, Main, Mosel und Donau leistete die KD schließlich auch auf der Elbe Pionierarbeit und entwickelt mit MS CLARA SCHUMANN und MS THEODOR Fontane zwei flachgängige Kabinenschiffe speziell für die Elbe. Der Einsatz erfolgte unmittelbar nach der Wiedervereinigung im Jahr 1991. Insgesamt stellte die KD 12 Flusskreuzfahrtschiffe in Dienst und war über Jahrzehnte Marktführerin auf europäischen Flüssen.

Im Jahr 2000 war die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG aufgrund der Firmentrennung durch den damaligen Hauptaktionär WestLB gezwungen, ihren Flusskreuzfahrtbereich inklusive aller Kabinenschiffe zu verkaufen.

Sie konzentrierte sich fortan auf die Tagesausflugsschifffahrt. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich die KD komplett neu aufgestellt und den Markt u.a. durch die Indienststellung des modernsten Eventkatamarans Europas, MS RHEIN ENERGIE weiterentwickelt. Im vergangenen Jahr wurde die moderne Eventflotte durch MS RHEIN FANTASIE ergänzt.

Ab wann und in welcher Form die KD wieder in das Kreuzfahrtgeschäft einsteigt, soll in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dr. Peer Schmidt-Walther

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Kiel, 8. Juni 2012. Mit Verbitterung und Enttäuschung hat die Besatzung des Traumschiffes DEUTSCHLAND gegen die Ausflaggung des Schiffes nach Malta demonstriert. Kiel ist Sitz des internationalen Schifffahrtsregisters.

Von Beginn an hatte der frühere Reeder Peter Deilmann seine in Neustadt in Holstein beheimateten Kreuzfahrtschiffe BERLIN und DEUTSCHLAND unter deutscher Flagge laufen lassen.

Wie der jetzige Eigentümer, die Münchner Aurelius-Gruppe, versichert, soll das Brückenpersonal auch weiterhin aus deutschen Nautikern bestehen. Über die weitere Bemannung des Schiffes wurde bisher nichts bekannt. Im Sommer wird die DEUTSCHLAND während der Olympischen Spiele in London als Hotelschiff dienen. Herbert Fricke

Siehe auch: www.bild.de/news/inland/das-traumschiff

  Foto: Reederei Peter Deilmann, Neustadt in Holstein
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Foto: Plantours Kreuzfahrten, Hamburg  

Hamburg, 7. Juni 2012. Bei strömendem Regen hat Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit im Hamburger Hafen die neue HAMBURG getauft. Das Schiff wird von der Conti-Reederei (München) an Plantours verchartert. Plantours-Chef Oliver Steuber hielt der Taufpatin während der Zeremonie den Regenschirm.

Seit 39 Jahren, seit der HAMBURG des legendären Reederes Axel Bitsch-Christensen, hat kein Kreuzfahrtschiff mehr den Namen der Hansestadt getragen. Das schneeweiße neue Schiff mit dem gelben Schornstein misst 144 Meter Länge und hat Platz für 400 Passagiere, gehört also auf dem internationalen Kreuzfahrtmarkt zu den kleinen Schiffen. In diesem Sommer unternimmt es mehrere Nordlandfahrten. Herbert Fricke

 

 

 

 

 

 

 

 

Carola Veit, die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, war Taufpatin der HAMBURG, auf dem Foto mit Kapitän Torbjörn Svensson.

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Miss-Management bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten?

Hamburg, 7. Juni 2012. Wenn es stimmte, das Sprichwort von den Ratten und dem sinkenden Schiff, dann wäre dies ein schlechtes Omen für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Das am Hamburger Ballindamm residierende Unternehmen ist ja eine Konzerntochter der TUI. Und Konzernchef Michael Frenzel hat dem 44jährigen Hapag-Lloyd-Geschäftsführer mitgeteilt, dass sein am Jahresende auslaufender Vertrag nicht verlängert wird.

Hintergrund soll die mäßige Erfolgsbilanz der Hamburger sein. Auch die Vermarktung des neuen Schiffs EUROPA 2, das Anfang nächsten Jahres in Fahrt kommen soll, scheint ziemlich enttäuschend zu verlaufen.

Sebastian Ahrens war vor zehn Jahren als Unternehmensberater bei McKinsey und hatte damals die Aufgabe, der Hamburger Traditionsreederei bei der Modernisierung der Geschäftsabläufe zu beraten. Dann übernahm ihn  Hapag-Lloyd im Jahre 2003 gleich ganz.

 

Aber Theorie und Praxis, so scheint es, erwiesen sich als ziemlich weit voneinander entfernt. Wunsch und Wirklichkeit klafften unter der Aegide des gelernten Wirtschaftstheoretikers weit auseinander. Die Buchungszahlen entwickelten sich nicht so, wie man sich das bei der Konzernmutter in Hannover erhofft hatte.

Wachsender internationaler Konkurrenzdruck auf den Meeren und – wahrscheinlich – eine Fehleinschätzung der seetouristischen Märkte machten und machen Hapag-Lloyd zu schaffen. Hinzu kommt die Konkurrenz im eigenen Hause. Richard M. Vogel, von AIDA Cruises zu TUI gewechselt, arbeitete vergleichsweise erheblich erfolgreicher als Ahrens. MEIN SCHIFF 1 und MEIN SCHIFF 2 liegen besser im Rennen als die Hapag-Lloyd-Flotte.

Nun muss der als vermeintlicher Retter ins Boot geholte Ahrens die Segel streichen. Wer nun die Hapag-Lloyd-Flotte in rentable Gewässer steuern soll, steht noch nicht fest. Möglicherweise wird der gesamte Geschäftsbereich auch verkauft? Herbert Fricke

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Lotsenstreik in Norwegen beendet

2. Juni 2012. Der Lotsenstreik in Oslo und anderen norwegischen Häfen ist am Samstagmorgen nach intensiven Verhandlungen beendet worden. Arbeitgeber, Gewerkschaften und Berufsverbände einigten sich auf einen Tarifabschluss nach dem Norwegian Coastal Administration. Man erwartet nun, dass die vor einer Woche eingestellten Tätigkeiten der Lotsen sowie der Besatzungsmitglieder von 103 Lotsenbooten in ganz Norwegen schnell wieder aufgenommen werden.

Aufgrund des Streiks konnten einige Reedereien wie AIDA Cruises, Costa Crociere, Holland America Line, MSC Cruises, Royal Caribbean International und Star Clippers

 

ihre Kreuzfahrtschiffe nicht in die norwegische Hauptstadt Oslo schicken, die Schiffe wurden beispielsweise nach Göteborg oder auch nach England umgeleitet.

Derzeit setzt die MEIN SCHIFF 2 die am Freitagmorgen vorsorglich vorbereitete Alternativroute zu den Orkney Inseln, Sout Queensferry und Invergordon fort und kehrt nicht nach Norwegen zurück. Das Schiff wird dann planmäßig über Kopenhagen zurück zum Ausgangshafen Kiel fahren. Damit möchte TUI Cruises vermeiden, dass für die Passagiere durch den langen Seeweg ein weiterer Landgangstag ausfällt.

Christian Eckardt

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1. Juni 2012. In Norwegen streiken seit einer Woche rund 30.000 Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes. An dem Streik haben sich auch die meisten der 43 Seelotsen in Oslo angeschlossen, die in Norwegen Staatsbedienstete sind. Wenig später folgten die rund 100 Besatzungsmitglieder der Lotsenboote dem Aufruf. Weiterhin haben sich in Oslo auch schon Kranführer dem Streik angeschlossen.

Die Gewerkschaften fordern Lohnerhöhungen von rund vier Prozent. Der Streik führt zu massiven Auswirkungen in der Handelsschifffahrt, führt aber auch zu Fahrplan-Änderungen bei den Kreuzfahrtschiffen, die Häfen wie Oslo, Stavanger oder Bergen derzeit nicht anlaufen können.

In den vergangenen Tagen war vor allem Oslo betroffen, nun hat sich der Streik auf Bergen und Geiranger ausgeweitet, erklärte eine Sprecherin von Visit Norway. Mehrere Kreuzfahrtschiffe mussten ausgerechnet zu Beginn der Hochsaison andere Routen einschlagen, auch in der kommenden Woche sind rund 20 Anläufe geplant.

So hat beispielsweise die britische Reederei Fred Olsen ihr Kreuzfahrtschiff BALMORAL auf dem Weg nach Norwegen von der Nordsee kurzfristig in die Ostsee umgeleitet. Daher nutzte die BALMORAL unplanmäßig am vergangen Donnerstag (31. Mai) die Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal, statt einer Aussicht auf die norwegische Berglandschaft.

Betroffen von dem Streik ist aktuell auch die MEIN SCHIFF 2 von TUI Cruises. Da Schiffe vor den norwegischen Häfen abgewiesen werden oder die, die schon im Hafen sind, diesen nicht mehr verlassen können, musste auf einen Ersatzfahrplan
 

ausgewichen werden. Vor allem, weil man nicht das Risiko eingehen möchte, in einem norwegischen Hafen festzusitzen. Dementsprechend wurde die MEIN SCHIFF 2 auf ihrer Norwegenreise in Richtung Schottland umgeroutet. Nach einem weiteren Seetag wird die MEIN SCHIFF 2 in den nächsten Tagen die Orkney-Inseln, South Queensferry und Invergordon anlaufen, bevor sie ihren ursprünglichen Fahrplan wieder aufnimmt und am 6. Juni in Kopenhagen festmacht.

Auch die AIDAluna von AIDA Cruises wurde umdirigiert, das Kreuzfahrtschiff mit dem Kussmund nahm nach dem Verlassen von Olde Kurs auf die Shetland-Inseln, statt auf die Hansestadt Bergen. Wie AIDA-Sprecher Hansjörg Kunze gegenüber Spiegel-Online erläuterte, beobachte AIDA die Situation und suche nach Ausweichrouten für den Fall, dass der Streik weiter andauern sollte. Wir bedauern die Situation für unsere Gäste sehr, so Kunze.

Auch in den Reedereizentralen von MSC oder Costa werden derzeit Alternativrouten für die kommenden Norwegenreisen vorbereitet.

Die ALBATROS von Phoenix Reisen hat dagegen bislang noch keine Probleme mit dem Lotsenstreik, derzeit liegt das Kreuzfahrtschiff unter dem Kommando des norwegischen Kapitäns Morten Hansen in Trondheim vor Anker und will anschließend Kurs auf den Geirangerfjord nehmen.

Die Fähren von Color Line, DFDS, Fjord Line und Stena Line, sowie die Postschiffe der Hurtigruten sind von dem Streik nicht betroffen, da die Kapitäne dieser Schiffe keine Lotsen benötigen. Christian Eckardt
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Foto: Plantours Kreuzfahrten, Bremen

Die zukünftige HAMBURG in der Enti Bacini Werft in Genua.

 

In der vergangen Woche erfolgte im Hafen von Genua auf dem Gelände der Enti Bacini

 

Werft die offizielle Übergabe der zukünftigen HAMBURG. Die bisher unter Charter von Hapag-Lloyd fahrende C. COLUMBUS wurde von Herrn Birger Meyer, dem Vertreter der Conti Reederei, an den neuen Betreiber, den Geschäftsführer der plantours & Partner GmbH, Oliver Steuber aus Bremen übergeben. Der Chartervertrag ist auf sechs Jahre angelegt mit einer Optionen, die HAMBURG nach Ablauf der Fristen zu kaufen.

Der Bremer Kreuzfahrtveranstalter Plantours Kreuzfahrten nimmt nun das Ruder in Hand. Bis zum 24. Mai absolviert das Schiff in Italien einen Werftaufenthalt. Neben technischen Inspektionen wird die Plantours-Crew die HAMBURG auf ihre Überführungsfahrt mit ersten Gästen am 25. Mai ab Nizza vorbereiten.

Das übernommene Plantours-Flaggschiff trägt bereits im Außenanstrich die klassische, gelbe Linie des Veranstalters. Geschäftsführer Oliver Steuber lobt den guten Zustand des 1997 in Wismar gebauten Schiffes: „Wesentliche Umbauten sind nicht notwendig. Allein für die Fahrten ins Eismeer wird ein Hebekran zur Beförderung von Expeditionsschlauchboten eingebaut, dazu kommen geringfügige Renovierungsarbeiten sowie die Anpassung der Räumlichkeiten an unser Unternehmensdesign.

Mit 197 Kabinen und 8 Suiten zählt die HAMBURG mit maximal 400 Gästen eher zu den kleinen Kreuzfahrtschiffen. Dazu passt das Restaurant mit einer Tischzeit, eine Show Lounge, Weinstube, Fahrstühle, Fitness, Sauna, Massage, Kartenspielraum, Internet, E-Mail-Center, Satellitenkommunikation, Farb-TV, Boutique und vieles mehr.

In Kürze wird der Name HAMBURG das Kreuzfahrtschiff zieren, die feierliche Namensenthüllung im Hamburger Hafen findet am 7. Juni 2012 statt. Details zur Taufveranstaltung werden in wenigen Tagen bekannt gegeben. Die Premierenfahrt führt anschließend in den hohen Norden. Im Laufe des Sommers wird sich die HAMBURG dann noch in Kiel, Cuxhaven und Bremerhaven vorstellen. Christian Eckardt

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Bis Februar nächsten Jahres soll das Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffs COSTA CONCORDIA geborgen werden. Der Bergungsplan wurde jetzt in Rom von der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere vorgestellt. Bei der Präsentation anwesend war auch Franco Gabrielli, der für die Bergung zuständige Kommissar. Den Auftrag, das vor der Küste der italienischen Insel Giglio liegende Schiff zu heben, erhielten in einer weltweiten Ausschreibung die amerikanische Bergungsgesellschaft Titan und die italienische Firma Micoperi.

Titan Salvage ist ein amerikanisches Unternehmen, das auf maritime Rettungs- und Bergungsaufgaben spezialisiert ist. Es gehört zur Crowley Group, einem der weltweit führenden Anbieter in diesem Bereich. Micoperi ist ein renommiertes italienisches Montage- und Bauunternehmen, das auf Unterwasserkonstruktionen spezialisiert ist.

Wie Costa jetzt mitteilte, sieht der Plan vor, das Schiff in einem Stück zu bergen und wieder schwimmfähig zu machen, um so die Auswirkungen auf die Umwelt, sowie die Wirtschaft und den Tourismus der kleinen Insel Giglio so gering wie möglich zu halten, gleichzeitig aber ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.

Insbesondere der Schutz der Umwelt genießt bei diesem Projekt riesigen Ausmaßes allerhöchste Priorität. So werden nach erfolgter Bergung auch der Meeresboden gereinigt und die maritime Flora erneuert.

Darüber hinaus enthält der Plan Maßnahmen, welche die Tourismusindustrie und die Wirtschaft der Insel Giglio schützen sollen. So wird die Anwesenheit des Bergungsteams keine nennenswerten Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Hotelzimmern während der Sommersaison haben. Die Operationsbasis wird sich nicht auf der Insel, sondern auf dem Festland in der Nähe von Piombino befinden, wo auch die Ausrüstung und Materialien gelagert werden. Zudem wird der Hafen der Insel durch

 

die Arbeiten nicht beansprucht. Die Arbeiten werden in vier Stufen ablaufen:

Nach der Stabilisierung des Schiffs wird eine Unterwasserplattform errichtet, und Senkkästen werden an der Seite des Schiffs befestigt, die aus dem Wasser ragt.

Zwei auf die Plattform montierte Kräne werden das Schiff mit Hilfe der mit Wasser befüllten Senkkästen in eine aufrechte Lage bringen.

Sobald das Schiff aufgerichtet ist, erhält es auch an der anderen Seite Senkkästen. Die Senkkästen werden nun sukzessive geleert und mit Luft gefüllt. Das ausgelassene Wasser wird zudem behandelt und gereinigt, um etwaige Verschmutzungen auszuschließen.

Sobald das Schiff wieder schwimmt, wird es mit Schlepper in einen bislang noch nicht bestimmten italienischen Hafen geschleppt, wo dann weitere Arbeiten gemäß der Bestimmungen der italienischen Behörden erfolgen. Was später mit der COSTA CONCORDIA passieren wird wurde bislang noch nicht mitgeteilt.

Es handle sich um ein gigantisches Vorhaben, um die größte Schiffsbergung in der Geschichte, erklärte Titan-Chef Richard Habib. Laut Micoperi-Chef Silvio Bartolotti kann das Wrack nur geborgen werden, indem es in dieselbe Position zurückversetzt wird, in der das Schiff sich vor der Havarie befand, als ob man einen Film zurückspult.

Die 290,20 Meter lange und 44.000 Tonnen schwere COSTA CONCORDIA war am 13. Januar 2012 vor Giglio im Westen Italiens mit 4.200 Personen an Bord auf Grund gelaufen, leck geschlagen und gekentert. 32 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben, zwei Leichen wurden noch nicht gefunden. Grund für das Unglück war vermutlich ein Fehler des Kapitäns, der zu nah an die Insel herangefahren war. Christian Eckardt

Video-Link: http://www.idvisionfilm.it/CONCORDIA_REMOVAL_UK_HQ_17-05-12.zip

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Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven

Hamburg, 12. Mai 2012. Im Rahmen des 823. Hamburger Hafengeburtstages wurde das neueste Kreuzfahrtschiff von Aida Cruises, Rostock, die bei der Papenburger Meyer Werft erbaute AIDAmar am späten Samstagabend in Begleitung dreier baugleicher Schwesterschiffe im Hamburger Hafen vor den Fischauktionshallen getauft. Nach Veranstalterangaben säumten einige hunderttausend Zuschauer die Plätze und Straßen entlang der Elbe.

Die Taufinszenierung startete gegen 21:00 Uhr. Die drei Schwesterschiffe AIDAluna, AIDAblu und AIDAsol bildeten in Höhe des Grasbrook Kais zunächst eine Sternenformation, anschließend fuhren sie langsam die Elbe hinab, begleitet durch eine spektakuläre Lichtshow. Auf Höhe der Fischauktionshalle traf dann die Schiffsparade auf die neue – Kussmund an Kussmund – auf AIDAmar.

Gegen 22:45 Uhr betrat die 19-jährige Hamburgerin Sissi Kuhlmann – die sich in einem Taufpatin-Casting gegen Bewerberinnen aus ganz Deutschland durchsetzte – gemeinsam mit Kapitän Detlef Harms die Manöverklappe der AIDAmar und sprach den Taufspruch: „AIDA küsst Hamburg – und dieses schöne Schiff wird die Welt küssen.

 

Genau wie seine Schwestern, deren Lächeln die Menschen verzaubert. Ich taufe dich auf den Namen AIDAmar. Mögen dich Glück und Freude auf all deinen Reisen begleiten. Ich wünsche dir, deinen Gästen und deiner Crew allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Danach zerschellte die traditionelle Flasche Champagner am Bug von AIDAmar.

Ein gigantisches Feuerwerk mit vielen Effekten erhellte anschließend auf einer Länge von rund drei Kilometern den nächtlichen Himmel über der rund 350 Millionen Euro teuren AIDAmar und dem Hamburger Hafen. Einige hundert Fahrgastschiffe und Segelschiffe begleiteten die AIDAmar auf der Reise auf der Elbe. Über zwei LED-Großleinwand erlebten die Besucher die Taufshow hautnah und wie in der ersten Reihe mit.

Gleich nach der Taufe machte sich die AIDAmar auf Premierenfahrt durch Nordeuropa. Die 14-tägige Kreuzfahrt führt nach Paris/Le Havre, London/Dover, Zeebrügge, Invergordon, Bergen, Eidfjord, Stavanger, Oslo und zurück nach Hamburg.

Christian Eckardt

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Foto: Oceania Cruises, Miami und Surberg

Barcelona, 11. Mai 2012. Mit einer grandiosen Feier im Hafen von Barcelona wurde die RIVIERA der Reederei Oceania Cruises getauft. Flamenco, flammende Reden, große Oper, goldener Konfettiregen – das Premierenpublikum war hingerissen. Taufpatin war die in Amerika sehr populäre Meisterköchin Cat Cora. Sie ließ die französische Magnum-Champagnerflasche am Bug der RIVIERA zerschellen. Diese RIVIERA ist ein schneeweißes Schiff der Luxusklasse, entworfen in Miami, gebaut in Genua, ein amerikanisches Schiff mit europäischem Ambiente. Erstmals ist es gelungen, beide Mentalitäten auf See zu kombinieren, zu vereinen und ideal zu sublimieren. Keine Disney-Landung, keine Belästigung der Augen und Ohren durch Donald Duck und Mickymaus, durch hellblau und pink und Kaugummi-Gerüche, alles edel, vornehm, schön und unaufdringlich.  

Schon gleich hinter der Gangway fühlt man sich angezogen und umarmt  von der Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit des gesamten Bordpersonals, von Gesten und Gesichtern guter Geister. Die Besatzung kommt aus aller Welt. Die Stewards und Stewardessen tragen auf kleinen Schildern ihr Herkunftsland. Es ist,  als würde man in eine Familie Gleichgesinnter aufgenommen.

 

Man redet sich mit Vornamen an, man lernt sich schneller kennen als irgendwo an Land, man genießt den Genuss, kuschelt sich in den Komfort dieses Schiffs und vergisst alle Ärgernisse dieser Welt. Es gibt keine feste Tischordnung in den zehn Restaurants, Sympathisanten finden sich, man ist nicht eine ganze Reise lang an dieselben Gesichter gebunden. Man kann beliebig variieren zwischen einem Steak-Restaurant namens Polo-Grill, einem italienischen Restaurant „Toscana, einem japanischen Restaurant namens „Red Ginger, einer großen hellen Dining Hall und weiteren Möglichkeiten, die Kunst der Schiffsköche zu genießen.

Diese nagelneue RIVIERA hat auf elf Decks Platz für 1300 Passagiere und 800 Mann Besatzung. Die 625 Kabinen zählen zu den größten auf einem Kreuzfahrtschiff, fast alle haben einen eigenen Balkon, verfügen über Duschen  u n d  Badewannen und sind gut isoliert und geschmackvoll eingerichtet. Das Schiff läuft 20 Knoten und hat 66.172 BRZ. Es verfügt über einen großen Spa- und Wellnessbereich.

Nach meiner Rückkehr von Bord werde ich Ihnen, liebe Leser, ausführlich über dieses Schiff berichten, jetzt erwartet mich Kapitän Luca Manzi zum Interview auf der Brücke. Herbert Fricke

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